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Neues Design für Radeberger Pilsner

Radeberger Pilsner Logo (ab 2024), Bildquelle: Radeberger Gruppe
Radeberger Pilsner Logo (ab 2024), Bildquelle: Radeberger Gruppe

Radeberger Pilsner, eine der bekanntesten Biermarken in Deutschland, bekommt ein neues Design. Der geschärfte Markenauftritt schaffe eine perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne, wie es anlässlich der Vorstellung seitens der Radeberger Brauereigruppe heißt.

„Selbstbewusst, jung und kraftvoll“, so betitelt die Radeberger Gruppe den neuen Markenauftritt der Biermarke Radeberger Pilsner. Mit dem Ziel die Aufmerksamkeit zu erhöhen, wurde das Design der Flaschenetiketten und Verpackungen modifiziert, und die Kommunikation im Rahmen von Werbe-Spots und -Anzeigen auf neue Bilder- und Lebenswelten umgestellt.

Sukzessive soll das neue Design in den kommenden Tagen in Handel und Gastronomie eingeführt werden, so dass bis Ostern eine flächendeckende Sichtbarkeit der neuen Ausstattung in den Verkaufsstellen erreicht werde. Unter dem Motto „Auf die Leidenschaft“ launcht Radeberger zudem eine neue Kampagne.

Radeberger Pilsner – neues Design, Quelle: Radeberger Gruppe
Radeberger Pilsner – neues Design, Quelle: Radeberger Gruppe

Auszug der Pressemeldung

Radeberg unterstreicht den Stolz der Marke auf ihre Herkunft. Mit einer Marktoffensive und einem neuen Markenauftritt startet Radeberger Pilsner kraftvoll und leidenschaftlich in die Zukunft. […] Unter dem Motto „Auf die Leidenschaft“ feiert Radeberger Menschen, die ihre eigenen, ganz individuellen Ziele folgen und dabei ihr Leben genießen. „Die Bilder, die wir in unserer neuen Kommunikation zeigen, fangen unsere neue Markenbotschaft ein: Mach, was Dir wichtig erscheint, was Dir persönlich Sinn stiftet und Dir Erfüllung gibt. Tue dies aus vollem Herzen und mit voller Leidenschaft. Dann wird das Leben zum Genuss“, so Marketingleiter Marco Domogalski.

Radeberger Pilsner Flasche 0,5l – vorher und nachher, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt
Radeberger Pilsner Flasche 0,5l – vorher und nachher, Bildquelle: Radeberger Gruppe, Bildmontage: dt

Zwei Veränderungen springen beim Flaschen- bzw. Etikettendesign direkt ins Auge: der neu gestaltete Flaschenhals und der nun in schwarz statt in gold gehaltene Radeberger-Schriftzug auf dem Bauetikett. Auf eine Über-Kopf-Folierung mit Alufolie wird fortan verzichtet, stattdessen kommen goldfarbene „umweltfreundlichere Papieretiketten“ zum Einsatz.

Die zentralen Elemente des heraldischen Wappens der Bierstadt Radeberg, das halbe Wagenrad und ein vom Schwert durchbohrter Löwe, stechen auf den neuen Etiketten stärker hervor als bislang. Das Wappen wurde vergrößert und von umgebenden goldenen Verzierungen befreit. Man sei stolz auf die Herkunft der Marke Radeberger, und die neue Gestaltung unterstreiche dies.

Am kommenden Freitag ist der Startschuss für den neuen Radeberger-TV-Spot – ein 30-Sekünder, der bei allen großen Fernsehsendern auf reichweitenstarken Programmplätzen auf Sendung geht. Hier im dt schon jetzt zu sehen. In weiteren Varianten werde der Spot auch auf allen gängigen Online- und Streaming-Plattformen sowie in den Sozialen Medien zu sehen sein.

Kommentar

Angesichts des seit Jahren rückläufigen Bierumsatzes ist für viele Brauereien die Verjüngung des Markengesichts kein „Nice-to-have“, sondern eine unumgängliche Notwendigkeit. Anders als etwa Mitbewerber wie Wernesgrüner oder Richmodis Kölsch, die im letzten Jahr jeweils einen radikalen Wechsel vollzogen haben, ist die Anpassung bei Radeberger Pilsner dezenter, im direkten Vergleich.

