Der Suchmaschinenriese Google hat heute ein neues Logo vorgestellt. Im offiziellen Google Blog wird die Umstellung von dem seit je her in Serifen gesetzte Schriftzug hin zu einer serifenlose Wortmarke mit dem veränderten Medienkonsum begründet. Auch wenn die Wortmarke nun etwas kräftiger wirkt, ist mir das als Begründung offen gesagt etwas sehr dünn.
Ebay, Yahoo!, Microsoft, zuletzt Facebook und nun Google – der Trend in Richtung Beliebigkeit hält an. Die Zeiten, in denen Logos schräg, schrullig oder Ecken und Kanten haben durften, scheint vorbei. Zu diesem Schluss kann man jedenfalls vor dem Hintergrund jüngster Designentwicklungen kommen. Mehr schlecht als recht begründen die beiden Google-Mitarbeiter Tamar Yehoshua und Bobby Nath im Google Blog, dass sich die Zeiten geändert hätten und man heutzutage Google-Dienste nicht nur auf Desktop-PCs nutze, sondern auch auf anderen Geräten. Hört hört. Demzufolge müssten im Grunde fast alle Logos dieser Welt erneuert werden, oder nicht?
Nicht entgangen sein sollte Tamar und Bobby, dass Displays in den letzten Jahren gerade von mobilen Geräten deutlich an Qualität zugelegt haben. Was vor zehn oder noch vor fünf Jahren pixelig und verschwommen ausschaute, ist heute in aller Regel scharf, zuweilen retinascharf, übrigens selbst eine solch vergleichsweise dünne Serifenschrift, wie sie Google bislang verwendet hat. Nur weil sich immer mehr Menschen mittels Tablets und Smartphones im Netz bewegen, erfordert dies keinesfalls die Umstellung auf eine serifenlose Schrift. Wäre ja noch schöner. Davon abgesehen ist man nicht gut beraten, Trends blind zu folgen.
Ob eine charkterlose, zumindest aber in Bezug auf aktuelle Designströmungen betreffende konformistische* Wortmarke zu Google passt, mag ein jeder für sich selbst beantworten. Meines Erachtens widerlegt das nun präsentierte Logo eindrücklich, dass Google ein unkonventionelles Unternehmen sei, wie es ihre Gründer gerne betonen, zuletzt im Zuge der Ankündigung von Alphabet vor wenigen Wochen. Bezogen auf die Markenführung tickt Google offenbar ebenso wie Ebay, Yahoo! und andere Unternehmen, die zuletzt auf ein vereinfachtes Logo umgestellt hatten. Gemein ist allen Unternehmen ein besonderer Fokus auf Wachstum, um das einmal möglichst neutral zu formulieren. Da wäre es schon strategisch klug – denn so haben es die aufgeführten Unternehmen ja mehr als ein Jahrzehnt gehalten –, mit Hilfe einer entsprechenden visuellen Identität gegen das mutmaßlich schlechte Image gegenzusteuern. Groß, aber irgendwie knuddelig halt, nicht perfekt, menschlich. Mit knuddelig ists vorbei. Das neue Logo schaut aus wie das Ergebnis eines von Google-Entwicklern erschaffenen Algorithmus: technisch sauber, überaus praxistauglich, aber seelenlos.
Mag sein, dass diese Einschätzung ein wenig hart ist. Im Vergleich zu dem von Marissa Mayer höchstpersönlich entworfenen Yahoo!-Zeichen wirkt das neuen Google-Logo hochprofessionell, vor allem wird ein System dahinter sichtbar, eine Architektur: Material Design ist ein überzeugendes Konzept.
Die Farben des Logos bleiben als identitätsstiftendes Element erhalten – das schon. Dennoch ist es wie bei zuvor genannten Redesigns bei Ebay, Yahoo! und anderen: ein Stück Identität geht verloren. Das kann und das darf man, wie ich finde, bedauern. Gesetzt ist die neue Wortmarke in der Schrift Product Sans. Die Schrift wurde eigens für das Corporate Design von Google entwickelt. Man wird sie alsbald auch in vielen anderen Google-Produkten sehen. „Neutral consistency“ nennt Google diesen Ansatz. Auf dieser Basis will man das Design aller Produkte harmonisieren. Eine Notwendigkeit, auf die übrigens schon 2007 im dt hingewiesen wurde (siehe: Wildwuchs bei Google) und zuvor auch Microsoft dazu veranlasst hatte, eine eigene Designsprache zu entwickeln.
