Die in Oberbayern gelegene Stadt Burghausen legt sich ein neues Logo zu. „Die Initiale ’B’ mit dem Slogan ’Weltlängste Burg’ leitet inhaltlich und optisch eine neue Strategie ein, mit der langfristig Image und Bekanntheitsgrad der Salzachstadt international und unverwechselbar ausgebaut werden soll“, so die offizielle Pressemeldung. Im dt wird das Logo und das in diesem Zusammenhang entstandene neue Erscheinungsbild der Stadt im Detail vorgestellt. Und da scheinbar die Bürger Burghausens gutes Design nicht zu schätzen wissen – das Wochenblatt schreibt: „99 Prozent hassen das neue Burghausen-Logo” –, kann das Design auch per Online-Abstimmung bewertet werden.
Neues Stadtlogo
Mit Blick auf das bisherige Logo und Erscheinungsbild wird klar, dass die Stadt erstmalig über ein Corporate Design verfügt, das mit einer anspruchsvollenGgestaltung dem Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht wird und für ein einheitliches Auftreten der Stadt über die verschiedensten Medien hinweg sorgt.
Inspiration
Die Gestaltung und die Form der Bildmarke nehmen Bezug auf wesentliche Aspekte der Stadtentwicklung aus der Vergangenheit und der Moderne. „So wurde die Initiale ’B’ grafisch mit der Anmutung eines ’Diamantschliffs’ versehen, um einerseits die Kristallstruktur eines Salzes als Synonym für den historischen Salzhandel zu verbildlichen. Andererseits, um die in der chemischen Industrie vor Ort eingesetzten Salz-Rohstoffe für die heute weltweit erfolgreichen Produkte ’Made in Burghausen’ zu symbolisieren, den ’Chemiediamant Burghausen’.“
Anwendungsbeispiele
Das herausragende Bauwerk der Stadt ist Burg zu Burghausen, die mit 1.043 Metern Länge die längste Burganlage Europas darstellt. Ableitend von der Länge der Burg wurde ein Gestaltungskonzept entwickelt, in dem auf spielerische Weise das Format der Burg thematisiert wird. „Burghausen – extra lang“ lautet der daraus entstandene Slogan.
Während im behördlichem Schriftverkehr nach wie vor das Stadtwappen als Absender verwendet wird, werden alle nicht-behördlichen Schriftstücke sukzessive auf das neue Logo und das neue Corporate Design umgestellt.
Das neue Logo und der neue Werbeauftritt werden ab Anfang 2012 in der Stadt sichtbar sein. Auch die Burghauser Touristik GmbH (BTG) stellt in den kommenden Wochen schrittweise auf das neue Design um. Neue Orts-, Willkommens-, und Verabschiedungsschilder sind ebenso geplant, wie Infotafeln und Fahnen, die etwa bei Festen zum Einsatz kommen werden. Ein Relaunch der Website der Stadt ist für das 1. Quartal 2012 vorgesehen.
Entwickelt wurde das neue Design von Matern Creativbuero aus St.Georgen, Österreich.
Das Bildzeichen erinnert doch stark an Melbourne auch wenn das Konzept von Burghausen durchaus nachvollziehbar und schlüssig ist. Weniger Klarheit hat die Verbindung von Bildzeichen und Gestaltung der Medien. So haben die Muster aus Pfeilspitzen die im CD auftauchen für mich kein Bezug zum Facettenschliff des Bildzeichens. Selbst als Gestalter würde ich bei unterschiedlicher Farbgebung und getrennter Sichtweise keinen Zusammenhang erkennen und es als unterschiedliche Gestaltungskonzepte abstempeln…
Was meint ihr dazu?
Grossartig! Hochwertig, modern, selbstbewusst – auch die Anwendungen sind rund und gelungen.
Ich bin da ganz flo’s Meinung. Für mich sind das auch zwei unterschiedliche Gestaltungsansetze, die für mich auf ersten Blick nichts miteinander zutun habe.
Was jetzt aber nicht heisst, dass es schlecht ist. Die Verbindung fehlt mir nur irgendwie.
Ich musste zwar auch an das Stadtlogo von Melbourne denken, aber im direkten Vergleich ist das Burghausen-Logo dennoch eigenständig genug. Und Verwechselungsgefahr besteht ohnehin nicht :-)
Zum neuen Auftritt: frisch, angenehm durchdacht, flexibel, mutig und mit einem Augenzwinkern versehen. TOLL! Würde doch auch nur ein Bruchteil deutscher Städte derart ausgereift auftreten, Winterdepressionen deutscher Gestalter gehörten der Vergangenheit an.
Dass sich die Pfeilthematik nicht im Logo wiederfindet, kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden. Es ist eben ein Gestaltungselement innerhalb des CD-Konzepts. So wie das Logo eben auch nur EIN Gestaltungselement des Corporate Designs ist.
Das Logo muss nicht immer das allumfassende Zentrum sein. Es ist eine mögliche Strategie, aber bestimmt nicht die einzige. Das Gesamtpaket überzeugt mich jedenfalls. Wenn man bedenkt, wie klein die Stadt eigentlich ist, finde ich die Ausarbeitung (bzw., dass sie es bis zur Veröffentlichung geschafft hat!) umso bemerkenswerter.
Mein erster Gedanke als ich es gesehen habe: “Das ist doch von Melbourne abgekupfert.” https://stylespion.de/wp-content/uploads/2009/09/melb-logo2.jpg (siehe hier)
Gefällt mir richtig gut!
Tolles Logo mit überzeugender Herleitung.
Schöne Farbwelten.
Beeindruckende Bildsprache, die extrem hochwertig daher kommt!
Die Differenz zwischen Logo-Dreiecken und Broschur-Pfeilen fiel mir auch auf, kann es mir nur so erklären, dass man die Pfeile ineinander verschachteln kann, ohne einen weißraum zu erhalten, was bei den Dreiecken aus dem Logo ja nicht funktioniert hätte.
Alles in allem aber mal ein richtig tolles Stadt-Branding, davon können sich andere mal eine ordentliche Scheibe abschneiden.
Es wäre hilfreich, wenn bei der Diskussion stärker differenziert würde und nicht gleich wieder, wie zuletzt von Ulli, das Design mit dem Logo gleichgesetzt wird, zumindest entsteht doch dieser Eindruck. Während die Bildmarke ebenso aus Facetten besteht wie etwa das Melbourne-M, ist die Idee der extremen Länge eigenständig. Das Erscheinungsbild besteht aus Farben, Typo (Mikro und Makro), Fotografien, Schmuckelementen, Aufbau und nicht nur aus einem Logo. Ich bin mir zudem nicht sicher, obs sinnvoll ist, gleich den ersten Gedanken zum Kommentar zu machen. Eine Auseinandersetzung mit Design endet nicht beim ersten Gedanken, dort beginnt sie.
Was mir noch auffällt: Der Autor des Wochenblatt-Artikels Mike Schmitzer ist nicht sonderlich gut in Kopfrechnen. Die 99% sind in Wirklichkeit 90,6%. Und wenn man sich anschaut, wie dieses Ergebnis zustande kommt, wird man feststellen, dass die Befragung auf Facebook und auch seine Berichterstattung nicht vor einem neutralen Hintergrund erfolgten.
Ja ähnlich wie Melbourne und andere Logos die in letzter Zeit so ein Muster verwendet haben – aber schön ist es. Vielfältig einsetzbar und gut hergeleitet. Die Bürger sollten sich freuen.
Für mich verbinden sich die beiden Ideen “Salzkristall” und “Extra lang” nicht. Die Idee mit dem Kristall kann ich nachvollziehen, finde sie optisch wie gedanklich interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass man das noch sehr schön weiterentwickeln könnte.
Das “Extra Lang” wirkt dagegen grobmotorisch und irgendwie gequält – es passt nicht zum eher feinsinnigen Kristall und auch in der Umsetzung zeigt sich die Idee einfältig und fad. Wir ziehen ein paar Gegenstände in die Länge. Haha.
Als Motto für eine Stadt, einen Wirtschaftsraum, eine städtische Kultur ist das nicht überzeugend ums mal freundlich zu formulieren.
Das Logo ist gut gemacht. Der Rest eher gewöhnlich – bei mir kommt nur die Frage auf: Muss man immer alles in die Länge ziehen? Manchmal liegt doch in der Kürze die Würze, lange Burg hin oder her …
Ich finds toll. Dass es den oberbayrischen kleinbürgerlichen Traditionalisten nicht gefällt, wundert mich dagegen garnicht.
Es ist relativ beliebig, die Bilder der Stadt können Sie durch jede andere ersetzen. Bis auf die Begründung, die mir als “Verkaufskonzept” erscheint, sehe ich beim besten Willen keine tiefere und eigene Verknüpfung von der Stadt zur Kommunikationform.
“dem Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht wird” – ist meiner Meinung nach nicht gegeben, da die Gestaltung in erster Linie zeitgeistig ist und versucht aktuelle Trends zu verbinden. Es ist fast wie eine “globalisierte” Gestaltung – es wird auf Basis von fragwürdigen Annahmen normiert und vereinheitlicht, der wirkliche Charakter oder Ausdruck bleibt leider auf der Strecke.
Warum bleibt man bei den “Schmuckelementen” an der Seite nicht bei den verschiedenen und abwechselnden “Kristallformen”, sondern nimmt hierzu die “Pfeile”?
Versteh die Kritik der facebook-Burghauser nicht. Die Außenwirkung des Gesamtkonzeptes wirkt professionell, überlegt und einladend. Eine Burg im Logo würde auf die einzelnen Konzepte störend wirken. So hat jede Sparte ihr berechtigtes Alleinstellungsmerkmal.
Einziger Kritikpunkt meinerseits, die auch schon von Jean angesprochenen etwas fehlplatziert wirkenden Pfeile …
Als jemand der im Nachbarort Burghausens aufgewachsen ist kann ich das Logo nur befürworten. Wer Burghausen kennt, der weiß die Stadt ist maßgeblich durch die Burg, die Salzach und die weltbekannte Jazzwoche geprägt.
Deshalb: Das Logo ist genau das was eine Stadt wie Burghausen braucht um sich zu positionieren. Ich kann Wörter wie “Hass-Logo” von der Facebook-Seite mit nichten verstehen. Ich finde es sehr gelungen und fände es sehr schade wenn die Verantwortlichen hier nochmal einen Rückzieher machen würden. Die gedankliche Nähe zum Melbourne Logo lässt sich in der Tat nicht von der Hand weisen, ist aber vollkommen schlüssig durch die Herleitung.
Bei den Negativ-Stimmen auf der Website wird doch wohl nicht mitgespielt haben das die ausführende Agentur aus Österreich ist?
Als Mitbesitzer der Marke Die längste Burg der Welt® und Initiator des Guinness-Buch-Eintrages habe ich meine ganz private Meinung zur “Kreativität à la Melbourne”.
Die Bürger hätten das hier gewählt. Ist deutlich schöner als das, was die selbsternannten Profis da verbrochen haben!!!!
@krisi: realsatire?
Da hat jemandem aber das Novum-Cover gut gefallen: https://www.welikethat.de/wp-content/uploads/2011/10/PAPERLUX_NOVUM11.11_Presse05.jpg
Tut dem Ganzen aber keinen Abbruch.
@krisi: Das spricht jetzt Bände …
@Andreas
Mal ernsthaft. Du glaubst, dass das Erscheinungsbild von der Idee bis zur Präsentation vor wenigen Tagen in nicht einmal 7 Wochen entstanden ist?
Das neue Logo ist sicher sehr attraktiv und modern. Auch die Gedanken, die zu diesem Logo führten, sind nachvollziehbar.
Ob sich Touristen von diesem “B” beeindrucken bzw. anziehen lassen, wage ich zu bezweifeln. Die Burg ist nun einmal das Wahrzeichen von Burghausen und der Anziehungspunkt für Besucher. Ich finde, diese wunderschöne Stadt kann man nicht einfach mit einem Buchstaben (plus Nebensatz) abspeisen. Die Burg ist ein “Muss” in einem neuen Logo. Das Bild prägt sich ein. Ein Buchstabe – und sei er auch noch so interessant gestaltet – kann für viele Dinge stehen, aber nicht für die Stadt mit der längsten Burganlage der Welt.
Rein gestalterisch sieht es ja ordentlich aus. Es wäre allerdings viel mehr drin gewesen:
Das B (Logo) ist zu beliebig. Es ist schade, denn die Stadtansicht (bzw. Grundriss) ist grafisch hochinteresant, hat einen großen Wiedererkennungswert und ergibt, wenn man den Fluss und den See als Trennlinie nimmt ein kleines “b”.
Mich stört, daß die Elemente auf den Anzeigen ganz anders sind als im Signet. Das Melbourne “M”, was ja sicherlich als Vorbild gedient hat, verändert sich bei verschiedenen Themen nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Form.
Das Melbourne Grundprinzip finde ich unbedingt gut und nachahmenswert, gerade für Gemeinden. Aber bitte eigenständig!
@elli: “Die Burg ist ein “Muss“ in einem neuen Logo”
Da muss ich Dir leider wiedersprechen. Dann müsste Paris auch den Eiffelturm, Dresden den Zwinger, Pisa den schiefen Turm usw. im Logo haben. Ich finde nichts langweiliger als diese 0815 Logos die versuchen mit einer Sehenswürdigkeit zu punkten. Burghausen ist weitaus mehr als nur die Burg: die weltweit bekannte und geschätzte Jazzwoche, Industriestandort, Lage an der Salzach, Wacker Burghausen, uvm. Diese Vielfältigkeit finde ich sehr gut gelöst in dem neuen Logo.
