Die Parteien lassen sich dieser Tage etwas einfallen. Weniger neutral könnte man natürlich auch schreiben, den Parteien – oder zumindest einigen politisch Aktiven – ist zur Zeit jedes Mittel recht um aufzufallen. Was Audrey Landers im Musical “A Chorus Line” schon lange wusste, scheinen nun einige Politikerinnen für sich entdeckt zu haben: “Tits and Ass”.
Prima. Frau Lengsfeld präsentiert ihr Dekolleté auf einem Plakat und freut sich über 31.000 Besucher in ihrem Blog, die sich größtenteils über die Kandidatin lächerlich machen. Das ist Marketing! Und natürlich auch Web 2.0 pur. Der Sieg in Kreuzberg ist schon eingetütet. Der Umstand, dass zahlreiche Plakate schon entfernt wurden und nun bei Ebay für 7,50 € auftauchen ist natürlich sehr gemein. Aber hey, was solls. Auch darüber wird ja wieder berichtet und so landen sogar noch mehr Menschen im Blog. Besser gehts nicht. Über die politischen Ziele und die Inhalte spricht kein Mensch. Man muss halt Prioritäten setzen.
Auch Die Grünen und Die Linke zeigen auf ihren Plakaten statt kluger Sprüche lieber – mehr oder weniger – formschöne Hintern. Klar könnte man jetzt sagen, endlich mal etwas Abwechslung. Vermutlich verhält es sich mit Porträts auf Wahlplakaten ähnlich, wie mit Bannern auf einer Website. Irgendwann sieht man sie überhaupt nicht mehr. Und mal unter uns. Wenn man sich anschaut, was da zum Teil an Porträtfotografie zusammenkommt, dann ertappt man sich beim Gedanken:”Da hätte er auch gleich seinen Arsch hinhalten können”. Zumindest mir gehts so. Was soll also die künstliche Aufgeregtheit?
Regt sich denn jemand auf? Nach dem, was ich so gelesen habe, kaum einer. Die Verantwortlichen müssen sich lediglich die Kritik gefallen lassen, die Plakate seien inhaltslos und platt. Politik – nach meinem Verständnis – darf gerne das genaue Gegenteil sein. Auch sollten die Auftraggeber hinterfragen, ob eine kurzfristige Marketing-Aktion im Stande ist, Politikverdrossene langfristig wieder für politische Themen zu begeistern. Da habe ich so meine Zweifel.
Das Thema ist ja nicht neu. In anderen Ländern werden auch Busen und Po zu Wahlwerbezwecken abgelichtet. Hierzulande ist die Junge Union Wittmund ja bekanntermaßen „sehr kreativ“, wenn es darum geht politische Inhalte mal außen vor zu lassen und nackte Haut in die Kamera zu halten. Die Wahlplakate, die dieser Tage in den Medien die Runde machen, schlagen in die gleiche Sex-sells-Kerbe. Zum Teil sind sie ein Symbol der Aussichtslosigkeit. Weniger nackte Haut und mehr ehrliche Haut wäre nicht schlecht.
Mich interessiert, wie politisch die dt-Leser sind, deswegen habe ich noch eine kleine Umfrage eingestellt.
Schön, dass Niveau scheinbar nach unten keine Grenzen kennt. Ich freue mich schon auf den ersten Wahlporno. Schwanzfalter Steinmeier und Angelique Ferkel im Bumsdestag (übrigens der hat ja auch ne neue Homepage).
Nee, neee – lächerlich macht die Kandidatin Lengsfeld sich von ganz alleine, dass brauchen die Besucher ihrer Website nicht zu erledigen …
natürlich weiß ich schon was ich wähle, piraten++
selbst wenn die etablierten abfangen würden tentakel-porn aufzuhängen ;-)
Ich schließe mich meinem Vorredner an:
Ja, ich gehe auf jeden Fall wählen.
Ja, ich wähle die Piraten.