Auf design.google.com wird das Corporate Design von Google inklusive neuem Logo eingehend erläutert. Ich bin gespannt, wie dt-Leser auf das neue Google-Logo reagieren und freue mich auf die Diskussion.
* Ist es nicht erstaunlich, dass eine geometrische Serifenlose zu Anfang des 20. Jahrhundert noch als Avantgarde galt, während sie heutzutage den Mainstream markiert!?
Als Futura-Fan kann ich der Schrifttype ja durchaus etwas abgewinnen. Nur leider beschränkt sich die Originalität auf die Praktikabilität. Und spätestens beim neuen Google+-Logo hört die Ästhetik auf.
Bei all dem Vereinfachungs-Bashing, das sich wohl auch in den Kommentaren unter diesem Artikel (wie im Artikel selbst) finden lassen wird, finde ich einen Aspekt sehr herausstellenswert, den Du, Achim, leider nicht erwähnt hast. Ich zitiere von design.google.com: “[…] building a special variant of our full-color logo that is only 305 bytes, compared to our existing logo at ~14,000 bytes.” Insofern mögen hinter der Vereinfachung nicht einfach nur ästhetische, geschmackliche oder – wie immer unterstellt – zeitgenössische, sondern auch ganz pragmatische Überlegungen stehen. Bei einer Seite, wie der Suchseite von Google, die täglich milliardenfach aufgerufen wird vielleicht gar nicht sooo uninteressant.
Wenn tatsächlich eine verbesserte Performance das entscheidende Argument ist, dann hätte man konsequenterweise auch auf die verspielte Darstellung des Logos innerhalb der Seitennavigation verzichten müssen. Für den User ist die unterstellte KB-Verringerung irrelevant, weil nicht spürbar. Überdies wäre eine verbesserte Performance auch dadurch zu erreichen, indem man beispielsweise einzig das Serifen-G als Absenderlogo verwendet. Das alte G als Absender zu verwenden, drängt sich geradezu auf. Der Bruch von Serifen-G mit dem sonst sehr „cleanen“ Material Design hätte ich spannend gefunden. Nun denn …
Wie gesagt, ging meine Überlegung nicht in Richtung Design (über vereinfachtes Design diskutierten wir ja schon an derer Stelle intensiv), sondern Funktionalität. Stefan, zwei Kommentare weiter unten, mag schon ganz Recht haben: Für den User ist es in den allermeisten Fällen zwar unerheblich, ob eine Datei 305 Byte oder 14 Kilobyte groß ist. Aber für den Anbieter einer Seite, die milliardenfach geklickt wird, mag es durchaus interessant sein, da kommt dann schließlich doch einiges an Datenvolumen zusammen. Vielleicht ist ja auch das ein Aspekt der steten optischen Vereinfachung der immer größeren Unternehmen, die immer mehr Daten ins Netz blasen?
Naja, ob das Google-Logo nun 305 Bytes oder 14 KB groß ist, sollte im Zeitalter des Highspeed-Internets nun wirklich keine Rolle spielen. Solche mickrigen Dateigrößen waren ja noch nicht mal zu 256Kb-Modem-Zeiten ein Problem.
Und sobald anstelle des Google-Logos mal wieder ein Google Doodle zu sehen ist, hat sich die Sache ohnehin erledigt.
Ich denke, es geht um die gesparte Bandbreite im Rechenzentrum und nicht beim Benutzer.
Doch spielt es! Nicht in den USA, nicht in Deutschland, nicht in irgendeinem Weststaat. Aber Google will nicht nur 1 Milliarde Nutzer haben, sie wollen jeden Menschen erreichen und nicht jeder Mensch hat eine schön schnelle Internetleitung, Millionen haben nicht einmal Internet (woran auch Google mit dran arbeitet, um denen Internet zu bringen, damit diese Google nutzen können).
