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Gravis mit neuem Markenauftritt

Gravis Logo, Quelle: Gravis
Gravis Logo, Quelle: Gravis

Der Apple-Händler Gravis präsentiert sich seit Kurzem mit neuem Markenauftritt. Die Farben, das Store Design und auch das Logo werden optisch aufgefrischt. Es sei an der Zeit, den Look dem Zeitgeist und der gewachsenen Position im Markt anzupassen, so das Unternehmen.

Gravis ist ein deutscher Händler für Apple-Produkte und Zubehör. Das Unternehmen wurde 1986 gegründet und ist damit der erste Apple-Händler in Deutschland. Das Unternehmen, seit 2013 ein Tochterunternehmen der Freenet-Gruppe, hat derzeit 38 Standorte in Deutschland und beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. Gravis bietet neben dem Verkauf von Apple-Produkten auch Reparaturen, Service und Beratung an.

Auszug der Pressemeldung

Mit neuer Markenidentität, neuem Logo, erweiterter Zielgruppenausrichtung und einem geschärften Produktportfolio treibt Gravis nun Transformation und Innovation voran. Das Erscheinungsbild von Gravis ist ab sofort klarer und zeitgemäßer, allem voran das neue Logo: Durch das frische digitale Grün und einen markanten neuen Schriftzug präsentiert sich Gravis selbstbewusst und modern. […] Als erster #Apple Reseller in Deutschland hat sich Gravis ständig weiterentwickelt – das Rebranding geht diesen Weg konsequent weiter.

Gravis Branding – Visual Fassade, Quelle: Gravis
Gravis Branding – Visual Fassade, Quelle: Gravis
Gravis Branding Store Design, Quelle: Gravis
Gravis Branding – Visual, Quelle: Gravis
Gravis Branding – Visual Fassade, Quelle: GravisGravis Branding Store Design, Quelle: GravisGravis Branding – Visual, Quelle: Gravis

Online auf gravis.de ist das neue Corporate Design bereits umgesetzt, ab dem 1. September werde mit der Umbeflaggung der ersten Gravis Stores begonnen, den Anfang machen München (Innenstadt), Berlin (Ernst-Reuter-Platz), Münster, Wuppertal, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Stuttgart, Leipzig, Hannover und Hamburg. Die Umgestaltung weiterer Stores werde sukzessive erfolgen.

Realisiert wurde der neue Markenauftritt in Zusammenarbeit mit Studio LIT (Berlin).

Kommentar

Apple Logo (1977) auf IIe (veröffentlicht 1979)
Apple Logo (1977) auf IIe (veröffentlicht 1979)

Ein Hauch 70er-Jahre-Tech-Look fürs neue Logo. Ich meine eine gewisse Anlehnung an Apples früheres Logo von 1977 (Abb. links) zu erkennen. Wobei etwa die Form des „a“ schon unterschiedlich ist. In ihrer Stilistik jedoch ähneln sich beide Wortmarken, auch in Bezug auf die Strichstärke. Ich würde allerdings nicht so weit gehen und das Design als Retro zu bezeichnen. Die neue Gravis-Wortmarke hat, im Gegensatz etwa zum Anfang des Jahres veröffentlichten Twitter-Blue-Visual, nichts „Schrulliges“ / Gestriges an sich. Einen großen Anteil daran, dass die Marke als zeitgemäß wahrgenommen werden kann, hat freilich das satte, zum Neonton tendierende Grün. Das neue Typologo ist, wie ich finde, mehr im hier und jetzt als die in der FF Unit gesetzte Wortmarke samt Pastillenform-Korpus. Sie ist auch zeitgemäßer als die Variante mit vorgestellter Freenet-Bildmarke, die von Beginn an wie eine Interimslösung gewirkt hat und die nun nach kurzer Lebensdauer wieder verschwindet.