Ich hoffe die hier mit “unentschlossen” gestimmt haben
führen sich bei ihrer Findung auch mal das Programm der Piraten
zu Gemüte. Ich denke es ist für uns “Webleute” eine geeignete
Wahlmöglichkeit, die man in Betracht ziehen sollte…
PS: Bin kein Mitglied der Partei ;)
Ich werde auf jeden Fall wählen gehen und weiß auch schon wen. Wen müsst ihr ja nicht unbedingt wissen ^^
Sollte Frau Lengsfeld wegen diesem Plakat übrigens mehr Stimmen bekommen, dann sag ich nur – armes Deutschland. Aber ich schätze mal es war mehr ein Schuss in den Ofen.
Das bisherige Tiefpunkt war für mich das hier. Okay, kein Plakat, aber nunja.
Ich werde auf jeden Fall wählen gehen, wie auch bisher. Entweder Grüne oder Piratenpartei, bin noch etwas unentschlossen.
Die Grünen o d e r die Piratenpartei? Was für ein Gegensatz!
https://www.flickr.com/photos/splitbrain/3594737908/
https://blogs.hr-online.de/nightline/2009/06/21/grunes-neusprech/
Fehlt nur noch, dass Steinmeier oder zu Guttenberg mit Waschbrettbäuchen auftauchen – dann würde wenigstens auch eine verdummte weibliche Wählerschaft angesprochen!
So wird offensichtlich der männliche Wähler von 18-80 angesprochen, der natürlich nur über seinen Schwanz zu erreichen ist!
Hallo???
Zum Beispiel Vera Lengsfeld, CDU:
Sie kandidiert im Wahlkreis von Ströbele – da hat sie wahrscheinlich überhaupt keine Chance!
Was macht sie? Einen auf unheimlich locker und unverkrampft – eine ehemalige Grüne von “drüben”, die zur CDU konvertiert ist. Da hat sie die Chuzpe, der kritischen Presse jetzt vorzuwerfen “spießig” zu sein!!!
Und zur Erläuterung des “Die Linke”-Plakats:
Der Untertitel zu “Halina Wawzyniak” lautet: “Mit Arsch in der Hose in den Bundestag”…
Wenn bei solchen “politischen Wahlmotiven”(!) jetzt die Feministinnen aufheulen und “Sexismus” schreien, dann haben sie diese Tragödie ebenso wenig verstanden wie die, die diese Kampagnen verbrochen haben!!!
Bin gerade recht aufgebracht und muss mich nun zügeln
Es gibt keine Politikverdrossenheit, sondern eine Politikerverdrossenheit. Das ist ein großer Unterschied. Es will ja keiner zurück in die Steinzeit und Politik abschaffen, sondern das Volk fühlt sich von seinen Volksvertretern einfach nicht vertreten.
Pat der Pirat
ich denke grün wirds werden :)
Ich werde in jedem Fall wählen. Der Direktkandidat steht für mich schon fest, nur bei der Partei schwanke ich noch. Vielleicht werden es diesmal die Piraten.
Zu den Wahlplakaten: Es geht auch anders. :D An dieser Stelle muss ich mal Axel Berg, den Kandidaten der SPD für den Wahlkreis München-Nord, erwähnen. Anstatt eines Fotos prangt auf dem Plakat ein großes Smiley und darunter ist zu lesen “Dr. Axel Berg verschont Sie mit einem Politiker-Foto”. (Ein Bild davon gibt’s hier: https://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/tz-axel-berg-smiley-statt-politiker-gesicht-373656.html ) Herrlich! :D
Seit einigen Wochen hängen aber auch weitere Plakate im selben Stil aus, auf denen er uns mit “Poliker-Bla-Bla” [sic!] und “Spezl-Wirtschaft” verschont.
Nachdem wir in München wochenlang mit dem Bild des CSUlers Bernd Posselt gequält wurden (https://bessermuenchen.sueddeutsche.de/wahlplakate-von-bernd-posselt-manipuliert.html), bei dem man aus der Entfernung nicht erkennen konnte, ob der Oberlippenbart von irgend einem Witzbold drauf gemalt wurde (später wurde jedenfalls der Text “angepasst”), stoße ich jedes mal, wenn ich an den Smiley-Plakaten vorbei gehe, ein leises “Danke!” aus.
Naja, das ganze scheint ja zumindest seinen Zweck zu erfülllen. Das Gerede ist groß und Aufmerksamkeit ist gesichert. Beim Focus hab ich noch den passenden Artikel dazu gefunden mit Video.
