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Wodka Gorbatschow im neuen Design

Wodka Gorbatschow Branding, Quelle: Flaechenbrand
Wodka Gorbatschow Branding, Quelle: Flaechenbrand

Wodka Gorbatschow, eine Marke der Henkell & Co. Sektkellerei KG, präsentiert sich im neuen Design. Der neue Look soll dem Produkt noch mehr Wertigkeit, Modernität, Klarheit und Präsenz verleihen, so das Unternehmen.

Seit 1921 wird in Berlin Wodka der Marke Wodka Gorbatschow hergestellt. Die nach Firmengründer Lew Leontjewitsch Gorbatschow benannte Getränkemarke ist laut Henkell & Co. der meistverkaufte in Deutschland hergestellte Wodka. Um den Markenkern zu betonen, wurde Wodka Gorbatschow einem Redesign unterzogen, dem größten Design-Update seit der Gründung.

Auszug der Pressemeldung

Das neue Design der Wodkamarke Nummer Eins in Deutschland ist eine Hommage an deren ikonische Polarwelt: von der Flasche mit der neuen, gläsernen Eisbruchkante über das puristische Etikett mit Eisbergform bis zur reduzierten Banderole. Der neue Look verleiht dem Produkt noch mehr Wertigkeit, Modernität, Klarheit und Präsenz. Wodka Gorbatschow in der 0,7-Liter-Flasche ist ab Mitte Oktober im neuen Design erhältlich. Das weitere Sortiment wird sukzessive angepasst. Der Relaunch erfolgt mit einer 360-Grad-Unterstützung.

Wodka Gorbatschow Flasche Redesign – vorher und nachher, Bildquelle: Flaechenbrand, Bildmontage: dt
Wodka Gorbatschow Flasche Redesign – vorher und nachher, Bildquelle: Flaechenbrand, Bildmontage: dt

Nicht nur die Etiketten und Banderolen der Flaschen wurden neu gestaltet, auch die Flasche selbst hat ein neues Design erhalten. Ein seit Jahrzehnten für die Glasflasche charakteristisches Merkmal wurde dabei aufgelöst: der obere bauchige Teil der Flasche mit Zwiebelturm-ähnlicher Windung – in Anlehnung an orthodoxe Kirchengebäude u.a. in Russland – wurde neu modelliert und zu einer kantigeren Form mit Facettenschliff ausgearbeitet. Die auf diese Weise erzeugte gläserne „Eisbruchkante“ spiegele „die Eiswelt und Reinheit der Marke wider“, so die Idee. Auch die Gestaltung des Etiketts greift die Spitze eines Eisbergs auf.

Sukzessive werden seit Oktober die zur Marke gehörenden Sorten und Produkte an das neue Design angepasst. Die Rezeptur des Getränks bleibe unverändert. Begleitet wird der Relaunch mit Kommunikationsmaßnahmen, die alle Kanäle (Print, TV, Digital) umfassen.

Entstanden ist das Redesign in Zusammenarbeit mit der Agentur Flaechenbrand (Hamburg).

Kommentar

Wodka Gorbatschow ist, auch wenn der Name anderes suggerieren mag, eine Marke mit Berliner Wurzeln. Zur Klarstellung: der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow ist keinesfalls Namensgeber für das Getränk. Angetrieben von den Umwälzungen der Oktoberrevolution (1917) verließ Lew Leontjewitsch Gorbatschow, auf den der Markenname verweist, seine Heimatstadt St. Petersburg und ging mit seiner Familie nach Berlin, wo er 1921 abermals eine Wodkadestillerie gründete. Dass Wodka Gorbatschow ein „Berliner Gewächs“ ist, wird dank des Redesigns etwas deutlicher, denn auf den neuen Etiketten ist der Stadtname nun fett und etwas größer abgebildet als zuvor.

Der Name Gorbatschow bleibt. Doch im Visuellen beschreibt das Redesign, ohne eine politisch motivierte Intention unterstellen zu wollen, eine Loslösung von der russischen Heimat des Gründers. Die Zwiebelturm-Analogie ist jedenfalls passé. Stattdessen wurde das Eisberg-Bildthema, ein seit langem im Marketing verwendetes Story-Telling, auch auf die Form der Flasche übertragen. In überzeugender Weise, wie ich finde.

