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Sennheiser erneuert Markenauftritt und will damit sowohl das Herz wie auch den Kopf ansprechen

Sennheiser, 1945 gegründeter deutscher Hersteller von Kopfhörern, Mikrofonen und Audiokomplettlösungen, verändert sein Erscheinungsbild, behutsam. Die Balance von Fortschritt und Tradition spiegele sich in der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Sennheiser Corporate Designs wider, so das Unternehmen.

Die offensichtlichste Veränderung im Rahmen des vor kurzem vollzogenen Redesign ist die Weiterentwicklung des Sennheiser Logos. Sowohl die S-Bildmarke wie auch die Wortmarke wurden evolutionär modifiziert. Behutsame und zugleich wesentliche Anpassungen sorgten dafür, dass das Unternehmen seinen Wurzeln treu bleibe und gleichzeitig ein modernes Logo erschaffen wurde, das Eleganz und Selbstbewusstsein ausstrahlt, so das Unternehmen.

Auszug der Pressemeldung

Wir haben das charakteristische ‚S’ sorgsam angepasst, um es noch prägnanter und ansprechender zu gestalten. Der äußere Rahmen ist nun weniger präsent – das bietet dem Buchstaben deutlich mehr Platz zur Entfaltung. Gemeinsam bilden die Elemente eine harmonische Einheit, die für einen klareren und geradlinigeren Gesamteindruck sorgt. Auf die gleiche Weise passen wir unsere Wortmarke an und setzen auf einen schmaleren Schriftschnitt, der zur besseren Lesbarkeit beiträgt, so Oliver Berger, Head of Global Design Management bei Sennheiser.

Neben dem Logo wurde auch die Bildsprache der Marke überarbeitet. Ebenso wie im Unternehmen spiegele sich auch in den Bildern die beiden sich ergänzenden Pole „innovative Kraft“ und „Tradition“ wider. Die innerhalb der Bildsprache greifende Dialektik zwischen „Magic“ und „Logic“ soll sowohl das Herz wie auch den Kopf ansprechen.

Das neue Logo und Corporate Design wurde bereits in den digitalen Medien umgesetzt. Ab sofort werde der neue Markenauftritt auch in der Business- und Sales-Kommunikation, auf Events, im Handel sowie am Point of Purchase zu sehen sein. Der Sennheiser-Kopfhörer HE 1 wird das erste Produkt sein, das das neue Logo trägt.

Kommentar

Im Rahmen der letzten Anpassung des Corporate Designs, die vor rund acht Jahren erfolgte, wurde die Corporate Farbe Hellblau stärker in den Mittelpunkt gerückt (siehe Anwendungsbeispiele). Nun fungiert Blau lediglich noch als Akzentfarbe. Schwarz rückt stattdessen in den Vordergrund, so etwa auch beim Logo, wodurch die Marke in der Anmutung wertiger erscheint.

Im Schriftenkonzept kommt anstelle der FF Zwo nunmehr ein Corporate Font namens „Sennheiser Neue“ zum Einsatz, basierend auf der Neue Helvetica – von einer eher technischen Sans-Serife hin zu einer klassischen. Analog dazu verliert auch die Bildmarke im Zuge ihrer Modifizierung ein Stück weit ihres technischen Looks. Die den Buchstaben „S“ umgebenden Zwischenräume wurden geschlossen, sodass der Buchstabe „S“ weniger offensichtlich ist. Da zudem die Linienführung fließender als bisher ist, ist die Bildmarke nun auch als Welle interpretierbar.

Die Bildmarke wirkt aufgrund der Änderungen nun eher wie eine Modemarke (z.B. Boss Orange), denn wie eine Technikmarke. Angesichts der Tatsache, dass Kopfhörer seit längerem im Life-Style-Segment positioniert sind, ein nachvollziehbarer Schritt. Die Verschlankung der Wortmarke zahlt sich insbesondere in kleineren Logogrößen aus, wo diese nun ein schärferes Schriftbild zur Folge hat. Ein typisches/gutes Beispiel für ein evolutionäres Redesign.