Fand das Logo gut, aber die Broschüre, ich weiß nicht, alles ist jetzt extralang, extragut? In was für ein Raster wird man da eigentlich gepresst. Die Stadt wird zu irgendeinem billigen Witz. Am besten auch noch das Lächeln extrahoch antackern.
Mit anderen Worten, die Länge ist in der Broschüre für mich thematisch überreizt.
Ich frage mich, mit wievielen Accounts sich hier die Werbeagentur selbst auf die Schultern klopft und mit welchen Tricks das Voting gepusht wird? Einige Zitate hier riechen schon ziemlich nach Eigenlob.
Schön das hier einige wieder nichts bessere zu tun haben, als irgendwelche Vergleiche (Melbourne, Novum) zu posten. Mal drüber nachgedacht das die beiden Gestaltungen auch nur schon längst bestehende Prinzipien adaptieren.
Postrationalisiertes melbourne Lookalike.
Und die ganze gestaltung ist immer “eins zu viel”.
Mehr ist mehr: trifft hier leider nicht zu!
Auf den ersten Blick ist das eine der schlüssigsten Zeichenherleitungen, insbesondere für Städte, die ich seit langem gesehen habe. Erst der Kristall (man lernt etwas über die Historie der Stadt), dann die Dächer (man lernt etwas über die Architektur), später die Länge der Burg …
Und dann beginnen Fragen: Der Kristall, der typisch für Diamanten und eben nicht für Salz ist, die Dächer, die im Logo Pyramidendächer darstellen, also lauter Türme mit quadratischem Grundriss, wovon es in Burghausen kaum welche gibt. Schließlich noch die Burg, die kurzerhand in ein Kommunikationskonzept verwoben wird, also dem Logo direkt auch nicht hilft.
Burghausen verdankt seinen Wohlstand nicht EINEM Salz, sondern DEM Salz, und das ist NaCl – und das hat ausgerechnet eine ganz typische andere Struktur, siehe auch dieser Artikel zum Logo der Leuphania (Hochschule) – wiewohl ich damit das Leuphania-Logo nicht über den Klee gelobt haben möchte.
Im Ergebnis ein Zeichen, das zwar auf den ersten Blick vieles richtig macht, auf den zweiten aber eine falsche Geschichte erzählt. Wenn Designer aber eine Geschichte erzählen, sollte sie gut recherchiert sein, sonst kratzt das nämlich an unser aller Berufsbild.
Schade, dass für mich nach anfänglicher Begeisterung unterm Strich – nur ein bei aller Ambition modisch-zackiges, “facettenreiches” B bleibt (siehe Pressemitteilung). Und “Facettenreichtum beschreibt nun ausgerechnet nicht die Typik, die Burghausen vorweisen sollte.
PS: Schade im übrigen auch, dass sich die öffentliche Diskussion, die im Ort fahrlässig angestoßen wurde, auf gänzlich subjektive, befindliche Privaturteile stützt. Das hat diese Arbeit, bei aller Kritik, nicht verdient! Beitrag 16 zeigt, was Volkes Stimme will – und davon ist diese Arbeit handwerklich und konzeptionell meilenweit entfernt.
Diamanten als Symbol für Burghausen, weit hergeholt. Salz gibt es seit Jahrhunderten nicht mehr und Salz sieht auch anders aus. Kristalle der Chemie zuzuschieben ist ja technisch auch totaler Unsinn. Da könnte man alles nehmen da die Produkte jede Stoffform annehmen Flüssig, Monokristallin und vermutlich eher selten Kristalle sind.
das sind Experten die wissen was Design ist. Die Burghauser Bürger haben ja keine Ahnung
@31: Der Wutbürger schlägt zu. Scheint wirklich eine Aufflammen unserer Dekade zu sein, zu jedem Entscheid muss die eigene Meinung (die natürlich oberste und einzige Instanz zu sein hat) postuliert werden. Dabei vergisst man leicht, dass Geschmack eben kein verlässliches Attribut ist: Gerade Design, Kunst und Gestaltung provoziert grundsätzlich unterschiedliche Geschmäcker, dass sieht man in Literatur, Film, Architektur, Automobilbau und natürlich auch ganz klassisch im Kommunikationsdesign allen Ortes. (Schon mal die Diskussionen über das neue Design der Mercedes M-Klasse gelesen?)
Jan Stoltenhoff schrieb schon 2003:
Also tut man als Gestalter gut daran, sich von Geschmäckern zu lösen, denn diese Schlacht kann man bei der Unterschiedlichkeit und Vielschichtigkeit nicht gewinnen, sondern sich auf das eigene Handwerk zu besinnen.
Kommentar zur Online-Abstimmung: Die angebotenen Optionen sollten erschöpfend und überschneidungsfrei sein. Ersteres sind sie hier nicht.
Eben bei facebook gesehen:
“Sodalla Leute, es wird leider KEIN neues Burghausen-Logo geben. Die Tourismus-Chefin verweist auf eine Umfrage auf einer Designwebseite (siehe unten) auf der andere Grafiker das Logo als sehr gelungen bewerten. Und das ist für die Burghauser Touristik aussagekräftiger als die Meinung der Burghauser hier auf facebook. Ich werde diese Vorgehensweise in der nächsten Wochenblatt-Ausgabe entsprechend kommentieren.”
mit entsprechendem Verweis auf diesen dt-Artikel
Ich denke nicht, dass das Melbourne-Design hier als Vorlage diente. Falls doch wäre es im Variantenreichtum dieses M-Logos recht schwierig gewesen keine Ähnlichkeit herzuleiten.
Auch Melbourne “könnte” sich einer 100 Jahre alten Vorlage bedient haben:
Hier ein verblüffendes Beispiel:
https://www.whoch2wei.at/WAGNER_WERK/pressebilder/11_cubiCZmus.jpg
Kubismus war eine Stilrichtung dessen Anfänge 1900 waren. Die Grundformen des Burghausen-Logos als “Melbourne-a-like” darzustellen ist ein wenig engstirnig gedacht, findet man diese Stilrichtung doch auf zahlreichen Fassaden, Gegenständen, Malereien …
Wie schon im Beitrag 23 zu lesen war: Wer Burghausen kennt weiß, dass die Stadt nicht nur aus einer Burg besteht. Auch wenn diese deutlich sichtbar auf der Anhöhe thront ist es nicht die Aufgabe eines Logos diese zu bewerben. Vielmehr geschieht dies durch geschickte im einheitlichen Design/Überlegungen gehaltene Marketingmethoden dessen Anfang man mit einer Broschüre setzte. Über einzelne Komponenten der CI kann man diskutieren, muss man aber nicht. Ob man nun Salzkristalle, Diamanten oder Häuserdächer im Logo erkennen zu scheint, ist zweitranging. Das Logo-Design ist gegenüber den meisten anderen Städten dieser Größe erstaunlich modern, vielleicht etwas zu modern. Ein vernünftiges Logo mit einem dazugehörigen Marketingkonzept zu entwickeln ist ein langer Prozess. Diese getrennt voneinander zu Diskutieren ist sinnlos. Auch ist zu beachten: Entscheidungen/Kritiken, die in wenigen Sekunden gefällt/geschrieben wurden, sind meist nicht viel wert. Eine Regel, die sich schon seit Anbeginn der Menschheit bewahrheitet hat.
Aufgabe eines CD und eines Slogans ist es zu allererst, ein “suggestives Fass” aufzumachen, das interessant genug ist, den Betrachter zu animieren, den Inhalten dahinter näher zu treten. Alles andere ist hübsch gemachtes Deko-Branding. Und da erinnert ein noch so irgendwie gestaltetes B einfach an nichts als B. Nicht an Burg, nicht an den Jazz, nicht an die Grüben und die Altstadt, nicht an den Wöhrsee und auch nicht an den innovativen Industrieplatz Burghausen, genau so wenig wie an die lange Geschichte der Stadt. Nach den 3 Bau-Steindl, die über viele Jahrzehnte völlig unmotiviert für diese Stadt gestanden haben, nun mit einem orangen Bau-Steindl zu operieren ist völlig “unter der Latte durchgesprungen” und keine Kommunikationsleistung für das Dritte Jahrtausend. Inspirationswert 0. Und nicht zu verwechseln mit der Aufforderung “Be Jazz”, die z. B. im Logo der Jazzwoche mit dem B’JAZZ beinhaltet ist – gemacht vor 15 Jahren.
Wenn ich verantwortlich wäre, würde ich aufgrund der Kritik von seiten der Bürger auf facebook und der Experten hier im dt Forum das Gesamtkonzept noch einmel nachjustieren lassen. Vielleicht muss man garnicht soviel ändern um Logo und Kampagne authentischer und emotionaler zu machen. Es ist ja nicht schlecht nur eben noch nicht ganz das Richtige.
Ich finde das neue CD sehr gut. Als geborener Burghauser und in Stuttgart tätiger Designer freue ich mich, dass meine Heimatstadt endlich auch gestalterisch Niveau bekommt…
Jetzt muss auch noch die Website nachziehen…
Liebe Margit,
man kann sich auch zu Tode nachjustieren …
Und wenn ich das sehe, was ich auf der Facebookseite dieser Bürger sehe, wehen mich da doch recht altbackene Entwürfe an, ein Grauen.
Facebooks Para-Demokratie ist kein guter Ort für gutes Design.
Liebe Vroni,
das ist natürlich keine Frage im Vergleich zu altbackenen Vorschlägen ist das hier erste Liga.
Die Macher verstehen was von ihrem Handwerk. Gute Arbeit. Aber die Bildmarke “B” ist zu beliebig, ist nicht ausgereift. Wir Designer sollen einer Sache dienen. Das Ziel ist nicht erreicht, wenn ein Corporate Design nur schön und ästetisch aussieht. Es muss auch paßen. Intern und extern für Identität und Aufmerksamkeit sorgen und auf einen Blick erkennen lassen um was es sich handelt. Ob Firma, Produkt oder Stadt.
Wer ist bei einem Städteauftritt der Kunde? Die Stadtverwaltung? Die Stelle für Stadtourismus? Oder auch die Bürger? Vielleicht Alle? Man brauch sich nur die Gesichter der Fotos der Präsention anzusehen um zu ahnen was da wahrscheinlich für eine Stimmung im Raum war: https://www.wochenblatt.de/nachrichten/altoetting/regionales/Burghausen-Logo;art22,83608,C::cme11266,251498
Aber wenn es so einen Unmut gibt, sollte man es doch nochmal unter die Lupe nehmen und eben gegebenenfalls Nachjustieren bevor das Signet überall erscheint und von der Bevölkerung nicht richtig angenommen wird. Nachjustieren führt nicht zum Tode, wenn der Designer gut ist.
Naja, Margit,
als pauschalen Beweis dafür, dass “die Menschen” es nicht so doll mögen würden …. diese Fotos zu nehmen, ich weiß nicht.
Diese Leute dort, die in diesem Raum da sitzen während der Logo-Präsentation (dein Link), sind mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Gastronomen, Hoteliers, vielleicht auch Musik-Veranstalter dieser Stadt. Die sehen ihr eigenes konkretes Geschäft im Vordergrund.
Das Salz der Erde der Stadttouristik. Die Zielgruppe Nummero eins ;-) von Stadttouristiklogos.
Ich würde jetzt als Designer eines fortschrittlicheren Logos als einer gegenständlichen Burg- oder Jazz-Darstellung nicht hoffnungsfroh erwarten, dass solche konkreten, dinglichen Menschen, die das Burglogo vorher kannten, sofort in begeistertes Rufen ausbrechen, wenn sie ein abstraktes B-Logo sehen.
Sie wollen meist Deko und Gegenständliches.
(In Kommentaren unter dem Zeitungsrtikel rief einer, es fehlten im Logo doch arg die Facetten, die die Stadt ausmachten … (soviel zum Verständnis von Abstraktem), konterte der andere, da sind sie doch, die Facetten, dargestellt als Mosaikdreiecke.
Also einige haben es dann doch verstanden …
Hatte selbst einmal mit einer Stadtmarketinglogo-Geschichte zu tun. Fazit: Mit ungewöhnlichen oder abstrakten Dingen braucht man in eher biederen Gegenden wie Städten um die 20.000 Einwohner und viel Land drumherum als Designer kaum antanzen … Außer man steht als Masochist und Idealist positiv auf Haue :-) Es gewann in meiner Geschichte aus meiner Heimat eine schwarzweiße Darstellung als Logo, die aus lauter Umriss-Steinen (s/w-Outline) ein Gesicht machte. Sah aus wie Pellagra oder Lupus. Man hat die Gestalter auch gezwungen, den alten Claim von vorher zu behalten. Zusammen mit diesem – schwer erkennbaren – Steingesicht ergab er null Sinn … interessierte aber niemanden der Verantwortlichen so recht.
(Wir Designer sind halt oft nicht einmal Ge-brauchsgrafiker, wir sind Miss-brauchsgrafiker des Marketing… und selber daran schuld …, so gesehen ist das Burghausen-Logo ein Fortschritt und ich freu mich mit.)
Ja, du magst recht haben, auf dem Lande sind die Menschen (nicht Alle ;-)))) eher bodenständig und traditionell. Sollte man darauf nicht eingehen? Ein Signet kann sowohl traditionell, als auch modern und zeitgemäß und gut gestaltet sein. Es kann jung und alt ansprechen. Das ist möglich.
