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Deutschland sucht das Nährwert-Logo

Nährwertkennzeichung – In Deutschland stehen vier Modelle zur Wahl
Nährwertkennzeichung – In Deutschland stehen vier Modelle zur Wahl

Nährwertkennzeichung – In Deutschland stehen vier Modelle zur Wahl

Mit dem Thema vereinfachte Nährwertkennzeichnung beschäftigt sich die deutsche Politik bereits seit Jahren – bislang weitestgehend ergebnislos. Nun lässt die Bundesregierung im Rahmen einer Verbraucherumfrage vier Nährwertkennzeichnungsmodelle auf Verständlichkeit und Akzeptanz testen. Was halten Kommunikationsfachleute und Designer von den vier Modellen? Im dt werden die Modelle vorgestellt, aus fachlicher Sicht bewertet und zur Diskussion gestellt.

Während es in zahlreichen anderen Ländern zum Teil seit vielen Jahren Nährwert-Logos gibt, konnte sich hierzulande bisher keine Regierung dazu durchringen, sich auf eines der Kennzeichungsmodelle zu verständigen. In einer repräsentativen Verbraucherumfrage lässt das Bundesernährungsministerium (BMEL) derzeit vier Modelle zur Nährwertkennzeichnung auf Verständlichkeit und Akzeptanz testen. Die Ergebnisse der Verbraucherbefragungen, so heißt es in der entsprechenden Pressemeldung, sollen für die weitere Entscheidung der Regierung maßgeblich sein.

Um der von einem Meinungsforschungsinstitut durchgeführten repräsentativen Umfrage auch unter Designgesichtspunkten etwas hinzuzufügen, können dt-Leser per Online-Befragung ihren Favoriten wählen. Während die Ergebnisse der Verbraucherbefragungen, wie die Pressestelle des BMEL auf Anfrage bestätigt, im September 2019 veröffentlicht werden, ermöglicht die Online-Befragung im dt hier und jetzt ein erstes Stimmungsbild.

Gegenstand der vom BMEL in Auftrag gegeben Verbraucherumfrage sind die folgenden vier Modelle:

Aufgrund der EU-Rechtsetzung ist es nationalen Regierungen nur möglich, dass diese ein erweitertes Nährwertkennzeichnungs-System als Empfehlung und damit nicht verpflichtende Lösung einführen. Unabhängig davon welches Nährwert-Logo letztlich verabschiedet wird, die Umsetzung erfolgt in jedem Fall als freiwilliges Kennzeichnungsmodell.

Nachfolgend werden die Modelle im Einzelnen vorgestellt. Zusätzlich erfolgt eine Einordnung in Bezug auf die Qualität und Verständlichkeit des jeweiligen Designs.

Nutri-Score

Nährwertkennzeichung – Nutri-Score, Quelle: Santé Publique France
Nährwertkennzeichung – Nutri-Score, Quelle: Santé Publique France
  • Der Nutri-Score ist eine Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben. Mittels einer fünfstufigen Skala wird mit Hilfe der Buchstaben “A” bis “E” sowie mit Hilfe der Farben Grün, Hellgrün, Gelb, Orange und Rot die jeweils dem Produkt entsprechende Bilanz hervorgehoben. “A” auf grünem Grund steht dabei für die günstigste Nährwertbilanz, und “E” auf rotem Grund für die ungünstigste.
  • In Frankreich entwickelt und dort bereits seit zwei Jahren im Einsatz; auch Belgien, Spanien, Portugal und Luxemburg planen die Einführung des Nutri-Scores.
  • Die Berechnungsgrundlage für den Nutri-Score bildet ein von der britischen Regierungsbehörde Food Standards Agency (FSA) ermitteltes Punktesystem.

Kommentar / Einschätzung hinsichtlich der Qualität und Verständlichkeit des Designs

  • Positiv: Die Kennzeichnung ist dank der gewählten Farbskala und Buchstaben intuitiv und selbsterklärend und zudem schnell erfassbar. Die Praxistauglichkeit wurde bereits nachgewiesen; die französische Regierung verweist auf eine selbst in Auftrag gegebene Studie, nach der sich nach Einführung des Nutri-Scores ein positiver Effekt auf das Kaufverhalten und damit die Essgewohnheiten der Menschen habe feststellen lassen. Verbraucherschützer (Foodwatch u.a.) unterstützen den Nutri-Score. Es existiert bereits ein Design-Manual (PDF), in dem alle technischen Spezifikationen aufgeführt sind.
  • Negativ: Aufgrund der Berechnungsgrundlage können selbst solche Produkte ein hellgrünes “B” erhalten, wie etwa das Beispiel Fruchtzwerge von Danone verdeutlicht, die in hohem Maße Zucker enthalten (codecheck.info).