Focus
Focus Video
Ja, ich werde wählen und orange ist meine Lieblingsfarbe ;)
Ich finde diese Plakate so was von niveaulos und einer Bundestagswahl unwürdig!! Haben die “eablierten” Parteien denn wirklich nicht mehr zu bieten als sich gegenseitig anzustänkern und zu prostituieren??
Sex sells, ja … und spricht die niederen Instinkte des Mannes an …
“Zwei Frauen, die sich umarmen” – ja, geil *sabber*
Wieso nicht zwei Männer? Ach nee, das ist ja “Bäh”!!
Wie war das mit dem Leserbrief zum nackten “Cover-Boy” der BILD:
“Wie soll ich das nur meinen Kindern erklären?” – der Brüller!! :D
Also, ich finde diese Darstellungen der Parteien einfach arm und sag nur:
“Reich und glücklich ohne Politiker” – eine herrliche Satire (Autor gerade vegessen), und doch könnte es so schön sein …
Das Plakat der Kaarster Grünen (in der Kollage links) hat’s zumindest schon mal in den npd-watchblog geschafft. Zu Recht.
Das von den Grünen find ich sehr gelungen.
Naja, es ist halt ein Symptom heutiger Politik: Mehr Oberflächlichkeit statt tiefgreifender Diskurse.
Wenn man sonst nichts zu sagen hat…
Das geht einfach mal gar nicht. Ich habe ja nichts gegen Abwechslung, eine neue Linie oder ‘mal was anderes’. Aber das hier ist unterstes Niveau, vollkommen abgedroschen und dazu auch noch teilweise abgrundtief hässlich. Von der politischen Inkorrektnis mal ganz abgesehen.
Wir haben mehr zu bieten. Titten? Was? Also gehts noch?
Dann doch bitte neue Ideen und sich mal was trauen. Aber doch nicht das hier. Sehr arm!
[…] und interessante Art immer auf dem Laufenden zu bleiben. Aktuelle Themen wie zum Beispiel: provokante Parteiplakate (wie vorhin schon mit dem neuen Kollegen aus der Programmierung diskutiert), der Relaunch der […]
Klarmachen zum Ändern!
Bei soviel Einfallslosigkeit und Dummheit der großen Parteien bleibt eigentlich nur eins:
Piratenpartei wählen!
Schlimm, kein Wort mehr über die wirklich wichtigen Dinge, die uns Wähler interessieren: Fakten, Fakten, Fakten… Die könnte man wohl auch interessant und witzig verpacken.
Im Bundesland NRW sind in knapp 1 1/2 Wochen auch noch Kommunalwahlen. Selbst da, wenn auch nicht ganz so peinlich, hängen Wahlplakate mit Null Aussage…
Wen, frag ich mich, sollen solch aussagelosen Plakate an die Wahlurne bringen?
Trotzdem, ich gehe wählen. Ich weiß, wem ich meine Stimme gebe. Die Entscheidung ist sicherlich nicht nicht durch diese unsäglichen Wahlplakete gefallen.
Das finde ich jetzt ziemlich billig. Man nehme die (bis auf das GRÜNE) niveaulosesten Plakate von Subgliederungen und messe daran den Zustand der Demokratie bzw. der politischen Kommunikation. Achja, der Piratenspam darf dann natürlich auch nicht fehlen.
So schlecht finde ich diese Plakate zum Beispiel nicht. Da gehts – wenn ich richtig sehe – um nichts anderes als Inhalte.
Mal zur Info:
Die Piratenpartei macht in Computerspielen viral Wahlwerbung, indem sie die Killerspiel-bezogenen Wahlplakate als Spraylogo für Spiele mit Half-Life-Engine anbietet. Soll heissen: Gamer können im Spiel per Tastendruck ein Piratenpartei-Wahlplakat an ne Wand sprayen und jeder andere auf dem Server kann dies sehen. Zudem animiert das Plakat zum Mitmachen, da der entsprechende Link dort auch enthalten ist.
Fand ich ne sehr interessante und mal gute Idee, zumindest die ganzen Gamer zu erreichen, die ja eh nicht gut auf die aktuelle Politik anzusprechen sind und früher oft nicht gewählt haben.