Update 22:25 Uhr: Im Artikel wurde weiteres Bildmaterial eingebunden. Von Finn Fukazawa, Global Brand Design Manager bei Sennheiser, kommt zudem die Info, dass für die neue Corporate Schrift Schick Toikka aus Berlin/Helsinki verantwortlich zeichnet. Davon abgesehen wurde das Design inhouse realisiert. An einigen Stellen – hier, hier, hier und hier – wurden zudem ergänzende Anmerkungen von Finn Fukazawa eingepflegt, die den Veränderungsprozess aus Sicht des Unternehmens veranschaulichen.

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Dieser Beitrag hat 47 Kommentare

  1. Diese gestalterische Großtat (Achtung Ironie!) ist mir keinen Kommentar wert. Dagegen ist hier in Österreich medienlandschaftlich gerade die Kuh am fliegen. Stichwort Palmers.

    1. Aber Sie haben einen Kommentar verfasst. Sogar den ersten! Herzlichen Glückwunsch!

      Und wer wie Sie im dt immer objektiv und sachlich (Achtung Ironie!) kommentiert der verträgt vielleicht auch eine persönliche, wenn auch zugegeben plumpe Anmerkung: bei Ihrem “Stil” ist es auch kein Wunder das Sie eine konzeptionelle (weiterentwickelte) Gestaltung weder erkennen wollen, noch es könnten.

  2. Auch wenn es vielleicht keine „gestalterische Großtat“ ist, verbessert es die gesamte Anmutung doch enorm und macht es viel moderner. Das zeigt doch ganz eindrucksvoll, das manchmal eine kleine Auffrischung sinnvoller sein kann, als ein Designrundumschlag…

    Die schmaleren Buchstaben wirken leichter als die 90er Jahre Klötze vorher, die meines Erachtens auch nicht unbedingt technisch wirkten. Der Wiedererkennungswert bleibt vorhanden. Gut gemacht!

    1. Deiner Meinung kann ich mich nicht anschließen. Die neue Font sieht aus wie von einem Weißgerätehersteller. Generisch, langweilig, charakterlos. Das alte Logo und die alte Logoschrift besitzen Eleganz und Charakter, die Variation der Strichstärken in der Vertikalen und Horizontalen bilden eine schlüssige Einheit.
      Sicher, dass es sich bei der Neufassung nicht um das handelt, was Raubkopierer aus Asien auf ihre “original Sennheiser” Produkte kleben?
      Das kommt wohl raus, wenn man den Praktikanten die Arbeit machen lässt.

      1. Stimme dir absolut zu. Es geht sehr viel Prägnanz verloren. Die Type des Namenszugs ist weg von Technik hin zur beliebigkeit, einzig das S besitzt noch etwas eigenes. Das Logo-S ist jetzt vielleicht auch eine Welle und damit ebenfalls beliebiger. Zuvor bot es sicherlich auch Raum, darin etwa einen Fluss zu sehen, aber durch die Trennung vom Kasten engte sich der Interpretationsspielraum ein.

        Die Praktikantenfloskel sei mal dahingestellt, das man nunmehr auf schwarz statt blau setzt unterstreicht die Wertigkeit. Alles andere geht richtung verschlimmbesserung.

        Und die “neue Helvetica”. Wahnsinn. Wie war noch gleich das Zitat mit der Helvetica und dem Toast ;) ?

  3. Neue Helvetica :(( Wenn sie wenigstens die Neue Haas Grotesk verwenden würden …
    Und das Kerning der Wortmarke ist handwerklich ja nun wirklich nicht ordentlich ausgeführt, besonders das SE fühlt sich – zweimal! – deutlich zu eng an. Die Bildmarke ist okäy (auch wenn ich kein Freund der gerundeten inneren Ecke bin – Tintenfalle hin oder her, in groß sieht das für mich etwas unharmonisch aus).

    Der Auftritt insgesamt ist aber in Ordnung; auch das jetzt zurückgenommene Blau steht der Marke gut.

    1. Könnte es mir erklären, dass man als Regel gesagt hat alle Winkel die 90° sind bleiben Eckig, abgleitet vom Rahmen und alles darunter bekommt eine Rundung um das “zu laufen” in kleineren Größen zu verhindern. Immerhin hat man es ja auch in der Schrift weitergeführt also bleibt man Konsistent von daher: handwerklich in Ordnung.

  4. Also nach meinem Gusto müsste man nur das Vorher-Nachher-Bild vertauschen und hätte den gelungeneren Entwurf. Das Sennheiser-“S” ist darin etwas eckiger und separiert, dadurch präsenter und es passt so auch besser zur Wortmarke. Einzig der Blauton ist m.E. ein bisschen zu hell für einen weißen Vordergrund.

