Die Piktogramme der Olympischen Spiele 2008 in Peking werden uns die nächsten Wochen begleiten. Bereits 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt, kommen sie nun also zum Einsatz. Verantwortlich für die Gestaltung zeichnen übrigens Kreative der beiden folgenden Institute: China Central Academy of Fine Arts (cafa.edu.cn) sowie Academy of Arts and Design.
Immer wieder eine Herausforderung die Piktogramme der Olympischen Spiele mit jeder Veranstaltung neu zu interpretieren. Otl Aicher hatte 1972 mit der Serie für die Spiele in München Maßstäbe gesetzt. Sydney 2000 zeigte hingegen, dass der Wunsch nach einem eigenen Stil zuweilen die Lesbarkeit und damit den Nutzwert solch eines Orientierungszeichens gefährdet. Die Dominanz des Boomerangs ließ alle Zeichen sehr ähnlich aussehen.
Die Peking-Serie im Stile chinesischer Schriftzeichen hingegen hat nicht nur einen ganz eigenen wiedererkennbaren Duktus, sie funktioniert auch.
Hm. Schwierig. Als einzelne, vergrösserte Objekte funktionieren und wirken die Piktogramme hervorragend und besitzen einen eigenen Charakter. In der verkleinerten “Gesamtübersicht” lässt diese Qualität aber spürbar nach, die Piktogramme wirken beliebig und stellenweise uninspiriert.
Ich finde sie alle klasse gemacht und ganz große Kunst
Sehr schön.. Aber die 3 Punkte beim Triathlon erinnern mich eher an die Paralympics.
Ich finde die Piktogramme mit Ihrer Anmutung von chinesischen Schriftzeichen eigentlich sehr gut, dennoch sind manche etwas schwer zu deuten, so z.b. “Diving” und auch “Trampolin”. Alles in allem aber schön.
Ich finde die Piktogramme teilweiße, wie der Hamster schon erwähnt hat, uninspirieren!
Da finde ich die Piktograme vom Otl Aicher interessanter. Die werden derzeit in Ulm ausgestelt! Wer in der nähe wohnt, sollte vorbei schaun!
Gruß
aleksandar basara
Beim Triathlon musste ich leider auch sofort an das Blindenzeichen denken… ansonsten finde ich die Piktogramme mit die schönsten was uns bis jetzt geboten wurde…ist denke ich aber auch geschmacksache
Nun ja, Otl Aichers München-Piktogramme sind ja so etwas wie die Helvetica der Piktogramme – einfach Standard aufgrund der hohen Qualität und der Universalität. Daran ALLE Icons zu messen ist natürlich nicht gerade fair. :)
Im Gegensatz zu des Hamsters Eindruck finde ich grade die großen Darstellungen eher schwach. In klein wirken sie wesentlich besser, da die Strichstärke nicht so klotzig rüberkommt. Mal sehen, wie sie in der “echten” Anwendung dann in Peking und im TV aussehen.
bis auf das, dass manche in der Strichstärke etwas “fett” rüber kommen (shooting, tennis, archery, judo), find ich sie sehr gelungen, speziell in der kleinen Darstellung. Auch der Stil ist sehr ausgewogen zwischen Styling und Information (im Gegensatz zu Sydney – und Athen hatte da ja einen anderen Ansatz mit 2 Versionen für jede Sportart).
Und wenn man sich ehrlich ist: ordnet man die Aicher-Piktogramme in so einer Wolke an, sind auch da ein paar zu finden die nicht ganz sooo eindeutig sind wie man es gerne erwarten würde.
Ich habe mal nach den erwähnten Sydney-Piktogrammen gesucht und gebe Dir recht, Achim. Dagegen sind die chinesischen Symbole deutlich differenzierter. Was mir allerdings auffällt, ist, dass manche auf der Übersicht in der Strichstärke insgesamt kräftiger wirken als andere (z.B. Football, Judo, Shooting und Baseball). Wenn das wirklich so ist, wäre ein homogenerer Strich besser. Aber sonst sehr schön.
sehr dynamisch, das gefällt mir. und auch wenn manche wirklich nicht direkt ins Auge springen, so sind sie doch verständlich. Föhnföhn
Insgesamt sehr gut gestaltete Piktogramme, man erkennt sehr gut und einfach den jeweiligen sport.
handwerklich eher schlecht. die formen haben weder wirklich schwung noch sind sie ordentlich konstruiert. vielfach zu enge abstände, störende details, fleckiger gesamteindruck.
Ich glaube das mit dem richtigen “Schwung” ist kulturspezifisch.