Keyhole

Nährwertkennzeichung – The Keyhole, Quelle: Livsmedelsverket
Nährwertkennzeichung – The Keyhole, Quelle: Livsmedelsverket
  • Das Keyhole-Symbol ist eine Positivkennzeichnung.
  • Von der schwedischen Lebensmittelbehörde Livsmedelsverket bereits 1989 entwickelt und in Schweden, Dänemark, Norwegen und Island im Einsatz.
  • Kann in Grün und Schwarz verwendet werden.
  • Kennzeichnet Produkte, die innerhalb derselben Produktgruppe anhand von verschiedenen ausgewählten Nährstoffen zusammenfassend eine positive bzw. günstige Bewertung erhalten.

Kommentar / Einschätzung hinsichtlich der Qualität und Verständlichkeit des Designs

  • Positiv: Die Kennzeichnung ist prägnant und leicht erkennbar. Die Praxistauglichkeit wurde ebenfalls bereits nachgewiesen – in Skandinavien hat sich die Kennzeichnung bewährt. Es existiert bereits ein Design-Manual (PDF), in dem alle technischen Spezifikationen aufgeführt sind.
  • Neutral: Die Verwendung einer Schlüsselloch-Darstellung im Rahmen einer Nährwertkennzeichnung drängt sich nicht eben auf; das Zeichen ist in diesem Kontext (zunächst) erklärungsbedürftig. Die Idee dahinter ist, dass das Keyhole-Symbol einen leichten Zugang zu gesünderen Lebensmitteln ermöglichen soll.
  • Negativ: Fehlt auf dem Produkt ein solches Keyhole-Symbol, weiß der Verbraucher nicht, ob es fehlt weil die Nährwertbilanz des Produktes ungünstig ist oder ob es deshalb fehlt weil der Hersteller auf die Abbildung verzichtet hat.

MRI-Modell

Nährwertkennzeichung – MRI-Entwurf, Quelle: Max-Rubner-Institut
Nährwertkennzeichung – MRI-Entwurf, Quelle: Max-Rubner-Institut
  • Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, dem Max-Rubner-Institut (MRI), im Mai 2019 entwickelt.
  • Ein Entwurf, bei dem in Form von Waben der Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 Gramm des Lebensmittels angegeben wird. Je niedriger der Gehalt an Nährstoffen, desto dunkler die türkisfarbene Hinterlegung.
  • Zusätzlich gibt das Modell in einer großen Wabe eine Gesamtbewertung des Nährstoffprofils des Lebensmittels an. Je günstiger das Lebensmittel in seiner Zusammensetzung, desto mehr schwarz hervorgehobene und türkisfarben hinterlegte Sterne erhält ein Produkt in der Gesamtbewertung.
  • Nach Informationen der ZEIT wurde das System in einem Zeitfenster von vier Wochen entwickelt (Quelle).
  • Als Grundlage für das Modell dient die europäische Health-Claims-Verordnung, in der geregelt wird, wann und wie nährwert- bzw. gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln gemacht werden dürfen.
  • Das Max-Rubner-Institut bezeichnet den Entwurf selbst als „Brücke“, mit der zwischen den verschiedenen Modellen im Bereich der Nährwertkennzeichnung ein „gangbarer Weg“ aufgezeigt werde.