Interessant zu beobachten ist zudem der akzentuierte Einsatz einer Serifenschrift, in diesem Fall der Teodor (Displaay), in diesem Anwendungskontext. Denn Technik- und Technologie-Affinität zu kommunizieren, ist gemeinhin nicht unbedingt eine Stärke von Serifenschriften, stehen sie aufgrund ihres Charakters eher für Werte wie Tradition, Beständigkeit, Ernsthaftigkeit, Zeitlosigkeit. Auch wenn die in der Teodor gesetzten Headlines/Texte im Zusammenspiel mit dem robusten, block-haften Logo nur bedingt harmonisch wirkt, empfinde ich diesen Stilmix und dadurch erzeugten Stilbruch gerade im Kontext einer Technik-getrieben Marke spannend.

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Es kommt mir vor, als hätte ich die Musik aus dem Instagram-Post schon x-mal gehört, kann das sein? Ich meine sogar in Bezug auf andere Logo-Vorstellungen. Ist das nur ein beliebtes Motiv oder ein und derselbe Track?

  2. Mehr noch als das Logo erinnert mich die Serifenschrift an die alten Apple Kampagnen “Think different.”
    Insgesamt sehr gelungen und ein großer Schritt vorwärts.

    1. Natürlich!
      Die Kampagne hatte ich beim Verfassen tatsächlich übersehen. Dank Dir für den Hinweis SPurz.
      Seinerzeit (1997) von der Agentur TBWA\Chiat\Day (Los Angeles) erdacht. Und natürlich war die hier verwendete Serifenschrift (Apple Garamond), ebenso wie die Schwarzweiß-Optik und die abgebildeten Personen (Gandhi, Einstein, u.a.), ein bewusster Stilbruch. Die Kampagne beschreibt die Abkehr weg vom Computer (Technik-bezogen), hin zum Menschen (Motivations-bezogen).

      Think different Slogan (1997), in Apple Garamond Think different Slogan (1997), in Apple Garamond

  3. Ein absolut gelungenes Rebranding am Zahn der Zeit und es wird dem Thema sehr gerecht. Was allerdings einen kleinen Beigeschmack hat, ist dass die zuständige Agentur, die auch taxmaro ein Rebranding verpasst hat und die Designelemente allesamt sehr, sehr nach Copy Paste aussehen.
    https://www.litcreate.com/work-detail/taxmaro
    Einmal erstellt, zweimal verkauft, also irgendwie auch sehr clever. Chapeau.

    1. Tatsächlich finde ich 80% der Arbeiten von LIT sehr sehr ähnlich und kaum unterscheidbar. Ist eben Ihr Stil. Dennoch spannend. Zum Rebranding: mir fehlen so die letzten 20% und auch die Website, was der Kern von Gravis neben den Stores ist, ist mir zu altbacken und zu langweilig, da geht mehr 2023!

      1. Dem kann ich nur zustimmen. LITs Arbeiten ähneln sich sehr stark, was nicht grundsätzlich schlimm ist, aber als Brand möchte man doch eher unique sein anstatt aufgewärmtes zu bekommen.

        Das Redesign des Logos war jedenfalls dringend notwendig, welches endlich von der Freenet-Bildmarke befreit wurde. Auch die ausgewählte Typographie und Farbauswahl passen. Wirkt auf mich sehr frisch!

        Und nun kommen wir zur Website und den Rest des Corporate Designs. Hier entsteht aus meiner Sicht ein absoluter Bruch. Die Auswahl der altbackenen Pastellfarbe für den Hintergrund mit dem dunkelgrün und random kreierten Form + Text Visuals harmonieren aus meiner Sicht überhaupt gar nicht. Das wirkt alles etwas gewollt vintage auf hip. Und wie Larsupilami schon erwähnte, sieht der Store jetzt schon wie von gestern aus. Da sah der vorherige Shop schon um einiges moderner und optimierter aus.

        Fast nirgendwo wird das gesättigte Grün nochmals aufgegriffen, außer für die CTA-Buttons und das noch nicht mal richtig. Zudem gibt es kein einheitliches Grid-System. Fast jede Sektion hat unterschiedliche Breiten. Wurde der Store auch von LIT umgesetzt? Falls ja, würden mich die handwerklichen Fehler einer Branding-Agentur nicht überraschen.

