Das in London ansässige Verkehrsunternehmen Eurostar Group Ltd. führt für Eurostar ein komplett neues Corporate Design ein. Im Mittelpunkt der neuen visuellen Identität steht eine dreidimensionale Form, die ein sehr wandlungsfähiges und doch einheitliches Design ermöglicht. Die Umstellung umfasst die komplette Bandbreite an Kommunikationsmaßnahmen und beinhaltet neben der Umstellung aller Print- und digitalen Medien auch die Neugestaltung der gesamten Zugflotte (interoir/exterior) sowie der dem Streckennetz angeschlossenen Bahnhöfe.
Die Neugestaltung ist Teil einer groß angelegten, 700 Mio. Pfund schweren Markenoffensive, mit der der Bahnbetreiber seine Produkte und Dienstleistungen verbessern möchte, um sich für den Wettbewerb stark zu machen. Nicholas Mercer, Commercial Director von Eurostar, glaubt fest daran, dass Eurostar „die am meisten geliebte Reisemarke in Europa werden kann“. Seit dem 01. Januar 2010 erhalten, laut EU-Verordnung, alle europäischen Eisenbahnunternehmen Zugang zur Schieneninfrastruktur in anderen Mitgliedstaaten.
Statt der drei gewellten Linien, die ein „E“ formen, und die die beteiligten Nationen England, Frankreich und Belgien symbolisieren, wird das neue Firmenzeichen aus dem Kleinbuchstaben „e“ und einer zur Welle geformten Linie gebildet, die den Buchstaben, analog einer Tunnelfahrt, im Innenbereich durchläuft.
Die Verbindung der beiden Elemente lässt eine einzigartige Form entstehen, die als 200 Kilogramm schwere Skulptur (siehe Bild ganz oben) aus Stahl besonders beeindruckend ist. Diese Skulptur – die 3D-Kreation erfolgte in Maya – ist der zentrale Kern der neuen Identität. Die Form ist zwar statisch, mit Hilfe von Texturen lässt sich jedoch ein wandelbares Äußeres generieren, das wiederum adaptiert und auf unterschiedliche Produkte und Dienste von Eurostar angewandt werden kann.
SomeOne zeichnet für das Rebranding verantwortlich. Die Londoner Agentur hält auf ihrer Website auch zwei kurze Videos zum Redesign bereit.
Piktogramme
Eine umfassende Sammlung an Piktogrammen ist im Rahmen des Redesigns entstanden. Als Leitsystem kommen sie etwa im Zug und im Bahnhof zum Einsatz. Das Gestaltungsprinzip der Skulptur wurde hier übernommen und so führen einzelne Linien der Piktogramme die für die Skulptur so typische Drehbewegung aus. Umgesetzt als zweidimensionaler Entwurf geschieht dies mit Hilfe von Abrundungen und Aussparungen, wie es auf der nachfolgenden Grafik veranschaulicht ist.
Typographie
Auch die Typographie bezieht sich auf die Skulptur. Die Buchstaben greifen die Form der Wellenlinie auf.
Das neue Logo wird ab dem 01. April auf den Zügen zu sehen sein. In dieser Woche erfolgt noch die vollständige Umbeflaggung des Eurostar-Terminals im Bahnhof St. Pancras, London. Am 05. April wird die neugestaltete Website gelauncht.
Ein Internet Explorer E.
und die Frau kneift ihre Beine zusammen.
Ansonsten eine gute Umsetzung
Im ersten Moment habe ich damit eine Parfümerie, Glamour, Award-Veranstaltung oder Musical-Promotion in Verbindung gebracht – aber nicht im geringsten ein Verkehrsunternehmen. Selbst auf dem Zug platziert finde ich es nicht einleuchtend – sieht nach Werbung aus… Hmm…
Das “e” gefällt mir trotzdem.
Beeindruckender Launch. Spontan ist an der Skulptur irgendetwas sonderbar. Ich kanns nur nicht fassen. Je mehr ich es betrachte, desto mehr assoziiere ich eine Kopfform mit einer an eine Schlange erinnernde Zunge. Das spricht auf irgendeine unterschwellige Art emotional an.
Die Pictos und die Schrift wirken mir zu aufgesetzt. Ansonsten dürfte die Skulptur und das 2D Design funktionieren, wenngleich ich es auch eher im Kosmetikbereich erwarten würde.
“und die Frau kneift ihre Beine zusammen.”
Die Frau muss mal ganz dringend aufs Töpfchen. :)
Schaut klasse aus, sehr wertig. Die Website wird sicher auch noch einen neuen Anstrich erhalten. Ich bin gespannt! Wie die neue Schrift mit der Wellenlinie genau zum Einsatz kommt, würde mich auch interessieren.
viel aufwand um eine eher mittelmäßige idee…
Diese Idee ist einfach nicht zu Ende gedacht.