    Die Schrift im neuen Entwurf hat mit der Verschlankung auch wenig bis gar nichts gewonnen, das Logo ist in jeglicher Bedeutung erweicht und dazu – wie jemand bereits sagte – unnötig inkonsistent gestaltet. Jedes Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen hat sowas als Klebefolie hinten an der Pritschenklappe eines Volkswagen LT.

    Für die Rubrik “Das hätte man auch einfach sein lassen können” jedoch ein guter Neuzugang. Gibt es eigentlich neuerdings schon Bonuspunkte, wenn sie es nicht völlig versemmelt haben? ;-)

    1. Sehe ich fast genauso. Vorher-Nachher-Bild vertauschen und es passt. Schwarz soll edler wirken, schon klar, wirkt aber auch beliebiger und so als ob man sich nicht mehr traut auf die bisherige Markenfarbe zur Wiedererkennung zu setzen!

      1. Vorher-Nachher-Bilder tauschen – das war auch mein erster Gedanke. Ich bin mir fast sicher, die Kommentatoren hier wären sich dann einig gewesen: Ein mutiger, richtiger Schritt hin zu einem prägnanteren, weniger beliebigen Erscheinungsbild. Und ein typisches/gutes Beispiel für ein evolutionäres Redesign…

  5. Muss leider auch sagen, dass die alte Schriftart deutlich besser zur Bildmarke passte, da die (weiter oben kritisierten) “Klötze” nunmal optisch besser mit einem Rechteck harmonieren.

    Durch die frühere Trennung von S und Rahmen der Bildmarke wurde der Buchstabe etwas hervorgehoben, jetzt verschmelzen Beide und die zusätzlich geschwungene Form des neuen S lassen es schwammig und weniger “stabil” wirken.

    Mir gefiels vorher besser, aber solange zumindest die Wertigkeit der Produkte bestehen bleibt, kann man die – zugegeben relativ dezente – Veränderung ja noch verkraften.

  6. “Jedes Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen hat sowas als Klebefolie hinten an der Pritschenklappe eines Volkswagen LT.”

    Ich finde es schade, dass zunehmend solche Kommentare hier Einzug finden. Man erkennt deutlich den Unterton gegenüber der richtig arbeitenden Gesellschaft, die nicht wie manch Kommentator, bequem aus dem SUV zu viel Zeit hat, um sinnlose herablassende Kommentare zu schreiben. Das liegt daran, dass diese Menschen noch richtig arbeiten gehen müssen und den Marketingmenschen im hippen Stylebüro einfach mal jegliches Gespür für die reale Welt da draussen abhanden gekommen ist.

    1. Die zunehmende Phrasendrescherei ist mir leider auch zuletzt aufgefallen. Ob es nun der Praktikant versemmelt, der Gestalter sicher nicht studiert hat oder eben Designs “mittelständische Unternehmen”-Qualität hat – alles sehr qualifizierte Aussagen.

      Dein “Marketingmensch im hippen Stylebüro” der “nicht richtig arbeitet” ist da übrigens keine Ausnahme.

      Zum Re-Design:
      Das vorherige Logo wirkte deutlich technischer. Auf den ersten Blick passt das eventuell besser zu Kopfhörern, aber wie Achim richtig schreibt, sind diese nunmal zu Lifestyle-Produkten geworden. Sennheiser ist da (trotz der Qualität) sicher keine Ausnahme.
      Von daher ist der Schritt zum weniger technischen und meinetwegen auch beliebigeren Aussehen nachvollziehbar, wirkte das alte Logo doch schon recht angestaubt und technisiert.

      Die Bildsprache finde ich übrigens gelungen. Die Brücke von technisch zu emotional klappt m. E. gut, vor allem in Kombination mit den Produktabbildungen. Online scheint sie aber noch etwas inkonsistent zu sein.

      Die Sache mit der Helvetica… das hätte man halt gut bleiben lassen können.