Die CDU hat alte und überholte Politik zu bieten und dazu das passende Motiv: Die Brüste von alten Frauen! *würg* Wen wollen die damit anmachen? Rentner? Leute, die auf alte Frauen stehen? Ich fände es passend neben den Plakaten einen Spucktüten-Spender aufzustellen, denn eigentlich sind diese Motive eine Zumutung.
Weiterhin sind die Bilder sicherlich mit Photoshop geschönt (z.B. um die ganzen Falten zu entfernen). Und da würde es dann ja wieder zusammenpassen: Lügen bei den Inhalten, Lügen bei den Fotos.
Beim Grünen-Plakat erschliesst sich mir der Sinn irgendwie nicht. Das Plakat der Linken ist wenigstens vom Aufbau schön dynamisch und der Rot-Blau-Kontrast tut das Übrige, um das Plakat auffallen zu lassen.
Asozial.
Wenn ich mir die Politiker der 60er 70er anschaue,
sind diese heute nur noch unernzunehmende
Klatschtratschen unterwegs.
Was soll dieser Hintern, brüste Trend ?
Sex sells in der Politik ?
Warscheinlich sind die Toiletten bei den nicht
nur noch fürs Koksen bestimmt, sondern
um ne geile abgeordnete dort hin zu führen…. ?
Packen die jetzt mit billigem niveaulosem Zeug aus?
Wo bleibt deren ernszunehmende Haltung, vorallem
gegen die eigenen Bürger ?
Die roten Plakate in Wuppertal sind nett gemacht und haben sogar Inhalt!
Da wüsste ich wen zu wählen. Bei mir in der Heimat sieht es da schwieriger aus. Bin deshalb noch unter den Unentschlossenen.
Gerade, in einem Blog der in der Mehrheit von Kreativ-Schaffenden besucht werden dürfte lauthals für die Piratenpartei zu werben ist schon recht frech. Bei allem was bei den Piraten sympathisch finde, die völlig unausgegorenen Ansichten zum Thema Urheberrecht sind eine Unverschämtheit gegenüber den “Kreativen”.
Vielleicht sollte zu allen Plakaten noch dazu gesagt werden, dass die jeweils auf lokalem Mist gewachsen sind – zweimal der heiß umkämpfte WK Kreuzberg, einmal ein grüner Ortsverein in den Kommunalwahlen NRW. Die offiziellen Kampagnen sind etwas seriöser – und wären vielleicht auch eine Besprechung wert.
#7:
Achja, hab ich ganz vergessen, ich bin im Internet, da MUSS ich natürlich die Piratenpartei wählen. Gibt ja schließlich soviele lustige Bildchen und auf fefe verlinkte Artikel. Da geht das ja garnicht anders.
Bin ja mal gespannt, wie eben diese Leute reagieren wenn/falls die Piratenpartei mal irgendwo ankommt, wo sich tatsächlich Entscheidungen treffen bzw mittragen muss
@ Jürgen
Das stimmt nicht. Die “Kreativen” sind in dieser Hinsicht nur viel rückschrittlicher als z.B. Programmierer die damit nicht so ein Problem haben.
Die arbeiten ähnlich kreativ, erzeugen mit ihrer Arbeit aber nicht so einen “Künstler-“Mythos an dem nicht gerüttelt werden darf.
Ich finde das Creative Commons-Prinzip sollte auch vor dem Designbereich nicht Halt machen.
Deren Arbeit ist auch nicht höherwertiger als die von Programmierern und Softwareentwicklern (und ich sage das aus der Sicht eines Kommunikationsdesigners)
@ Jürgen
achso.
zum Thema gibts auch ein gutes Beispiel.
Titillium ist eine frei Open Source Schrift an der die unterschiedlichsten Leute mitarbeiten.
Titillium Open Source Font
Das heißt jetzt nicht das alle Schriften Open Source werden sollen. Nur man muss solche Entwicklungen auch zulassen.
“Wenn man sich anschaut, was da zum Teil an Porträtfotografie zusammenkommt, dann ertappt man sich beim Gedanken:“Da hätte er auch gleich seinen Arsch hinhalten können“. Zumindest mir gehts so.” (Zitat aus dem Eingangsartikel)
Auch nicht sehr niveauvoll oder? Ich hab das Gefühl, das Niveau der Plakate färbt hier ein wenig ab.
