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Stuttgarter Hofbräu im neuen Look

Stuttgarter Hofbräu Design, Quelle: Radeberger Gruppe
Stuttgarter Hofbräu Design, Quelle: Radeberger Gruppe

Die Stuttgarter Hofbräu Biere erhalten ein neues Packaging-Design. Etiketten, Kronkorken und Sixpacks werden derzeit auf das neue Erscheinungsbild umgestellt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit will man zudem künftig auf die Aluminium-Folie am Flaschenhals verzichten.

Die Stuttgarter Hofbräu Brauerei, 1872 gegründet, ist seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe. Um neben den Stammkunden gezielt auch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, wurde das Packaging-Design der Biere modifiziert. Zielgruppen, für die neben einer hohen emotionalen Bindung zur Marke, Heimatverbundenheit und schwäbische Lebensfreude wichtig sind, will man so erreichen.

„Mit dem verjüngten und aufgeräumten Design sorgen wir für eine noch bessere Sortendifferenzierung und für einen hohen Wiedererkennungswert im Markt“, so Martin Alber, Sprecher der Geschäftsführung und Marketingleiter. „Verbraucher erkennen jetzt anhand der sortenspezifischen Farben blau und rot schneller, um welche Stuttgarter Hofbräu Sorte es sich handelt, erklärt Junior Brand Managerin Nina Müller.

Stuttgarter Hofbräu Pilsner 0,33l – vorher und nachher, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt
Stuttgarter Hofbräu Pilsner 0,33l – vorher und nachher, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt

Anders als etwa zuletzt bei Wernesgrüner, wo das Design im Sinne einer revolutionären Anpassung verändert wurde, stellt das Redesign bei Stuttgarter Hofbräu eine evolutionäre Anpassung dar. Auffälligste Veränderung: am Flaschenhals wird keine Aluminium-Folie mehr verwendet. Zudem verzichtet die Brauerei auf metallisiertes Etikettenpapier. Anstatt mit einem glänzenden Goldton sind Umrandungen und Flächen sowie Teile des Wappens nun ocker-/sandfarben gehalten. Auch Krombacher hatte vor dem Hintergrund einer „nachhaltigen Naturpositionierung der Marke“ die Etiketten kürzlich auf nicht-metallisiertes Papier umgestellt.

Die „Stuttgarter Hofbräu“ ist weiterhin rot, wobei der Ton nun etwas dunkler ist. Auf den rechtsseitigen goldfarbenen Schattenwurf wurde komplett verzichtet. Weitere bislang in schwarz gehaltene Typoelemente, darunter die Sortenbezeichnung „Pilsner“, sind nun ebenfalls ocker-/sandfarben.

Auch die Form der Etiketten wurde angepasst: während das Hauptetikett nunmehr gerade um den Bauch der Flasche verläuft, wurde für das Halsetikett eine nach unten hin weniger spitz zulaufende Form gewählt. Da sowohl an den Farben, dem zentrischen Aufbau und den verschiedenen Gestaltungselementen weitestgehend festgehalten wurde, bleibt der Grundcharakter, trotz zahlreicher Änderungen, erhalten.

Begleitet wird der Relaunch der Stuttgarter Hofbräu Biere von einer Außenwerbungskampagne im Kerngebiet, am POS sowie durch Social Media Aktivitäten.

Kommentar

Auch ohne Alu-Halskrause und metallisiertem Etikettenpapier bleibt der traditionelle Look gewahrt. Ein im Sinne der Zielsetzung gutes, gelungenes Redesign. Gut, nicht zuletzt da so Ressourcen eingespart werden. Gelungen, weil über die Gestaltung Attribute wie Heimatverbundenheit, Regionalität und Tradition glaubhaft vermittelt werden können.

Das Halsetikett hätte ich persönlich allerdings in der Farbe weiß belassen. Wenn der Zweck des nun ocker-/sandfarben Halsetiketts sein soll, den Wegfall der Alu-Halskrause gewissermaßen zu kompensieren und auszugleichen, hätte man das Etikett konsequenterweise bis zum Mundstück der Flasche hochziehen können, so wie man es auch beim Radler handhabt. Auf mich wirkt die Gestaltung mit ocker-/sandfarben Halsetikett ein Stück weit inkonsistent.