Denn die Umstellung von einem goldenen auf einen schwarzen Schriftzug ist schon signifikant. Erst jetzt wird der kalligraphische Charakter der Radeberger-Wortmarke so richtig sichtbar, kann der weit ausladende R-Schweif als identitätsstiftendes Gestaltungsmerkmal Wirkung entfalten. Vor lauter Goldverzierungen und Tand ging das Markenlogo und diese schöne Typo bisher völlig unter. Im Packaging Design sind – in der Tat – Tradition und Moderne sehr gut ausbalanciert.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit auf Aluminium-Folie zu verzichten, ist die logische Konsequenz. Der ein oder andere Traditionalist unter den Biertrinkern wird die metallisch-goldene Halskrause vermissen. Aber die Entscheidung ist richtig, goldrichtig. Diesen Schritt sind vor Radeberger schon viele anderen Getränke- und Lebensmittelproduzenten gegangen, etwa Stuttgarter Hofbräu (2023) oder Budweiser Budvar (2020). Milka vollzog die Produktionsumstellung auf eine Aluminium-freie Verpackung bereits 2007 – damals wurde der „Flowpack“ aus Plastik eingeführt.

Das neue Markendesign für Radeberger Pilsner hat übrigens eine längere Vorlaufzeit. Bereits vor drei Jahren hatte die Brauerei 0,5-Liter-Dosen mit neuem Design in den Handel eingeführt. Wie sich nun zeigt, ein Vorbote für das komplette Rebranding.

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Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Gefällt mir insgesamt sehr gut. Die Lesbarkeit der Marke wurde auf den Etiketten durch das Schwarz zusätzlich verstärkt, das Wappen vereinfacht.
    Das Halsetikett harmoniert farblich leider nun etwas weniger mit dem Bauchetikett. Hier wäre man mit Weiß als Untergrund (wie beim Bauchetikett) wohl besser beraten gewesen.

  2. Sehr gelungen. Ein wunderbares Beispiel für eine behutsame Evolution. Das Weglassen/Reduzieren von übermäßigen Verzierungen hilft aus meiner Sicht sehr gut bei der Schärfung der Wortmarke.

  3. Gibt es wirklich “Traditionalisten” die den Alumist am Flaschenhals mögen?
    Wie oft lösen sich davon Stückchen und gelangen dann in’s Bier.
    Ich empfand das in meiner Bierzeit immer als lästige Verschmutzungsquelle für mein edles Getränk. Aus Gründen der Unnötigkeit darauf zu verzichten halte ich für das bessere Argument. Die paar Gramm Aluminium dürften nur wenig Nachhaltigkeit erzeugen.

    1. Gibt es wirklich “Traditionalisten” die den Alumist am Flaschenhals mögen?

      Tatsächlich gibt es diese, hier zwei Beispiele aus dem dt: Kommentar L und Kommentar Haiko.

      Davon abgesehen…
      Aus den „paar Gramm Aluminium“ werden, pro Jahr hochgerechnet, 70 Tonnen und mehr. Hinzu kommt der Energieaufwand, der erforderlich ist, um Aluminium herzustellen. Auch dieser wird durch den Verzicht (potentiell) eingespart.

      Auffällig ist, dass auf das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen der Pressemeldung seitens der Radeberger Gruppe nur beiläufig eingegangen wird. Auf mich wirkt es, als wollte man dieses Thema bewusst nicht an „die große Glocke hängen“. Zum Vergleich: In der Pressemeldung zum kürzlich angekündigten Rebranding von Decathlon nimmt das Thema Nachhaltigkeit / CO2-Reduktion mehrere Textabsätze ein.

      Da ist sie wieder, die politische Dimension von Design.

      1. Wenn man Nachhaltigkeit in den Mund nehmen möchte, sollte man erst mal auf die eigene Flasche verzichten und Standard-Flaschen verwenden.
        Das Design gefällt, das Bier schmeckt mir nicht so.