Also die Plakate richten sich im allgemeinen an die Wechselwähler, hier im Blog nach Umfrage gerade mal ein Drittel. Der Rest hat im allgemeinen schon seine Meinung vordefiniert.
Ich selbst blende auch rotes und gelbes gleich aus :)
Ich finde es aber allemal besser, wenn hier ein “schlüpfriges” oder hinterteiliges Niveau genutzt wird als wenn man “Heimreisen” oder “Kinder statt Inder” fordert.
Übrigens das Plakat der Grünen Provinzgruppe Kaarst ist ein bisschen selbstironisch. Will man regieren führt kein Weg an Schwarz vorbei. Und nur Stunk machen wie die Linken wollen die doch eigentlich nicht, oder?
Denk ich an Deutschland in der Nacht ….
Der gute Heine fällt mir da ein.
Gäbe es eine Werbepolizei – spätestens jetzt wäre es an der Zeit tätig zu werden und die Verantwortlichen Herren Creativ- und ArtDirektoren für derlei bewußte Dummheiten hinter Schloß und Riegel zu bringen.
Entschuldigen Sie Frau Lengsfeld? Waren Sie bei der Präsentation dieses kreativen Tiefschlag(f)s vielleicht geistig nicht anwesend? Ist das alles was Sie anzubieten haben? Ein dümmliches Lächeln zu einer höchst zweifelhaften Aussage? Was ist denn da bitte von Ihrer Partei an umsichtiger Politik für die nächsten vier Jahre zu erwarten? Was erlauben Sie sich? Haben Sie keinen Respekt vor einem der höchsten Bundesämter? Generationen von Frauen vor Ihnen haben für die Beendigung der Diskriminierung der Frauen gekämpft und Sie kommen daher mit einem … dummen Plakat muß man schon sagen. Da bleibt gar keine andere Wortwahl übrig. Die beiden anderen gezeigten geistigen Tiefschläge will man schon gar nicht mehr kommentieren. Schlimmer noch, das es scheinbar niemand aus den Entscheidergremien wagt sich gegen solchen kreativen Sondermüll (zumal diskriminierend) entgegenzustellen – das macht mich fassungslos. Wer als Wähler so wenig erst genommen wird… ja der überlegt sich zurecht die Piratenpartei.
Was wir in Anbetracht dieser Motive die nächsten 4 Wochen noch zu erwarten haben – da sollte man sich das mit der Werbepolizei vielleicht doch mal ernsthaft überlegen Herr Schäuble.
Ja gut, das meinte ich auch mit besser diese Schublade als “Heimreisen“ oder “Kinder statt Inder” fordern. Denn eine “Werbepolizei” lässt mich an ein altes Deutschland in der Nacht denken, an das ich nicht denken mag und das einen um den Schlaf bringen sollte.
Früher war alles … jünger.
Also zu meinen Vorrednern:
Piratenpartei ist doch der letzte Schwachsinn nur weil die ein Wahlprogramm entwickelt haben was sich an Webuser wendet…
Ich finde man sollte die anderen Bereiche wie Wirtschaft, Gesundheitssystem, Arbeitsmarktlage, Bildung und Familienpolitik nicht ausser Acht lassen.
Von all diesen Bereichen ist nähmlich unser alltägliches “reales” Leben betroffen und nicht nur die Zeit die wir im Internet verbringen. Und für die stolpersteine die in Sachen Datenschutz und all die themen die Internet relevant sind uns im Weg liegen gibts doch auch immer kleine helferchen in form von neuen Programmen
Naja in den 70ern hat sich auch niemand in der Politik für Umwelt interessiert, bis die Grünen kamen. ;)
Es verlangt ja niemand, dass die Piraten gleich die Regierung stellen sollen. Sie haben zwar nur ein kleines Programm, aber zu dem stehen sie und sie sagen ja selbst, dass sie von allem anderen die Finger lassen. Im Gegensatz zu den “etablierten” Parteien, die ein größeres Wahlprogramm haben und überall mitreden und entscheiden wollen, egal ob sie davon Ahnung haben oder nicht.