Das e kann man nur aus einer Blickrichtung sicher identifizieren. Dann kann man sich den – Entschuldigung – dreidimensionalen Mumpitz auch sparen. Die Typografie mit den angehängten Wellen finde ich auch nicht sehr professionell.
Grundsätzlich bin ich zwar ein Freund wandelbarer Identitäten – auch auf Basis einer 3D Skulptur wie das Swisscom Logo. Nur kann ich mich mit diesem Logo nicht richtig anfreunden. Das Foto der Skulptur wirkt noch hübsch, auf dem Zug sieht das ganze aber nur noch kitschig und völlig deplaziert aus. Die Piktogramme gefallen mir und wirken erfrischend, die Schwanzverlängerung bei der Typo ist aber wieder zu viel des guten. Im ganzen gute Ansätze, aber nicht durchwegs überzeugend.
Von einer Bahn-Reisemarke erwarte ich mir eigentlich Geschwindigkeit und Gemütlichkeit. Beides wurde im alten Logo wesentlich besser transportiert, denn die stärker ausgeprägte Welle nimmt dem ganzen die Dynamik und ein spitzes Stahlobjekt ist alles Andere als gemütlich.
Sehr aufwändig gemacht, aber auf mich vollkommen ohne Wirkung. Ich sehe zwar das es wiederkehrende Elemente gibt, aber eine Markenidentität bleibt in meinem Kopf nicht hängen. Wenn ich oben gezeigten Bilder durchscrolle entsteht nicht der Eindruck eines gschlossenen Markenbildes.
ja viel tammtamm oder ?
aber so reduziert, bleibt nichts hängen.
meine meinung.
das ist wie eine 10 kilo geschminkte frau.
aber man weiss das die nur geschminkt ist,
weil unter der spachtel sich nicht viel
befindet.
so seh ich das auch hier.
Starke Marke und trotzdem symphatisch emotional. Anscheinend versteht man sich nicht nur als Transportunternehmen, sondern auch als Reiseanbieter. Die Bildsprache gibt mir den Hinweis darauf. Ich halte die Marke für sehr prägnant und denke, dass sie auch gut funktionieren wird. Eurostar hebt sich aus der Fülle der planen und distanziert wirkenden Konzernmarken positiv hervor und erhält damit ein Alleinstellungsmerkmal das ganz schön “menschelt”. Gut so. Serviceorientierung und Freundlichkeit verbal zu versprechen ist eine Sache. Diese Versprechen auch visuell glaubwürdig zu verkaufen die Notwendigkeit. Bei DB wird man nie ganz den etwas distanzierten Konzerncharm los, obwohl die auch emotionale Bilder verwenden.
Schöne Idee, sieht aber aus wie https://www.escapistmagazine.com/
Starke Umsetzung! Sticht in allen Bereichen ins Auge und hat eine große Eigenständigkeit.
Thumbs up!
Für mich sieht das »e« im Logo aus, als würde es sich »erbrechen«. ;-)
Der Herleitung ist ja ganz nett. Das 3D-Modell entstand sicherlich nur für die Effekte und für die Herleitung.
Man hoffe nur, das die Zungen-Typo nicht zu stark eingesetzt wird.
Ich denke die omnipräsente Form des “e” in der Kommunikation sieht man sich recht schnell ab. Es langweilt, die gleiche Form immer wieder nur in unterschiedlichen Größen zu sehen. Hier wird es notwendig werden, die Formgebung in verscheidenen Ansichten nachzuschießen, oder begleitende, neue Formen zu generieren.
Es wurde auch schon von anderen erwähnt, die Typografie mit der Welle ist verspielter Kram, der hoffentlich nie zur Anwendung kommt.
Die Bildmarke sieht im Anschnitt (rechts) besser aus, als alleinstehend. Das kann ja eigentlich nicht der Sinn sein, oder?!
Mir gefallen aber die Pictogramme für Mann + Frau. Der “gewickelte” (oder in diesem Fall “gefaltete”) Eindruck kommt hier gut rüber. Das hätte man aber auch viel stärken in die anderen Pictogramme mit einfließen lassen sollen. Lediglich bei den Pfeilen wurde dieses Stilmittel verwendet. Und genau hier finde ich die Umsetzung nicht so gelungen.
Ich finde das eigentlich gar nicht so übel, auch wenn mir die Sache wie so oft ein bischen teuer vorkommt. Die Pfeile etwa finde ich sehr hübsch. Ach ja, wieso hat die Frau einen Stahlhelm auf?
Interessant finde ich die nächste Evolutionsstufe des “Telefon” Piktogramms.