@christoph_z:
Kein Schwung und unordentlich konstruiert? Ich denke mal, sie sollen an die chinesische Kalligrafie erinnern, und dafür haben sie durchaus genügend Schwung – und mathematische Konstruktion wäre dem Stil eher abträglich.
Störende Details konnte ich keine finden, meiner Meinung nach ist nur das Wesentliche vorhanden.
Zugegeben musste ich bei zwei, drei Sportarten (Kayak Slalom, Trampolin) auch erst einmal raten, was dargestellt ist, doch insgesamt finde ich sie stilistisch und inhaltlich gut gelungen.
[…] Die Piktogramme der Olympischen Spiele ! wow ! Piktogramme der Olympischen Spiele Peking 2008 | Design Tagebuch […]
ich denke nicht, dass das mit dem richtigen schwung kulturspezifisch ist: die chinesen mit ihrer langen kalligrafischen tradition sind uns ja weit voraus, wenn es darum geht, schwungvolle zeichen zu entwerfen. und wir können ja wahrnehmen, wie schön diese traditionellen zeichen gezeichnet sind. dies piktos sind aber eher ein versuch, sich an westliche stile anzulehnen, bzw. die alte schriftkultur modern und technisch zu interpretieren. das ist aber nicht gelungen, offensichtlich fehlte da einfach das können, um diese fusion gelingen zu lassen. so fehlt jede qualität: die plumpen figuren können es weder mit der qualität chinesischer schriftzeichen aufnehmen noch mit präzision westlicher piktogramme. offensichtlich sind den machern viele handwerkliche aspekte nicht klar.
als beispiel für störende details schaue man sich den baseball-spieler an: professionelle zeichen (= funktionieren auch in ganz klein) besitzen keine so spitz zulaufende formen wie hier zwischen den armen. der kleine pickel (ende des schlägers) unter den händen ist in klein auch kaum wahrnehmbar. der spitz zulaufende schläger passt formal auch nicht zum sonstigen linearen stil, der abstand zwischen dem losgelösten standbein und dem körper ist zu klein (= wirkt in der verkleinerung unsauber). gute lineare zeichen brauchen zudem optischen ausgleich: was wie eine strichstärke aussehen soll darf nicht rechnerisch eine strichstärke sein. sonst sieht es so wurstig aus wie hier.
beim baseball kommt der ball zu niedrig, sieht aus als ob er ihn sich selbst hochgeworfen hat
der basketballer wird den ball nicht hinein bekommen
der trampolinspringer, sofern man ihn als solchen erkennt, wir durch den unvermeidlichen sturz ordentlich punkteabzug bekommen
der hockeyspieler ist min. 70 jahre alt spielt mit seinem gehstock
der volleyballer sieht aus wie eine höchst untalentierte 12-jährige
und der beachvolleballer hat gleich den mund voller sand, den ball wird er auch nicht hoch bekommen
ein tag mehr investiert und die wären allesamt sehr gut geworden, so sind ein paar ein bisschen misslungen. trotzdem klasse idee und im großen und ganzen nette umsetzung.
alles in allem sind sie schon ganz gut.
Großartig, die Piktogramme haben ein wunderbaren Chinesischen Touché und für mich sind alle Piktogramme identifizierbar. Zwar sind Sportarten, wie Trampolin immer noch schwer zu erkennen, aber m.M.n. gut gelöst.
Es wird einfach auf den ersten Blick deutlich, dass sich die Spiele im Asiatischen Raum befinden. Das finde ich toll.
Man, man, man … wenn man die Kommentare teilweise ließt möchte man meinen hier sind ’ne Menge von Spießern unterwegs. Entweder sie gefallen oder nicht. Punkt. Aber an der Ballhöhe o.ä. zu mäkeln ist doch sehr kleinkariert.
Steffen, mit Spießbürgertum hat das am allerwenigsten zu tun. Es gibt außerdem nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Werte und Wertungen dazwischen. Was für den Laien wie Erbsenzählen und Korinthenkacken erscheint, ist in Wahrheit der Blick für das Detail.
Guten Abend,
was ist denn eignetlich der grosse Unterschied zwischen Tokyo von 1964 und 1972? Das frage Ich mich schon lange.
Beste Grüsse
Ich denke, die Piktos funktionieren vor allem deswegen eben doch ganz gut, weil sie in einem mittlerweile seit längerem aufgebauten, allgemein bekannten Kontext stehen. Ganz ehrlich: Wüsste ich überhaupt nicht, was es sein soll, würde ich das »Diving«-Pikto als einen aus dem Wasser ragenden Daumen oder, äh, sonstigen Knubbel :-) lesen; und beim Boxer habe ich den mittleren statt den linken Knubbel als Kopf gesehen (das sieht dann auch lustig aus!).