Zu dem Beispiel aus deiner Heimat. Da haben wir es doch schon: Wenn die Gestalter wußten, daß der alte Claim bleiben soll, dann hätten sie auf den Claim hin arbeiten müssen. Und das beweisen müssen, daß es so keinen Sinn ergibt. Wir müßen auch nicht etwas freigeben, das nicht funktioniert das wäre ja Rufschädigend. Wo bleibt da die Glaubwürdigkeit dieser Gestalter. In so einem Falle ist es doch besser einen Alternativvorschlag zu machen, also selber nachjustieren ist besser als es sich von Anderen vorschreiben zu lassen.
Margit,
wenn ein Logo überregional (oder gar international) touristisch wirken soll,
muss man dann unbedingt auf die bodenständigen und traditionellen Wünsche der Menschen in der Region eingehen …?
Was meinst du, wer ist die zu adressierende Zielgruppe?
Natürlich müssen wir das nicht.
In der Regel kann man bei Pitches nach Hause gehen, wenn man nicht saugut und verständlich begründet, warum man anders vorgeht.
Häufig verzichten Werber oder Gestalter aus Furcht, den Auftrag, den Pitch zu verlieren, auf die eigentlich richtige Auseinandersetzung und auf eine konstruktive Flucht nach vorne. Wenn ich beschreibe, dass das so läuft, heißt das noch lange nicht, dass ich das befürworte. Ich beschreibe nur.
Als Designer ist man leider sehr oft im Zwang die unmöglichsten Kundenwünsche zu erfüllen. Allen Warnungen zum Trotz wird der persönliche Geschmack des Auftragsgeber durchgesetzt. Die Folge: Der Kunde ist zufrieden > der Erfolg bleibt aus > der Kunde ist unzufrieden. Es ist immer dasselbe.
Als gelernte Grafikerin würde ich den Burghauser Bürgern dringend raten auf die Fachleute zu vertrauen. Jeder der die Ewig-Diskussion “Oldenburg-Logo” mitbekommen hat kann ein Lied davon singen.
Nicht ist wichtiger als Professionalität im Außenauftritt!
Meiner Meinung nach bringt die Diskussion über die Meinung der Bürger zu diesem Erscheinungsbild nicht sonderlich viel, denn sie stellt die demokratische Entstehung des CDs in Frage. Gewählte Vertreter der Stadt haben sich eine Agentur ausgesucht und sollten dieser das nötige Vertrauen entgegenbringen – genauso wie die Bürger ihren Volksvertretern das Vertrauen entgegenbringen müssen. Es ist wie so oft, der Mensch muss sich an neues erst gewöhnen und meckert und kritisiert deshalb erst einmal – zumal kritisieren viel einfacher ist als selbst kreativ zu sein. Wir sprechen hier auch über Burghausen und nicht über eine so bedeutende Stadt wie Melbourne. Dafür ist das neue Erscheinungsbild mehr als passend und wird seine Wirkung erst noch entfalten. In einem Jahr sieht die Welt und Meinunng der Bürger vor Ort schon ganz anders aus.
Liebe Vroni,
” wenn ein Logo überregional (oder gar international) touristisch wirken soll, muss man dann unbedingt auf die bodenständigen und traditionellen Wünsche der Menschen in der Region eingehen …? ”
Auf Bodenständige Wünsche muß man vielleicht nicht eingehen, aber Touristen kommen sicher wegen der Burg und der Altstadt, also spricht sie Tradition an. Ist nicht im Signet enthalten. Es ist in meinen Augen etwas oberflächlich, deshalb schrieb ich von “nachjustieren”. Auch die Kampagne mit dem “extra Lang”. Aber sie ist gut gemacht mit guten Bildern und deshalb wieder o.k.
Also ich muss mich echt manchmal fragen, was in den Köpfen “professioneller” Grafiker rumschwirrt. Wenn ich hier so die Beiträge lese, dass dieses Logo aussagekräftig und sinnvoll hergeleitet ist, kann ich dies beim besten Willen nicht nachvollziehen. Das Logo wirkt mehr wie unkreativ und würde in der Realwirtschaft keinen Anklang finden. Und hier erlaube ich mir einfach den Bezug, da Marketing eben Marketing bleibt, egal ob im wirtschaftlichen oder im kommunalen Rahmen. Auch bei der werbepsychologischen Wirkung wage ich zu bezweifeln, dass dieses Gesamtkunstwerk seinen Zweck erfüllt. Genau dies sollte aber Sinn der Sache sein.
Stadtlogos und Demokratie, das ist so eine Sache. Wer immer es schafft einer Stadt oder Region ein neues CD zu verpassen und dafür Beifall zu ernten, ist ein echtes Genie. Ehrlich gesagt, finde ich selbst auch erstmal alles doof – und es ist ja immer ein Haar in der Suppe.
Das Burghausen Logo ist ein mutiger Schritt nach vorne, das Logo-Konzept ist professionell und flexibel. Eventuell ein wenig sehr im Zeitgeist und nicht für die Ewigkeit gebaut. Als Gestalter bin ich aber ein großer Facetten und Farbvarianten-Fan. Die wechselnden 3-Wort Claims kommen mir abgedroschen vor, ohne dass ich eine bessere Lösung parat hätte.
Was glaube ich die meisten Kritiker stört, sehe ich auch: das könnte auch die neue Bildmarke für Bochum, Bielefeld oder Basel sein. Das Baugerüst-Logo hat für mich null Bezug zu Burghausen, außer die Burg wird demnächst renoviert. Das Liniengitter erzeugt eher eine Gerüstanmutung als eine Verbindung zu einem Salzkristall/Diamant.
Inhaltlich finde ich es also sehr schwach, gestalterisch top.
Die Kampagnenmotive mit den langen Dingen sind lustig, aber für mich eher eine kreative Extra-Idee ohne lange Halbwertszeit.
Ich sehe eher das Problem darin, dass sich jede Stadt neuerdings mit Innovation, Industriestandort usw. schmücken will. Zwar hat das Stadlogo “Welt Längste Burg” als Hauptthema ausgesucht, was dem erfrischend entgegen steht. Aber alle anderen (Unter-)Logos bedienen wieder dieses typische Klischee, welches jede Stadt für sich beansprucht: Innovation, Industriestandort, Gastfreundlichkeit, Zukunftsorientiert, Modern blablabla.
Wenn man das Votum der Bürger sieht, dann versteht man recht schnell, dass die Bürger, die dort wohnen scheinbar wenig auf “Industriestandort” oder “Innovation” geben, sondern die Stadt als zu aller erst als Heimat begreifen, was die romantisierende Burg ausdrücken soll. Und wieso nimmt denn keine Stadt genau diesen Aspekt auf? Überall wird kalt und technisiert geworben. Wo sind die Städte / Kleinstädte hin, die auf das Thema Heimat setzen? Zeigen: Hier kannst du dich heimisch fühlen: Schöne Umgebung, Natur und Wohlfühlatmosphäre!
Schaut euch auf der Facebook-Seite die Alternativvorschläge an. DAS, liebe Leute, ist der “Geschmack” des Kleinbürgers. Hoffentlich wird irgendwann allen klar, dass Userbefragungen, Umfragen zu neuem Design allgemein etc. IMMER in einer Katastrophe enden. Warum wohl macht Apple niemals Usertests? Dann hätten wir nach wie vor Handys mit Mini-Tatstautr….
Dass adas Logo ähnlich ist zu Melbourne mag sein – bewusst oder unbewusst. Das Design der Broschüren etc. sind für einen solchen Ort hervorragend! Da kann sich manche Stadt mit 500.000 Einwohnern eine Scheibe abschneiden.
Und immer diese Kommentare von wegen Plagiat, einfallslos, handwerklich schlecht, austauschbar … nerven echt. Ich würde zu gern die Arbeiten aller Dauernörgler und Trolle hier mal sehen, ich Gaube, da käme interessantes zutage. :D
margit,
ich denke, dass ein Logo, ob für eine Stadt, eine Marke oder ein Unternehmen, maßlos überfordert ist, wenn es darum geht, kurzzeitig einen bestimmten Effekt zu erreichen. Wer glaubt, Touristen würden aufgrund eines Logos einen Ort besuchen, überschätzt Design und zwar in die eine wie auch in die andere Richtung. Das Vorgängerlogo ist ja ein eindeutiger Beleg dafür, dass TROTZ mieser Gestaltung Besucher die Burg und seine Stadt ansteuerten. Jetzt könnte man natürlich auch sagen, warum lässt man es dann nicht dabei? Hat ja funktioniert! Eben so funktioniert Design nicht. Es gibt kaum Messbares, das einen Erfolg oder einen Misserfolg von Design belegt. Klar ist nur, gutes Design zahlt sich aus, allerdings im Bereich der Implementierung eines neuen Erscheinungsbildes eher später als früher.
Das zeigt etwa auch der gerade im städtischen Umfeld so typische Diskurs bei der Einführung eines neuen Designs respektive Logos. Fast immer spitzt sich eine Diskussion einzig auf das Logo zu. Warum? Weil nicht Wenige glauben, hier ohne entsprechende Vorkenntnisse, ein Wörtchen mitzureden. Das dürfen und das sollen sie auch, nur wäre es aus Sicht des Auftraggebers fatal, sich ausschließlich auf die oftmals so viel beschworene „Volkes Stimme“ zu verlassen. Wer oder was ist denn Volkes Stimme ist? Sind 300 hundert von einem engagierten Lokalredakteur zusammengetrommelten Stimmen auf Facebook „Volkes Meinung”?
Ein Design, das allen gefällt, gibt es nicht. Das muss es auch gar nicht. Natürlich sollte ein neues Stadtlogo samt dem zugehörigen Design möglichst viele Bürger ansprechen. Hierfür sehe ich im Fall von Burghausen gute Chancen.
Der Umstand, dass Design aus mehr als nur diesen einen (Logo)Absender besteht, ist offenkundig dem nicht-fachkundigen Bürger schwer vermittelbar. Aber genau hier sollte man ansetzen und klar machen, dass etwa die Image-Broschüre nicht nur aus dem Logo besteht, sondern auch aus tollem Fotomaterial, frischen Farben und einer interessanten Typographie. Egal ob man dessen Gestaltung mag oder nicht, man wird ihr eine Professionalität und handwerklich saubere Leistung nicht absprechen können. Und ich denke, diesen Eindruck werden auch viele Touristen, Investoren und Bürger teilen.
Design ist ein kleiner Stein, der viele andere Steine ins Rollen bringen kann. Bis sich in den Köpfen der Menschen eine Veränderung einstellt, braucht es Zeit.
Ich gebe Achim recht, dass einem Logo oft zuviel zugemutet wird. Und wie man hier in der Diskussion sieht, manchmal sogar auch von Leuten, die im Bereich Marketing bzw. Design arbeiten. Das entscheidende ist doch das Gesamtpaket – also das Corporate Design (mitsamt Logo). So kann man dann auch auf Zyros Einwand (#49) entgegnen, dass sehr wohl auch “Heimat” transportiert wird – nämlich in der Imagebroschüre. Schon das Cover vermittelt mir das: warme Farben und ein schönes Titelfoto mit dem Ort und der Burg inmitten der Flusschleife.
Wir nehmen doch jegliche Information auch immer in einem Kontext auf – im konkreten Fall z.B. die Imagebroschüre oder die Website. Wo steht denn mal ein Logo wirklich alleine? Höchstens vielleicht auf irgendwelchen Veranstaltungsplakaten, wo es dann sowieso nicht wahrgenommen wird. Wie sieht es denn mit großen Marken aus, wenn wir die nicht kennen würden? Erinnert das simple rot-weiße “DB” denn irgendwie an Eisenbahn? Was transportiert denn ein alleinstehender angebissener Apfel? Nichts. Wir wissen nur, dass es sich dabei um die Bahn bzw. eine Computermarke handelt, weil wir es schon “erlernt” haben. Wir haben das Symbol irgendwann auf Zügen bzw. Computern gesehen und später auf der Website oder dem Faltblatt informiert.
Wichtig an einem Logo ist, dass es handwerklich gut gemacht ist (Einsatz in verschiedenen Farb- S/W-Ausführungen auf verschiedenen Medien), seinen Platz (und somit Bezug) im Corporate Design hat, gut wieder zu erkennen ist und sich im Branchenumfeld von Mitbewerbern unterscheiden lässt. Wegen letzterem ist im vorliegenden Fall die Burg auch eher nicht praktikabel – wieviele Städte haben eine Burg/Tor o.ä. im Wappen bzw. Logo? Wieviele nutzen ein schön gestaltetes “B”? Als letzten (und wichtigsten) Punkt ist noch die Offenheit des Logos zu nennen – das gestaltete “B” kann ich für alle Zielgruppen und Bereiche gut einsetzen: Tourismus, Jazzwoche, Neubürger, Wirtschaft. Bei einer Burg wäre schon letzteres problematisch, wenn man sich nicht gerade als Steuerparadies positionieren will.
Liebe Margit,
Burghausen hat seine überregionale Strahlkraft ganz klar vom Jazz.
Lieber Philipp,
So in etwa.
Ich will jedoch nicht wissen, was da so alles das Marketing den Gestaltern Wollmilchschafschweiniges, eierlegendes reingeflüstert hat.
Satire:
[Also, a bissi hab ich reingeschmeckt, was deco-driven Touristik-Marketingladies so Alles als wichtig empfinden, was da so alles aus ihrer Briefingsicht an dekorativen Bedeutungsideen in ein Logo soll … – so ungefähr genau das Gegenteil von inhaltlicher Klarheit und Single-Mindedness. Von daher: immer noch Hut ab vor den Gestaltern … Vermutlich sind zu Beginn die Facettenteilchen der Gestalter sogar diamantiger gewesen, aber dann war das Bläuliche irgendjemandem der Deko-Tanten “zu kalt” – und schwupps war der Diamant-Charakter weg. Heraus kommt ein kasachischer Kelim … So kann es gewesen sein – ich kenn grade die (Marketinglady-)Vögel an ihren Federn. Es geht schon mit dem üblichen tiefrotem Lippenstift und der schicken schwarzen Armani-Werberbrille an, früher war es die Buntbrille – sowas hieß für mich schon immer: Achtung, in Deckung, Deko-Alarm!!!