    2. “Man erkennt deutlich den Unterton gegenüber der richtig arbeitenden Gesellschaft”

      Da haben Sie aber zu weit ausgeholt. Ich habe die neue Beliebigkeit des Sennheiser-Logos etwas launig in die Nähe von GaLaBau-Unternehmens-Logos gebracht, weil die tatsächlich oft und naheliegend ein Berg-und-Tal-Panorama (a.k.a. Landschaft) als Logo haben. Und das oft auf ihre häufig vertretenen VW-Transporter kleben. Die von Ihnen heraus gelesene Arroganz kommt darin in keinem Wort vor.

  7. Für mich wirkt das alles ausgeglichener, moderner und gewinnt an Prägnanz. Wesentlich besser zu lesen, auch in kleinen Entwürfen. Das S im Logo, ohne die Trennung zu diesem Rahmen, finde ich ebenso besser.

    Hier geht es ja wiedermal um keine Neuerfindung einer Marke, sondern um ein Re-Design – kleine feine Details. Niemand hier kennt das Briefing und man weiß ja selbst, dass sich Kunden auch mal für einen schwächeren Entwurf entscheiden. An der technischen Ausführung kann man nichts aussetzen.

    Dieses Praktikanten/kein Studium/Anfänger Geschwätz ist echt lächerlich, wollte gerne mal Entwürfe von derjenigen Person sehen, die solche Aussagen tätigt … aber sind ja überall nur noch ÜBER-Designer unterwegs.

    1. @ Chris: Ob an der technischen Ausführung wirklich nichts auszusetzen ist?
      Die Verbindungen von Logo-Bogen und -Rahmen sind so nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss, sie scheinen so die spitzen Winkel zu verdunkeln statt sie aufzuhellen. Aber ohne Gegenprobe lässt sich das leicht sagen, ich weiß.
      Und die oft geäußerten Bedenken wegen geringerer Eigenständigkeit des Schriftzugs teile ich auch. Aber wie Du schon sagtest: Wer kennt schon das Briefing?
      @Achim: Wer hat das gemacht, oft weißt Du ja, ob in-house oder extern?

    2. Ich schließe mich Chris an. Das neue Logo wirkt moderner.
      Was für mich aber einer der wichtigsten Aspekte einer Bildmarke ist, ist die einheitliche Wirkung in verschiedensten Größen. Da sah ich beim alten Logo immer das Problem, dass die Trennungen vom S zum Rahmen eh in einer sehr kleinen Darstellung verschwimmen und dann wie ein einheitlicher ungebrochener Block aussieht. So wie das neue dann nun. Finde die Änderung diesbezüglich logisch.

      1. Hier kann ich nicht zustimmen. Auf Drucksachen aber im speziellen auf den Produkten ist das Logo sehr klein abgebildet und dort sind aus eigener Erfahrung die Abstände zwischen Rahmen und S sauber und deutlich zu erkennen. Wenn etwas verschwimmt, dann liegt es meiner Meinung nach an einer falsch verarbeiteten Logo-Grafik. Dies sollte im professionellen Marketing nicht vorkommen und durch die immer höhere Auflösung der Anzeigegeräte ebenso bald kein Kriterium mehr sein, nachdem man sich hier richten müsste.

        Wenn natürlich der Betrachter eine Brille bräuchte, diese aber nicht aufsetzt, hilft auch die schärfste Grafik nichts… ;-)

        1. Natürlich sollte man bei Abbildungen immer eine möglichst hohe Schärfe anstreben. Ich meine aber wirklich kleine Abbildungen, bei denen optisch dann geringste Abstände nicht mehr sichtbar sind.
          In der Bildergallerie sieht man z.B. die Logo-Historie von Sennheiser, in der die Logos trotz einer hohen Auflösungen aber “nur” 25px breit sind und einfach zu klein um die Abstände noch darstellen zu können. Ausgedruckt würde es evtl. bei einer Breite von unter 4mm auch schon schwierig werden.
          Ich sage ja nicht, dass es falsch sei. Es ist nur ein Aspekt der mir persönlich wichtig ist. Und ich war erfeut, dass das neue Logo dieses Problem nicht hat, und man es (unabhängig von der Anwendung im professionellen Marketing) bei Darstellungen, Aufzählungen, Auflistungen oder Erwähnung des Sennheiser Logos, direkt erkennen kann.