Was bei sowas rauskommt sieht man ja derzeit zum Thema Internet… “niemand hat die Absicht die Internetzensur auszuweiten” Hat man ja gesehen. Und wenn ich sehe wie sich die von der Leyen alles zurechtlügt und diverse Politiker der großen Parteien sogar offen sagen, dass ihnen das Grundgesetz oft im Weg ist und sie es am liebsten ignorieren wollten, dann ist halt Schluss.
@Patrick
Seh ich genauso.
Das gefährliche ist, dass diese ganze Schmutzkampagne von Zensursula in den Offline-Medien kaum Beachtung findet (die ganze Thematik bleibt meist oberflächlich beim Thema Kinderpornographie hängen) und das nach dem Willen der CDU-Familienministerin hinter dem Rücken der Öffentlichkeit heimlich drauflos zensiert werden soll. Die merkts dann wahrscheinlich erst wenn es schon zu spät ist.
hier aber mal ein ganz guter Artikel aus der ZEIT:
DIE ZEIT – Keine Allmacht für das BKA
@Nana: ohne hier nun eine völlig offtopic Diskussion vom Zaun zu brechen: Einfach mal den Blick über den Tellerrand wagen und dafür z.B. auf der Webseite der Piraten die Leser-kommentare zum Punkt Urheberrecht lesen: Da melden sich Kreative aus allen möglichen Bereichen und machen deutlich das es so einfach (wie es sich momentan die Piraten vorstellen) eben nicht ist (und nebenbei: Es ist heute schon jedem erlaubt alles und jedes zu verschenken… warum aber bestimmte Berufsgruppen gezwungen werden sollen ihre Erzeugnisse zu verschenken ist mir bis dato noch nicht schlüssig dargelegt worden..)
Es fehlt eine Antwortmöglichkeit bei der Umfrage: Ich habe bereits per Briefwahl gewählt!
@Jürgen @Nana
Ich würde auch gerne meinem Vermieter und der Krankenkasse darlegen, dass deren Leistungen doch auch bitte unter CC und OpenSource als Freeware angeboten werden, dann wäre die Welt doch so schön. Leider hören Sie nicht und man braucht doch dieses bunt bedruckte Papier um Frieden zu stiften.
Die Programmierer ebenso wie die angeführten Typografen machen das nicht um den Markt oder die Welt zu verändern, sie machen es aus Sport, weil sie es können und vor allem weil sie sich es leisten können. Sie haben im allgemeinen auch einen Job der Leistungen gegen Geld tauscht. Es gibt übrigens hier auch die Gegenwelt von Programmierern, die “offene” Codes weiterverwenden und zu verkaufen versuchen in anderen Produkten, die es im Prinzip so schon umsonst gibt.
Daher finde ich auch das Urheberrecht sollte unagetastet bleiben bzw. bestärkt werden. Es steht jedem frei, Teile oder das ganze freizugeben, aber ebenso kann er sein Bild, seinen Code, seine Musik und seine Worte auch vor “Wiederverwendung” schützen.
ich versteh die panik nicht.
das urheberrecht soll ja nicht gleich komplett abgeschafft werden. aber eine hinterfragung und revidierung ist im digitalen zeitalter schon lange dringend nötig.
das herkömmliche urherberrecht ist nunmal schon hoffnungslos überaltet und wird leider meist von den großen konzernen zur sicherung ihrer monopolstellung missbraucht!
Ich habe mich belehren lassen… von patrick
Zum Plakat selbst finde ich es nicht angebracht so um Wähler zu werben… Desweiteren finde ich bei dem plakat der grünen kommt es auf den ersten blick ein bischen rassistisch rüber
@nana:
Freilich ist die Diskussion bzgl. des Umgangs mit dem Urheberrechten im digitalen zeitalter überfällig und Lösungen sind dringend nötig. Die Forderung sog. “Privatkopien” digitaler Medien/Produkte/Werke, solange sie nur nicht kommerziell genutzt werden, umfänglich zu erlauben ist aber keine Lösung – sie ist nicht anderes als die Kapitulation vor der technischen Entwicklung die völlig einseitig zulasten der Kreativ-Tätigen geht.