    2. Es ist nicht nur die Folie!
      Bei Nachhaltigkeit geht es auch um die Rohstoffe, die zur Produktion genutzt werden. Diese sind aus heimischen Anbau. Damit leistet man auch einen Beitrag für die Umwelt, in dem man kurze Lieferwege hat. Der Leim für die Verleimung der Etiketten, das wissen die wenigsten, besteht nicht mehr aus tierischen Stoffen sondern ist vegan.

    3. …schau auf Instragram beim entsprechenden Posting. “Traditionalisten” ohne Ende. Kann man nur mit dem Kopf schütteln, worüber Menschen sich aufregen können.

  4. Mit dem Schritt zu mehr Klarheit (grafische Reduktion des Wappens, Unterordnung der Siegel, Abschwächen von Schatten-Lineaturen) und Plakativität (das Anschneiden der Wortmarke erinnert an mich Bahlsen) und dennoch gleichzeitig noch mehr Fokus auf Tradition (Betonung des Löwen-Rads) finde ich die Weiterentwicklung einen sehr sehr gelungenen Wurf. Auch handwerklich weiß diese zu überzeugen wie ich finde.

  5. Nunja, für mich ein Schritt in die richtige Richtung – allerdings nur ein kleiner. Moderner ja, aber trotzdem für jüngere Zielgruppen (noch) nicht ansprechend, auch wenn es der Spot suggerieren will. Vielleicht geht es auch nur mir so, denn bei Familienzusammenkünften ist das bei uns ein absolutes Seniorenbier. Für mich wirkt es im Spot in der Hand von jungen, hippen Menschen regenrecht fehl am Platz. Das hat aus meiner Sicht bei Wernesgrüner wesentlich besser funktionier und auch die Radebergerdosen sehen ansprechender aus.

  6. Ach guck an, da war ja schon immer ein Rad im Logo. ;-) Das hatte ich vor lauter Goldglanz bisher gar nicht wahrgenommen.

  7. Ganz klar eine Verbesserung. Im direkten Vergleich wirkt die neue Flasche kontrastreicher, was der Sichtbarkeit gut tut; im alten Design verschwimmen die Details, gerade auch von weiter weg gesehen. Offenbar ist auch das Glas der Flaschen dunkler geworden (?), was den Kontrast noch unterstützt.
    Gute Arbeit.

  8. Ich finde das neue Design absolut super. Alu ist am Flaschenkranz weg und man kann das Bier genießen ohne das Alu im Mund zu haben.
    Alles top gemacht 👍👍👍

  9. Das neue Flaschen-Design mit den reliefartigen Siegeln gefällt mir ausgesprochen gut. Es wirkt optisch entschlackt, obwohl nicht wirklich weniger Elemente vorhanden sind. Als Dresdner konnte man der heimischen Presse bereits die Änderungen der Flaschenhals-Folierung entnehmen – ein, wie ich finde, richtiger und erwähnenswerter Schritt. Die im Kommentar angesprochene Thematik mit der (notwendigen) Verjüngung der Zielgruppe würde ich mit der neuen Marken-Evolution nicht zwingend verknüpfen. Ja, anekdotische Evidenz, aber ich kenne tatsächlich niemand Jüngeren, der freiwillig ein Radeberger bestellen würde, wenn es darüber hinaus andere Optionen auf der Karte gibt. Man nimmt es eher mit, wo Radeberger als Sponsor in der Region in Erscheinung tritt (Stadion, Filmnächte, Stadtfest etc.).

    Danke Achim übrigens für den vorab gezeigten TV-Spot. Den habe ich direkt mal meiner Kollegin weitergeleitet, die sich für die Gestaltung des Murals am Ende verantwortlich zeigt. Sehr schön! :)

  10. Das neue Design finde ich edler.
    Zum Alu: Jetzt müssen es noch zwei Schwarzwälder Brauereien – Rothaus und Waldhaus – abschaffen.

  11. Schön umgesetztes Design-Update der Biermarke.
    Auch auf mich wirkt das Design nun etwas edler.

  12. Ich bin leidenschaftlicher Radeberger Bier Genießer. Leider wirkt das neue Aussehen der Traditionsmarke auf mich eher billig. Das alte Design hatte Klasse und Stiel.
    Ein Grund, weshalb ich der Marke so lange treu war. Ich bin sehr traurig darüber.