  8. Danke Achim für das Update, vor allem auch für die Einblicke in die Beweggründe seitens Sennheiser!
    Es zeigt sich, dass hier wohl doch sehr viel reale Umsetzbarkeit mit reingespielt hat, was ich begrüßenswert finde. Dass der Drift in Richtung Consumer-Bereich beabsichtigt war, bestätigt sich auch in den Aussagen. Die Schrift finde ich auch weiterhin eher mittelmäßig bis beliebig, auch wenn es nicht die originale Helvetica ist ;)

    @Achim: Diese tieferen Einblicke “ins Briefing”, mal ab von den immer zitierten Pressemitteilungen, finde ich allgemein recht spannend. Meinst du, wir könnten sowas häufiger zu sehen bekommen?

    1. Danke David. Ich teile Deine Einschätzung. Hintergrundinfos, insbesondere wenn sie von den verantwortlichen Designern kommen, machen ein solches Redesign-Projekt greifbarer, nachvollziehbarer. PR-Texte bleiben oftmals nur an der Oberfläche, halt auch, weil die Empfänger dieser Texte das breite Publikum sind. Deshalb lasse ich von Unternehmen bereitgestellten PR-Sprech (in den allermeisten Fällen) auch nicht unkommentiert. Mir ist sehr wichtig, dass das dt nicht als Werbeplattform für Marken/Unternehmen verstanden wird.
      Dort, wo ich es inhaltlich für sinnvoll und zeitlich für machbar halte, kann ich mich zukünftig noch intensiver um „Insides“ bemühen. Dank Dir für die Anregung!

  9. Ein wenig ekelhaft, wie ein gutes Redesign derart zerissen wird. Der Sprung ist nicht riesig, es ist ein evolutionäres Redesign, wirklich gravierende handwerkliche Mängel sind nicht vorhanden (eher geschmäcklerisch, man könnte dies oder das anders machen, muss man aber nicht), die eindeutige Strategie einen konsumigeren/massenmarkigeren Auftritt mit dennoch gewährleisteter Wiedererkennbarkeit zu schaffen wird konsequent ignoriert.
    Kritisch betrachten ist eine Sache, aber was hier im DT in letzter Zeit oft gelesen wird ist absolut unbegründetes “Designbashing”, bei dem ich mich frage, ob die hiesigen Kommentatoren überhaupt schon mal für größere Kunden gearbeitet haben.
    Ein globales Unternehmen wie Sennheiser, das eine wirklich breit gefächerte Zielgruppe hat (professionelle Anwendung, “medizinisch”, Endverbraucher von jung bis alt) MUSS eine gewisse Generik aufweisen, mit einem spitzen Design spitzt man am Ende auch nur die Zielgruppe zu, was definitiv NICHT Ziel eines derartigen Unternehmens ist.
    Wäre Sennheiser jetzt nur auf Sound- und Technikfreaks spezialisiert könnte ich einige Kommentare ansatzweise verstehen – genauso wie eine reine Konsumenten- bzw Lifestylemarke noch deutlich weniger technisch auftreten könnte (zB wie Urbanears, Aiaiai). Ist aber nicht so. Sennheiser muss bzw. möchte einen ziemlichen Spagat schaffen zwischen den verschiedensten Zielgruppen, dafür ist das Redesign durchaus gut und gelungen. Ein wenig kommt das Gefühl auf, das Begriffe wie strategische Ausrichtung, Zielgruppen und Konzeption Fremdwörter für viele heutige Designer sind.. hauptsache es ist schön ;-)

    Und noch ein letzter Hieb zum Thema Helvetica-Bashing: Die Neue Helvetica ist eine ästhetische und vor Allem für globale Ansprüche sehr gut ausgebaute Schrift. In den Händen eines fähigen Designers bevorzuge ich die Helvetica jeder mittelmäßig ausgeglichenen und schlecht ausgebauten Trendschrift. Klar gibt es brauchbare Alternativen, nur mit der Helvetica würde ich auch nicht arbeiten, aber diese grundsätzlich auszuschließen, nur weil viele andere Unternehmen sie nutzen ist kurzsichtig. Manchmal wird ein Design sogar besser, wenn gewisse Gestaltungselemente (in diesem Fall die Hausschrift) sich bewusst zurücknehmen.