Kommentar / Einschätzung hinsichtlich der Qualität und Verständlichkeit des Designs

  • Positiv: Es sind keine positiven Gestaltungsmerkmerkmale erkennbar.
  • Negativ: Die Gestaltung ist zu komplex, als dass sie im Sinne er vereinfachten Nährwertkennzeichnung schnelle Orientierung böte. Die Farbgebung, basierend auf einer türkisfarbenen Abstufung, erscheint zusammenhanglos (warum wurde hier nicht einfach ein kräftiger Grünton gewählt?). Die visuelle Darstellung der Sterne ist in hohem Maße irreführend, da die Darstellung mit Hilfe einer weiße Hinterlegung fälschlicherweise als Indikator und somit als eigentliche Hervorhebung verstanden werden kann. Auch Gestalter und Typograph Erik Spiekermann äußerte Kritik an dem Entwurf und hat in einem Tweet wissen lassen, dass der Aufbau mittels Waben seiner Ansicht nach zu viel Lärm erzeuge. Es existieren bislang keine Anwendungsrichtlinien und Designvorgaben.

BLL-Modell

Nährwertkennzeichung BLL-Modell, Quelle: Lebensmittelverband Deutschland
Nährwertkennzeichung BLL-Modell, Quelle: Lebensmittelverband Deutschland
  • Entwickelt vom Lebensmittelverband Deutschland.
  • Existiert lediglich als Entwurf.
  • In 5 Kreisen wird der Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 Gramm angegeben. Innerhalb der Kreise zeigen farbige Tortendiagramme, welchen Anteil 100 Gramm des Lebensmittels an der empfohlenen Referenzmenge für Energie, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz für einen durchschnittlichen Erwachsenen ausmachen.
  • Als Referenzmengen dienen die in der europäischen Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) festgelegten Werte.

Kommentar / Einschätzung hinsichtlich der Qualität und Verständlichkeit des Designs

  • Positiv: Die Verwendung von Tortendiagrammen erscheint in diesem Kontext grundsätzlich denkbar, da diese Darstellungsart als gelernt angesehen werden kann.
  • Negativ: Die Gestaltung ist komplex und dient daher nur bedingt der schnellen Orientierung. Die Angaben sind zudem redundant, da diese bereits in einer Nährwerttabelle gelistet werden. Buchstaben und Zahlen sind zum Teil so eng gesetzt, dass diese aneinanderstoßen und somit die Lesbarkeit erschweren. Farbige Hintergründe erschweren die Lesbarkeit zusätzlich; selbst für gut sehende Menschen ist der gewählte Farbkontrast unzureichend (schwarzer Text auf lilafarbenem Untergrund), auch unter W3C-Standards; für sehbehinderte Menschen ist eine solche Darstellung kaum zu entschlüsseln. Die Farbgebung Lila/Blau stellt keinerlei Bezug zum Thema gesunde Ernährung her. Aufgrund fehlender Gesamtbewertung lässt sich für Konsumenten nur unter großem Zeitaufwand ermitteln, ob die gezeigten Angaben und Grafiken als positiv oder negativ einzustufen sind. Es existieren bislang keine Anwendungsrichtlinien und Designvorgaben.

Umfrage

Und nun sind die fachkundigen dt-Leser am Zuge. Wie bewerten Designer, Gestalter und Markenexperten die vier Modelle? Ich bin sehr gespannt auf die Bewertung der dt-Leser wie auch, im Rahmen der nachfolgenden Diskussion, auf eure persönliche Meinung.

Welches Modell ist dein Favorit?

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Weiterführende Links

Update 30.09.2019: Soeben wurde vom BMEL das Ergebnis der Umfrage veröffentlicht. Am besten von den Befragten bewertet wurde der Nutri-Score (siehe Pressemeldung: Studie “Erweiterte Nährwertkennzeichnungs-Modelle“ Repräsentative Bevölkerungsbefragung, PDF)

Dieser Beitrag hat 45 Kommentare

  1. Ich würde mich für den “Nutri-Score” entscheiden. Alternativ den “Wegweiser”.

    Beim Ampelsystem werden doch dann tierische Produkte automatisch als Orange/Rot gekennzeichnet, da diese ja bekanntlich nicht sehr gesund sind? Das fände ich gut. Weil das wird ja dann hoffentlich weniger bis gar nicht mehr gekauft! :)

  2. Für mich kommt keins der Modelle in Frage. NutriScore vereinfacht zu stark, wie man am Bespiel Fruchtzwerge erkennt. MRI und BLL wiederum sind zu schlecht zu erfassen. Sinnvoll wäre meiner Meinung nach ein schnell zu erfassendes Gesamt-Urteil a la NutriScore ergänzt um drei weitere Detail-Kategorien, die mit gleicher Farbskala, aber deutlich kleiner dargestellt werden: “Zucker”, “Salz” und “gesättigte Fettsäuren”. Feddisch is die Laube.