Aber wir wissen, was es heißen soll, und dann ists ja vielleicht auch okay, sich da mehr gestalterische Freiheiten rauszunehmen. Die Form an sich ist ja auch reizvoll.
Was meiner Meinung nach formal stört, sind unglaubwürdige Details wie der Unglaublich Lange Arm des Reiters [TM] und vor allem die Fleckigkeit z.B. bei »Shooting« oder »Archery« – ich habe aber keine Ahnung, ob sowas in der chinesischen Tradition auch stören würde oder nicht, d.h. ob das jetzt einfach der »westliche Blick« ist?
Insgesamt kann man die Piktogramme als gelungen bezeichen. Durch den Schwung kommt ein gewisser asiatischer Stil auf und ich glaube die Mehrheit wird die Bedeutung der allermeisten Sportarten auf den ersten Blick erkennen. Zumdem wirken die Symbole zusammengefasst sehr homogen. Damit sind die maßgeblichen Anforderungen immerhin schon mal erfüllt.
Bemängeln bzw. Verbessern könnte man die Piktogramme: Trampoline, Diving, Rhythmic Gymnastics, Modern Pentathlon und Triatlhon. Diese Symbole wirken nicht grade schwungvoll oder anmutig – grade bei Trampoline könnte man meinen da springt gleich jemand gegen die Wand :-) Die Idee mit den drei Punkten beim Triathlon-Zeichen finde ich gut, aber der Masse wird sich die Bedeutung auf den ersten Blick wohl nicht erschließen. Vielleicht aber auch eine gute Aussicht auf ein zukünftiges reduziertes Zeichenverständnis.
Die Assoziation zum Blindenzeichen erschliesst sich mir nicht unbedingt, da die Punkte diesbzgl. auf dem Kopf stehen. Vielleicht denke ich in dieser Hinsicht auch schon zu genau. https://www.chemnitz-top.de/radarwarner/3punkte.jpg
@christoph_z: Das “… jede Qualität feht …” finde ich nicht haltbar ;-)
Nächtliche Grüße
ich wollte damit auch nur sagen, dass die zeichen keiner der beiden richtungen, die in der gestaltung miteinander ringen – frei/kalligrafisch vs. konstruktiv – wirklich genügt. ich wollte allerdings nicht sagen, dass man überhaupt nichts dran finden kann. die grundidee linearer zeichen mit kalligrafie-anklängen ist prima, nur für die umsetzung fehlte es deutlich an know-how.
@Christoph
So versteht man es es :-)
Hast Du bei genauer Betrachtung auch nicht ganz unrecht. Haben wir nicht einen Kalligraphen unter uns, der dazu was sagen kann?!
Ich finde sie großartig – schöner Stil. Meine Lieblinge sind “Cycling”, “Rowing” und “Teakwondo”.
Sieht aus wie Höhlenmalerei. Die Pose bei Diving find ich ein bisschen unglücklich gewählt. Bei Beach Volleyball sieht der Sprung nach einem Köpfer aus. So richtig gefallen tun sie mir nicht, aber das ist abgesehen von den Posen Subjektiv.
nach über 20 jahren endlich mal wieder richtig schöne olympische pictogramme. finde sie sehr gelungen mit wenigen abstrichen. aber da die schon hier und da erwähnt wurden, will ich das thema nicht noch einmal durchexerzieren.
sind die pictogramme eigentlich vollständig oder wird man in gut einer woche noch ein paar weitere entdecken können? mir würden da noch ein paar sportarten einfallen.
mich wundert allerdings, was es teilweise für olympische disziplinen zu geben scheint:
softball?
trampoline?
taekwondo?
interessant finde ich es, dass das Logo der Olympischen Spiele 72 in München als einzige NICHT die Olympischen Ringe enthält
https://www.nytimes.com/interactive/2008/08/01/sports/20080802_TORCH_GRAPHIC.html?hp
[…] an alle Tippgeber, die zu Zeiten der Olympischen Spiele zahlreich waren. Relaunch erstellt von Schaffrinna am 18.08.2008 | […]
[…] Bei vielen Logos die sich mit Triathlon befassen, werden die unterschiedlichen Sportarten in Piktogrammen abgebildet und funktionieren bei kleinen Größen nicht mehr. Daher haben wir uns gemeinsam dafür […]
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