Ein Redesign, wie man es in den kommenden Jahren in ähnlicher Form noch sehr oft sehen wird. Denn immer mehr Brauereien verzichten auf Ausstattungsmerkmale wie Aluminium-Folie und metallisiertes Papier. Gemeinnutz trifft auf Eigennutz, denn selbstverständlich geht es Herstellern vor allem auch darum, Material-, Produktions- und Transportkosten einzusparen. Vor zehn Jahren noch wären diese „Sparmaßnahmen“ vermutlich von vielen Konsumenten kritisiert worden. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind heute jedoch andere, auch das Bewusstsein der Menschen hinsichtlich Umwelt und Natur hat sich gewandelt.

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Dieser Beitrag hat 17 Kommentare

  1. Ich überlege ob man vom G-S (Gtuttgarter) zu einem erkennbaren S hätte wechseln sollen. Ohne Schatten-Ebene hätte dieser Zeile sicher auch wenigerer Sperrung gut getan.

    1. Der Wechsel vom Fraktur-S hin zu einem leserlicheren Schriftzeichen hätte die Leserlichkeit verbessern können, ja. Aber die Frage ist: hätte dieser optische Eingriff beim Logo auch der Marke insgesamt wie auch der dahinter stehenden Brauerei gut zu Gesicht gestanden? Ich denke nein.

      Der Austausch des von dt-Leser Bernd als „nicht mehr zeitgemäß“ angesehenen Fraktur-S wäre mehr noch als ein rein optischer Eingriff, er wäre ein signifikanter Eingriff in den Kern der Marke. Der Wechsel würde die Glaubwürdigkeit als Marke stark beeinträchtigen. Denn die Botschaft / die Außenwahrnehmung wäre doch die folgende: eine Brauerei, die ihren traditionellen, um nicht zu sagen historischen Schriftzug aus Gründen einer mutmaßlich besseren Leserlichkeit modifiziert, gewissermaßen dem Mainstream-Geschmack folgend glatt gebügelt, zeigt doch nur, dass sie es womöglich nicht so ernst meint, mit Werten wie Tradition, Geschichte und Heimatverbundenheit.

      1. Merkwürdig finde ich ehrlicherweise, dass genau eine solche traditionsbezogene Argumentation, die von Fußballfans im Kontext der Umgestaltung von historischen Vereinswappen angebracht wird, um das leichtfertige Überbordwerfen liebgewonnener Designs im Sinne der Modernisierung zu verhindern, der Erfahrung nach nicht akzeptiert wird.

  2. Das von Dir vermisste weiße Hals-Etikett (und den schwarzen Pils-Schriftzug) hat ja das Herren-Pils (was auch immer das sein mag). Da musste das Pilsener zur Differenzierung wohl den Pseudo-Goldton bekommen.
    Wirklich inkosistent scheint aber die Handhabung der Gestaltung beim Radler zu sein. Hier haben unterschiedliche Flaschengrößen unterschiedliche Halsetiketten-Formen und -inhalte nebst unterschiedlicher Flaschenfarbe. Bei gleichem Inhalt würde ich mir auch gleiches Aussehen wünschen, damit auf den ersten Blick ersichtlich ist, was was ist.

    1. Danke Klaus.

      Kleine Korrektur. Beim Herren-Pils ist das Halsetikett nicht weiß, sondern hellgrau. Aber ja – vermutlich erfolgt die Farbwahl vor dem Hintergrund der Sortendifferenzierung. In Sachen Konsistenz, da gebe ich Dir recht, besteht noch Spielraum für Verbesserung. Auch bei den Bügel-Flaschen wirkt die unterschiedliche Farbgebung von Hals- und Bauchetikett wenig überzeugend, so jedenfalls meine Wahrnehmung.

      Stuttgarter Hofbräu Herren Pils / Bügel Premium, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt Stuttgarter Hofbräu Herren Pils / Bügel Premium, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt

  3. Vier verschiedene Flaschentypen, das hätte man auf zwei zusammenstreichen können. Wäre auch nachhaltig gewesen. Immerhin sind es Standardtypen und keine individuellen Flaschen, sehen wir das Glas mal halb voll…