        All in All finde ich, dass das beste am Rebranding das Logo ist. Der Rest ist meiner Meinung nach eher mäh…

  4. Interessant der Einwand im Kommentar, dass Serifenschriften nicht mit Technologie verbunden werden.
    Als ich mit Computern richtig in Berührung kam, da waren Serifenschriften in der Technik durchaus üblich. Microsoft Windows 3.1, Office 6, AmiPro, Corel Photopaint, Apple… alle verwendeten in den frühen 90ern sehr prominent Serifen-Schriften, auch in den Produktlogos.

    Und auch zur Anfangszeit im Web waren viele Logos mit Serifen ausgestattet – Yahoo, Net Flix, Google, AltaVista… Erst im neuen Jahrtausend nahm meiner Beobachtung nach die Begeisterung für Serifen ab.

    1. Stimmt Florian, auch in frühen DTP-Programmen wie Aldus Freehand oder Adobe Illustrator hatte man anfangs auf Serifenschriften gesetzt.

      Es gibt allerdings bei allen von Dir und mir genannten Marken und Produkte kein Schema, das hier greifen würden. Nicht nur sind die Produkte und die Unternehmen sehr verschieden, auch das Ergebnis im Typographischen ist es. Beim Yahoo-Logo (1996–2013) etwa ist die Form der Lettern und deren Anordnung völlig unkonventionell, somit kommt auch der für viele Serifenschriften klassische Look gar nicht zum Tragen. Hinzu kommt, dass viele der genannten Marken und Produkte faktisch zwar einen Technik-Bezug haben, allerdings ist dieser während der Anwendung weniger von Bedeutung –> hier geht es stärker um die Kreation.

      Bei neuer, noch ungewohnter Software wie Aldus Freehand 1.0 oder Adobe Illustrator 1.0 ging es zudem wohl auch darum, einerseits eine gewisse Leistungsfähigkeit, Exzellenz und Seriosität zu vermitteln, das funktioniert mit Serifenschriften sehr gut, andererseits auch darum, die Scheu vor dem Neuen abzubauen. Hier können Serifenschriften Barrieren abbauen.

      Ruth Kedar, die Schöpferin des (zweiten) Google-Logos (1997) erklärte einmal, sie habe diese Serifenschriftart (Baskerville Bold) gewählt, damit das Logo als „warm, einladend und zugänglich“ angesehen werden kann. Sie wollte, dass das Logo einen positiven und freundlichen Eindruck hinterlässt.

      Und um auch noch auf Deinen letzten Satz einzugehen. Mein Eindruck ist, dass die Begeisterung für Serifenschriften und für ausgefallenere Schriftarten wieder zunimmt, seit einigen Jahren schon.

      1. Dem stimme ich zu :) Ich bin ehrlich gesagt froh dass die Schriftlandschaft weider bunter wird, und da gefällt mir auch das Gravis-Logo. Vor einigen Jahren (du hattest da ja auch einen Artikel dazu) schien es ja so, als würde bald jedes Logo nur noch in uniformer Masse untergehen.

        Wäre mal interessant zu wissen, was ein Profi wie du schätzt, welche Logo-Formen und Schriftarten die nächsten 10 Jahre dominieren werden :)

  5. Die Schrift auf dem alten Apple-Logo ist übrigens von Othmar Motter, gesetzt aus der Motter-Tektura.
    Und wenn ich es in dem Buch »Othmar Motter · Meister der Extrabold« richtig sehe, hat er den Apfel auch gleich noch für Pfanner-Getränke »vermostet«

  6. Während meiner Lehrzeit in einer Vorarlberger Druckerei hatte ich es schon mit Motters »Vorarlberger Graphik« zu tun. Die »Motter Corpus« habe ich schon seit ewigen Zeiten auf meinem Rechner. Als die Schrift 1994 erschien, gab es in PAGE den Artikel »Straffer Körper«. Hier wurde auch schon auf das alte Apple-Logo hingewiesen. Die »Motter Femina« schmückte auch manchen Friseursalon von Flensburg bis zum Bodensee. In Niedersachsen wurde er allerdings bekannt, als ein Grafiker in dem Buch »Zeichen und Signets« ein Logo eines Vorarlberger Reitclubs entdeckte, dessen Pferdedarstellung ganz nahe am damaligen neuen Niedersachsenlogo war. Das Reitclub-Logo war aber wesentlich älter. Ging damals auch durch die HAZ.

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