Es ist ein Kreuz, aber bitte jeder nur eines. ]
Achim:
So ist es.
Heidi
Was ist der “Erfolg” eines Logos?
An ein Logo einen ROI knüpfen zu wollen, wird schief gehen.
Stimmt.
Deswegen erstelle ich zuerst ein geistiges Gerüst, einen inhaltlichen backbone, an dem entlang die Gestaltung entwickelt wird.
Damit kann man das Geschmäcklerische etwas in den Griff kriegen und die Auftraggeber vorsichtig, freundlich “zurückpfeifen”, wenn immer wieder angefangen wird, dem backbone das Rückgrad rauszuziehen und anschließend “herumzudekorieren” .
Besonders Inhabern, die recht stark innerlich mit ihrer Firma, ihrem Produkt identifiziert, ja fast über-identifiziert sind, gelingt die nötige professionelle Distanz nicht, ein klares Briefing abzusondern und den Gestalter in Ruhe entwickeln zu lassen.
Touristk-Marketing-Gremien sind nochmal ein bisschen anders: Ihnen gelingt es deswegen nicht, den Gestalter arbeiten zu lassen, weil die einzelnen Mitlglieder den klaren Auftrag haben, ihre Interessen durchzusetzen. Viele Köche …
Der kluge alte Daddy Ogilvy “läutete die Glocke” (er schmiss hin), als er erfuhr, dass er die schicke Seidenkampagne mit einem Gremium/Konsortium von 12 Abgesandten/Händlern zu entwickeln hatte.
Und da war er noch am Anfang: Er war jung und hätte das Geld sicher gut gebraucht für seine damals junge Agentur … Soviel zu der anhaltenden Freude, Gremien zufrieden stellen zu müssen, bei ehrgeizigen Gestaltern beliebt wie Fußpilz. Und nur mit hoch diplomatischem Geschick mit gleichzeitig wenig Anspruch “an den großen Wurf” manövrierbar. Stadtlogos gehören dazu.
Erstmal zum Logo – mir gefällt es gut, das mit dem Extra Lang finde ich etwas zu viel. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Was ich an der Sache jetzt viel spannender finde ist die ganze Diskussion darüber – Journalisten die ein Forum und die ganze Werbewelt verteufeln, Designer und Nichtdesigner hacken bei facebook aufeinander rum …. Ich dachte erst das wär ne fake Story, oder aber auch ein geschickt eingefädeltes Machwerk der Tourismus Chefin von Burghausen. Verrückt
Den “Kleinbürgergeschmack” als Gegenargument zu nehmen finde ich schwach, denn das sind Laien, und die Vorlagen sind damit zwangsläufig lachhaft. Mit dem gleichen Argumen könnte man regelmäßig die Auftraggeber verhöhnen. Nein, aber was die Leute wollen, ist Heimat. Deswegen finden die das Design nicht gut. Heimat und Kommerz wird halt immer ein Widerspruch sein.
Eigentlich hat Burghausen mit dem neuen Corporate-Design einen echten Volltreffer gelandet: Sie sind in aller Munde. Besser und treffender kann ein Marketingbudget eigentlich nicht eingesetzt werden.
Lieber Herr Achim Schaffrinna,
ihre Unterstellungen, ich als Redakteur hätte irgendwelche Stimmen auf facebook zusammengetrommelt, ist schlichtweg unwahr. Wie sollte das gehen? Wir haben lediglich auf unserer Burghausen-facebook-Seite “I mog Burghausen” die Frage gestellt, wie das Logo gefällt. Niemand in unserer Redaktion hätte mit einer derartig heftigen Reaktion zu Ungunsten des Logo gerechnet! Glauben Sie es, oder glauben Sie es nicht. Im Gegensatz dazu behaupte ich, dass Sie es sind, der sich hier in diesem angeblich neutralen Forum zu sehr aus dem Fenster lehnt für die (befreundete???) Matern-Agentur, wie man aus all ihren Kommentierungen ablesen kann. Sollten Sie als Seitenbetreiber nicht neutraler sein? Soweit ich das überblicken kann, ist dieses Voting das einzige dieser Art auf Ihrer Seite? Wollten Sie dazuhelfen, ein Gegengewicht zu der facebook-Umfrage zu erstellen. Die Tourismus-Chefin jedenfalls zieht dieses Register. Für mich haben weder die Kommentare hier, noch das Voting eine Aussagekraft, denn theoretisch könnten sich die Befürworter (und/oder Macher) des Logos hier mehrfach unter falschem Namen anmelden und lobhudeln. Und im Gegensatz zu einer facebook-Umfrage, bei welcher nur einmal namentlich gevotet werden kann, besteht hier ganz leicht die Möglichkeit der Manipulation – mit wenigen PC-Kenntnissen. Ich bin übrigens grafisch nicht völlig unbeleckt und hatte jahrlang eine sehr erfolgreiche Musikdesign-Agentur. Unter anderem zeichnete unsere Firma verantwortlich für das Cover des Welthits “Mambo No. 5 von Lou Bega” und das Artwork vieler weiterer erfolgreicher Schallplatten, CDs und Blu-Ray-Discs. Also stellen Sie bitte nicht die Burghauser als Dorfdeppen hin, die kein gutes Design zu schätzen wissen. Es ist doch ganz einfach: Ein gutes Logo muss bei den Bürgern das Gefühl der Identifikation wecken. Und das schafft dieses Logo nicht. Und eine historische Stadt wie Burghausen wäre gut beraten, in ihrem Logo den Eindruck zu vermitteln, dass es sich aus touristischer Sicht lohnt, die Stadt zu besuchen. Und meinetwegen gerne durch eine stilisierte Abbildung der Burg. Wenn sich hier Designer für ihre Arbeit gegenseitig auf die Schultern klopfen, dem “kleinen Manne” das Logo aber missfällt, dann hat der Grafiker seinen Job nicht richtig gemacht. Wenn ein Logo 20 Minuten erklärt werden muss, dann hat es seinen Zweck verfehlt. Punkt. Im Übrigen gefällt mir die Imagebroschüre mit dem XXL-Thema sehr gut. Ok, ich finde die schmalen Überschriften typografisch nicht passend zu dem Rest, aber damit könnte ich leben. Sagen Sie mir aber bitte, wo sich dieses XXL-Thema im Logo widerspiegelt? Das sind doch zwei völlig eigenständige Konzepte die nichts miteinander zu tun haben! Im Übrigen – gern geschehen, dass Ihre Seite durch unsere Diskussion mal ordentlich Zugriffe bekommt.
Das Logo ist grausam und passt einfach nicht zur Stadt.
Die Broschüre ist gestalterisch gut, nur dass man die Länge der Burg auf andere Bereiche in fast schon lächerlicher weise transferriert gefällt mir gar nicht.
Das Logo erinnert mich daran, wie ich mein erstes Geodreieck bekommen habe… Man hätte für eine Stadt die nicht gerade 08/15 ist schon mehr Kreativität für das Logo erwartet. Dieses Logo spiegelt auf keinster Weise die Stadt – man hat dadurch keinen bezug zu ihr- daher verstehe ich auch nicht ganz wie man zu diesem Design kommen konnte – rote Dächer hat jedes Dorf…
Also für mich sieht das alles sehr »Melbourne City« inspiriert aus. Nur nicht konsequent angewendet: Was bei dem Logo noch sehr offen und zeitgemäß daherkommt, steht in starkem Kontrast zu den angewendeten Medien. Plakate, Broschüre etc. sehen doch arg bieder aus. Ganz zu schweigen von einer durchgängigen Typografie. Warum bekommen Logo und Headline unterschiedliche Schriften zugewiesen? Und warum werden aus den kristallinen Formen plötzlich Pfeile?!
Eindeutig Daumen runter!
@Mike Schmitzer
Nix für Ungut, aber das Lou Bega-Cover ist nun wirklich keine designerische Meisterleistung!
Im Gegenteil, DAS ist genau das Problem an der Sache. Ich gehe davon aus, dass 90% der Kritiker Personen sind, die “grafisch nicht völlig unbeleckt” sind, aber eine Arial Narrow nicht von einer Univers Condensed unterscheiden können. Aber mal schön eine solide Arbeit bashen. Gratuliere!
@Jörg: Zumindest scheint es den Massengeschmack getroffen zu haben, soweit man ein Cover als verkaufsfördernd für ein Produkt ansehen kann. Im Übrigen will ich mich hier nicht als Designer verstanden wissen, ist lange her. Ich bin Journalist. Und es geht auch nicht um mich. Dass ein Verriss meiner früheren Arbeiten auf mein Posting folgt, war schon klar. Apropos Font: ich würde sagen, die verwendete Burghausen-Logo-Schrift ist die Terra Semi Slab Medium … ;-)
Hab mir mal die Debatte auf facebook angeschaut – uiui: Der “kleine Mann”, der einfache Bürger wird nicht gefragt und die elitären Designer und die Stadtoberen entscheiden einfach über sie hinweg! Und was da wieder für Massen an Geld zum Fenster rausgeschmissen werden! Versammeln sich bald die Wutbürger um die Auslieferung der neuen Imagebroschüren zu verhindern? Mir schwant ein “B21” für die Designerwelt – nur ist der Bahnhof diesmal ein Logo ;-) Da wird wohl ein Workshop und eine Mediation fällig – vielleicht kann man ja mit einem Kompromissvorschlag das Logo retten?
Naja, Spaß beiseite. Anscheinend klafft ja hier die überwiegende Meinung der Fachwelt und die überwiegenden Meinung der Otto-Normal-Verbraucher stark auseinander. Wie soll man als Designer damit umgehen? Mit den Entscheidern (Bürgermeister etc.) wurde ja alles zur Zufriedenheit abgestimmt. Zurecht wurde ja oft genug schon darauf verwiesen, dass Design (oder war es nur die Kunst?) nicht demokratisierbar ist. Aber ignorieren kann man Volkes Stimme ja auch nicht einfach? Oder doch, weil knapp 400 Facebooknutzer nicht Burghausen sind und die Kritiker immer erstmal die Debatte dominieren? Weiß da jetzt auch nicht so direkt eine Antwort drauf. Vielleicht jemand anderes?
@Achim: Das Thema (im allgemeinen, nicht nur im Bezug auf Burghausen) würde mich echt mal interessieren – vllt. wäre ja sowas einen eigenen Artikel wert?
Der Beitrag von Krisi gefällt mir, Aber des Logo, kannst ins Wasserclosett werfen, musst nur aufpassen das es nicht übergeht, vor Brechreitz. Ich Liebe mein Burghausen.
Ich [ ja… einer der hier titulierten “Kleinbürger” aus der Peripherie ]
finde das Logo in erster Linie gut, allerdings nicht für die Stadt Burghausen. Ich denke Design Fachleute aus ganz Deutschland haben nicht zu entscheiden, ob die Bürger das Logo gut finden, oder nicht. Deswegen ist es meiner Meinung nach geradezu unverschämt, dass die Verantwortlichen diesen Weg gewählt haben, um Argumente gegen die eigenen Bürger zu finden.
Natürlich werden immer Kommentare folgen, dass wir Kleinbürger keine Ahnung haben, aber ich denke auch das haben Design Fachleute nicht zu Entscheiden.
Zur Erklärung eine kleine Metapher: Würden die Herren und Damen Designer auch Kleidungsstücke aus der Modekollektion von Karl Lagerfeld tragen? Er ist zweifelsfrei ein Profi auf seinem Gebiet und modern sind die Klamotten auch, aber für einen normalen Menschen sind Sie nichts. Es darf ausgefallen und modern sein, aber anziehen will sich jeder selber ohne das ganz Deutschland darüber abstimmt. Deswegen sollten auch nur Burghauser – in welcher Form auch immer – über das Logo und auch das ganze Konzept entscheiden.
Zur eigentlichen Thematik :
Die Sache mit den Salzkristallen ist meiner Meinung nach an den Haaren herbeigezogen. Das hat man sich zu 99,9% erst nach der Kopie des Melbourne Logos ausgedacht ,um das Mosaik sinnvoll zu begründen. Deswegen hat das Logo, bis auf den Anfangsbuchstaben, nichts mit Burghausen zu tun. Außerdem ist die Sache mit der Länge klar überreizt und peinlich. Die Farben sind zwar schön und die Idee mit den unterschiedlich farbigen Logos sind nicht schlecht, aber für eine historische Kleinstadt ist das einfach nichts.
Also ich bin ebenfalls aus der Gegend und muss sagen, dass diese Logo überhaupts nicht die Stadt widerspiegelt. Dieses Logo spiegelt eine Stadt wider, die rein gar nichts zu bieten hat. Burghausen ist aber keine Stadt wie Starnberg (nichts gegen diese Bürger aber geschichtlich ist diese Stadt einfach eine 0).
Burghausen hat eine mittelalterliche Geschichte durch die längste Burg der Welt.
Außerdem finden zahlreiche Jazzevents jährlich statt, wo auch “Stars” den Weg nach Burghausen finden. Und nicht zu vergessen ist Burghausen durch große Firmen wie Wacker und OMV auch recht wohlhabend.
Aber nichts wird auf dem Logo gezeigt.
Es ist nur ein für mich jedenfalls unpassendes Remake des Melbourne Logos und was eigenes hätten die Bürger und die Region doch verdient oder sind die “allwissenden” Designer nicht dieser Ansicht?
Ich mein, wer zahlt für eine Kopie sehr viel Geld? (und mehr ist es einfach nicht, denn so schwer kann es nicht sein, aus einem M ein B zu machen)
und zu dem Logo zur CD von Lou Bega: Ihr müsst doch solche Sachen im Kontext sehen. Wenn dies das Logo einer Hiphop CD wäre, dann wäre es fehl am Platz, aber für die Single von Lou Bega ist es perfekt harmonisch und passend. Und sie spricht einen gleich an. Wer natürlich den Song nicht gut findet, der wird auch nicht das Logo mögen usw.
Aber alles in allem steht doch die designtechnische Fertigkeit der Künstler außer Frage, aber es muss einfach zu dem gewählten Thema passen. Und das Burghauser Logo passt eben nicht zu der Stadt Burghausen sondern würde als S wie oben erwähnt gut zu einer Stadt wie Starnberg passen. Lg
@Mike Schmitzer
Ich antworte Ihnen zwischen den Zeilen.
> ihre Unterstellungen, ich als Redakteur hätte irgendwelche Stimmen auf
> facebook zusammengetrommelt, ist schlichtweg unwahr. Wie sollte das gehen?
Ich unterstelle nicht, sondern schreibe, dass Sie eine Befragung durchgeführt haben. „Zusammentrommeln“ als Synonym für „zusammengetragen“ bezieht sich auf die Art und Weise wie die Befragung erfolgt. Weder die von Ihnen gewählte Fragestellung: „Soll die Stadt Burghausen ein neues Logo in Auftrag geben, das sympathisch wirkt und die Burg als Wahrzeichen miteinbezieht?“, noch die Antwortmöglichkeiten: „JA – das neue Logo finde ich hässlich“, „Nein – das neue Logo ist doch klasse“ „Ist mir völlig egal“ kann mal als neutral bezeichnen. Mit der Rhetorik lenken Sie – offenbar unbewusst – die Antworten in eine ganz bestimmte Richtung. Für diese Art von Umfrage ist „Zusammentrommeln“ eine, wie ich finde, treffende Bezeichnung.
> Wir haben lediglich auf unserer Burghausen-facebook-Seite “I mog Burghausen“ die
> Frage gestellt, wie das Logo gefällt. Niemand in unserer Redaktion hätte mit
> einer derartig heftigen Reaktion zu Ungunsten des Logo gerechnet! Glauben Sie
> es, oder glauben Sie es nicht.
Mit den von Ihnen zwischenzeitlich eingestellten Verweise auf andere, vom Duktus ähnlichen Stadtlogos wie z.B. das der Stadt Lichtenfels, in dem eine Häuser-Silhouette zu sehen ist, beeinflussen Sie zusätzlich das Umfrageergebnis. Verwunderlich ist nur, dass Sie vorgeben, das Ergebnis würde Sie verwundern. Sie gießen wortwörtlich „Öl ins Feuer“ und wundern sich, wenn die Hütte brennt.
> Im Gegensatz dazu behaupte ich, dass Sie es
> sind, der sich hier in diesem angeblich neutralen Forum zu sehr aus dem
> Fenster lehnt für die (befreundete???) Matern-Agentur, wie man aus all ihren
> Kommentierungen ablesen kann.
Es gab und gibt zum Büro Matern, abgesehen von der Anfrage der Pressemappe, keinerlei Kontakt. Das schreibe ich nicht etwa, weil ich mich in der Situation sehe, mich erklären zu müssen, sondern um Ihnen zu verdeutlichen, dass Sie im Deuten meiner Kommentare gänzlich am Ziel vorbeigeschossen haben.
> Sollten Sie als Seitenbetreiber nicht neutraler sein?
Warum sollte ich neutral sein? Und überhaupt… warum „sollte“ ich? Ich bemühe mich stets um eine größtmögliche Objektivität, zur Neutralität sehe ich mich allerdings nicht verpflichtet. Im Gegenteil. Stellung zu beziehen halte ich für ganz wesentlich.
> Soweit ich das überblicken kann, ist dieses Voting das einzige dieser
> Art auf Ihrer Seite?
Sicher nicht. Wenn Sie dem dem Stichwort Umfrage folgen, werden Sie fündig.
> Wollten Sie dazuhelfen, ein Gegengewicht zu der
> facebook-Umfrage zu erstellen.
Ja, das war mir, offen gesagt, ein echtes Bedürfnis. Schon allein, um Ihre Berichterstattung, für die mir kein anderes Wort einfällt als „tendenziös“, nicht so alleine im Netzraum herumstehen zu lassen.
> Die Tourismus-Chefin jedenfalls zieht dieses
> Register. Für mich haben weder die Kommentare hier, noch das Voting eine
> Aussagekraft, denn theoretisch könnten sich die Befürworter (und/oder Macher)
> des Logos hier mehrfach unter falschem Namen anmelden und lobhudeln.
Ausschließen lässt sich das nicht. Eine Manipulation halte ich allerdings für höchst unwahrscheinlich.
> Und im
> Gegensatz zu einer facebook-Umfrage, bei welcher nur einmal namentlich gevotet
> werden kann, besteht hier ganz leicht die Möglichkeit der Manipulation – mit
> wenigen PC-Kenntnissen.
Ich könnte jetzt darauf hinweisen, dass sich selbstverständlich auch Facebook-Accounts fälschen lassen, was in diesem Fall wenig von Belang wäre, weil ich keinen Zweifel habe, dass die auf „I mog Burghausen“ abgegebenen Stimmen allesamt echt sind.
Ich denke, Ihre Verschwörungstheorie macht es jetzt nicht wirklich besser, weder die Diskussion, noch Ihren Kommentar.
> Ich bin übrigens grafisch nicht völlig unbeleckt und
> hatte jahrlang eine sehr erfolgreiche Musikdesign-Agentur. Unter anderem
> zeichnete unsere Firma verantwortlich für das Cover des Welthits “Mambo No. 5
> von Lou Bega“ und das Artwork vieler weiterer erfolgreicher Schallplatten, CDs
> und Blu-Ray-Discs.
Der Song war wohl ein großer Hit.
> Also stellen Sie bitte nicht die Burghauser als Dorfdeppen
> hin, die kein gutes Design zu schätzen wissen.
Bei der einleitenden Formulierung im Artikel beziehe ich mich auf die der Facebook-Umfrage anhängigen gut 180 Kommentare. „Dorfdeppen“ kommt darin nicht vor, weder sichtbar noch zwischen den Zeilen.
> Es ist doch ganz einfach: Ein
> gutes Logo muss bei den Bürgern das Gefühl der Identifikation wecken. Und das
> schafft dieses Logo nicht.
Da würde ich Ihnen unter Vorbehalt sogar zustimmen. Ich würde lediglich „auch“ ergänzen, denn eine Ausschließlichkeit solch einer Bedingung gibt es nicht.
> Und eine historische Stadt wie Burghausen wäre gut
> beraten, in ihrem Logo den Eindruck zu vermitteln, dass es sich aus
> touristischer Sicht lohnt, die Stadt zu besuchen. Und meinetwegen gerne durch
> eine stilisierte Abbildung der Burg.
Das was Sie „beraten“ nennen klingt in meinen Ohren eher wie eine Drohung. Es ist doch so: Die Stadt hat sich von Experten beraten lassen und das Ergebnis dieser Tage vorgestellt. Diese Art der Beratung perse zu übergehen, ist ebenso falsch, wie die Annahme, Stadtlogos müssten stets die Sehenswürdigkeiten einer Stadt darstellen.
> Wenn sich hier Designer für ihre Arbeit
> gegenseitig auf die Schultern klopfen, dem “kleinen Manne“ das Logo aber
> missfällt, dann hat der Grafiker seinen Job nicht richtig gemacht.
Diese Korrelation ist mir zu eindimensional. Die in diesem Fall entstandene Kluft rührt vor allem daher, da offenkundig „der Grafiker“ seinen Job anders gemacht hat, als sich dies der „kleine Manne auf Facebook“ vielleicht gewünscht hätte.
> Wenn ein
> Logo 20 Minuten erklärt werden muss, dann hat es seinen Zweck verfehlt. Punkt.
20 Minuten sind dafür nicht erforderlich. Das geht in einem Satz. Die Bildmarke „B“ setzt sich aus zahlreichen Dreiecken zusammen, die die Facetten der Stadt zum Ausdruck bringen. Auch wenn die Herleitung nicht immer schlüssig ist – siehe Anmerkungen in Bezug auf kristaline Strukturen – die Gestaltung ist gefällig.
Ich würde stattdessen formulieren: Wenn ein Stadtlogo ausschließlich eine einzelne Sehenswürdigkeit darstellt, hat es seine Bestimmung, die mehr als nur einen einzigen Zweck kennt, verfehlt.
> Im Übrigen gefällt mir die Imagebroschüre mit dem XXL-Thema sehr gut.
Da wären wir schon einmal Zwei.
> Ok, ich
> finde die schmalen Überschriften typografisch nicht passend zu dem Rest, aber
> damit könnte ich leben. Sagen Sie mir aber bitte, wo sich dieses XXL-Thema im
> Logo widerspiegelt?
Auch hier wird dem Logo eine zu große Last aufgeschultert. Es ist nicht erforderlich, denn geschweige möglich, dass ein Logo Bezug zu Allem und Jedem nimmt. Um sich in den Köpfen der Menschen festsetzen zu können, muss ein Logo das Gegenteil leisten, es muss konkret werden.
> Das sind doch zwei völlig eigenständige Konzepte die
> nichts miteinander zu tun haben!
Logogestaltung und Fotografie sind auch zwei eigenständige Disziplinen. Auch die Anforderungen und Aufgaben unterscheiden sich.
> Im Übrigen – gern geschehen, dass Ihre Seite
> durch unsere Diskussion mal ordentlich Zugriffe bekommt.
Über Wochenblatt.de kamen laut Statistik in den vergangenen Tagen 25 Besucher. Über die Facebook-Fanpage „I mog Burghausen“ dürften es ein wohl paar mehr sein, was sich nicht sagen lässt, da die Facebook-Daten aggregiert sind. Wie dem auch sei, einen sichtbaren Zuwachs konnte ich nicht feststellen.
Die Sache ist doch die: während ich mich eindeutig als Fürsprecher der Gestaltung zu erkennen gebe, versuchen Sie ihre Abneigung in Bezug auf das neue Logo, die bereits zum Zeitpunkt Ihrer Facebook-Befragung zu Tage tritt, zu bestreiten, was angesichts von Titeln wie “Hass-Logo” und der Verbreitung falscher Tatsachen (“99%”) schwerlich gelingen wird. Ihre 200 Kommentare auf Facebook sind weder Volkes Meinung, noch sind sie repräsentativ. Im Gegensatz zu Ihnen versuche ich nicht, die hier im dt abgegebenen Stimmen als solche zu verkaufen und diesen mehr Aufmerksamkeit zu schenken als sie es verdienen. Nicht die Anzahl der Stimmen und Kommentare sind entscheidend, sondern die Argumente.
Nur noch das:
Wenn der Bürger meint, das Logo müsse alles darstellen, was Burghausen ausmacht: Wacker Chemie + lange Burg + Jazz … und alles gleich wichtig … UND sympathisch sein! nun gut.
Dann kommt so eine Schüler-Collage raus wie:
Burg von oben, die verschwommen in ein grinsendes Jazzsaxophon übergeht mit einem aufgehendem strahlenden Chemieschlot im Horizont.
Das kann man nicht wollen, das ist unglaublicher Müll, Salat. Aber anscheinend muss jeder Wutbürger für sich einzeln diese Erfahrung nach stundenlangen fruchtlosen Nächten an Windoof und Word gemacht haben, sonst gibt er keine Ruhe.
Das ist dem Wut-Bürger aber nicht klar, dass das nicht funktionieren wird. Er bockt, er will Copy-Schnucki, ein paar Facebooker wollen ihre Facebook-Para-Demokratie, der Initiator will Klicks für sein Wochenblatt … denn sie alle haben noch nie ein Logo machen müssen mit derlei kruden, zu vielen und widersprüchlichen Anforderungen. Aber munter daherreden, dass Designer arrogant sind.
Dann haben wir das, was das Cottbus-Debakel ausgemacht hat: Pizza! Vom Volk! Volkspizza. Die Künstler der Jazz-Szene werdens mit Humor nehmen, hoffe ich, so etwa: “Holy Shit!”
Das Cottbus-Debakel gibts auf Fontblog.de und auf dem Designtagebuch.de zum Nachlesen.
Es geht nicht darum alles in das Logo zu packen … Es geht darum, dass zumindest mal eine Sache im Logo vorkommt, die etwas mit Burghausen zu tun hat. Über die Salzkristalle/Diamanten brauchen wir nicht zu reden, denke ich. Das ist lächerlich und sicher nicht unter den ersten 50 Sachen die einem zu Burghausen einfallen. Facettenreich ist letzten Endes auch jede Stadt bis auf Pommertsweiler ( Bsp. tut nichts zur Sache).
Außerdem war bis zu dieser Diskussion hier nie Wut im Spiel. Die entstand einfach dadurch, dass beide Fronten so verhärtet argumentieren.