  4. Zu dem Vorschlag/der Anmerkung auch bei anderen Falschen, als der Radler-Falscher, das Halsetikett “hoch zu ziehen” um damit das bisherige Alu nachzuahmen:
    Ich glaube nicht, dass das technisch möglich ist. Denn die Radler-Flasche ist eine Longneck, die am Flaschenhals eine einigermaßen ebene Fläche hat, sodass dort Papier ohne Falten geklebt werden kann. Die anderen Flaschen sind aber NRW-Flaschen und haben einen geschwungenen Flaschenhals, auf dem ein so großes Etikett nicht vernünftigt geklebt werden kann. Zumindest ist mir das bisher noch nicht unter gekommen. Wollte man den Vorschlag umsetzten, hätte das daher auch den vollständigen Wechsel der Falschenform erfordert.
    Zum einen ändert das die Anmutung des Produkts im Regal erheblich. Zum anderen müsste man das komplette Material (ich vermute auch Rahmen/Kästen, weil die Longneck höher sind) austauschen – das hatte z.B. Hövels nicht gemacht und sich einfach mit der “alten” Gestaltung der Kästen abgefunden.
    Insoweit meine ich, dass diese Entscheidung nachvollziehbar ökologischer ist und damit in einer Linie mit der Argumentation steht, dass man aus Nachhaligkeit auf das Alu verzichten will. (Unter der Voraussetzung, dass die Kästen nicht auch geändert werden – aber dazu habe ich jetzt nichts gefunden auf der eigenen Webseite der Brauerei. – Da ist noch das alte Design.)
    Die bisherige Gestaltung, in der zumindest eine Sorte auf den NRW-Falschen ein weißes Halsetikett bis zum Rand hat ändert das übrigens nicht, weil das bedrucktes Alu sein dürfte ;-)

  5. … Tja, man war leider kein Mäuschen bei den Gesprächen mit der Brauerei, denn Bier in Deutschland ist leider optisch und auch als Produkt wesentlich weiter. Bloß die Grossbrauereien meinen Traditionsunternehmen zu sein und so ist mal etwas neues schwer.

    Ob Alu bzw. Metalfarbe oder nicht … das Dilemma kann man leider sehen … Schade für die Möglichkeit – nicht bei den Designern, die sicherlich weiter waren, aber an dem Mut der Hopfenkönige.

    Mich wundert es wirklich, dass die Unterschrift des Inhabers/Gründers weggefallen ist, oder eventuell ist die auf der Rückseite, dann aber dicker und größer :)

    Die Eitelkeit!

    1. Die Unterschrift lautet „würzig-frisch“…
      Es geht weniger um die Brauerei, sondern mehr um die Kunden. Oder das, was man den Kunden zutraut.

  6. Das alte Design war deutlich ansprechender und schicker. Das neue wirkt meiner Meinung nach ein wenig billig. Überzeugt mich leider überhaupt nicht. Schade! Da hätte man mehr machen können.

  7. Hallo
    Ich finde das neue Design nicht ansprechend.
    Ganz besonders finde ich den Bereich des Flaschenhalses sehr billig.
    Gruß Armin

  8. Für mich wirkt die alte Version im Nachhinein wie eine auf “Premium” gepimpte Version der neuen Version. Etliche Register der Veredelung wurden gezogen – Wappen, Goldfolie, Unterschrift, frakturähnliche Traditionstypo, die an den VfB erinnert. Die neue Version wirkt dagegen bescheidener, zurückhaltender, klarer und deshalb sympathischer, zeitgemäßer.

  9. Ich finde das neue Design der Flaschen nicht schön. Das vorige Design war perfekt. Ich verstehe nicht, wieso man solche Gründe für die Änderung des Designs aufführt.
    Sie führen drei Gründe für das neue Design auf:
    1. Nachhaltigkeit, 2. Zielgruppen erreichen,
    3. Sortendifferenzierung.
    In ihrem Statement heißt es: „Zielgruppen, für die neben einer hohen emotionalen Bindung zur Marke, Heimatverbundenheit und schwäbische Lebensfreude wichtig sind, will man so erreichen.“
    Die einzige Zielgruppe, die Sie damit erreichen werden, sind diejenigen, die sich daran stören, dass die Flasche vorher eine Aluminium Folie hatte.
    Eine einwandfreie Sortendifferenzierung sehe ich hier auch nicht gegeben. Mir fiel es davor nicht schwer, die verschiedenen Sorten auseinander zu halten und das trotz der schönen Aluminium Folie. Für mich haben sie ganz klar ihr Produkt verschlechtert, statt verbessert.

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