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Meissen modelliert Markenzeichen

Meissen Logo (2009), Quelle: Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Meissen Logo (2009)

Meissen Logo (2009), Quelle: Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen

Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH hat ihr Logo geändert. Der Zusatz „Porzellan“ wurde gestrichen. Das Unternehmen tritt zukünftig als “Manufaktur Meissen” auf. Die Wortmarke wurde modifiziert, wodurch das gesamte Logo eine ganz neue Note erhält. Mit dem vollzogenen Schritt möchte sich das Unternehmen offenbar auch für das im nächsten Jahr bevorstehende 300-jährige Firmenjubiläum herausputzen.

Das Markenzeichen des Traditionsunternehmens gilt als eines der ersten überhaupt. Der reduzierte Aufbau und die Komposition aus Wort- und Bildmarke könnten moderner nicht sein. Die Geschichte über das Design von Markenzeichen wäre ohne Meissen unvollendet.

„Wir wollen das Handwerkliche und Traditionelle stärker in den Vordergrund rücken“, erklärte Geschäftsführer Christian Kurtzke. Das neue Logo soll zudem die breiter aufgestellte Manufaktur kennzeichnen.

Meissen Logo

Im neuen Logo setzte man anstelle der Script-Schrift auf eine Serife, die Caslon, die von William Caslon im 18. Jahrhundert entwickelt wurde. Wer in den Kommentaren hinterlässt von welchem der Williams, dem Spende ich Applaus. Die neue Wortmarke ist deutlich dominanter als der filigrane Schriftzug im Vorgänger. Die gekreuzten Säbel wurden stark verkleinert. Neben dem neuen Zusatz “Manufaktur” enthält das Markenzeichen nun auch das Gründungsjahr “seit 1710”.

So schön die Serife ist – musste die Verkleinerung der berühmten Meissen-Säbel sein? Das neue Logo wird nun durch die Schrift geprägt, im Vorgänger war es das Motiv. Wozu eine Jahreszahl im Logo hinzufügen, wenn die scriptuale Schrift eben genau diese Information auf überzeugendste Weise vermittelt? Bei jedem anderen Unternehmen hätte ich vermutlich – eine gelungene Gestaltung vorausgesetzt – den Mut zur Serife positiv bewertet. In diesem Fall allerdings empfinde ich den Schritt deshalb als bedauernswert, weil die barocke Anmutung, die durch die Schwünge und Schweife der Buchstaben erzeugt wurde, leider vollkommen verloren geht. Ich teile keineswegs die Ansicht “die alte Marke habe an die 70er Jahre mit dem Charme einer Butterfahrt erinnert” wie Kurtzke im Interview sagte. Ich bin gespannt, wie die dt-Leser hier urteilen. Das könnte eine spannende Diskussion werden.

Typografisch bewegt man sich nun auf einer Linie mit Marken wie Boss oder Dior. Tatsächlich ist genau das das Ziel, welches die Geschäftsführung verfolgt. Sie möchte Meissen als weltweit führende deutsche Luxusmarke etablieren. Aus diesem Grund wurde das neue Meissen-Logo entwickelt, das eben diesen Anspruch visualisieren soll.

P.S. Auf den Länderauftritten China und Japan sowie auf einigen anderen Seiten im Auftritt ist derzeit noch das alte Logo im Einsatz.

via sz-online.de

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