    1. Ich geh mal nur auf einem Aspekt des alten Designs ein, der mir aber als wichtigster erscheint:

      Ahh – wer kennt es nicht. Man hat Lust auf ein frisches Bier, der Kronkorken macht plopp! und man hebt die Flasche eisgekühlten Radebergers genüsslich gen Mund. Die Lippen liebkosen die Flaschenöffnung und der pure Geschmack von billiger Metallfolie und Kleber, verdünnt durch Bier umspielt den Gaumen. Mit Inbrunst spuckt man Stücken Folie aus…
      …und wendet sich dann 5 Minuten dem Flaschenhals zu, um jeden Fitzel Folie abzupulen, weil das einfach nur stört…
      Nervöse Menschen (wie ich) knaupeln dann auch noch während des Abends an der Folie rum und hinterlassen in der Umwelt unzählige Frakturen an Katzengoldnuggets, die von Winde verweht für ewig in die Gesteinsschichten unseres Planeten einziehen.

  13. Hm. Auf aluminium verzichten : Sehr gut. Warum gibt es das Bier aber dann immer noch in der Blechdose? ?

    1. Danke Teha.
      Das ist in der Tat eine gute Frage.

      Das „Comeback der Getränkedose“ ist bemerkenswert. Die Ausweitung des Pfand- und Rücknahmesystems (2004), ein Glasverbot auf vielen Großveranstaltungen (Konzerte/Festivals) und die gestiegene Recyclingquote werden als Gründe für die Rückkehr aufgeführt.
      Demgegenüber stehen zahlreiche Studien, in denen die Aludose als die klimaschädlichste Verpackung ausgewiesen wird.

      Praktischer Nutzwert schlägt ökologisches Gewissen.

  14. Für mich nicht wirklich edel. Das Weglassen von Alu am Flaschenhals hat durchaus Vorteile. Leider kommt mir das traditionelle Alleinstellungsmerkmal des königlich sächsischen Hoflieferanten zu kurz, worauf ja viele sächsische Pilsliebhaber der Marke durchaus stolz sind.

    1. Das Weglassen des Lieferantenhinweises mag vielleicht daran liegen, dass es seit ein paar Monaten (geschätzt) keinen sächsischen König mehr gibt. Verjährung anyone?
      Das ist nur wirklich etwas, was man aus meiner Sicht mittlerweile getrost weglassen kann.
      Solche Claims sind auf gleichen Stellenwert wie Siegel mit “100% Qualität” oder “Eigene Rezeptur” (ja – ich hab schon solche Produkte gesehen).

  15. Radeberger war für mich immer etwas besonderes und auch durch das Aussehen stach es aus der Masse heraus. Nun sehen die Flaschen aus wie alle anderen Billig und Kostenoptimiert… einfach nur Traurig. Tradition ist in diesem Land nichts mehr Wert

  16. Gefällt mir doch sehr gut muss ich sagen auch wenn ich das alte Design insgesamt sehr stimmig fand. Den Verzicht auf die Goldfolie finde ich begrüßenswert, mochte das gefummel an der Flaschenöffnung echt nevig. Etwas altbacken emfinde ich dennoch das Design des Etiketts am Flaschenhals. Die Hintergrundfarbe sieht auf einigen bildern sehr nach 70er-Jahre Altstoffpapier aus. Das Blau beim Alkoholfreien Bier kommt da etwas gefälliger daher. Hätte hier vlt. ein helleres Gelb als Gold-Ersatz besser funktioniert?

    PS @Achim: Hast du vlt Lust einen Beitrag über die Altenburger Brauerei zu verfassen. Die haben jungst ebenfalls ein neues Design und das nach nur ‘relativ’ kurzer Zeit. Würde gerne deine und die Meinung der Community dazu hören.

  17. Das neue Design wirkt auf mich Minderwertig .Es ist nicht mehr das selbe weshalb ich als bisheriger Radeberger geniesser andere Sorten probiere auf der Suche nach was Edlen.Bei dem neuen billigen Design fühlt und schmeckt es wie Sternburger oder Ratskrone.

Kommentare sind geschlossen.

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