Skip to content

Tiroler Landestheater startet mit neuem Corporate Design in die Spielzeit 2023/2024

Tiroler Landestheater Visual, Quelle: Tiroler Landestheater
Tiroler Landestheater Visual, Quelle: Tiroler Landestheater

Das Tiroler Landestheater startet an diesem Wochenende in die Spielzeit 2023/2024, mit neuer künstlerischer Leitung, neuem Programm und neuem Corporate Design.

Die bevorstehende Spielzeit ist die erste für Irene Girkinger als neue Intendantin am Innsbrucker Landestheater. Girkinger tritt die Nachfolge von Johannes Reitmeier an, der die künstlerische Leitung seit 2012 inne hatte. Das Landestheater werde sich, so Girkinger, in manchen Bereichen neu definieren. „Unter meiner Leitung wird das Tiroler Landestheater ein klares Bekenntnis zur Zeitgenossenschaft, Nachwuchsförderung, Diversität, Nachhaltigkeit sowie zu gesellschaftspolitisch relevanten thematischen Schwerpunkten abgeben“. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Sparten auf und hinter der Bühne sollen verstärkt, neue Denk- und Wahrnehmungsräume geschaffen, gesellschaftliche Übereinkünfte überprüft, und frischen Ideen Raum gegeben werden.

Mit Isabel Biederleitner hat zugleich das Tiroler Symphonieorchester eine neue Orchestermanagerin bekommen. Zum Hintergrund: Das Tiroler Landestheater ist ein Mehrsparten-Haus im Repertoire-Betrieb mit Musiktheater, Schauspiel, Junges Theater und Tanz. Mit der Gründung der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH wurde 2005 eine Veranstaltungsholding geschaffen. Die rechtliche Neugestaltung hatte zur Folge, dass das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck in die neue Gesellschaft eingegliedert wurde. Derzeit arbeiten rund 450 Mitarbeiter innerhalb der Kultureinrichtung, an der das Land Tirol 55 Prozent und die Stadt Innsbruck 45 Prozent der Stammeinlagen hält.

Tiroler Landestheater Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Tiroler Landestheater, Bildmontage: dt
Tiroler Landestheater Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Tiroler Landestheater, Bildmontage: dt

Das im Zuge der Intendanz Reitmeier eingeführte visuelle Erscheinungsbild erfährt nun erstmals seit 11 Jahren ein signifikantes Makeover. Wurden die beiden Entitäten Landestheater und Symphonieorchester bislang im Logo als Einheit zusammengefasst, bekommen diese nunmehr eigenständige Absender, basierend auf einem gemeinsamen Corporate Design. Beide Logos, das des Landestheaters und des Symphonieorchesters, sind zentrisch ausgerichtet und in der GT Flexa (Grilli Type) gesetzt. Neben der GT Flexa kommt fortan die Bradford (Lineto) als neue Hausschrift zum Einsatz.

Entstanden ist das neue Corporate Design in Zusammenarbeit mit LWZ (Wien). Auf der Website des Landestheaters, konzipiert und realisiert von ACC Digital (Innsbruck), wurde das neue Corporate Design bereits implementiert.

Kommentar

Ist das schon ein Logo? Ein Zeichen, das Identität stiftet. Oder lediglich ein Schriftzug? Die neue Wortmarke ist, solitär betrachtet, wenig originär. Kunst- und Designschaffende – zumindest in dieser Hinsicht ähneln sich die beiden Genre –, lieben auf visueller Ebene das Understatement. Das Stereotyp, Künstler/Designer trügen bevorzugt schwarze Kleidung, kommt nicht von ungefähr. Puristisch und minimalistisch muss es sein, so die Vorstellung (bei vielen).