    1. Mal davon abgesehen, dass die meisten nicht-Designer eine Helvetica eh nicht von anderen Helvetica-artigen Schriftarten unterscheiden könnten. Oder sie gleich für Arial halten. ;)

    2. Ein globales Unternehmen […] MUSS eine gewisse Generik aufweisen

      Im weiteren Verlauf Deines Kommentars, lieber Jonas, wird ersichtlich, was Du meinst. In dieser zugespitzten Form erscheint mir die Aussage allerdings falsch. Ich glaube nicht, dass ein Marke, ein Unternehmen „Beliebigkeit“ signalisieren muss, sehr wohl allerdings die Fähigkeit aufweisen sollte, auf unterschiedliche Zielgruppen attraktiv zu wirken. Ein zu extravaganter, zu technisch-nerdiger wie auch ein zu hippster-fashion-mäßiger Look könnte einige Gruppen verschrecken. Ich vermute das ist es, worauf Dein Kommentar an diesem Punkt abzielt?

      Ansonsten kann ich Dir in Sachen Design-Bashing nur zustimmen. Das dt ist keine Plattform, auf der Designprojekte verrissen werden. Und das soll und wird auch so bleiben. Kritisch unbedingt – unsachlich, angreifend oder gar beleidigend nein. Es ist ein fortwährender Prozess eine solche Diskussionskultur aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Das kann nur gelingen, wenn auch die dt-Leser unterstützen. Was das betrifft, bin ich ziemlich optimistisch :)

    3. Ein Bashing ist gar nicht nötig, da es keine Helvetica ist. Schon allein die Ziffern oder der i-Punkt. Geht schon eher Richtung “Circular” (wie sie auch auf Spotify verwendet wird) oder die “San Francisco” von Apple.

  10. In Anbetracht eines Re-Designs hat Sennheiser hier einfach sehr gute Arbeit geleistet. Manchmal ist weniger einfach mehr. Über Fonts werden sich die Mäuler in Zukunft immer zerreißen… genau wie das Flat-Design. Es ist eben einfach modern und im Trend und wird immer Trendthema sein. Was will man mehr? Wäre Sennheiser mit einem “mutigen” komplett neuen Konzept um die Ecke gekommen, würde es noch einen größeren Aufschrei geben. Also… Alles richtig gemacht!

    @Jonas…. Du sprichst mir einfach aus der Seele.

  11. Mir will das modifizierte Logo nicht gefallen. Es erinnert mich irgendwie an ein Wasserverkehrszeichen an einem Kanal oder einer Schleuse.

  12. Leute!

    Seht euch mal den Schriftzug an. Heilige Maria. Ich weiß gar nicht ob ich es lustig oder traurig finden soll, dass beispielsweise das »SE« eher zusammenklebt und das »EN« dann krass viel Abstand dazwischen hat.
    Ach was schreibe ich nur – der Schriftzug sieht exakt so aus:
    SE N N H E ISE R

    Und die Bildmarke war zuvor deutlich erotischer. So schön geometrisch und kantig. Jetzt erinnert es mich an Billabong oder Pepsi und ist krass austauschbar. Es hat jegliche Individualität verloren. Auch sehe ich keinen Zusammenhang zwischen der Wort- und der Bildmarke. Abstände und Strickstärken wurden ja mal null angepasst.

    Wie heißt die Agentur nochmal? Will mich da mal nur eben als Designboss bewerben.

    1. Ach herrje, was eine Arroganz…man könnte anhand des Kommentars meinen hier hätte ein gestalterisches Desaster stattgefunden, aber die angesprochenen Probleme kann ich in keinster Weise nachvollziehen.

      Ja, mag sein dass die Spationierung hier nicht ganz optimal gelungen ist, aber zu behaupten es wäre nun austauschbar und hätte jegliche (!) Individualität verloren…na, das finde ich doch weit hergeholt. Es wurden realistisch gesehen nur marginale Änderungen vorgenommen, so marginal, dass sie Karl Otto von nebenan vermutlich nicht mal auffallen werden. Sennheiser bleibt Sennheiser, nur halt ohne blauen Kasten.
      Ja, Billabong hat ebenfalls ein Logo in Schwarz/Weiß, sonst besteht hier aber keine wirkliche Ähnlichkeit, von dem Pepsi-Vergleich mal ganz zu schweigen.
      Kann es sein, dass hier einfach gemeckert wurde, rein um des Meckerns Willen?
      So scheint es mir zumindest.