  3. Ich finde keins der genannten für optimal gestaltet. Warum solche runden Ecken? Warum, wenn man berücksichtigen muss das es auch einfache, einfarbige Versionen geben muss, sich auf eine Form und Farbe zu besinnen.. 72 mögliche Badges für Nutri-Score sind 70 versionen zu viel.
    Deferenzieren zwischen den fünf Angaben finde ich gut und zulässig, Aber 5 Farbcodes und 5 Buchstaben ist auch etwas zu viel. Simplify it!

    Kann man nicht 5 Zeichen für die 5 Angaben finden und die dann unterschiedlich in 5 Abstufungen ausführen. Dann hätte man Diefferenzierung und gleichzeitig eine Abstraktion, und man müsse nicht 70 versionen bauen, die wiederum verwirren, welches Zeichen ist denn jetzt aussagekräftig.

  4. Der Nutri-Score passt perfekt in unsere Zeit: Eine simple Lösung auf Vorschulniveau für genau genommen mehrere komplexe Sachverhalte, die zwar – siehe Beispiel Danone Fruchtzwerge – am Ziel vorbeigehen, aber dafür auch dem Dümmsten die Illusion geben, etwas sinnvolles zu tun.

    Ein halbwegs normal gebildeter Mensch sollte anhand einer (gut lesbaren!) Aufstellung der Anteile an Zuckern, Fetten, Energiegehalt und ggf. Allergenen recht gut entscheiden können, ob das Produkt seinen Ansprüchen an Ernährung entspricht. Eine Lösung wie die Nutrition Facts wäre für mich komplett ausreichend.

    Beim Nutriscore kann man quasi schon auf AA, AAA, AAAA+ und so weiter warten …

    Die Bundesregierung sollte lieber dafür sorgen, dass in den Schulen vernünftige Ernährung Inhalt der Lehrpläne wird.

  5. nutri-score funktioniert für mich als System am besten. Optisch finde ich es nicht so gelungen, z.B. sehr viele Rundungen und halbherzig abgesoftete Buchstaben.

    Um die Ampel in ihrer Aussagekraft (Glaubwürdigkeit) zu verbessern und »falsche« Bewertungs-Spitzen (gute Lebensmittel schneiden schlecht ab und umgekehrt…), könnte ich mir folgendes vorstellen:

    Könnte man bei der Ermittlung des Ampelwerts auch die Ausgewogenheit des jeweiligen Lebensmittels mit einbeziehen?

    Z.B.: wenn eine Speise sehr viel Zucker enthält, jedoch auch viel Ballaststoffe (ein Apfel), dann schlägt die Ampel nicht so rot aus wie bei einem Smoothie, der genausoviel Zucker hat, dem aber die Ballaststoffe fehlen etc. Vielleicht auch gut zu vergleichen mit Cholesterin-Werten: jemand, der viel »schlechtes« Cholesterin hat, ist noch lange nicht krank, wenn er auch in ausreichender Menge »gutes« Cholesterin hat.

  6. Designtechnisch auf jeden Fall Nutriscore. Auch wenn ich da den vergebenen Wert stärker hervorgehoben, bzw. die anderen schwächer gemacht hätte. So zeigt man 4 Werte, die nicht vergeben wurden, die aber nur etwas kleiner dargestellt werden, als der, der wirklich vergeben wurde und auf den es eigentlich ankommt.

    Die Berechnung aber wie schon gesagt noch verbesserungswürdig.

    Generell könnte man sich auch mal fragen, warum es dauernd Positivkennzeichen wie bei Keyhole gibt. Sollte man nicht eher die schlechten Sachen kennzeichnen? Man sollte ja denken dass Dinge grundsätzlich gut sein sollten und nicht andersrum.

    1. Wenn die Kennzeichnung (wie im Artikel erwähnt) nicht verpflichtend sondern nur freiwillig erfolgen kann, dann muss man wohl über die Positivkennzeichnung gehen, da sicherlich kein Hersteller freiwillig ein Negativsymbol auf die Verpackung druckt.

