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Die Plakate zur Europawahl 2014 – Teil 2

Nachdem vor wenigen Tagen im ersten Teil der Wahlplakatanalyse die Kampagnen von DIE GRÜNEN, Piratenpartei und CDU begutachtet wurden, stehen nun die SPD, Die Linke, die Alternative für Deutschland und die FDP im Mittelpunkt.

SPD

Europawahl 2014 – SPD Plakat Wachstum

Selten hat eine Wahlplakatkampagne derart stark polarisiert wie die der SPD im Europawahlkampf 2009. Die in spritzigen Illustrationen verpackten Motive mit Slogans wie „Finanzhai würde FDP wählen“ schlugen in den Medien seinerzeit die zu erwartenden und wohl auch erhofften hohen Wellen. Hohe Wellen produzieren, sprich eine hohe Aufmerksamkeit erzeugen, wird in der Werbebranche gerne als Erfolg gewertet. Ob das Schiff dabei vorankommt, in wie weit die Kampagne tatsächlich effizient ist, ist dabei w…

Dieser Beitrag hat 25 Kommentare

  1. “Gestalterisch und fotografisch mit das beste, was von der SPD bis dato auf Plakaten zu sehen gewesen ist, zudem die überzeugendste Kampagne im Rahmen der Europawahl 2014.”
    Wie bitte? Gut fotografiert sicher, aber gestalterisch alles andere als top. Ich sage nur, unterschiedlich große Köppe; Schrift, die manchmal und unerklärlicherweise ins Bildmotiv läuft; Ballistofarben; null Lesbarkeit bzw. Fernwirkung …
    08/15 und nicht mehr. Von zu vermittelnden Inhalten spreche ich hier noch gar nicht.

    “… einen Einblick in das jeweilige häusliche Milieu gestattet.”
    Das kann doch nicht dein Ernst sein?!

  2. Wieso wird denn bei der Linken anhand der Plakate nicht klar, was die Partei will? Klarer kann man das doch nun wirklich nicht formulieren. Die hochgelobte SPD-Kampagne hingegen verliert sich in Platitüden ohne auch nur den Versuch einer konkreten politischen Aussage.

    Bei der AfD ist die Gestaltung so idiotisch wie die ganze Partei. Hier ist nichts “im Werden begriffen”, außer vielleicht eine Protestpartei für ein paar Unverbesserliche. “Die Schweiz ist für Volksentscheide.” Na und? Die Schweiz ist auch dafür, Gelder von Verbrechern möglichst gut zu verstecken.

  3. Die SPD wirkt zwar modern aber eben mit vielen Kleinigkeiten, die stören. Eben der Text, der manchmal in die Personen reinläuft oder dass Logo/Claim auf den Personen platziert wurde und nicht links auf der einfarbigen Fläche, wo man das viel besser lesen könnte. Und wie schon gesagt, von weitem sicherlich alles schlecht lesbar.

    Die Linke ist eigentlich am eindeutigsten, wobei das dieses Mal wenigstens nicht ganz so billig nach BILD-Design aussieht, die Icons werten das schon klar auf.

    Bei den AfD-Sachen denke ich immer an ne Werbung von ner Spedition aus den 80ern oder sowas (liegt wohl an der Futura in Kombination mit dem Hellblau) und deren Nike-Logo in Rot kommt auf der Farbe auch nicht gerade gut.

    Bei der FDP wirken die Fotos irgendwie unbeholfen. Nach dem Motto “setz dich mal da hin und mach irgendwas”. Und warum wir gerade DEN für Europa brauchen hab ich mich auch gefragt.

  4. Bzgl. der SPD-Plakate bin ich anderer Meinung: hier wird in Schönheit gestorben. Auf größere Distanz sind diese Außenplakate, die fast immer auf größere Distanz gesehen werden, schlecht lesbar. Und dann wird der Anfängerfehler begangen, im Text ein Gegensatzpaar aufzuführen: “Ein Europa der Menschen, nicht des Geldes.”
    Im Kopf hängen bleibt “… des Geldes” (und danach sehen die Plakate auch aus). Verbunden mit einem inkonsequenten politischen Kurs warnt hier die SPD vor sich selbst (https://bit.ly/1i4a8l3)
    Aber, zugegeben, sie sind schön, die Plakate, der Parteivorstand dürfte sich auch dazu gratulieren.

  5. Also ich finde Teil 1 dieser Serie insgesamt besser. Die AFD-Plakate finde ich überhaupt nicht ansprechend. Völlige Langeweile. Und die Plakat von den Linken sehen ein bisschen nach Windows-Paint aus :-)

  6. Ich muss jedes Mal weinen, wenn jemand den Unterschied zwischen Prozentpunkten und Prozent bei Differenzen nicht versteht. 0,7% weniger != 0,7 Prozentpunkte weniger.

  7. Was will uns Alex von Lambsdorff mit seiner Reminiszenz an Christine Keeler sagen?

    Nichtsdestotrotz braucht es auch eine Partei wie die FDP, auch wenn die Piraten die kreativeren Plakate haben.