Auf die ein oder andere Art hat das Redesign in jedem Fall eine politische Dimension. Im April 2022 hat die EU im Rahmen des fünftes Sanktionspakets, als Reaktion auf den von Russland gegen die Ukraine geführten Angriffskrieg, einen Importstopp u.a. auch für russischen Wodka beschlossen. Der Einzelhandel ist dieser Maßnahme zuvorgekommen: viele Supermarkt-Ketten hatten russische Produkte, darunter auch Wodka, im März 2022 aus ihrem Sortiment genommen. Für die Marke Wodka Gorbatschow bedeutet dies konkret: die unmittelbare Konkurrenz in den Regalen von Supermärkten und Getränkehändlern (Point of Sale) ist geringer geworden. Und der Effekt liest sich in Zahlen wie folgt: im Jahr 2022 stieg der Absatz von Wodka Gorbatschow zweistellig. Die Marke erzielt, laut Henkell, das fünfte Jahr in Folge einen Absatzrekord. Inwiefern das Redesign diesen Trend zukünftig trägt und fördert, bleibt abzuwarten.

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Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. “Dass Wodka Gorbatschow ein „Berliner Gewächs“ ist, wird dank des Redesigns etwas deutlicher, denn auf den neuen Etiketten ist der Stadtname nun fett und etwas größer abgebildet als zuvor.”

    – Das ist mir auch direkt aufgefallen und war mir bis dato auch gar nicht wirklich bewusst. Ich will der Marke natürlich auch nichts unterstellen, aber es wirkt ein wenig so, als wolle man sich wirklich von Russland “loslösen”.

  2. wow! sehr schön, um nicht zu sagen “cool”! mich würde allein das moderne design der flasche zugreifen lassen…allerdings: die alte flasche habe ich mehr mit der zarenreich-optik in verbindung gebracht, denn mit “russland”. berlin hatte ich gar nicht auf dem schirm – danke, achim!

    1. Die Qualität des Inhaltes ist zum glück nicht im Fokus.
      Die benannten Produkte konkurrieren auch nicht in der gleichen Preistranche.
      Man kann auch noch den Bogen spannen und Grey Goose (!) und Grasovska nennen – beide auch mit ihren deutlichen Stärken :)

  3. Starkes Redesign. Unglaublich wie altmodisch die bisherige Flasche im Direktvergleich wirkt. Die Wiedererkennung ist trotzdem sehr stark. Zudem sieht das neue Design, insbesondere der Flasche wesentlich wertiger aus. Schielt man hier auch mit einem Auge auf andere Premium-Marktbegleiter, die wesentlich höhere Preise abgreifen? Glückwunsch, das ist ein Volltreffer.

  4. Ein sehr schönes Redesign wie ich finde. Die Flasche wirkt durch das Ende der “Zwiebelturm-Analogie”, wie du es so schön geschrieben hast, deutlich wertiger und ich hab auch direkt den zerspringenden Eisberg aus der Werbung im Kopf.

  5. Ich war auch überrascht dass Gorbatschow hier kein Modephänomen der 90er ist. Die Flasche sieht wirklich superschick aus, und auch das Logo ist moderner, ohne komplett verändert worden zu sein. Gefällt mir aus Designperspektive sehr gut!

  6. Interessant! Die “Zwiebelturm-Analogie” hab ich nie als solche wahrgenommen.
    Mich überrascht, dass man Berlin mehr herausstellt. Hätte vermutet, dass es weithin bekannt ist, dass Wodka Gorbatschow “nur” deutscher Wodka ist.

  7. Hab die neue Flasche eben im Supermarkt entdeckt. Das Design wirkt definitiv wertiger als vorher. Allerdings ist der Unterschied kleiner als auf den Vorher-Nachher-Bildern, dort macht vor allem das geeiste Glas einen guten Eindruck, finde ich (dachte erst, hier würde Milchglas o. ä. verwendet). Steht der Wodka aber lauwarm im Regal, geht imo ein nicht unerheblicher Teil des tollen Looks verloren. Bisschen schade, aber im Großen und Ganzen dennoch eine enorme Steigerung.

  8. Gelungen. Allerdings finde ich es eine Unsitte, dass keine Produkte mehr abgebildet werden, nur noch Renderings. Macht es billig. Fand ich schon auf den ersten Blick, als ich die Flasche für einen Sekundenbruchteil in der Werbung sah. Gelungenes Design, billige Umsetzung.

    1. “Billig”? Aber das passt doch! Siehe dazu oben im Kommentar von Markus Schmid den Verweis auf die offenbar deutlich teureren anderen Hersteller / Anbieter oder auch beim Kommentar von Leone1 oder Daniel S. …
      Mir gefällt die neue Flasche trotzdem oder sogar deswegen (obwohl ich bisher gar keinen Wodka trinke)…
      Vielleicht dann ja mal zu Silvester…?

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