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GlenAllachie im neuen Design

The GlenAllachie, Quelle: GlenAllachie
The GlenAllachie, Quelle: GlenAllachie

GlenAllachie, seit ein paar Jahren unter neuen Eigentümern eigenständig, präsentiert sich im neuen Design. Eine Erneuerung des Markendesigns sei für die Whiskymarke notwendig, um die Glaubwürdigkeit der Marke zu erhöhen und ihre visuelle Attraktivität auf globaler Ebene zu stärken, so die Brennerei.

Die Whiskybrennerei Glenallachie, in Aberlour im Nordosten Schottlands gelegen, wurde 1967 gegründet. Im Sommer 2017 wurde GlenAllachie von Billy Walker, ehemals Geschäftsführer der Whiskybrennerei BenRiach, sowie von Trisha Savage und dem ehemaligen Inver-House-Geschäftsführer Graham Stevenson übernommen. Gemeinsam leiten die drei Geschäftsführer die GlenAllachie Distillers Company.

The GlenAllachie Whisky Design Packaging, Quelle: GlenAllachie
The GlenAllachie Whisky Design Packaging, Quelle: GlenAllachie

Mit GlenAllachie verfolgt die Geschäftsführung das Ziel, die Whiskybrennerei eigenständig aufzustellen, unabhängig von Großkonzernen und engen Budgetvorgaben. Bislang hatte GlenAllachie größtenteils für die Blends von Clan Campbell und House of Lords produziert. Unter ihren neuen Besitzern wurde GlenAllachie als eigenständige Marke positioniert.

Das nun präsentierte neue Markendesign solle die Marke modernisieren, hochwertiger machen und verfeinern. „Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach The GlenAllachie war die Transformation notwendig, um die Glaubwürdigkeit der Marke zu erhöhen und ihre visuelle Attraktivität auf globaler Ebene zu stärken. Die Qualität der Verpackung wurde nun mit der Qualität im Inneren der Flasche in Einklang gebracht“, erklärt Marketingdirektorin Colette Savage.

GlenAllachie Whisky – vorher und nachher, Bildquelle: GlenAllachie, Bildmontage: dt
GlenAllachie Whisky – vorher und nachher, Bildquelle: GlenAllachie, Bildmontage: dt

Das bisherige Packaging wurde 2018 eingeführt. Nach sechs Jahren werden Etiketten und Verpackungen umfassend redesignt. Ziel sei es gewesen, die Marke und ihren Look zu verjüngen. Das 2018 eingeführte Logo, bestehend aus einer in scriptualen Großbuchstaben gesetzten Wortmarke, macht Platz für ein Typologo mit klassischer(er) Anmutung.

Während die Etiketten und auch das Logo von Grund auf verändert wurden, bleibt die Flaschenform selbst und die Zuordnung der Kernfarben (z.B. Lila für 12-Jährigen Whisky) erhalten, da diese aus Sicht der Brennerei wesentliche Bestandteile der Markenidentität darstellen.

Die neu gestaltete GlenAllachie Core Collection (10, 12, 15 und 18 Jahre alte Produkte) werde ab sofort weltweit im Fachhandel erhältlich sein. Entstanden ist das neue Markendesign in Zusammenarbeit mit Threebrand (Edinburgh).

Kommentar

Die bisherige „The GlenAllachie“-Wortmarke ist schon sehr speziell und unkonventionell – mit seinen „Harry Potter“-Schriftzug-Anleihen im Kontext Whisky fast skurril. Ich sehe im bisherigen Design mehr Fantasy-Themenwelt eines Freitzeitparks, denn ein Produkt einer Whiskey-Destillerie. Das neue Packaging Design macht mehr Lust, Appetit, weckt mehr Interesse, so jedenfalls mein Eindruck.

Im Farblichen ist das Packaging immer noch differenzierend (von anderen Marken). Doch erst die feiner abgeschmeckte Typo vermittelt mehr Exzellenz, mehr Qualität und auch mehr Exklusivität, im Geschmack des Whiskys wie auch bezogen auf das Handwerk und die Machart.

Es sieht insgesamt einfach sauberer, klarer aus, nicht mehr geisterhaft-verschroben. Ich vermute, dass man 2018, als GlenAllachie als eigenständige Marke lanciert wurde, nicht als Mainstream-Whisky-Marke angesehen werden wollte. Die Anzahl an Mitbewerbern ist im Whisky-Markt enorm. Offenbar, so lesen sich jedenfalls aktuelle Absatzzahlen, wurde GlenAllachie als Marke gut angenommen. Die Strategie scheint aufgegangen zu sein, könnte man rückschließen. Sollte das Markendesign schon in sechs Jahren ein weiteres Mal umfassend verändert werden, wäre dies allerdings gar kein gutes Zeichen.

