Die US-Open, eines der vier Grand-Slam-Turniere des Jahres und mit zuletzt 50,5 Millionen US-Dollar das höchst dotierte Tennisturnier der Welt, bekommen ein neues Logo. In diesem Jahr werden die US Open zum 50. Mal im New Yorker Stadtteil Queens im Stadtpark Flushing Meadows ausgetragen. Aus diesem Anlass soll das Erscheinungsbildes des Turniers fit für die nächsten 5 Jahrzehnte gemacht werden, wie es von Seiten des Veranstalters heißt.
Neben dem 50-jährigen Bestehen am Austragungsort, dem USTA Billie Jean King National Tennis Center, gibt es mit der Errichtung des neuen Louis Armstrong Stadions einen weiteren Grund zu feiern. Ende 2016 wurde das alte Louis Armstrong Stadion abgerissen, um an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten. Das neue Stadion, das in diesem Sommer eingeweiht werden wird, soll dann über eine Kapazität von 14.000 Besuchern verfügen (zuvor 10.200).
Das Erkennungszeichen des Turniers, der „flaming ball“, wird erstmals seit 21 Jahren modifiziert. Farbverläufe wurden im Zuge des Redesigns ebenso entfernt wie der rote, den Schriftzug halb umschließende Bogen. Der Schriftzug wurde komplett neu gesetzt, dabei wurde die Schreibweise auf ausschließlich Kleinbuchstaben umgestellt. Die Schrägstellung der Buchstaben soll Dynamik vermitteln. Entworfen wurde das Logo von der Agentur Chermayeff & Geismar & Haviv.
Auszug der Pressemeldung
“The new logo is bold and energetic and better captures and expresses the dynamism of the US Open,†said USTA Chief Marketing Officer Amy Choyne. “We have enjoyed 50 years of greatness, and our new visual identity will better carry us forward for the next 50 years.†“This is a true milestone year for the USTA and the US Open,†said Katrina Adams, USTA Chairman of the Board and President. “With the completion of our five-year transformation of the USTA Billie Jean King National Tennis Center, we are now positioned to celebrate our tremendous history, while being poised for future growth.”
Die US Open 2018 beginnen am Montag den 27. August und enden am Sonntag den 9. September.
Kommentar
Die Vorzüge der einfacheren Formensprache sind offensichtlich: die neue Bildmarke ist einfacher, kompakter und prägnanter. Das Vorgängerlogo ist überfrachtet und schlichtweg zu kompliziert, um in Sachen Memorierbarkeit punkten zu können. Abgesehen davon gab es bei der Darstellung in kleinen Größen starke Defizite. Die neue Bildmarke ist hingegen selbst als Favicon noch gut zu erkennen. Game, Set and Match für eine verbesserte Darstellung in den digitalen Medien! Die neue Wortmarke empfinde ich allerdings als recht einfallslos, auch wenn die kursiven Kleinbuchstaben Dynamik sicherlich besser transportieren als die bisherigen, statischen Serifen-Großbuchstaben.
Finde ich gelungen. Allerdings sind mir die Farben zu knallig und entwerten das Image etwas. Ein Goldton hätte stünde dem Logo besser (so wie früher).
Die alte Schrift hat dem ganzen aber etwas edles und wertiges vermittelt. Darauf hätte man sicherlich auch aufbauen können.
Das neue sieht aus als wärs irgendein neuer Paketdienst oder Essenslieferant.
Ich habe beim ersten Blick auch direkt an einen Paketdienst gedacht. :-)
Bin im Tennis nicht so zuhause, aber für mich hat Tennis – insbesondere die großen Turniere – immer etwas klassisches, gehobenes, etabliertes. Das fehlt im neuen Logo komplett. Wenn man genau das jedoch nicht mehr vermitteln möchte, ist es ein gelungenes vielseitig einsetzbares Logo.
Gute Anmerkung – das Gehobene, Etablierte fehlt tatsächlich und das Logo wirkt “billiger” als der Sport eigentlich ist. Die knallig-quitschigen Farben unterstreichen das. Vielleicht ist es gewollt, den Sport einer breiten Masse zugänglich zu machen?
Die grafische Verbindung von Ball & Schweif in ein Element finde ich sehr gelungen.
Auch die Schrift passt nun deutlich besser, ist dynamischer und sportlicher.
Ich finde das neue Branding sehr gelungen!
Die Schrift lässt dem Signet in ihrer Einfachheit den Vortritt. Das bewegte Signet und die kursive Schrift strahlen Dynamik aus – so wie es von einem Branding einer Sportveranstaltung verlangt wird. Ein Tennisturnier ist keine Gala – da verstehe ich den Einwand mit dem Goldton nicht so ganz. Hier finde ich den Fokus auf das Sportliche wichtiger. Die knalligen Farben passen zum Sport, leuchtende Bälle, blauer Himmel und knallige Sport-Outfits.
btw: als goldener Print auf dem Champagnerglas funktioniert es natürlich auch, aber das sollte nicht die Darstellung für die Hauptkommunikation sein.
Mein erster Gedanke war »Lieferheld« und die Schrift erinnert mich an »bwin« (bet and win). Aber mal ehrlich das altbackene Ding mit dem gequetschten brennenden Ball war auch nicht mehr so toll und »edel« fand ich dieses auch nicht gerade… Mit anderen Worten, es musste was getan werden, nur das Ergebnis lässt teilweise zu wünschen übrig. Der Tennisball macht nur auf weißem Grund Sinn, da die Linien des Balls nunmal weiß sind, hier gefällt mir das Logo sogar auf gewisse Weise. Auf blau geht der Bezug zum Ball aber völlig verloren und wirkt nur noch wie eine Art Komet.
Nichts Besonderes. Der “Ball” hat in der Flugbahn den Zenit überschritten, das könnte auf die weitere Entwicklung der us open hinweisen. Warum dann auch noch Kleinschreibung und eine charakterlose Schrift. Da hat das alte Logo mehr Flair, obwohl es auch komisch ist. Ein Mehr an Mut hätte Wunder gewirkt.
Immer wieder spannend wie Design funktioniert. Wie viele denke ich auch als erstes an einen Paketzusteller.
Aber die Logoanimation in dem Video finde ich doch sehr gelungen. Auch die Farben mit schwarz, gelb und silber funktionieren doch viel besser als dieses gelb-blau. Das Logo hat viel Potential, welches nicht ganz ausgenutzt wurde.
Ich hätte gerne eine Variante mit einer eleganteren Schrift gesehen, ich könnte mir da ein spannendes Bild zwischen dem Tennisbild und einer tollen Serifenschrift vorstellen.
Das Logo wie es jetzt ist, wäre dann mit einer silbernen Schrift oder einem tollen Grauton noch hübscher. Das blau lässt es etwas billig wirken, was widerum nicht zur U.S Open passt.
Die Ähnlichkeit in der Form- und Farbsprache zu GLS ist schon ziemlich groß. Allerdings kennen die Menschen in den USA dieses Logo wahrscheinlich nicht einmal, sodass mutmaßlich nur die Europäer sofort an einen Paketdienst denken müssen. :-)
Ich dachte eher an Kreditkartenanbieter wie Mastercard und Visa. Gefällt mir gar nicht.
Vorweg: das neue Logo ist definitiv besser als das alte, das ja nun sehr überfrachtet war und bei dem die Abstände überhaupt nicht hingehauen haben.
Aber drei Dinge sind mir aufgefallen:
1. Das reine Logo ohne “us open” funktioniert alleine gar nicht. (Umgekehrt genauso.)
2. Ich habe ein Problem mit dem kleinen “o”. Da “us open” kursiv gesetzt ist, fallen das “o” und das “p” auseinander. Ein wenig manueller Feinschliff am “o” könnte das ggf. beheben.
3. Ich habe auch zunächst an einen Paket- oder Lieferdienst gedacht. (Verblüffend, wie ähnlich wir das hier wahrnehmen.)
@Achim: Hier ist ja einigen eine Assoziation zu einem Paketdienst aufgefallen. Mir auch, noch bevor ich die Kommentare gelesen habe. Liegt das an der Ähnlichkeit zu GLS? Oder was hat dieses Logo denn besonders “Paketdiensthaftige” an sich?
Auch wenn ich selbst die Assoziation mit GLS nicht hatte, kann ich diese gut nachvollziehen. Denn neben der ähnlichen Farbgebung haben beide Logos auch den Aufbau (vorgestellte Bildmarke), die Farbzuordnung (Bildmarke gelb, Wortmarke blau) sowie die nach rechts geneigte Formgebung gemein, sowohl der Bildmarke wie auch der Wortmarke. Rechtsgeneigte Schriftzüge sieht man im Bereich Transport/Logistik wie auch im Sport allenthalben, weil sie nun einmal Bewegung, Dynamik und Aktivität vermitteln. Siehe hierzu auch der dt-Beitrag „Links, rechts, vorwärts, rückwärts, positiv, negativ – über die Wahrnehmung von Zeichen und Logos“
Braucht man neben einem flammenden Ball (!) noch mehr Dynamik? Gerade zum 50. Jubiläum hätte ich es sinnvoll gefunden, wenn bei der Schrift mehr wert auf die Tradition der Marke gelegt worden wäre. Den flammenden Ball finde ich dagegen hervorragend modernisiert und vereinfacht.
Interessant finde ich, dass die Kombination deutlich hochwertiger wirkt, wenn der Ball über der Wortmarke ist, so wie z.B. auf den T-Shirts. So finde ich die Kombination echt gelungen. Wenn Wort- und Bildmarke nebeneinander stehen, finde ich es billig. So eine Diskrepanz zwischen zwei Darstellungen der gleichen Marke sieht man selten.
[…] Neues Logo für US-Open […]
Im vergleich zu vorher ist es auf jeden Fall ein richtiger Schritt in Richtung Modernität. Mir gefällt es gut
Für meinen Geschmack ist das neue Logo viel aufgeräumter. Der Tennisballbezug geht ein wenig verloren, dafür ist die zitierte Trump-Frisur eine erfrischende Idee.