  7. Ich bin da mehr als hin- und hergerissen. Nutri-Score ist aus gestalterischer Sicht – und wenn man eine plakative, intuitiv verständliche Lösung präferiert – weit vorne. Solche Skalen gibt es für alles mögliche, das ist gelernt und selbst wenn nicht, dann praktisch für jeden verständlich. Aber: Ernährung ist nun mal ein nicht-triviales Ding. Ernährung setzt sich aus vielen Lebensmitteln zusammen, und selbst wenn man 10 grüne Lebensmittel kombiniert, kann das am Ende eine schlechte Ernährung sein. Wie gewichtet man die einzelnen Bestandteile? Wie grün ist ein Lebensmittel mit einem, sagen wir, sehr hohen Salzanteil, wenn der Rest in sehr positiven Anteilen enthalten ist? Natürlich kann man sagen, dass die Kennzeichnung nur grob ist und eine Vereinfachung der Thematik damit unumgänglich ist. Aber ja, das wird Kaufentscheidungen beeinflussen und ja, es wird Rezepturen beeinflussen – und je simplifizierter das System ist, desto eher enthält es grenzwertige/unzulässige Kompromisse, und Zusammensetzungen werden auf die Skala hin optimiert, nicht auf eine ernährungstechnisch sinnvolle Zusammenstellung hin. Ein weiterer Aspekt, den ich bei allen Kennzeichnungen immer sehen muss (ich setze sehr viele Dosenetiketten, die allermeisten davon mit etlichen Sprachversionen auf einem einzigen Etikett): der Platz ist endlich ;) Daher scheiden einige Entwürfe, die vielleicht ein detaillierteres Bild ergeben würden, komplett aus. Das haut auf kleinen Dosen/Verpackungen einfach nicht hin. Weniger Sprachen/Etikett kosten Geld in der Produktion, Instant opt-out für die billigeren Marken und somit fehlt just in der vermeintlich am sinnvollsten zu adressierenden Zielgruppe die Kennzeichnung. Es ist … kompliziert.

  8. Ich bin echt immer wieder fassungslos über anscheinend so viel Dummheit oder Faulheit in der Bevölkerung! Da muß ich “Mirko” zustimmen. Es kann doch nicht so schwer sein, die Zutaten/Inhaltsstoffe etc. zu lesen. Aber das erinnert mich an die Leute, die nur noch ein Navi benutzen und trotzdem noch in den nächsten Fluss fahren. Vielleicht sollte man eher mal der Industrie auf die Finger schauen, dass sie nicht versuchen die Zutatenliste zu verschleiern! Dann wäre das alles auch nicht nötig!

    1. An sich richtig und das BLL-System ist im Grunde nichts anderes als die grafische Darstellung der „ausführlichen“ Big-5-Nährwerttabelle. Aber auch da wird ja getrickst bis zum umfallen. Die einfachste Methode ist die Angabe „abgetropft“. Da wird dann also Thunfisch in Öl verkauft und die Nährwerte werden je 100g abgetropftem Produkt angegeben – yay. Auf die Angabe der Prozentwerte wird aus Platzgründen gerne verzichtet und die Portionsgrößen, auf die manchmal gerechnet wird, sind geradezu lachhaft. Da lässt die LMIV ganz offensichtlich zu viel Spielraum, auch z.B hinsichtlich der Schriftgröße. Da ist zwar eine Mindesthöhe angegeben, aber leider keine Einschränkung, was die horizontale Stauchung angeht. Und so steht dann schon mal in offiziellen Designguides, dass man die xyz Condensed doch gerne auch auf 70% zusammenstauchen darf. Ob das alles lesbar ist, ist völlig egal. Da verlieren jedwede An- und Vorgaben irgendwann ihren Sinn :/

  9. Die Nutriscore Kennzeichnung ist zwar einfach zu entschlüsseln, aber hier müsste die Berechnungsgrundlage angepasst werden. stark zuckerhaltige Lebensmittel dürfen natürlich keine positive Hervorhebung bekommen. Das gilt für alle Bereiche.

    Passend wäre, wie Axel G. schon geschrieben hat, das Ampelsystem für die jeweils im BLL-Modell aufgeführten Kategorien (Energie, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz) Dann hätte man fünf Ampeln unter- bzw. nebeneinander. Ob man dann noch ein Gesamturteil braucht?

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