Stell dir einfach mal vor das es in ca.10 jahren brauchbare und verbreitete e-Book Reader gibt und es erlaubt ist sich Bücher, texte u.Ä. aus dem netz zu ziehen – wer glaubst du wird dann noch Romane schreiben?
Oder etwas naheliegender: wer wird, sagen wir 25 Mio.$ in eine Filmproduktion investieren wenn es weltweit keinen einzigen halbwegs rentablen Vertriebsweg mehr gibt? Und das Argument, das wäre heute auch schon so zieht nicht wirklich, schließlich würden sich, wäre die “Privatkopie” aus dem netz legal, sofort ganz neue Strukturen bilden die es dann auch Oma Schmidt leicht machen alles was sie will aus dem netz zu ziehen…
Man kann es drehen und wenden wie man will, die Piraten haben da einen argen Fehlgriff zwischen ihrem sonst recht vernünftig klingenden Thesen…
Die Plakate wurden nicht “entfernt”, sondern geklaut.
Die Mädchenmannschaft versagt bei der Diskussion zum Thema leider völlig, weil sie Kommentare und ihre Antworten darauf aus dem Blog löschen. Betroffen sind: Kommentare 17123, 17124 und 17127 sowie die Antwort von Susanne darauf zumn Thema “Meinungsressort in der taz“.
Ich habe mich dort mit Kommentar 17185 beschwert. Mal sehen, ob sie so sportlich sind und den zulassen.
@ Jürgen
ich entnehme das nicht so aus ihrem Wahlprogramm:
“Das Nutzungsrecht entfernt sich immer weiter vom Urheber und entwickelt sich hin zum Verwerterrecht. Musik- und Filmindustrie profitieren, während Nutzer kriminalisiert werden.”
und
“Der Künstler soll für jedes einzelne Werk die Lizenz frei wählen können.”
Es geht nicht darum Urheber pauschal zu “enteignen” sondern die Rechte wieder mehr zurück zum Künstler selbst zurückzuführen. Er selbst entscheidet dann darüber wie er lizensieren will. Momentan ist es leider so, dass vielmehr die Musik- und Filmindustrie Kapital aus den Rechten schlägt und nicht der Künstler selbst (der bekommt dazu oft noch Knebelverträge).
Vetriebswege gibt es unendlich viel. Ebenso wie neue, kleine, spezialisierte und unabhängige Vertriebsfirmen. Für die großen Konzerne werden sie natürlich eingeschränkt. Aber das ist meiner Meinung auch richtig so. Die haben sich viel zu lange bereichert und die hohen Preise für den Endverbraucher diktieren können. Durch dieses System leidet letztendlich auch die Qualität (siehe Mainstream und Popcorn-Kino).
Für gute Qualität und einen gerechten Vertrieb (und faire Preise) ist der Großteil der Leute gern bereit Geld zu bezahlen.
Der damals vorhergesagte Supergau durch Napster und Co. hat sich ja auch nicht bewahrheitet.
@nana: “Der damals vorhergesagte Supergau durch Napster und Co. hat sich ja auch nicht bewahrheitet.” Erzähl das mal der Musikindustrie, und dabei ist es völlig egal ob du mit dem Manager eines Majorlabels oder mit der Independent Klitsche von nebenan sprichst – der finanzielle Supergau ist für die jeweilig Betroffenen längst da.
Und da sprechen wir über eine Plattform die nur von einem kleinen Teil der Netzbesucher wirklich nutzen und die zudem illegal war/ist.
Wenn ich “faire preise” schon höre… Die Preise macht der Markt – wenn dir eine Sache zu teuer ist dann kauf sie nicht. Sie zu klauen ist nichts anderes als Diebstahl (Einen ferrari würdest du ja auch nicht stehlen, oder?).
@ Jürgen
Ja, Napster hat dieses ganze System auf den Kopf gestellt und die Musikindustrie ordentlich einkrachen lassen, auch weil jene die technischen Fortschritte (Internet) völlig verpennt haben.
Das hat aber im Endeffekt aber zu einer enormen Belebung des Musikmarktes geführt. Es entstanden völlig neue Kanäle, Labels, Vertriebswege, Bands dazu: Myspace, iTunes, Musicload usw… Jetzt sprießen Indielabels und -bands nur so aus dem Boden. Die Vielfalt (besonders durch den subkulturellen Sektor) hat die gesamte Musikkultur ennorm berreichert und auch die Musikqualität nach vorne gepusht. Alles das hätte es ohne die Krise der Musikindustrie nie gegeben.
