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Mastercard verzichtet auf die Darstellung des Namens

Mastercard Logo, Quelle: Mastercard
Mastercard Logo

Mastercard Logo, Quelle: Mastercard

Mastercard hat im Rahmen einer Pressemeldung bekannt gegeben, zukünftig auf den Firmennamen im Logo verzichten zu wollen, je nach Anwendungskontext. Das Unternehmen wähnt sich in Bezug auf den Bekanntheitsgrad des Markenzeichen auf Augenhöhe mit Apple, Nike und Target und sieht im digitalen Zeitalter die Notwendigkeit nach vereinfachter Kommunikation.

Die roten und gelben ineinander greifenden Kreise sind seit über 50 Jahren das Markenzeichen von Mastercard. Wie es seitens des Unternehmens heißt, symbolisierten die Kreise das Versprechen der Marke, die Menschen mit unbezahlbaren Möglichkeiten in Verbindung zu bringen und dass ihre Transaktionen sicher sind. 80 Prozent der Menschen assoziierten das Kreis-Symbol mit Mastercard.

Auszug der Pressemeldung

“Reinvention in the digital age calls for modern simplicity,” said Raja Rajamannar, chief marketing and communication officer at Mastercard. “And with more than 80 percent of people spontaneously recognizing the Mastercard Symbol without the word ’mastercard,’ we felt ready to take this next step in our brand evolution. We are proud of our rich brand heritage and are excited to see the iconic circles standing on their own.”

Seit dem Sommer 2016 verwendet Mastercard ein rein auf zwei ineinander greifende Kreise basierendes Markenlogo (dt berichtete).

Betreut wird Mastercard im Bereich visueller Markenführung von Michael Bierut, Partner bei Pentagram.

Mastercard Credit Card, Quelle: Mastercard
Mastercard Credit Card, Quelle: Mastercard

Kommentar

Da Mastercard bereits seit über zwei Jahren die Bildmarke OHNE Markennamen im Umfeld von Social Media verwendet, seit gut einem Jahr auch in App-Symbolen, stellt sich die Frage, was genau der Anlass für diese inhaltlich doch recht dünne Pressemeldung ist. Mein Eindruck: In erster Linie geht es dem Unternehmen darum, Markenpräsenz zu zeigen und eine gewisse Dominanz auszustrahlen. Schaut her, wir sind so bekannt, wir brauchen nicht einmal unseren Namen im Logo abbilden.

Markenzeichen werden seit Jahren verstärkt auch ohne Namen eingesetzt, deshalb beeindruckt die Nachricht wenig. Wie das Beispiel mit Kreditkarte zeigt, ist es zudem nicht so, als dass der Markenname überhaupt nicht mehr abgebildet würde. Neu ist lediglich, dass bei Mastercard die fixe Einheit aus Bildmarke und Wortmarke zukünftig aufgehoben werden soll. Willkommen im 21. Jahrhundert, kann man da nur sagen!

Denn prinzipiell sollte es innerhalb eines zeitgemäßen Markenauftritts natürlich immer möglich sein, die Bildmarke auch losgelöst vom Schriftzug zu verwenden. Starre, Korsett-ähnliche Systeme wurden in den letzten zwanzig Jahren von modularen und variablen Gestaltungskonzepten verdrängt (Beispiel Audi, Deutsche Bank, u.v.a). Angestoßen wurde dieser Prozess hin zu mehr Flexibilität im Umgang mit Markenzeichen, wie könnte es anders sein, durch die digitalen Medien.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ich denke es geht Mastercard hierbei auch darum zu zeigen, dass man sich von dem Wort “Card” aus dem Namen trennen kann. Ich denke mal nur die Wenigsten werden wissen, dass Mastercard seine Anfänge unter der Firmierung “Interbank” aufgenommen hat.

    Durch neue Bezahlmöglichkeiten via Google Pay, Apple Pay oder sonstige Bezahlmethoden finde ich den Schritt konsequent. Die Assoziation aus dem Namen heraus zu einer physischen Karte wird hierdurch gelockert.

  2. Ich vermute, dass ist natürlich der gewollte Beweis zu zeigen, dass man es nicht nötig hat den Namen zu zeigen, weil man MC ja kennt. Und es ist sicherlich stimmiger wenn man für Apps, Favicons und alle anderen Kleinstanwendungen immer das gleiche Logo verwendet – man lässt künftig nichts mehr weg, da es nichts mehr gibt …

    Spannend bleibt nun die Frage, ob man den Schritt auch bei Maestro wagt. Der blaue und rote Kreis unterscheiden sich natürlich bestens, was aber wenn auf Farbe verzichtet wird? Das kommt ja durchaus gerne mal vor, wie die N26 das beweist: https://n26.com/de-de/metal
    Aber vielleicht sind die Funktionen von Mastercard und Maestro dann irgendwann so verschmolzen, dass es keine Unterscheidung mehr braucht !?! Es bleibt also spannend …

    1. Genau das, was N26 ist nach den Mastercard Guidelines eigentlich verboten (Common mistakes to avoid) https://brand.mastercard.com/brandcenter/mastercard-brand-mark.html

      Die Unterschrift bei Maestro bleibt offenbar erhalten, s. „use at physical merchant locations“. Dort ist beim Zahlungsterminal die Unterschrift von Mastercard nicht sichtbar, beim Logo daneben, Maestro, allerdings schon. Oder auch bei „use at ATMs“ sieht man das

      Ich finde das eigentlich schlecht gelöst, denn so ist das ganze etwas inkonsistent.

      1. Auf der Seite zu dem Link mal auf “Color Specifications” klicken, da finden sich auch die monochromen Varianten.
        Hoppala, da habe ich wohl selber nicht auf die “Common mistakes to avoid” geachtet. My bad. Ja, es bleibt etwas undurchsichtig ;)

  3. finde ich gefaehrlich, die Marke ist zwar bekannt wie ein “bunter Hund” aber so ueberlaesst man den Banken den einigen Markennamen auf der Karte. Meine Bank zum Beispiel gibt mir sowohl Eine Mastercard als auch Eine Visacard, mir ist der Zahlungsdienstleister aber eigentlich relative egal, daher ist ein staerkeres branding mit Namen in meinen Augen hier ein besseres.

  4. Lt. Pressemitteilung Mastercard assoziieren 80 Prozent der Menschen das Symbol mit den beiden ineinander greifenden Kreisen mit dem Unternehmen Mastercard. Nun, die 20%, die dies nicht tun, sind dann ggf. ein Problem des Kundens soweit die MasterCard bei Verwendung nicht als MasterCard erkannt wird. Soll der Kunde ernsthaft im Zweifelsfall hier “Aufklärungsarbeit” bezüglich des Firmenlogos leisten bevor die Kreditkarte als Zahlungsmittel anerkannt wird nur weil der Bekanntheitsgrad als ausreichend gedeutet wird?

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