Der Sportartikelhersteller Salomon, seit 2005 der finnischen Unternehmensgruppe Amer Sports zugehörig, präsentiert anlässlich des 75-jährigen Bestehens ein neues Markenlogo. An der Entwicklung des neuen Markenlogos und des S-Monogramms waren insgesamt drei Designteams beteiligt.
Unter dem Motto „Tomorrow is yours“ – „Die Zukunft gehört dir“ lanciert Salomon derzeit eine Markenkampagne. Der Sportartikelhersteller möchte insbesondere ein jüngeres Publikum an Outdoor-Fans und Athleten ansprechen und sie dazu inspirieren das Beste aus sich herauszuholen und sich mit der Natur zu verbinden, wie es in der offiziellen Pressemeldung heißt. Es ist die erste Kampagne, in der Salomon sein neues Markenlogo verwendet. Das Logo, so das Unternehmen, sei eine subtile Hommage an die Geschichte der Marke, abgerundet mit modernen Updates. Die letzte umfassende Anpassung der Markenidentität erfolgt 2013 (dt berichtete).
Salomon wurde 1947 im südfranzösischen Annecy von François Salomon gegründet. Mitte der 1960er Jahre erfand dessen Sohn Georges Salomon eine Skibindung mit automatischer Auslösung (Sicherheitsbindung). Zwischen den Jahren 1997 und 2005 gehörte Salomon zur Unternehmensgruppe Adidas-Salomon.
Das S-Monogramm und das Markenlogo von Salomon wurden im Laufe der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Im Rahmen des nun erfolgten Brand-Relaunchs wurden eine neue Version des S-Monogramms sowie eine neue Schriftart für das Salomon-Logo designt. An der Entwicklung waren sowohl ein Inhouse-Designteam als auch zwei externe Teams beteiligt – eines jeweils unter der Leitung der ehemaligen Salomon-Snowboard-Legende David Benedek und des Schweizer Typografen Ricardo Ferrol, ein weiteres unter der Leitung des deutschen Hugo Hoppmann, Creative Director bei Salomon.
Das neue S-Monogramm und Logo erscheinen auf allen Salomon-Produkten ab dieser Herbst-Winter-Saison 2022–23. Der neue Markenschriftzug feierte allerdings bereits im Februar dieses Jahres im Rahmen der Olympische Winterspiele in Peking Premiere. Anstelle von „Time to play“ setzt Salomon fortan auf „Tomorrow is yours“ als neuen Markenclaim.
Kommentar
In schöner Regelmäßigkeit, etwa einmal pro Jahrzehnt, ändert sich bei Salomon das Logo, siehe Logo-Historie. Manch einer wird sich vielleicht fragen: ist das wirklich notwendig? Nicht zwangsläufig. Eine regelmäßige Überprüfung des Corporate Designs ist allerdings unabdingbar. Denn: will eine Marke weiterhin als attraktiv angesehen werden, muss sie sich ändern.
Mir gefiel der bisherige, aus Minuskeln gesetzte Schriftzug immer ziemlich gut, muss ich sagen. Weil er nämlich Dynamik kommuniziert, ohne dass dabei das klischeehafte Stilmittel einer schräg gestellten Typo zur Anwendung kommt. Die weit auslaufenden Bögen und ausgeprägten Rundungen der Buchstaben wirken, wie vom Skifahren in den Schnee getriebene Spuren.
Dank dieses Differenzierungsmerkmals hob sich Salomon von Marken wie Dynafit, Altra, Scarpa, Hoka, Terrex (adidas) oder Salewa, Völkl und Atomic ab, bislang. Der Verzicht auf dieses Differenzierungsmerkmals könnte bedeuten, dass weniger Differenzierung als vielmehr eine Art Angleichung an den Markt angestrebt wird, um so mit Hilfe der nunmehr stärkeren technophilen Anmutung des Markenschriftzugs Kunden anzusprechen. Das ist freilich rein spekulativ. Mir fehlt bei der neuen Markenidentität das gewisse Etwas. Ich „stolpere“ zudem ein wenig über den Umstand, dass der Schriftzug zwar schräg gestellt ist, das Monogramm hingegen nicht, bzw. nur marginal. Was sagen die dt-Leser zum Redesign?
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Inkonsistenz, tss…, tss…
Ich gehe mit dem Kommentar von Achim d’accord und muss noch hinzufügen – entweder der noch nicht vollendeten Umsetzung geschuldet oder Schludrigkeit – dass die Nutzung der Markenableitungen völlig inkonsistent ist. Allein schon das „abgeschnittene“ S als Tag am rechten unteren Rand des Videos. Dazu als Avatar bei Youtube den Schriftzug anstelle des Monogramms. Wahrscheinlich war den Umsetzern dann das S etwas zu „kurz“ geraten. Auf stores.salomon.com ist das Monogramm in den Google-Pins schräggestellt. Auf der Webseite gibt es das Monogramm gar nicht. Auf den Produkten einmal nur das S (Schuhsohlen, manche Skis) dann wieder stark verkleinert „in the box“ (S/MAX N°12). Dort dann auch das “SALOMON” mit doppelter Outline.
Redesign ohne Applizierbarkeit im Rahmen des CD-Prozesses ausreichend zu überprüfen. Besonders das Branding auf den Produkten. Fazit: Rückschritt statt Dynamik.
Solche Prozesse brauchen Zeit. Ich würde die “Applizierbarkeit” nicht zu früh bewerten.
Nichts zu bemängeln – aber besonders im Vergleich zum Eintracht-Frankfurt-Artikel vor ein paar Tagen wirkt das ganze dann doch etwas generisch ;)
Das neue Logo ist gefühlvoll von dem alten Logo der 70. und 80 ziger in die heutige Zeit
überarbeitet worden. Bravo, hier wird die Zeit des großen Erfolgs von Salomon fortgeführt.
Alle Entwürfe die da zwischen lagen waren so daneben, das ich mich gefragt habe,
warum man diese Marke so ruinieren will! Ich habe von 1980 bis 1985 die Messestände für
Salomon entworfen.
Gerade bei Kleidungsmarken, deren Logos häufig deutlich auf der Kleidung zu finden sind (und zu finden sein sollen), finde ich es etwas unglücklich, das Logo zu oft zu wechseln/verändern. Schließlich hält die Kleidung recht lange. Mit einem Schlag verliert man die zahlreichen Multiplikatoren, die überall mit der Kleidung und dem alten Logo rumlaufen.
Salomon muss jetzt von vorne anfangen, das Logo zum festen Bestandteil von Harz und Zugspitze werden zu lassen.
Besonders bei den Schuhen scheint sich die Marke eher auf das einprägsame Design der Flanken als auf das Logo zu verlassen, um Wiedererkennung zu erzeugen.