Ich könnte ja durchaus verstehen, dass jede Reduzierung anhand der Milliarden an Zugriffen und den potentiellen Nutzern in den entlegensten Regionen irgendwo Sinn ergibt. Aber onlime schreibst ja schon: Das wird komplett konterkariert, wenn man weiter jeden zweiten Tag ein Doodle reinpackt. Nun ist das Logo vielleicht keine 14kB mehr groß, wird aber heute durch ein 262kB großes gif ersetzt – zwanzig Mal so groß wie das Bildchen, was gestern noch an gleicher Stelle zu sehen war. Das führt das Argument komplett ad absurdum.
Die 305-Byte-Variante wird vermutlich auch nicht bei dir im Browser auftauchen. Aber im Browser auf älteren Smartphones im 2G-Netzwerk in Nigeria (180 Mio. Einwohner) machen 14 kB schon einen ziemlichen Unterschied, was die Wartezeit angeht. Dort wird sicher auch nicht das 262-kB-Doodle von heute ausgeliefert. Man darf bei solchen Überlegungen nicht immer nur Breitband-Land im Auge haben.
Es geht um die “Streamlined Search for Low-Bandwidth Users”: Before and after.
Nicht jeder Mensch genießt überall 50 Mbit/s. Das wird von Gestaltern heute zu oft vergessen, sodass die allermeisten Internetseiten bei GPRS im Zug unbenutzbar werden. In manchen Regionen der Welt freuen die Menschen sich über GPRS-Geschwindigkeit. Auch diese Kunden bedient Google.
305 Bytes muss dann wohl ein mit gzip komprimiertes SVG des “G” sein, was anderes können sie unmöglich meinen. Wenn sie das dann mit einer 14-Kilobyte-Pixelgrafik vergleichen, dann ist das beinahe die Definition eines Vergleichs von Äpfeln mit Birnen. Ein sehr obskures Argument für ein Logo, auch das alte “G” hätte man sicherlich genauso platzsparend mit SVG untergebracht (ob es nun 300 und 600 oder 900 Bytes sind, ist dem TCP/IP-Frame relativ pflaumenmarmelade).
Was das Logo selbst betrifft: Ich vermisse ein zumindest ganz ganz kleines bisschen Charakter — das mal kurz schräg reinrollende “e” am Ende kann’s ja wohl nicht gewesen sein. Sind wir tatsächlich jetzt an dem Punkt angelangt, an dem Logodesign nur noch die Auswahl der Schrift und der Farbe(n) ist?
Gutes Logo, gute Evolution. Reiht sich super in das Material Design ein.
Irgendwie macht die Begründung keinen Sinn, gerade weil mobile Displays heute ne höhere Schärfe haben als PC-Monitore. Warum also extra deswegen auf Details verzichten?
Das Große G mit den Serifen geht und irgendwie verband ich stehts dieses G mit einer Bibliothek, mit Wissen, größer als Alexandria :D, in all der Moderne auch etwas Ursprünglichen, es hat immer beruhigt das da noch eine gewisse Verbindung war zum alt bekannten gedruckten Wort und nicht nur “BigDing” sein. Ich hoffe man wird warm damit es wirkt so kühl, vielleicht zu cool. Mal sehen.
Ich finde das neue Logo gut. Die Serifenschrift des Google-Logos (die Schrift heißt “Catull”) habe ich immer als antiquiert und für ein modernes, globales Unternehmen als unpassend empfunden.
Nicht ohne Erwähnung bleiben sollte zudem das, was mit dem Logo in der Bewegtbildebene passiert. Die vier farbigen Punkte, die aus dem Logo entstehen und durch Animationen den User leiten, sind definitiv erwähnenswert – zumal ich etwas ähnliches in dieser Konsequenz noch nirgendwo gesehen habe. Hier wird deutlich, wie wichtig solche Animationen heutzutage geworden sind und dass man deutlich weiter denken kann und sollte, als bis zum Logo und der klassischen Corporate Design Umgebung.
Im Übrigen bekommt das Logo, sieht man es denn einmal animiert und in Aktion und nicht nur als Grafik, wieder sehr viel Charme und Persönlichkeit. Es nimmt einen ein bisschen an die Hand und führt durch die Anwendungen.