  8. Schöner Artikel, aber mit kleinen Schönheitsfehlern. Bei der SPD wurden hier nur die Großflächenplakate beurteilt – wohl auch, weil die SPD ihre “normalen” Themenplakate auf ihrer Internetseite nicht veröffentlicht hat. Das sind aber letztlich nicht die Plakate, die in großer Zahl vor unser aller Haustür hängen und damit die Kampagne prägen. Zumindest hier in Niedersachsen dominieren vor allem die Personenplakate, die meiner Meinung nach nicht so gut gelungen sind. Zumindest erinnern sie mich optisch doch eher an die AfD. Ansehen kann man sich das beispielsweise beim Landesverband Berlin:
    https://www.spd-berlin.de/europawahl-2014/europawahl-2014-die-plakate/

  9. Daniel, berücksichtigt werden innerhalb der Besprechungen stets nur die Plakate, die bundesweit zum Einsatz kommen. Plakate mit regionalen Kandidaten, die mitunter gestalterische Eigenheiten aufweisen, spielen hierbei keine Rolle.

  10. Das Die-Linke-Bashing fällt diesmal ja recht moderat aus. Aber dass man die Inhalte der eindeutig formulierten Forderungen angeblich nicht immer eindeutig erfassen kann, kann ich nicht bestätigen. Bei welchem Plakat besteht da Erklärungsbedarf? Auch die Annahme, dass die Doppeldeutigkeit mit dem »passt auf« nicht genau so beabsichtigt ist und falsch verstanden werden wird, teile ich nicht: dass jemand den völlig anders gesetzten Parteinamen in den Text einbezieht, halte ich für unwahrscheinlich und konstruiert. Die Piktogramme hätte man aber sicher kleiner halten sollen. Oder größer machen.

    Die SPD-Plakate find ich auch angenehm anzuschauen, wundere mich aber über die leichten Überlappungen von Schrift und Figuren. Da hab ich nun wieder Verständnisschwierigkeiten: man hätte es ja mit minimalen Skalierungen und Verschiebungen beheben können oder, wenn es denn Absicht ist, deutlicher machen können. Aber nur so ein Punkt oder ein halber Buchstabe ins Haar … merkwürdig.

    Der Kram der AfD sieht billig aus. Das passt. Und die FDP wirft einen Haufen Kleinkram auf die Plakate, der nicht so recht zusammenpassen will: schräge Textblöcke in verschiedenen Farben, mit und ohne Schatten, ein Parteilogo mit Reliefkante, perspektivisch verzerrte Europasterne mit ebenen Schlagschatten.

  11. Autsch, selten so viele sachliche Fehler in einem Absatz gelesen.

    Wenn die Plakate der SPD ein wenig an Werbung von Apple erinnert, dann liegt dies vor allem an der Schriftauswahl.

    Das wäre merkwürdig, weil Apple in der Werbung die Myriad benutzt, die um 2002 herum die Apple Garamond ablöste, eine schmaler laufende ITC Garamond.

    Apple hatte, indem es die Helvetica im iOS 7 zur Standardschrift machte, für eine Rekultivierung der von Max Miedinger 1956 entworfenen Schrift gesorgt.

    Und welche Schrift war die Standardschrift von iPhone OS 1 bis iOS 6?

    Genau: Helvetica.

    Richtig ist, dass Apple im Jahre 2007 mit dem iPod Nano der 3. Generation von der Podium Sans, einer angepassten Myriad, zur Helvetica als Screenfont for Mobilgeräte gewechselt ist. Also kein ganz neuer Trend.

    Zuletzt führten unter anderem Beiersdorf und Germanwings neue Firmenlogos ein, die in der Helvetica gesetzt sind.

    Aus dem von Dir verlinkten sowie verfassten Artikel geht hervor, dass Beiersdorf die Helvetica “seit 35 Jahren” als Logofont nutzte. Seit 2014 ist die Helvetica im Logo so stark modifiziert, dass sie kaum als solche zu erkennen ist – der umgekehrte Trend.

  12. Achim, das ist ja richtig, aber die Themenplakate in A1/A0 sind tatsächlich Teil der bundesweiten Kampagne. Und bei den Kandidatenplakaten gibt es zwar nicht einheitliche Kandidaten, doch aber eine einheitliche Gestaltung. Und da irritiert mich doch die Farbgebung sehr, weil man einen sehr ähnlichen Blauton wie die AfD gewählt hat.

  13. Die Plakatreihe der Linken ist wie der IE unter den Browsern. Abgesehen von den bereits genannten Verwirrungen, erinnert die starke Typo doch sehr an eine der erfolgreichsten Tageszeitungen. Die Verbindung lässt einen Skandal vermuten, aber keine Aufforderung zum Wählen und erst recht keine Aufforderung diese Partei zu wählen.

  14. Bild

    Auf dem Foto sieht man recht gut, was das Problem der hier hochgelobten SPD-Kampagne ist.
    Und auch wenn Fernwirkung/Lesbarkeit nicht mehr hip ist, die Plakate der Linken funktionieren gut.
    Das muss man als Gestalter honorieren.

  15. @AndieArbeit Du hast vollkommen recht. In der Praxis stellt sich das Thema Kontrast anders da, als ich es auf Grundlage des hochauflösenden Bildmaterials beschrieben habe. Insofern bin ich Dir dankbar, dass Du das Foto eingestellt hast. Beim flüchtigen Hinsehen ist so gut wie nichts auf den Themenplakaten zu erkennen. Das ging mir dieser Tage ähnlich. Der kräftige Orangeton, wie in der Besprechung der Plakate zu sehen, zeigt sich im Betrieb fast schon als Sonnengelb, sodass die in weiß und in der Helvetica light gesetzten Buchstaben kaum zu entziffern sind. Ganz klar ein Defizit, das den Gesamteindruck schwächt.

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