Dazu kommt, dass es nicht ganz verständlich ist, warum eine anonyme Umfrage irgendeiner Website die letzte und gültige Entscheidungsinstanz ist und nicht die Meinung der Bürger. (Und sei diese noch so falsch aus Sicht der Profis)
Und was Mike angeht : Ein wenig Öl muss er ins Feuer gießen … Er ist Journalist. Und er macht das sehr gut. Das muss man ihm lassen ^^
( Was nicht heißt, dass durch dieses Öl nicht einige, wenn nicht sogar alle wichtigen Revolutionen der Weltgeschichte ausgelöst wurden, die es uns ermöglichen jetzt vor einem Computer zu sitzen..) Nichts für ungut Mike … mach weiter so!
@Michael (23)
Burghausen ist weitaus mehr als nur die Burg: die weltweit bekannte und geschätzte Jazzwoche, Industriestandort, Lage an der Salzach, Wacker Burghausen, uvm
Ist ja alles schön und gut, aber nehmen wir eine Stadt in der Umgebung von Burghausen: Salzburg
Salzburg ist weitaus mehr als nur die Festung: die weltweit bekannten und geschätzten Salzburger Festspiele, Wirtschaftsstandort, Lage an der Salzach, Red Bull Salzburg, uvm
Diese Stadt hat auch ihr Wahrzeichen im Logo, aber Burghausen ist ja viel mehr als nur die Burg.
@ BHG C.N.
Zufällig bin ich gebürtige Salzburgerin. Salzburg legt seit je her sein einziges Hauptaugenmerk auf Festspiele, Mozart, Burg, Altstadt, Historie, Museen … daher ist die Abbildung von Burg und Altstadt mehr als gerecht. Wenn es nach der Bekanntheit ginge, müsste ganz oben voran Mozarts Konterfei runterlächeln. Macht es aber bewusst nicht. Auch wenn manche gern Burghausen mit Salzburg vergleichen wollen, die einzige Gemeinsamkeit besteht in einer Burg …
Diese in einer Silhouette wiederspiegeln zu lassen ist nun wirklich kein Highlight mehr.
Zum dem neuen Logo von Burghausen.
Ich würde als außen Ständiger nicht verstehen wenn ich dieses B lese. Wie ich das mit Burghausen verbinden soll da kann ich mir nichts darunter Vorstellen so wie im Wochenblatt geschrieben das man im B Salzkristalle zu sehen sind die an Burghausen Salzhandel und Industrie erinnern sollen. Könnte ich mir nicht vorstellen das man so schnell auf die Idee kommt das das damit gemeint ist.
Und wählt eine andere Farbe aus dieses helle Orange kommt nicht so toll.
Meine Meinung nochmal hinsetzen und nochmal bearbeiten.
>Heidi :” Diese Silhouette wiederspielgen zu lassen ist nun wirklich kein Highlight mehr”
Und genau das ist meiner Meinung nach die Aufgabe eines guten Designers. Einen Weg finden so etwas einfaches, modern und innovativ in das Logo einzubinden und nicht selbiges dreist von Melbourne abzukupfern. Das zu leugnen erinnert mich eher ein wenig an Karl Theodor zu Guttenberg. Ob das Designtechnisch zu vertreten ist, sich ein anderes Motiv so stark als Vorbild zu nehmen, kann ich nicht beantworten, aber wer dafür (wahrscheinlich relativ viel) Geld bekommt kann das nicht bringen.
Die Broschüre ist ja wirklich ganz schön, wenn auch etwas übertrieben wurde mit der Länge. Es geht alleine um das Logo.
Nein, gehts eben nicht. Ist aber nicht so, als ob das hier jetzt nicht schon erschöpfend erörtert wurde.
@ chris: Ob hier von Melbourne abgekupfert kann ich nicht sagen, auch du oder die vielen Kommentatoren nicht. Da würde wohl nur die Agentur selbst Klarheit schaffen können. Allerdings ist eine Burg im Logo, wie schon erwähnt, auch nichts neues und schon tausendfach wie auch immer kopiert worden. Man kann nur draus lernen: Der Mut einen Schritt weiter zu gehen, ist für eine eine Kleinstadt wie Burghausen eigentlich unüblich und deshalb löblich fortschrittlich. “0815” kann jeder. Aber dazu ließe sich in alle Ewigkeit diskutieren. Das überlasse ich anderen.
@Chris
Deine Auffassung von den Aufgaben eines Journalisten (Beitrag 72) sind reichlich Besorgnis erregend. Öl ins Feuer zu gießen gehört doch wohl nicht ernsthaft dazu, außer natürlich das Blatt hat gar nicht erst den Anspruch auf eine faire Berichterstattung und ist eher darauf ausgerichtet, Stimmung zu machen oder eine solche für die eigene Auflage zu nützen. Jedenfalls macht der von Dir verteidigte Schreiber auf mich eher den Eindruck eines Trommlers als eines beobachtenden und abwägenden Journalisten. Was er als “Volkes Meinung” tituliert, ist zunächst und in erster Linie seine eigene.
Da Du im Sozialkunde-Unterricht aufgepasst hast, weißt Du, dass wir in einer repräsentativen Demokratie leben. Aufgrund einer durchaus tendenziös gestalteten Facebook-Umfrage (Deines Erachtens ja die Meinung “der Bürger”) zu erwarten, dass demokratisch legitimierte Entscheidungen von den gewählten Volksvertretern nun wieder zurückgenommen und womöglich einer Basisdiskussion zugeführt werden, ist etwas übereifrig und würde wohl nie zu einem wirklich befriedigenden Ergebnis führen. Meines Erachtens schmoren die Kritiker auf Facebook etwas zu sehr im eigenen Saft; wenn ich mich so umhöre, habe ich jedenfalls nicht den Eindruck, dass der Burghauser an und für sich gar nicht anders kann, als das neue Logo zu hassen.
Und überhaupt: Jahrelang hat sich niemand über das alte und v. a. altbackene Burghauser Bieder-Logo aufgeregt. Jetzt haben wir eins, das zumindest Professionalität ausstrahlt, in ein in sich stimmiges Konzept eingebunden ist und dem Image eines über weite Strecken des Jahres verschlafenen Provinz-Puppenstübchens (hübsch eingerichtet, stimmungsvoll beleuchtet, aber irgendwie nix los) entgegensteuert. Heimatgefühl entsteht ja nicht nur aus der Bewahrung der Vergangenheit. Zumindest nicht für mich. Und ob das neue Logo auf Dauer einen Wiedererkennungs- oder Identifikationseffekt haben wird, das wird sich erst mittelfristig zeigen. Auch Frank M. Robinson hat vor 125 Jahren wohl nicht gewusst, dass sein Coca-Cola-Schriftzug heute eines der bekanntesten Logos der Welt ist. Man muss dem Neuen auch einfach mal eine Chance geben.
Frohes Fest!
Ich poste mal das Bild aus der Burghauser Gruppe. Das obige Bild geht nicht konkret genug auf die Übereinstimmungen ein. (Die Hochzahlen verbinden die gleichen Designs)
Muss jeder selber entscheiden, ob da gekupfert wurde…
Und natürlich würde man bei einer Änderung am Logo auch etwas an dem ganzen Konzept ändern müssen, aber ich denke das ist erstens allen klar und zweitens geht es ja nicht darum, etwas komplett anderes zu nehmen. Ich finde sowohl die Farben und eventuell auch die feinen, extra ausgearbeiteten und genialen “Salzstrukturen” könnten bleiben, wenn man noch etwas Bezug zur Stadt herstellen könnte.
@Chris:
Würdest Du bitte auch noch die 32 (!) Varianten des Melbourne-Logos nummerieren, die nicht dem Burghausen-Logo ähneln?
Also bitte… Wer da noch von einem kompletten Zufall reden kann wie Herr KT zu Guttenberg ist unglaubwürdig. Bei dem geht es auch nicht um alle Bücher die er nicht kopiert hat. Sollen wir stolz auf die Designer sein, weil Burghausen einfach keine 36 verschiedene Logos braucht und somit “nur” vier gleich sind? ( Bzw. 10, da alle anderen das erste bloß in einer anderen Farben ist. Die Platzierung und die Verhältnisse dieser Farben sind aber gleich)
@krisi: das logo von dem du meinst, das würden “alle” gut finden, ist keins. es ist noch nicht mal ein signet. das ist so eins von diesen unsäglichen aufkleber-wappen, was sich die urlauber immer aufs auto kleben und was der gebrauchtwagenkäufer dann mühsam mit dem fön abkratzen soll, damits nicht zu peinlich wird.
@alle Melbourne-Vergleicher: ich denke die schnittmenge derer, die nach melbourne fliegen und dann burghausen besuchen, und denen dann auch auch noch auffällt, dass beide orte überhaupt ein stadtlogo und ein corporate design haben dürfte recht gering sein. wenn noch nicht mal die gestalter aus australien die urheberrechts-karte gespielt haben, kann das plagiat, das hier alle zu sehen glauben nicht so schlimm sein.
@alle Burghausener: auch wenn dieses Logo euch jeden Tag beim Gang aufs Amt begegnen dürfte, es hat eigentlich wenig mit euch zu tun. Das Logo hat den Zweck, Leuten von außerhalb Burghausen nahe zu bringen, damit die zu Euch kommen. Und offensichtlich haben diejenigen, die es zu entscheiden hatten, diejenigen, die Ihr gewählt habt, gedacht, daß Burghausen mehr ist als nur die Burg und der Fußballverein.
Mal ganz ehrlich: das von krisi vorgebrachte Logo schreckt mich eher ab. Ich glaub ich würde eher ungern in einen Ort fahren, der so für sich wirbt. Beim strittigen Kristall-B sieht das aber anders aus. Und selbst wenn’s ein bisschen abgeguckt ist, lieber etwas gutes abkupfern als etwas ödes neu machen.
Ich bin ein Bürger aus Altötting (für alle Designer: Dieser Ort liegt 15 km von Bgh entfernt).
Ich bin definitiv kein Grafiker, da ich BWL studiere, aber dies trägt glaube ich nicht zur Sache bei, ob ich für mich selbst entscheiden kann, ob ein Logo gelungen oder eben nicht ist.
Laut Definition von Siegle ist ein Logo folgendes: “Ein Logo ist ein alphabetisches oder numerisches oder aus beiden kombiniertes Erkennungsmerkmal einer Institution.”
Somit kommt doch dem Logo eine Identifikations- sowie kommunikationsfunktion zu.
Da ich aus der Region komme muss ich Ihnen mitteilen, dass man mit Burghausen eiinfach nicht die Salzhistorie verbindet. Dies mag zwar schön und gut klingen, aber ein Logo dient wie schon in der oben genannten Definition erwähnt als Kommunikations- und Identifikationsmittel. Die Identifikation kann aber somit nicht gewährleistet werden, wenn es die Möglichkeit gäbe, viel mehr Identifikationsmittel zu wählen, die schon einige User zuvor erwähnt haben und einfach bekannter sind und auch “ins Auge springen.” Ein Logo soll doch auch ansprechend sein und wenn sogar die Einwohner dieser Region keinen Zusammenhang mit diesem Logo darstellen können, dann muss dieses Werk doch leicht fehl am Platz sein oder?
Wenn man dies anders ausdrücken will: Man kann doch für den Fussballklub Manchester United nicht das Logo des Nachbarn Manchester City hernehmen.
Außerdem erscheint es mir sehr ähnlich mit dem Logo von Melbourne. Auch wenn ein Strichen hier und ein Schriftzug dort anders ist (und natürlich auch das B anstatt des M’s), ähnelt es dem Werk sehr und wie User Michael [69] schon erwähnt hat, Burghausen hat durch seine Geschichte ein besser gestaltetes, vor allem, individuelles Logo verdient.
Ja, ich denke der Vorschlag von Krisi ist für beide Seiten das Negativbeispiel.
Und es geht nicht darum, dass es dort Ähnlichkeiten gibt. Das ist in jeder Wissenschaft so, dass man das Rad nicht neu erfindet. Allerdings wurden die Macher dafür bezahlt ein neues Logo zu entwerfen. Das dreiste ist ja erst das abstreiten der Inspiration. Solange man geistiges Eigentum anderer kennzeichnet, ist das alles wissenschaftlich erarbeitet.
@ Patrick: Übrigens kann man aus der Bemerkung zu der Möglichkeit der “Urheberrechts-Karte” entnehmen, das auch Sie an eine Abschauen glauben.
Wie bereits gesagt: Das ist alles in Ordnung solang es nicht abgestritten wird. So ist es nämlich Diebstahl geistigen Eigentums für was wir dann auch Geld bezahlen.
Ich bin eine Burghauserin. Mich stört, wie ein Teil der Design-Fachwelt über Bürger und eine Stadt auf dem Lande urteilt. Das ist auch ein Vorurteil! Wenn ein Logo vom Gegenständlichen abweicht, ist die Vermittlung ungleich schwerer – ausser es ist so ein gelungener Effekt, mit dem jeder auf den Sofortblick etwas anfangen kann. Die unterschiedlichen Diskussionsebenen versteh ich gut, die beidseitige Polemik gefällt mir nicht.
Es gibt schon ein Logo: b’jazz in unserer Stadt mit einem gelungen schrägen Schriftzug – meiner Meinung nach genial für Burghausen und den Jazz hier vor Ort.
Ich – als interessierter Laie frage mich viel mehr, was in unserer heutigen Zeit ein Logo in erster Linie zu leisten hat. Den Sofort-Erkennungs-Charakter o d e r viel Gehalt, viele Aspekte und Themen, die diese, unsere Stadt ausmachen und sozusagen in diesem Logo auf visuelle Art mit einfließen sollen. Widerspricht sich das nicht gegenseitig?