      Ich für meinen Teil finde, dass Redesign hat der Gesamtoptik gut getan.
      Es wirkt deutlich moderner durch die schlankere Schrift, edler durch die Farbgebung – und bleibt dank der Bildmarke trotzdem Sennheiser, keine Verwechslungsgefahr gegeben, meiner Meinung nach.

  13. Der neue Schriftzug geht in die gleiche Richtung wie der Alte, die Wiedererkennbarkeit ist durch die S-Form auf jeden Fall noch gegeben. Ich glaube aber nicht, dass die Rücknahme von Kontrast in den Linienstärken hier von Vorteil ist. Etwas weniger “weniger” wäre hier evtl. mehr gewesen. So geht ein Merkmal des alten Logos auf jeden Fall verloren.

  14. Das Look and Feel von Apple ist als stilprägend für das Produktdesign unserer Zeit nun einmal nicht zu verleugnen. Insofern ein handwerklich gut gemachter Beitrag zu dieser Mode, origineller war IMHO bei das alte Design. Und ein solch traditionsreiches Unternehmen hätte gut daran getan, Modernität nicht mit“‹ modische zu verwechseln.

    Wie erfolgreich gerade heute Marken im Elektrobereich sein können, wenn sie sich den Moden entziehen, zeigt zB die Firma Marshall, ein Konkurrent von Sennheiser. Niemand würde solch ein Logo und Produktdesign heute so entwerfen und gerade das macht es unverwechselbar. Marshall hat regelrechte Fans unter seinen Kunden, die sich das Logo auf eigene Kosten auf T-Shirts drucken lassen und dergleichen. Ich bezweifle, dass das mit diesem Sennheiser Logo genauso sein wird.

    Sennheiser hatte in seiner Historie übrigens etwas vergleichbares, ich hätte das hervorgeholt, sanft modernisiert und fertig.

    Die alten Mikrofone von Sennheiser mit dem alten Logo werden auf eBay für hunderte Euro gehandelt, zB
    https://m.ebay.de/itm/252860122632 (habe mit dieser Auktion nichts zu tun)

    Meine Meinung: einmal mehr werden einst prägnante Markengesichter schrittweise glatt gefeilt, bis man die Schöpfungshöhe des “Design” zunehmend erklären muss, sich diese nicht auf den ersten Blick ergibt. 80er, 90er, 00er, 10er, seit 40 Jahren fällt Designern nichts mehr ein, als Design zu reduzieren. Es ist nicht mehr weit, bis die Zunft durch ein Textverarbeitungsprogramm mit den üblichen Schriftformatierungsoptionen ersetzt werden kann. Darauf spielte C.W. vermutlich auch mit seiner mehrfacher kritisierten Polemik weiter oben an.

    1. Du weißt aber schon, weshalb sich Fans von Marshall Shirts mit deren Logo anziehen, oder?
      Marshall baut, im Gegensatz zu Sennheiser, Gitarrenverstärker.
      Sobald man eine 68`er Paula an einen Marshall-Plexi stöpselt, überschreitet man sowieso die Grenze zum Metaphysischen – aber um das wirklich nachvollziehen zu können braucht man diesen gewissen Musiker-Hau…
      Deshalb auch die Shirts: Marshall ist eine eigene Musiker-Philosophie; daran ist übrigens auch das Design gekoppelt.

      Ich denke, Sennheiser und Marshall zu vergleichen ist, als würde man Äpfel gegen Birnen ins Rennen schicken.

  15. Das alte Blau war mir immer etwas zu billig für eine Premiumhersteller, ob es jetzt gleich schwarz werden musste, da muss ich noch etwas warm damit werden. Die neue Typo ist auf jeden Fall sehr viel besser lesbar und trotzdem eine Evolution der alten, mit hoher Wiedererkennbarkeit, auch wenn die Spationierung noch sorgfältiger ausfallen könnte.

    Für die Überarbeitung des Logos will ich jedoch ganz eindeutig eine Lanze brechen: Das neue Logo verkörpert für mich eine recht ausgewogene Schwingung, die für mich sehr viel mehr mit Klang und Harmonie zu tun hat als das alte eckige. Das hat für mich immer schon gehakt und erinnert mich mehr an eine zu steile Rolltreppe als an ein S.

  16. Wirkt schon irgendwie anders, ich hatte in der Vergangenheit viel mit dem Logo zu tun. Wir haben verschieden Kunststoffteile mit dem Logo bedruckt und dann hat man ein Auge dafür.

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