Jetzt sind Alternativen da und man kann Songs für 1 Euro downloaden. Vorher ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hab übrigens eine völlig legalen Napster Account (Flat) und bezahle einen monatlichen Beitrag. Das illegale Napster hat doch nur so stark einschlagen können weil es damals keine Alternative zum herkömmlichen Platten- und CD-Vertrieb gab.
Wenn es nach den Bigplayern in der Musikindustrie gehen würde, wir würden heute immer noch brav CD’s im Mediamarkt kaufen und mit fetten Discmans rumrennen.
Ich musste das Wahlplakat der Linken mit der Rückansicht von Frau Wawzyniak auch erstmal zum Anlass genommen um ein bisschen über die optischen Wahlkampfverfehlungen zu schwadronieren…leider ist die Linke optisch wohl der einizige Lichtblick… ;) Nagut…die Grünen können noch mithalten… :D
Wer sich für meine Auslassungen zum Thema interessiert, kann ja hier mal vorbeisurfen…
https://f-g-w.de/politik-wahlkampf-werbung-linke-spd-cdu-csu-fdp-und-bildpolemik/
[…] Die Schriftart Helvetica findet sich bei der CDU und auch bei den Linken. Wohl eine der wenigen Gemeinsamkeiten der Parteien. Allerdings sieht man sie bei den Linken in einer sehr eng gestellten Form, die natürlich den Vorteil hat, dass man auf kleinem Raum viel unterbringen kann. Die Farbkombination Schwarz, Weiß, Rot ist alles andere als politisch unbelastet. Die schwarzen Lettern, in Kombination mit der scharf abgesetzten roten und weißen Fläche, wirken nicht nur nicht frisch und wenig natürlich, sie erscheinen aggresiv. Das Ausrufezeichen hinter jeder Überschrift ist gar nicht notwendig. Die Gestaltung selbst unterstreicht jede einzelne Forderung. Insofern ist es eigentlich eine gute Gestaltung, mögen muss man sie aber deswegen nicht. Stilistisch ist sie mir einfach zu hart, zu kompromisslos. Gerade die Bereitschaft zu Kompromissen zeichnet die Politik aus. Den Fotografien wiederum fehlt jede Stringenz und jeder Biss. Mal hängt die Unterlippe von Gisy schief und mal blickt Lafontaine offenbar vollkommen geistesabwesend in die Kamera. Das sind dann auch die einzigen Köpfe, die bei der Linken gedruckt wurden. Die anderen lassen ihren Hintern ablichten. […]
[…] Wahlplakate in Zeiten der Politikverdrossenheit Shared um 20:02 Uhr via Delicious Die Parteien lassen sich dieser Tage etwas einfallen. Weniger neutral könnte man natürlich auch schreiben, den Parteien – oder zumindest einigen politisch Aktiven – ist zur Zeit jedes Mittel recht um aufzufallen. Was Audrey Landers im Musical “A Chorus Line“ schon lange wusste, scheinen nun einige Politikerinnen für sich entdeckt zu haben: “Tits and Ass“. […]
[…] Ruhrbarone ermutigen sogar zu einem “Guter Ansatz, Mädels: Mehr davon!”, und das Designtagebuch hält Wawzyniaks Vorstoß für eine gelungene Abwechslung im üblichen Porträt-Schilderwald: […]
Man kann wirklich sagen, dass die Wahlplakate immer provokativer und immer weniger mit Politik zu tun haben. Aber so macht man die Menschen auf seine Wahlprogramme aufmerksam auch wenn es schade ist das Politik nur noch so funktioniert. Jetzt hat sich sogar schon ein Museum gemeldet, dass das Plakat von Frau Lengsfeld anscheinden für so wertvoll hält, dass es für die Nachkommenschaft zu erhalten ist. Man kann sogar ein signiertes Plakat von Frau Lengsfeld unter Tamundo ersteigern einen Marktplatz im Internet! Somit brauch man nicht extra ins Museum zu gehen!!