Meine persönliche Meinung: die Ideen gefallen mir, den Buchstaben empfinde ich etwas zu behäbig, schwer in seiner Form. Die Schnittkante unten links löst dieses Gefühl in mir aus. Unsere Stadt ist lebendig, modern, vielseitig, zuhause in der Vergangenheit durch diese ganz besondere Burganlage.
Und – allein schon durch die Diskussion die ich mitverfolge – habe ich mehr über Logos erfahren…
das gefällt mir.
Mein Fazit: Ein Logo ist der Schlüssel eines auf den Punkt genau übertragenen Geheimnisses, hinter dem logischer Weise viel, viel steckt.
Heidi,
Auch Sie muten einem Logo viel zuviel Aufgabe zu:
Geheimnis, Schlüssel …
Das können auch sehr gute Logos nicht leisten, verstehen Sie?
Da müsste man zum Zauberer von Oz gehen, vielleicht hat der einen Trank …
@ Hh
Grafiker und Schöngeister ganz sicher. Denn das alte Logo ist jämmerlich.
Und vermutlich regte man sich aber nur im stillen Kämmerlein auf.
Vielleicht sollte man aber bei jedem grauslichen Stadtlogo, das seit Jahren herumwabert und wirklich ein Anschlag ist auf das Auge (das B ist es garantiert nicht), mal ein ordentliches Geschrei machen.
So wie die Facebooker jetzt beim Kristall-B.
Und jetzt passt auch das Orange nicht. What comes next?
Die Welt gehört anscheinend den Schreihälsen, Lauten und Dummen.
Ja, ich finde viele Einträge einfach borniert und dumm.
Das einzige wäre die Ähnlichkeit zum Melbourne-Charakter, über die könnte man reden.
Schade um den mutigen und guten Entwurf, der jetzt vermutlich zerstampft wird. Die Verantwortlichen haben den Druck aller Anwendungen gestoppt und werden im Januar noch einmal darüber beraten. Man muß kein Hellseher sein, um den Ausgang zu erahnen: Statt einem leckeren und verführerischen Gericht köcheln nun hunderte Köche an der Suppe herum, jeder darf seinen Lieblingsgeschmack beisteuern und statt einem fein nuancierten und abgestimmten Leckerbissen, gibt es einen zerkochten und überwürzten Klumpen auf dem kleinsten, gemeinsamen Nenner.
https://goo.gl/ap0SY
@ yesnocancel
Mich würde mal interessieren, ob Sie in der Touristik Branche arbeiten, oder sogar einer der Macher des Konzeptes sind. Fakt ist, dass einige Leute Ihr dampfendes Gericht nicht wollen. Und da wir immer noch in einer Demokratie leben und unser Bürgermeister ein guter Bürgermeister ist, muss das ganze einfach nochmal geprüft werden. Punkt.
@Chris: Einige Leute werden auch die Überarbeitung nicht mögen. Es gibt bei Gestaltung keinen geschmacklichen Konsens – aber das ist eben sehr zeitgeistig, diese Wutbürger-ich-bin-dagegen-und-MICH-hat-ja-keiner-gefragt-Mentalität. Mein Link ist oben angegeben, bin also weder verwandt noch verschwägert mit den Machern – ich honoriere aber die handwerkliche Leistungskraft der Ausführenden und positioniere mich auch eindeutig gegen die weder fachlich noch sachlich nachvollziehbaren Schmähschriften der Facebook-Fraktion, die so tun, als wäre ihre Meinung tatsächlich die 99%. fuck design, let’s dance. i’m the 1%!
Das Logo gefällt mir ganz gut. Beurteilen, ob es auch zur Stadt paßt, kann ich jedoch nicht.
Für kleine Darstellungen ist das Logo zu feingliedrig: Im Vergleich mit dem Melbourne-M in Kommentar 80 sieht man, daß das Burghausen-B so klein zu fitzelig ist, während das Melbourner Logo noch gut funktioniert. Das ist in meinen Augen nochmal nachzubessern; man könnte natürlich auch eine Fassung für kleine Größen ergänzen.
Das einzige, was mich an der Gestaltung der Broschüre richtig stört, sind aber diese Pfeile. Logo, Längen-Thema, Pfeilmuster “” das ist einfach zu viel des Guten. Das Längen-Thema finde ich übrigens gut, es lockert das Ganze mit einem kleinen Augenzwinkern etwas auf. Man hätte es dabei belassen sollen “” oder wenigstens die Logo-Struktur aufgreifen sollen, anstatt noch zusätzlich dieses Pfeilmuster draufzustülpen.
Hihi, jetzt sehe ich das Logo von @Krisi zum ersten Mal. Design ist – zum Glück – keine Demokratie! Da kommt ja nur Mist bei raus.
Dieses Logo ist a) keines (drucken Sie dieses Ding mal auf einen Briefbogen, einen Kuli oder faxen es) und b) sowas von unfassbar hässlich und handwerklich unterirdisch.
Dazu zwei kurze Sprüche, die hier weide passen: “A cool with tool is still a fool” und “A camel is horse Designer by a committee”! ; )
Frohes Fest!
ich greife hier mal einen Beitrag auf einer anderen Platform über dieses Logo auf: “Prinzipiel is ja eigentlich ziemlich egal wie das Logo aussieht gibt einiges was wichtiger ist auf der Welt. Aber wenn man schon drüber Diskutieren möcht bitteschön..Die Macher sollten sich mal folgende Frage stellen: Man geht auf Google Bildersuche gibt Burghausen ein würden Sie selbst die Webseite hinter diesem nichtssagenden B anschauen wollen?… Wohl kaum. Und wenn dann auch noch Welt längste Burg danabensteht würd ich eher auf eine russische oder chinesische phishingseite tippen als auf einen seriösen Internetauftritt … Kurzum kann man auch sagen das B sagt nichts aus und wer Welt längste Burg hat sollte sich eine Tüte Deutsch kaufen…”
und genau so etwas beschreibt dieses Logo!
@Almeida: Beim Vorherlogo hättest Du also voller Spannung geklickt? Ganz nebenbei, wenn ich Burghausen bei der Googlebildersuche eingeben, kommen mit großer Wahrscheinlichkeit erstmal Bilder des Ortes, bevor das Logo erscheint – ganz nebenbei wäre auch interessant zu wissen, warum jemand “Burghausen” in der Bildersuche eingeben sollte? not sure if trolling.
Mann mann mann, sind diese Stadtlogos ein Wutblogger-Thema. Diese persönliche Krittelei und das wechselseitige Gegifte geht mir hier kräftig gegen den Strich. “Ich bin auch Designer, … mit einem WELTHIT”, “Ich darf in meinem eigenen Blog doch wohl ne Meinung haben” – Kindergarten!
Übrigens, mein Schwanz ist länger als Eurer. :)
Natürlich ist das Melbourne-Konzept die Quelle des Burghausen-Logos, der Beitrag von Chris #80 macht das überdeutlich. Die Salzkristall-Story scheint ja eher nachträglich hingebogen zu sein (mach ich auch immer so). Besser gut geklaut als schlecht selber gemacht, hehe.
Stadtlogos haben immer das Eierlegende-Wollmilchsau-Problem (Industriestandort und Historie, Jazz und Fußball …). Die Konzentration auf ein Motto (z.B. Bielefeld “das gibts doch gar nicht”) wirkt da im Bezug auf Markenbildung besser. In dieser Hinsicht ist vielleicht auch das Changing-Logo Konzept für eine Kleinstadt etwas übertrieben.
Politiker haben die Aufgabe, Kritik Ihrer Bürger ernst zu nehmen, daher wird die ganze Bloggerei/Facebookerei schon verunsichernde Wirkung zeigen. Alles nochmal von vorne kostet aber letztlich mehr Geld (der Bürger), daher werden die Stadtväter klug abwägen müssen, ob sich hier eine laute Minderheit oder eine breite Mehrheit zu Wort meldet. In einem Forum zu motzen ist sehr leicht. Wie schwer ist es dagegen eine gutes Logokonzept zu erstellen. *Seufz*
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten Euch allen!
Es ist eine weise Entscheidung der Stadtverwaltung erstmal alles zu stoppen und sich dem Signet zu widmen. Ehrlich gesagt, ich kannte das Melbourne Signet, aber daß es eine solche Übereinstimmung gibt das hat mich schon sehr umgehauen. Exakt die gleichen Farben und und auch die Nummerierungen stimmen überein. Mich würde mal interesieren, ob die Designer es dem Auftraggeber gegenüber erwähnen haben. O.k. das Raster ist anders. Aber das Melbourne M paßt schon von der Form her in das Raster. Das ist genial, und es ergeben sich tolle Variationen.
Das arme Burghausen B wurde am linken oberen Rand und am rechten Rand an sechs Stellen völlig aus dem Raster rausgenommen, wahrscheinlich um die Rundungen zu erzielen? An diesen Stellen wirkt es dann gestaucht. Der Betrachter empfindet das als disharmonisch und ist im Unterbewußtsein verunsichert.
Zusätzlich kein Bezug zur Stadt. Darüber haben wir ja schon genug geschrieben. Also etwas Besseres wird da bestimmt herauskommen. Die schöne Stadt hats verdient.
@ Achim:
Du erwähntest hier mehrmals, Signet würden überschätzt und zu wichtig genommen, es würde ihnen zu viel zugemutet.
Das wundert mich sehr, denn es ist das Herzstück eines CI, das Erkennungszeichen. Ein Städtesignet hat im Besonderen noch einen hohen Identifikationsfaktor. Die anderen CD Maßnahmen, die Kampagnen usw. können sich ändern. Das Signet wird bleiben für viele Jahre, es wird den Menschen oft begegnen.
Gut, daß es jetzt nocheinmal neu überdacht und hoffentlich überarbeitet wird.
Wer wird so unrealistisch sein, ein Voting auf facebook als repräsentativ, aussagekräftig und relevant, sowie unverfälscht zu bezeichnen? Wieviel der über 18.000 Einwohner Burghausens sind Internet-User? Wer beteiligt sich denn an einer facebook-“Umfrage”? Wieviel Bürger welchen Alters haben einen realname- (Echtnamen-) Account? Der Großteil der über 30 jährigen oder facebook-affine, jüngere Bürger unter 30 …?
Und wer setzt ernsthaft eine neutrale, ‘nicht betroffene’ Vorstellung des neuen Logodesigns – verbunden mit einer internen Umfragediskussion zur handwerklichen, fachlichen Gestaltung in einem mit dem Grimmepreis ausgezeichneten Expertenblog für Design – mit tausendfach verschiedenen Geschmäckern u. Meinungen von ‘wirklich’ betroffenen Bürgern im ‘realen Leben’, sorry, facebook gleich?
Irgendeine Beziehung zueinander? Interessiert Masse statt Klasse? Ein Logo für jeden Bürger? Wieso sollen Laien über eine kreative Qualitätsarbeit entscheiden? Wieso soll es Lieschen Müller aus Burghausen gefallen? Niemand hat früher einen jeden unbelesenen Hanswurst gefragt, ob ihm das Wappen der Stadt, wo er auf die Erde geplumpst ist, gefällt! Oder ob er nicht doch lieber in die andere geboren werden wolle, weil die eine größere Burg hat…
Die Zielgruppe wird doch nie die einheimische Bevölkerung sein – die sieht ihre allertollstelängste Burg jeden Tag vor der Haustür! Es muß doch z.B. fremde Touristen aufmerksam machen, neu, ungewohnt sein und sich abheben. Burgen hat fast jede alte Stadt. Logos oder Wappen damit auch – ob sie den Bürgern gefallen oder nicht. Was kommt da für ein Cottbus-Brei raus, wenn man tatsächlich die verrückte Absurdheit nur andenken würde, jeden Menschen nach seinem Geschmack und nicht nach Wissen oder Ausbildung entscheiden zu lassen? Wer soll das bezahlen, ausbaden oder auf diese Entscheidungen warten?
Das setzt nicht nur wenig Ahnung über die Funktion von sozialen Netzwerken und Fachblogs im Web, sondern auch wenig Menschenkenntnis, wenig Erfahrung in Designprozessen, aber künstliche Meinungsmache voraus.
Meinung = Geschmack = Wissen => Repräsentativ?!
Peinlich.
@margit:
Die Hochzahlen in dem Bild wurden von irgendeinem in der Burghausen-Facebook Gruppe hinzugefügt, die gehören nicht dazu. Und es ist ja selbst verständlich, dass bei der Logo-Gestaltung eine weiße und eine schwarze Variante (für einfarbig positiv/negativ Drucke) angelegt werden sollte. Das zeigt nur von einer professionellen Ausarbeitung seitens der Agentur. Sprich: von den 4 Logos sind 2 schon mal somit negiert. Und nun hat man sich auch noch für Orange entschieden, eine der 10 häufigsten Farben und Blau auch noch dabei, eine der Grundfarben. Welche Farbe hätte das Logo denn neben den 32 Melbourne Logos annehmen müssen, um aufzufallen (was ein Logo ja soll) aber nicht in irgend eine Relation mit den Melbourne Logos gebracht zu werden? Durchsichtig/unsichtbar? Und diese Struktur der Dreiecke wurden in der Kunst schon laaaaaange, laaange lange vor 2009 (Melbourne) verwendet. Ich weiß nicht ob wir hier von zufall oder inspiration sprechen. Aber das die Hochzahlen so wie Farben mit Melbourne übereinstimmen hat nichts zu sagen.
Dieser Redakteur gibt nicht auf:
Wo hat der seine staatsbürgerlichen und statistischen Kenntnisse her .
Diese um die 172 Facebook-Kommentare (Stand 24.12.2011 bei mir, 12:25) sind eben NICHT auf Bevölkerungen von 18.000 skalierbar.
