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400 statt 500 Gramm – Packaging-Redesign für Joghurtalternativen von Alpro

Alpro Joghurtalternative Verpackung – vorher und nachher, Bildquelle: Alpro, Bildmontage: dt
Alpro Joghurtalternative Verpackung – vorher und nachher, Bildquelle: Alpro, Bildmontage: dt

Die Lebensmittelmarke Alpro, seit 2016 Teil des Danone-Konzerns, hat ein Packaging-Redesign vollzogen. Im Zuge der jüngsten Anpassung haben die Verpackungen des Joghurtalternativen-Sortiments ein neues Format und ein neues Design erhalten.

Alpro, 1980 gegründet, ist eigenen Angaben zufolge der größte Hersteller von pflanzlichen Milchalternativen in Europa. Zum Sortiment zählen unter anderem Soja-, Mandel-, Reis- und Hafermilch, Joghurt, Desserts, Sahne, Eis und Brotaufstriche. 2019 wurde der Markenauftritt von Alpro umfassend erneuert (dt berichtete). Nun haben die Verpackungen der Joghurtalternativen ein Makeover erfahren.

Alpro Joghurtalternative Heidelbeere – vorher und nachher, Bildquelle: Alpro, Rewe, Bildmontage: dt
Alpro Joghurtalternative Heidelbeere – vorher und nachher, Bildquelle: Alpro, Rewe, Bildmontage: dt

Becherformat schrumpft – Frucht wächst. Während die Füllmenge um 20 Prozent verringert wurde, zeigt sich die Früchteabbildung um ein vielfaches vergrößert. Während auf der Vorderseite der bisherigen Verpackung mehrere kleine Früchte zu sehen sind, ist auf dem neuen kleineren Becher nun lediglich eine einzelne Heidelbeere, Erdbeere, etc. abgebildet, diese jedoch im Großformat. Bei Sortenbezeichnungen, weiterhin in Versalien gesetzt, kommt nun eine Typo mit Stempel-Optik zum Einsatz, um einen gewissen Handmade-Look bemüht. Eine ähnliche Stempel-Optik findet sich derzeit unter anderem bei der Marke Rügenwalder. Auf den zusätzlichen Plastikdeckel wird fortan verzichtet.

Mit der Formatanpassung verringert sich der Inhalt von 500g auf 400g. Der Preis für das Kilogramm steigt von 4,38 Euro auf 5,38 Euro. Aufgrund der Füllmengenreduzierung hat die Verbraucherzentrale Hamburg Alpro in ihre „Mogelpackungsliste“ aufgenommen.

Gegenüber der Verbraucherzentrale äußerte sich Danone Deutschland GmbH wie folgt:

„(…) Mitte April 2023 wurden die Alpro Joghurtalternativen von 500g auf 400g umgestellt. Wir haben uns dazu entschieden, weil wir eine steigende Nachfrage für Produkte im 400g-Format sehen, während die Nachfrage nach 500g-Becher-Formaten stetig sinkt. Mit der Formatanpassung gehen wir somit noch besser auf die Bedürfnisse unserer VerbraucherInnen ein und wirken Lebensmittelverschwendung entgegen.
Gleichzeitig mussten wir auf die in den letzten Monaten extrem gestiegenen Rohstoffpreise reagieren. Die Gesamtkosten für den Herstellungsprozess unserer pflanzlichen Produkte sind in 2022 um deutlich über 30% gestiegen. Wir haben uns entschieden, nur einen Anteil der gestiegenen Kosten weiterzugeben. (…) Aus diesem Grund haben wir den Preis im Rahmen der Umstellung nicht gesenkt (…)
Wir machen die Formatänderung deutlich, indem wir einen kleineren Becher verwenden und die Füllmenge klar auf der Vorderseite der Verpackung platzieren. Zudem haben wir auf der Alpro Website bei den entsprechenden Produkten den Störer „neues Format“ und „400g“ eingefügt. (…)“

Kommentar

„Hurra, ein neues Format!“ – dürften die allerwenigsten Konsumenten/Verbraucher jubilieren. Im Versuch, dem Vorwurf der versteckten Preiserhöhung entgegenzuwirken, macht Danone auf die Reduzierung aufmerksam, immerhin. Leidig bis ärgerlich bleibt das Thema aus Konsumenten-/Verbrauchersicht freilich schon. Wenn Produzenten obendrein behaupten, mit der Reduzierung der Füllmenge ginge man „besser auf die Bedürfnisse von Verbrauchern ein“, ist dies blanker Zynismus. Da kann auch ein mutmaßlich besseres Verpackungsdesign (eigenständiger und im Farblichen stärker differenzierend) die Enttäuschung/Verärgerung auf Kundenseite nicht kompensieren.

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Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Wo ist denn diese Preiserhöhung “versteckt”?

    Der Preis steht im Supermarkt am Regal. Und die Packungsgröße steht auf der Packung.

    Ein wenig Mitdenken kann man vermutlich selbst heutzutage noch von den Menschen erwarten, oder?

    Dass “Foodwatch” das als “Mogelpackung” bezeichnet, würde bei mir schon in Richtung “Rufschädigung” interpretiert werden. Diesen Laden kann doch eh keiner ernst nehmen mit deren Dauerempörung.

    1. Bard (Google) liefert hierzu folgende gut verständliche Antwort.

      „Als versteckte Preiserhöhung bezeichnet man eine Preiserhöhung, die nicht offen und transparent kommuniziert wird.

      • Verringerung der Produktgröße oder Menge: Wenn ein Produkt von 100 Gramm auf 80 Gramm reduziert wird, aber der Preis gleich bleibt oder sogar erhöht wird, handelt es sich um eine versteckte Preiserhöhung.
      • Änderung der Verpackung oder Darstellung: Wenn ein Produkt in einer neuen Verpackung mit einem neuen Design angeboten wird, die nicht sofort die geringere Menge oder den höheren Preis verrät, handelt es sich ebenfalls um eine versteckte Preiserhöhung.
      • Änderung der Preiselastizität: Wenn ein Produkt, das besonders beliebt ist, teurer wird, ist es für Verbraucher eher akzeptiert als eine Preiserhöhung für ein weniger beliebtes Produkt.

      Versteckte Preiserhöhungen sind für Verbraucher oft ärgerlich, da sie den Eindruck erwecken, dass sie betrogen werden. Sie können auch dazu führen, dass Verbraucher mehr bezahlen, als sie müssten.

      In Deutschland sind versteckte Preiserhöhungen nicht grundsätzlich verboten. Allerdings gibt es einige gesetzliche Regelungen, die den Verbraucherschutz schützen sollen. So müssen Unternehmen Preiserhöhungen für Energieprodukte mindestens sechs Wochen im Voraus ankündigen. Bei anderen Produkten gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Ankündigung.

      Verbraucher können sich gegen versteckte Preiserhöhungen wehren, indem sie aufmerksam sind und die Preise von Produkten vergleichen. Wenn sie eine versteckte Preiserhöhung vermuten, können sie sich an die Verbraucherzentrale oder andere Verbraucherschutzorganisationen wenden.“

      In diesem Fall treffen Punkt eins und zwei zu.

  2. Onken wird sich bedonken!! :-P

    Dieses Thema Mogelpackung finde ich hier überstrapaziert. Die Becher sind bis oben voll, Menge und Preis sind ausgezeichnet, den Rest muss der gesunde Menschenverstand regeln.

    Da sollten eher die Pralinenhersteller mal die plastikumantelte Schokohose runterlassen – riesige Packung für 80g Inhalt. Ja, ich weiß, das muss gut geschützt werden…. gähn… oder Chips…

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