Sehr gut gefällt mir am Design nicht nur die neue Typo, sondern auch, wie die schräge Form der Etiketten mit der markanten Form des Gebäudedachs der Brennerei korrespondiert. Ein ganz bewusst so übernommenes identitätsstiftendes Stilmerkmal.

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Für mich hätte die Wortmarke ruhig ein wenig Eigenständigkeit behalten können
    Evolution statt Revolution.
    So ist es eine edle Serife unter einem Meer (Mähr) an Whisky Marken.

    Da hilft es auch nicht, dass die Wortmarke im dunklen Ton auf den Farbflächen mit eher gedeckten Farben, der doch schön gestalteten Verpackung, steht.
    Im Laden mag das bestimmt schön wirken – aber ebenso schon oft genug gesehen.

  2. Ich finde das neue Design ganz schick. Dann hab ich das Bild vom alten Design gesehen. Die Schriftart ist schon recht eigensinnig und auf den ersten Blick nicht ganz passend.
    Je länger ich aber die beiden Flaschen vergleiche, desto mehr finde ich, dass das alte Design mehr Charakter hatte. Zudem gefällt mir das zentrierte Design.
    Das neue wirkt irgendwie austauschbar. Ja, modern, aber auch nichts besonderes oder eigenständiges mehr. Nur das schräge Etikett macht noch was her, aber Design oder Schrift wirken langweilig.

  3. Noch eine kleine Ergänzung zum Text.
    Die Core Collection umfasst neben den 10, 12, 15 und 18 Jährigen auch 8,22 und 30 Jahre.
    Das wäre mir allein durch die Mitteilung nicht klar gewesen.

    Ich bin gespannt man die Wood Collection visuell abheben möchte, da diese doch ein paar Subbrands zu haben scheint.

    “The newly packaged 30-year-old will be released next month, followed by the first Wood Collection bottlings.”
    Auch ein wenig schade, dass man hier nicht direkt alles auf einem Schwung aktualisiert bzw. vorgestellt hat.
    Aber das ist verzeihlich, da auch besondere Anforderungen Budget und Herstellungsressourcen dies vereiteln können.

  4. Eine „geisterhaft-verschrobene Marke“, die sich erfolgreich? eine Position im Markt geschaffen hat, optisch zu einer Mainstream-Marke zu machen – das finde ich merkwürdig. Warum stellt man das geisterhaft-verschrobene nicht besser auf ein höheres Niveau, um vielleicht mittels Storytelling etwas wirklich einzigartiges zu schaffen und so ein unverwechselbares Produkterlebnis zu schaffen?

    1. Ich habe nicht geschrieben, die Marke sei geisterhaft-verschroben. Die Gestaltung, insbesondere die Wortmarke, wirkt so, zumindest in meiner Wahrnehmung.

      Marke, ist mehr als ein Logo oder die Gestaltung der Verpackung. Zum Erfolg der Marke dürfte meines Erachtens vor allem dazu beigetragen haben, dass GlenAllachie als eigenständige Marke positioniert wurde. Die Strategie, sich von Konzernen zu lösen („nicht mit uns“) und sich bewusst als regionale Marke aufzustellen („lieber klein dafür fein“), könnte in diesem Fall aufgegangen sein. Welchen Faktor hierbei das bisherige Markendesign gespielt hat, ist ohne nähere Infos/Insights schwer zu sagen. Es könnte ein positiver Faktor gewesen sein. Oder nebensächlich.

      1. Hallo Achim, ich habe das schon verstanden, dass das so geisterhaft-verschroben wirkt und das einfach für meine Sichtweise übernommen, da ich dem zustimme. Natürlich ist das vielleicht nicht der Grundgedanke der Gestaltung dieser Marke. Trotzdem finde ich, hat die alte Gestaltung doch etwas sehr individuelles und das ist jetzt aufgegeben worden. Ich finde das wirklich schade, wenn es bisher mit dieser Individualität erfolgreich war. Aber wenn nicht, ist es sicher ein notwendiger Schritt. Die Vorkommentierer finden das glaube ich auch so oder ähnlich. Die Aufstellung als regionale Marke finde ich richtig und wichtig, steht aber bei ?fast allen? Whiskydestillerien im Fokus.

        Das bedeutet aber nicht, dass ich das neue Design schlecht finde, ganz im Gegenteil. Es ist klar, elegant, aufgeräumt und strahlt Qualität aus. Aber regional? Zeigt das noch, das man sich als regionale Destillerie aus dem Schatten der Konzerne gelöst hat? Oder möchte man nun doch wie ein Produkt eines Konzerns aussehen? Andere Whiskys – auch bekanntere Marken – strahlen diese Regionalität als eigenständige Marke besser aus, wie z.B. Laphroaig – wobei ich mich mit der Struktur von Laphroaig bzw. mit der Whiskyindustrie nicht auskenne.

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