War nur eine Frage der Zeit, bis sich das iphone auch dort bemerkbar macht.
Ich finde es ein bisschen schade, dass die Piktogramme das Organische der Bildmarke nicht aufgreifen, sondern im Gegensatz zu ihr sehr technologisch wirken.
Schön finde ich hingegen das Prinzip, dass eine Bildmarke aus einem mehrdimensionalen Objekt immer wieder neu generiert werden und daher immer wieder neu und überraschend auftreten kann (siehe auch MIT Media Lab, hier im DT besprochen). Wenn ein Logo, respektive eine Bildmarke die Identität eines Unternehmens (die sich ganz natürlich im ständigen Wandel befindet) repräsentieren soll, ist das eine ganz naheligende Überlegung und nur zu begrüßen.
Ob es dabei geil ausschaut ist eine andere Frage. In diesem Falle empfinde ich diese Automarken-Chrom-Anmutung ziemlich übertrieben, mit dem Gold im Beispiel geht das schon in eine richtige Richtung, ich hätte mir da aber mehr Mut zum Ungewöhnlichen gewünscht, das wäre nur konsequent gewesen. Über die Form darf man denken, was man will – man kann sie mögen, man kann sie nicht mögen, sie kann einem sogar egal sein. Aber funktionieren wird sie, unterstelle ich mal. Und das ist die Hauptsache.
Hat sicher viel Arbeit gemacht. Kommt bei mir leider überhaupt nicht an. Die Skulptur ist toll , das Logo leider totaler Mist.
Sehr faszinierend, was manche Kommentatoren in der visuellen Umsetzung dieser neuen Markenidentität sehen. Von sich erbrechenden “e”s, “man sieht sich schnell satt” und “nach-Werbung-aussehend” ist ja mal wieder alles dabei. Ich frage mich doch, woher diese Assoziationen kommen. Außerdem vermisse ich mehr dieser “sieht aus wie Logo-xy”-Kommentare (waren diesmal nur 2 – escapist magazine und Internet Explorer). Sorry, aber ich muss sagen, dass manche Leute sich vielleicht zu wichtig nehmen und meinen, durch schöngeistige und aus den Fingern gezogene Kommentare einen gewissen intellektuellen Nimbus aufbauen möchten. Könnte ich auch, will ich aber gar nicht.
Klar, dass man so einen Relaunch kritisch kommentieren soll/darf. Aber wenn’s absurd wird…
Meine Meinung zum Äußeren: wirklich sehr schön, auch einprägsam (die metallischen, geschwungenen Formen haben durchaus einen hohen Wiedererkennungswert), zeitgemäß und hübsch. Einfach stark. Die Piktogramme passen leider gar nicht dazu, wenn sie auch ganz nett sind.
Insgesamt ein schöner Relaunch.
Die Pictos finde ich auch zu hat-technisch im Vergleicht zur Schrift und die Toiletten-Frau ist echt nicht so schön.
Außerdem findet niemand das “EUROSTAR” im Logo schlecht ausgeglichen ist?
@BigWhoop #12:
Dein Text könnte glatt aus der Phrasendreschmaschine stammen, welche offenbar immer für zugehörige Pressemitteilungen genutzt wird. Habe ich die versteckte Ironie nicht gefunden, bist Du Eurostar-Mitarbeiter oder schreibst Du wirklich aus Begeisterung so leere Worthülsen über Logos fremder Unternehmen?
Das alte Logo war alles andere als optimal, vor allem auf weissem Hintergrund wie z.B. den Bordkarten kam das gelbe Sternchen nicht zur Geltung und auch der Schriftzug wirkte irgendwie dahingewürfelt. Die neue Typo ist langweilig, passt aber vermutlich besser auf die Hinweisschilder in den Eurostar-Bahnhöfen als die alte.
Das Logo muss sich im Einsatz erstmal beweisen, vielleicht funktioniert es, womöglich geht der skulpturale Effekt aber verloren, wenn der Zug nicht frisch aus der Waschanlage kommt, so wie das rote Flatterband von British Airways auf dem Bildschirm auch besser rüberkommt als auf dem Flugzeug selbst.
Jetzt ist es nicht mehr “E eurostar”, sondern “e EUROSTAR”? Damit entfällt ein unterscheidungsmerkmal zu Eurostar Italia ….
Die farbgestaltung der züge erscheint noch farbloser als bisher, es gibt neben verschiedenen grautönen nur noch die (in Großbritannien vorgeschriebene) gelbe front und eine dünne gelbe linie. Bisher war das fensterband blau und es gab unten noch einen breiteren gelben streifen.
Nun scheinen die unterbrechungen im fensterband wegzufallen und es gibt dunkle türen ….
Sehr stilvoll das neue Logo