Monochrom oder gänzlich von Farben befreit und insgesamt puristisch gestaltet sind auch sehr viele visuelle Erscheinungsbilder, die uns im Kontext Kultur/Kunst und auch in der Mode begegnen. Eine Folge ist eine Art konformistischer Sans-Serifen-Einheits-Look, der sich nicht nur bei vielen Modemarken herausgebildet hat, sondern der sich auch im hier beschriebenen Kontext dokumentieren lässt. Auch das neue Logo des Tiroler Landestheaters/Symphonieorchesters folgt dieser Linie in Sachen Understatement. Eine Gestaltung, die sich selbst zurücknimmt. Um so den Raum zu öffnen. Raum für Inhalt, für Sprache, für die Musik und die Kunst. In einem farblosen Raum entfaltet ein einzelnes farbiges Objekt eine ganz andere Wirkung. Und diese Wirkung lässt sich auch auf digitale Medien wie den Webauftritt des Landestheaters übertragen. Gleiches gilt auch bei Logos. Ein Logo, das sich nicht aufdrängt, verleiht dem Geschriebenen, ob Wort, Satz oder Slogan, mehr Kraft und Ausdruck (siehe Titelbild). Denn es konkurriert nicht auf visueller Ebene mit dem Geschriebenen.

Natürlich vermag eine so gestaltete betont schlichte Wortmarke alleine kein Feuerwerk frischer Ideen zu entfachen. Eine Marke ist jedoch weit mehr als ein Logo. Deshalb sollte bei dessen Bewertung stets das gesamte Corporate Design sowie der jeweilige Kontext mit berücksichtigt werden.

Mediengalerie

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. Ich kann solchen woken Blödsinn nicht ernst nehmen. Wer nicht verstanden hat, dass dieser Wokeness ein massives Problem ist und nix mit Intoleranz zu tun hat, dem kann man auch nicht mehr helfen. Immer wieder merkt man, dass in der Diskussion die “ach, das ist alles nicht so schlimm”, keine Substanz vorhanden ist, das Problem zu erkennen.

      1. Wer hochgeachtete Fachleute mit einem
        menschenverachtenden Verbrecher auf eine Stufe stellt macht sich mit letzterem gemein und taugt nicht als Gesprächspartner für mich.

  2. Wenn man sich als Naturliebhaber outet, muss man damit rechnen, dass man ausgeschimpft wird, als einer derer, “die ja auch nur wollen, dass der Wolf unsere Kinder frisst”.

    Mit diesem Beispiel will ich sagen, dass es sich in den letzten Jahren sehr etabliert hat, Personen und Einrichtungen nach extremen politischen Haltungen einzuteilen, basierend auf wenigen bzw. nur leichten Indizien. Gleichzeitig entsteht eine starke Abwehrhaltung gegenüber denen, die nicht auf der gleichen Linie fahren. Meiner Beobachtung nach ist dies auch stark zunehmend.

    Hinsichtlich dieser gesellschaftlichen Entwicklung empfinde ich es für ein Theater nicht klug, wenn es sich in seinem Auftritt so direkt anbietet, in eine Schublade gesteckt zu werden. Es schreit einem somit entgegen, Menschen mit gewissem “Mindset” NICHT einzuladen – und im Gegenzug eher ein bestimmtes Klientel zu bedienen und in seiner Haltung zu bestärken. Das ist nicht nur unklug, da man Publikum verlieren könnte, es ist auch unklug, wenn man Dialog führen oder etwas vermitteln möchte. Gleichzeitig repräsentiert das Theater in vielen Köpfen die Künstlerszene an sich, was ebenfalls dem Dialog und dem Verständnis füreinander schadet.

    Man sollte, gerade jetzt, gesellschaftliche Spaltungen nicht mit solchen provokativen Slogans und Understatements befeuern. Das Outen in dieser Form führt weder zu mehr Dialog, noch zu einem allgemeinen Umdenken, noch zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt. Die Zeiten, sich auf solche Weise zu äußern, sollten vorbei sein. Es wir Zeit, dass wir uns wieder weniger kämpferisch begegnen und uns wieder mehr als Gleichgesinnte mit leichten themenabhängigen Schwankungen sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen