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Neues Corporate Design für Axel Springer

Axel Springer Logo, Quelle: Axel Springer SE
Axel Springer Logo, Quelle: Axel Springer SE

Axel Springer Logo, Quelle: Axel Springer SE

Das Unternehmen Axel Springer, eine der größten Verlagsgruppen in Europa, hat sich vor kurzem ein neues Corporate Design zugelegt. Mit knalligen Farben, einem animierten Logo und dem dazugehörigen Sound-Branding wolle man die Transformation, die sich im Unternehmen in den letzten Jahren vollzogen habe, auch optisch zum Ausdruck bringen.

Seit 2003, dem Jahr, in dem zuletzt ein neues Logo eingeführt wurde, habe sich das Unternehmen Axel Springer stark weiterentwickelt, publizistisch, wirtschaftlich, und auch kulturell, wie Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner erklärt. „Wir möchten unseren rasanten Wandel hin zu einem durch und durch digitalen Medien- und Technologieunternehmen auch im optischen Auftritt zum Ausdruck bringen.“

Logo Aufbau/Abbau inkl. „impuls“, Quelle: Axel Springer SE
Logo Aufbau/Abbau inkl. „impuls“, Quelle: Axel Springer SE

Um die Ziele bezüglich Positionierung und Design zu erreichen, wurde das bisherige rein statische Logo in eine digitale und animierte Form überführt. Die aktuelle Kleinschreibung wurde beibehalten. Eine neue Hausschrift namens Mont AS wurde entwickelt und ein komplett neues Farbspektrum definiert. Ink Blue, Schwarz und Weiß fungieren als Primärfarben. Bei den Sekundärfarben, die insbesondere bei digitalen Anwendungen für starke Kontraste und differenzierte Akzente sorgen sollen, setzt man fortan auf Neon Green, Pink, Red und Ice Blue.

Axel Springer SE Logo – vorher und nachher
Axel Springer SE Logo – vorher und nachher

Die vier farbigen Quadrate, die seit 16 Jahren zusammen mit dem Schriftzug im Einsatz waren, werden durch einen farbigen Unterstrich, dem sogenannten „Underscore“, ersetzt. Vor allem in animierter Form soll dieses Bildelement die Digitalität und Dynamik des Unternehmens symbolisieren. Je nach Anwendungsform präsentiert sich das neue Logo auch in einer Kurzform, bestehend aus dem Anfangsbuchstaben „a“ in Kombination mit dem Underscore – statisch oder auch in animierter Form und in den unterschiedlichen Farben. Innerhalb des frisch relaunchten Webauftritts axelspringer.com kommt diese Kurzform als responsives Logo zur Anwendung.

Federführend bei der Entwicklung der neuen Markenstrategie inklusive einer neuen Markenarchitektur waren das Team der Axel Springer Unternehmenskommunikation in Kooperation mit der Agentur Superunion.

Unterstützt wird der neue bewegte Markenauftritt durch einen speziellen Sound, den die Berliner Audio- und Motion-Branding-Agentur why do birds für Axel Springer entwickelt und produziert hat.

Kommentar

Das Unternehmen Axel Springer ist, bezogen auf die Pflege der eigenen Präsenz, ein ausgesprochener Spätstarter. 2007 bekam die Website axelspringer.de den Spooky-Award verliehen. Das digitale Grusel-Image ist mittlerweile passé. Auch im Bereich digitale Medien gehört das Haus seit geraumer Zeit zu den Big Playern der Branche. Dementsprechend selbstbewusst ist das neue visuelle Erscheinungsbild .

Früher war die horizontale Ausrichtung des Logos unproblematisch. In Zeiten digitaler Anwendungen braucht es etwas kompakteres. Mit der neuen Logo-Kurzform kommt man den Anforderungen im Bereich digitaler Medien nach. #responsivelogo

Das Logo mit animiertem Unterstrich, im Prinzip ein horizontaler Cursor, erzählt die Geschichte vom Schreiben. Eine ziemlich passende Bildmetapher für ein Verlags- bzw. Medienhaus, wie ich meine. Zudem optisch ansprechender als die vier drögen Quadrate, die 16 Jahre lang das Unternehmen repräsentierten. Auch die neuen Farben gefallen. Weniger überzeugend ist hingegen die Gestaltung mittels „impuls“-Element, die doch recht ungezügelt daherkommt und ein rechtes Maß vermissen lässt. Manch einer wird sagen, genau deshalb ein passender Look für Axel Springer.

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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

    1. Was ist denn seriös? Und was spricht gegen Farben “die jeder kennt und haben dürfte”?

      1. Seriös ist für mich ein persönliches Empfinden. Eine Regel, wie etwas zu sein hat, wenn es denn seriös sein soll, wird es nicht geben.

        Bezüglich der Farben war das meinerseits gar nicht negativ gemeint. Viel mehr kann jeder seit Windows 95 (oder schon vorher) diese Farben sofort wählen ohne Farbcodes auswendig zu lernen oder sich eine Farbe selbst annähernd zu mischen (weil er es nicht anders bringt). Blau, hellblau, weiß, schwarz, pink, grün, rot. Fertig.

      2. Sollte auch nicht negativ rüber kommen. Finde Seriösität in der heutigen Zeit nur schwierig zu definieren.

  1. Die neue, fettere Schrift wirkt deutlich beständiger und der Unterstrich_ als “Schreibcursor” passt natürlich auch perfekt ins Konzept. Was ich aber garnicht leiden mag, ist die Farbgebung. Meine Hassfarbe “linkblau” und alle weiteren Farben ähneln zu sehr den Standardfarben in Microsoft Office (zum Text markieren). Es gibt auch andere auffällige Farbkombinationen, die etwas mehr Eigenständig für das Unternehmen gewesen wären. Mutig ist sicherlich das Kürzel a_ welches den “springer” mal komplett außen vor lässt.

      1. Super konstruktiv der Kommentar, kann man sich auch sparen!! Ich hasse auch so manches, z.B. wenns Leute gibt, die den “Sonnen Schirm” aufstellen oder wenn sie “Klug Sch***er” sind. Sorry und Mahlzeit bei der Gelegenheit.

  2. Normalerweise bin ich niemand, der sich über “unsauber” positionierte Buchstaben beschwert, aber dass das “i” nicht mittig zwischen “r” und “n” sitzt, tut mir in den Augen weh.

    Die Farben hingegen gefallen mir ziemlich gut.

    1. Dir ist aber schon bewusst wie Spationierung funktioniert, oder? Wenn nicht: Es geht um einen optischen Ausgleich, sprich die Buchstaben werden visuell gleich ausgerichtet und eben nicht mathematisch. Genau das ist hier korrekterweise passiert. Die zwei Senkrechten, die aufeinander treffen (“i” und “n”) brauchen optisch einen größeren Abstand als das “i” zum “r”, da dieses einen Frei- bzw. Weißaum im unteren Buchstabenereich aufweist.

      1. Nein, ich kenne als Laie nicht das Prinzip hinter der Spationierung, das muss ich zugeben. Ich finde ganz einfach, dass das Logo so etwas verschoben aussieht, es passt für meinen Blick einfach nicht.

        Also richtig gemacht, aber für mich greislig :-)

      2. Danke Florian und Tobi für Eure konstruktiven Beiträge!
        Es ist für mich immer wieder interessant zu beobachten, wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung in Bezug auf Wort- und Zeichenabstände ist. Dass die Abstände der Buchstaben zueinander unterschiedlich groß sind, ist, wie Tobi erklärt hat, tatsächlich beabsichtigt und handwerklich nicht zu beanstanden. Denn Ziel ist es, die Größe der Buchstabenzwischenräume anzugleichen, so dass diese als harmonisch/rhythmisch wahrgenommen werden. Wenn dennoch der ein oder andere die Abstände als unharmonisch empfindet, muss man das so als Gestalter hinnehmen. Wahrnehmung ist eben etwas sehr persönliches.

  3. Gefällt mir gut. So wird eine jüngere Zielgruppe angesprochen und das ist in Zeiten von Social Media auch sehr wichtig. Meine Sich als Laie.

    1. Ist das per se sehr wichtig, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen? Ist das nicht abhängig von Inhalten oder Produkten? Wären wir nicht froh, wenn manches dem Lauf der Zeit und Welt folgte und verschwände? Wenn eine Zeitung wie Die Welt einen »jüngeren, frischeren Auftritt« erhält, ändert sich nichts an ihrer stockkonservativen und oft hetzerischen inhaltlichen Ausrichtung. So auch bei dem Konzern, in dem sie erscheint: »Es kommt immer darauf an, was hinten rauskommt.« (Helmut Kohl). Wir Designer sollten die Verpackung, die Äußerlichkeit, das Wie nicht zu wichtig nehmen, sondern viel mehr auf das Wozu achten.

  4. Mir fällt dazu nur ein, das ich mich heute an der Supermarktkasse wieder wahnsinnig über die BILD geärgert habe…

  5. Wie lange das Design so hält? Es ist frisch und radikal neu, aber auch sehr auf den Augenblick ausgerichtet. Das “wir sind anders, jung, bunt” ist so laut, dass ich es nicht recht glauben mag. Oder ist das ein Bewerbung für den nächsten spooky-Award?
    Die Website ist aus meiner Sicht nicht konsistent. Ein paar schreiende Farbflächen, aber darunter sehr wenig eigenständig. Der Karrierebereich ist fast peinlich und anbiedernd und sieht ein bißchen nach FDP-Ortgruppe aus. Grundfarben und dann Vollgas!!
    Ich glaube ein wirklich konsistentes Branding war nicht das Ziel, denn es vermittelt weder Haltung noch hat es eine Verbindung zum Produkt oder zum Beispiel zur neuer Architektur. Es ist hat ein digitaler Touchpoint, der deshalb wohl “wilder und jünger” daher kommt. Hat eher Anklang an eine Kampagnenseite.

    Das Logo hat in der Einfachheit ein klare Idee, die so simpel ist, dass sie vielleicht für manche schon als langweilig gelten könnte. Ich finde es klasse.

  6. Ich kenne die “Mont” und bin zudem spätestens seit dem beyerdynamic redesign großer Fan der Schrift. Doch auf Anhieb fällt mir kein Unterschied zur klassichen “Mont” auf. Und doch heisst es: “Eine neue Hausschrift namens Mont AS wurde entwickelt”. Wurde sie nun wirklich angepasst oder nur das “AS” angehängt?

  7. Auch mir gefallen die Mont als neue Corporate Font sowie das Logo in allen drei Formen (statisch, kurz und animiert) ausgesprochen gut. Mit der Light-Version, wie sie im “Brand Film” als englisch-sprachige Untertitelung genutzt wird, tue ich mich allerdings schwer.
    Die Impuls-Elemente sollten vermutlich sparsamer und bedachter verwendet werden. Ihre größte Wirkung entfalten sie auf flächigen einfarbigen Hintergründen oder auf schwarz-weiß Fotos und Videos. Kombiniert mit anderen Gestaltungselementen kommt es immer wieder zu unschönen Farbkombinationen.
    Negativ aufgefallen im Motion Design sind mir die Outlines für Grafik- und Schriftelemente in Anlehnung an das Farbrauschen auf digitalen Bildschirmen.

  8. Wieso eigentlich dieses knallige Blau? Da bekommt man Augenkrebs und will schnell weg vom Zeug. Zuerst das BLÖD-Rot, nun das ekelhafte “Neon-Blau”. Dieser Verlag versteht es, die Menschen zu ärgern.

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