Grund:
Quantitativ sowieso nicht, auf keinen Fall, dafür müsste es einen repräsentativen Querschnitt geben (Alte, Jungwähler, und ausreichend 40jährige, so wie die Bevölkerung eben zusammengesetzt ist; was ich alle auf Facebook so nicht vertreten gesehen habe …) und um die 2000 Personen. Personen, und zwar eindeutige, und nicht: Kommentare. Habe zudem einige Fakeprofile dort gesehen.
Und qualitativ gesehen sind sie ebenfalls vollkommen wertlos, da von einer Person (Inhaber der FB-Seite) gesteuert.
Zur Info: In einer qualitativen Fokus-Group (Marktforschungs-Tool) dürfen die Leute vom Befrager z. B. nicht mit suggestiven Fragen befragt werden. Das ist unzulässige Meinungsbeeinflussung. So sind also auch Facebook-Kommentare keine gültigen qualitativen Ergebnisse. Und mit so etwas will dieser Redakteur den Stadtrat bedüppeln.
In was für einer Para-Demokratie und Bananenrepublik leben wir eigentlich.
Eigentlich wollte ich jetzt still halten, aber ihr lässt mir ja keien andere Möglichkeit, als noch etwas weiteres zu äußern:
Wieso steht die Frau Resch weiterhin hinter dem Kristallsalz-ähnlichen (was man erst nach ner halbstündigen Erklärung herausfindet) Logo?
Weil sie aus Tirol aus der Nähe von den Svarovski Diamanten kommt? :D ach….welch ein Zufall….
Frohe Weihnachten
@almeida: ist dir das nicht selbst peinlich?
Georg
15
am 19. Dezember 2011 um 15:26 Uhr
Als Mitbesitzer der Marke Die längste Burg der Welt® und Initiator des Guinness-Buch-Eintrages habe ich meine ganz private Meinung zur “Kreativität à la Melbourne“.
Um den Strech neben dem Signet auf den eigentlichen Text zu lenken,
hier nochmal meinen Kommentar 15 .
Bitte schaut mal auf http://www.DielaengsteBurgderWelt.de
und urteilt selbst…
und was soll diese Werbung @ Georg? willst du die 4.000 Besucher Marke knacken? ;)
https://a8.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc7/394022_344726792220067_100000482487520_1427700_55158368_n.jpg
Danke Luca, für den Hinweis. Also die Hochzahlen sind nachträglich hinzugefügt. Ich dachte schon … Es ist ja nicht verkehrt sich von einem tollen Vorbild inspirieren zu lassen. Aber, dann soll man es auch wirklich gut machen und Gestaltungsregeln beachten. (Siehe mein Beitrag oben) Hier gibt es übrigens mehr interesante Varianten des Melbourne CDs zu sehen:
https://www.australien-blogger.de/melbournes-neues-logo/
@ grafalex und Vroni:
Nocheinmal … auch ich gebe so schnell nicht auf ;-)))
Ein neuer Städteauftritt bzw. hier gehts ja um Logo und eventuell den Claim sollte eine Strahlkraft nach außen besitzen aber genauso auch nach Innen. Die Bürger sollten sich mit dem Erscheinungsbild identifizieren können.
Zielgruppe sind Touristen und Bürger! Wie die Mehrzahl der Bürger so ticken, das sollte schon im Briefing enthalten sein. Wenn das nicht geschieht, dann sagt das einem guten Designer der gesunde Menschenverstand. Es ist ja keine Kunst herauszufinden, daß Menschen in Burghausen in der Mehrzahl sehr Traditionsbwußt und Heimatverbunden, gleichzeitig aber auch modern und Kultur- bzw. Jazzliebhaber sind ;-))) Die Reaktion der Bürger war vorrauszusehen. Die Facebookseite habe ich nur mal überflogen, sicher staut sich jetzt die Wut und es gibt einige Projektionen. Aber die Erklärung der Auftraggeber anfang der Woche das neue CD so zu belassen bezog sich auf unsere Seite, das designtagebuch. Ob die Umfrage hier repräsentativ ist, das sei mal dahingestellt. Ich kann mir das Ergebnis nur so erklären, daß die Leute spontan aufgrund der Gegenüberstellung mit dem alten Logo, der schönen Bilder in der Broschüre gewählt haben. Aber auf den zweiten Blick gemerkt haben, daß was nicht stimmt. Das kam ja auch in einigen Beiträgen heraus und mir selber ging es nicht anders.
p.s. ich finde die Ausdrücke “Lieschen Müller” und “Hans Wurst” völlig deplaziert und diskriminierend und bitte um eine sachliche Diskusion.
.
Ach, ja
Allen wünsche ich noch ein schönes Fest
Sagt wer?
Stand das so im Briefing?
Was glauben Sie selbst?
Das Erscheinungsbild einer Stadt repräsentiert ja zuallersteinmal die Organisation Stadtverwaltung. Also muss (sollte) eben jene sich mit dem Erscheinungsbild identifizieren können. Nicht die Bürger und nicht die Touristen. Beide Zielgruppen möchte man vielleicht ansprechen, aber hier ist keine Identifikation zwingend notwendig.
Sicher kann man ein Erscheinungsbild diskutieren, sollte es wirklich beim Großteil der eigenen Bürger auf Missfallen stoßen, aber das würde sicher eindeutigere Umfragemaßnahmen erfordern.
Ich entscheide doch als Bürger auch nicht, wie die Architektur vom neuen Kindergarten auszusehen hat, bei Gestaltungsfragen fühlt sich auf einmal jeder zu großer Mitentscheidung berufen.
Vielleicht will ich mich auch gar nicht immer mit dem Erscheinungsbild der Stadt identifizieren, man denke an alle möglichen Arten von Bußen / Entscheiden / Bescheiden, wenn „die“ (Verwaltung) plötzlich etwas von mir (Bürger) will oder umgekehrt (Anträge).
Natürlich sind viele Verwaltungen im Prozess, ihre Verwaltungssicht auf Bürgersicht umzustellen und das wirkt sich auch auf die Kommunikation aus – das heißt aber eben genau nicht, dass die Erscheinung der Stadt in einem demokratischen Prozess gefunden wird. Sie sollte einer von der Stadt gefundenen Kommunikationsstrategie entsprechen und wird daher von der Stadt (oder eben einer Agentur) entwickelt.
p.s. die vielen Melbourne Logovarianten sind übrigens (zumindest nach meinen letzten Informationen) so nie umgesetzt worden. Es wird immer wieder gerne als Beispiel für eine gelungene Vielfalt hingestellt. Eingesetzt wird jedoch nur die normale grünliche Version, sowie die Schwarz/Weiß- und Strichvariante. Derzeit werden nur vereinzelt Varianten für zur Stadt gehörige Organisationen verwendet. Siehe „Other City of Melbourne Websites“ unter http://www.melbourne.vic.gov.au
Das neue Logo ist struktur- und einfallslos, die Ähnlichkeit mit Melbourne ist beschämend, farblich völlig unauffällig und daher nicht einprägsam, höchstens im negativen Sinn
Meine Güte, die haben aber schmerzbefreit bei Melbourne kopiert.
Ich finde es ja generell nicht verwerflich, wenn man sich inspirieren lässt, aber ich finds doch etwas ZU inspiriert – trotz aller Überlegungen, dass ja doch auch Eigenständigkeit drin steckt. Abgesehen davon gefällts.
[…] … Trend a la Melbourn trwa. Nowe logo i identyfikacja miasta Burghausen. […]
Gute Entscheidung. Sigrid Resch, Geschäftsführerin Burghauser Touristik GmbH, schreibt mir eben: „dass wir nach dem einstimmigen Beschluss der gestrigen Aufsichtsratssitzung an dem neuen Logo festhalten werden und den Weg konsequent weiter gehen. Schritt für Schritt wird das Logo und das Gesamt-Kommunikations-Konzept sichtbar werden und die Burghauser Bürger können dann das „Vorher-Nachher“ gut vergleichen.“
Aber es soll scheinbar nachgebessert werden. „Es wird drucktechnisch hinsichtlich Schärfe und Eindeutigkeit verbessert”:
https://www.wochenblatt.de/nachrichten/altoetting/regionales/Logo;art22,87338
Es bleibt spannend.
Sehr geehrte Mitkommentatoren,
schön, daß sich hier soviele für dieses Thema interessieren. Aber mir entgeht nicht, dass sich einige “Designer” als weltoffen, wortgewandt u. zukunftsorientiert darstellen.
Burghausen kann man in einem Tag (u. einem längerem Abend..) als Besucher erfassen. Jene Pro- Autoren haben dies offensichtlich nicht getan….Dieses sogenannte Logo, oder Signet, u. weiterführend als Corporate Identity genannte Abschlussarbeit eines 5-monatigen Workshops dieser Agentur ist nicht tauglich für diese Stadt, mit der ich mich als eigentliche Heimatstadt identifiziere.
Ich bin wahrnehmungsgeschult; u. in allen Bereichen der Hochkultur zuhause…Gestaltungsmäßig hat sich Burghausen schon einige Fehler geleistet, andererseits auch gute Ergebnisse hervorgebracht. Seit 1989 wurde ich ständig beleidigt durch das alte Logo, das für eine Burg, die “hausen” heißt, geworben hatte. Mit Bedauern dachte ich immer an die unfähigen Verantwortlichen, die für diese Entscheidung verantwortlich zeichneten. Mit doppeltem Bedauern u. noch negativeren Gefühlen werde ich jetzt für die nächsten Jahrzehnte
weiterhin sehr negativ berührt; u. ich kann dann bei meinen Besuchern aus dem In- u. Ausland zukünftig nicht umhin, diese weiter gestalterische Unzulänglichkeit auf mein Proramm zu setzen. Ich werde Ihre Agentur nicht nennen, dafür sind Sie mir zu unbedeutend u. in Zukunft auch unrelevant.
Sigrid Resch u. der gesamte Stadtrat wird in meinen Gedanken u. Worten in diesem Zusammenhang auf Dauer sehr negativ bedacht werden.
Es sind nicht wenige Burghauser Persönlichkeiten (natürlich nicht im Stadtrat vertreten), die Personen auch von weither nach Burghausen anziehen, einladen etc.
Peinlich für diese schöne Stadt, Gruß, Christian Wulle
@christian
Ich bin zwar eher im Wirtshaus als in der Hochkultur zuhause, kann aber auch nicht ganz nachvollziehen, warum manche Kollegen das Burghausen-Logo so sehr in den Himmel loben.
Die hier schon angesprochenen formalen wie inhaltlichen Mängel sind halt doch zu offensichtlich.
Da tröstet es verständlicherweise wenig, daß es zumindest gefälliger daherkommt als das Vorgängermodell.
Das neue Logo ist interessant, spannend und reizt geradezu zum Widerspruch. Während ich mich mit der Bildmarke noch durchaus anfreunden kann, bleiben mir die Farbgestaltung und die Typografie ein Rätsel. Genau hier hätte man sich bremsen sollen. Der primäre Eindruck der Logogestaltung ist nicht mehr der einer duch das Mittelalter geprägten Stadt, sondern einer Stadt, die sich vielleicht mit Edelsteinen, vielleicht auch mit Chemie oder dem Abbau von kristallinem Gesteinen befasst oder aber befasst hat.
Diese unterbewusste Wahrnehmung oder Deutung steht meines Erachtens in krassem Widerspruch zum Charakter dieser kleinen, von einer historischen Burganlage geprägten Stadt. Ich vermute, dass dies auch von den Einwohnern so empfunden wurde.
Hätte man sich ein wenig mit der farbpsychologischen Aussage dieser Gestaltung befasst, wäre das nicht passiert. Ich kann die Ablehnung des Entwurfs nachvollziehen. Er ist zwar formal stimmig – aber er wurde für den falschen Auftraggeber realisiert.
Die Schriftwahl verstärkt das Ganze noch und sorgt für eine frei in der Luft hängende Gestaltung, die kaum Wurzeln im Gegenstand hat, für den sie entwickelt wurde.
Die Bildmarke hat keinen Bezug zur Stadt. Auch formal hat sie große Mängel. Vor allem an den Rundungen und Ecken gehen die Linien aus dem Raster heraus, und das völlig grundlos. Das verunsichert und ärgert den Betrachter unbewußt.
Daß die Gestalter von Melbourne abgeschaut haben ist nicht so schlimm, denn das Vorbild ist ja wirklich gut. Nur, dann muss es auch gut und konsequent gemacht werden. Die Gestaltungsformen z.B. ändern sich willkürlich und haben keinen Bezug zur Bildmarke.
Ein gutes und konsequentes “Melbourneinspiriertes” Beispiel ist für Krefeld gelungen:
https://www.designmadeingermany.de/blog/corporate-design-manual-der-stadt-krefeld/
Das Logo gefällt mir, den Claim finde ich unschön. Für mich klingt das zu sehr nach “Duplo – die wahrscheinlich längste Praline der Welt”. Die bildliche Umsetzung des Claims finde ich allerdings witzig. Wenn jedoch der Zwang besteht alle Bilder auf “extra lang” zu münzen, ist es sehr bald nicht mehr lustig.
[…] das gab es hier im dt doch schon einmal an anderer Stelle? Richtig. Im Dezember 2011 führte Burghausen (Oberbayern) ein Stadtlogo ein, das viel diskutiert und vor allem von Seiten der eigenen Bürger […]
[…] einem Kommentar hier im dt bestritt der verantwortliche Redakteur Mike Schmitzer seinerzeit, die Onlineumfrage sei in irgendeiner Weise manipulativ, obwohl die Fragestellung […]