Ich glaube die meinen mit dem geänderten Konsumverhalten und den vielen unterschiedlichen Geräten, mit denen Google verwendet wird etwas anderes als nur die Darstellungsqualität. Vielmehr interpretiere ich in die Erklärung die neue Dynamik des Logos. Es ist durch die strenge Schrift nicht mehr in eine feste Form gepresst sondern wirkt fließend. Das neue Google sieht wie eine Form aus, in der sich die bunten Farben ergießen. So sind sie gleichsamt frei, andere Darstellungen wie die farbigen Punkte oder das große G zu formen oder für einzelne Unterbereiche wie Gmail zu stehen.
Mehr Dynamik und Flexibilität und eine bessere Animationstauglichkeit sehe ich in dem Redesign.
Lediglich das schicke und markante kleine g vermisse ich schon etwas.
ich finde es bemerkenswert die Bewertung des Logos nur auf die 6 Schriftzeichen zu beschränken. Da merkt man noch den alten Ansatz der Beurteilung. Statisch auf Papier zu einem animierten Logo für Bildschirme. Und Datendurchsatz im mobilen Netz ist für global tätige Unternehmen entscheidend. Desktopcomputer kann man inzwischen vernachlässigen, die sind inzwischen nur noch das nötige Handwerkzeug für mobilen Inhalte.
Wenn das Logo klein dargestellt wird, sieht es erstens so aus, als habe das große G eine geringere Strichstärke, als die restlichen Buchstaben; zweitens rutscht es optisch zu weit nach oben. Außerdem könnte der Abstand zwischen g-l-e etwas größer sein. Das L wirkt wie eingequetscht zwischen G und E.
Aus typographischer Sicht wirkt das neue Logo ein bisschen mit heißer Nadel gestrickt. Geht das nur mir so? Dabei hat Google doch kürzlich erst bewiesen, dass sie durchaus einen Blick für solche Kleinigkeiten haben.
Nein, “gle” geht gar nicht. Endlich merkt das mal einer – hallo Markus. Übrigens: Ich bin zum Designtagebuch gekommen durch das schöne Spationierungsspiel vor langer Zeit, bei dem ich meist 98 % Trefferquote hatte. Und ich hab mich manchmal dann gemeldet, wenn Kollegen sich nicht die Mühe machen, wenn schon nicht in Heads, so doch wenigstens in neu geschaffenen Logotypes Augenmaß anzuwenden (sofern sie welches haben). Der Hinweis “gesetzt aus der …” ist dabei keine Entschuldigung. Es gibt auch schlecht zugerichtete Fonts, da muss man dann schon mal ran. Aber was soll’s, sieht doch keiner.
Sicherlich gewöhnt sich jeder dran. Momentan ist es jedoch … “suppig”
Wie bei den aufgeführten Logoänderungen leider sehr beliebig. Es sagt nicht mehr wirklich “Google” aus. So sehe ich es inzwischen auch beim neuen Facebook-Logo. Es ist halt eins unter vielen. Diese Untergehen in der Masse könnte dadurch verhindert werden, also eine gewisse Individualität beibehalten werden, wenn man das ‘G’ ein bisschen nach links “kippte” – und die ‘Öffnung’ vlt. etwas weitete.
ABer: Man sieht “Alphabet”, würde ich sagen. Zumindest sieht es sehr “alphabetisch” aus.
Zur erwähnten Begründung: Die erinnert doch sehr an die Änderung des CD beim WDR, der sich damals – leider – von seinem Winkellogo verabschiedete (verabschieden musste?). Zitat: “Auch die Überprüfung des Winkels in kleinen Anwendungen, z.B. auf mobilen Endgeräten hat gezeigt, dass eine starke Verkleinerung zum Nachteil für die Wiedererkennbarkeit des WDR ist. Daher wurde die Entscheidung getroffen, das Winkellogo abzuschaffen und den WDR unter der Wortmarke weiterzuführen.” (Judith Bußmann, Leiterin Corporate Design Westdeutscher Rundfunk Köln)
Das war im April 2012 (https://www.designtagebuch.de/wdr-stellt-auf-neues-corporate-design-um/) und wie du, lieber Achim, richtig bemerkst: seitdem haben sich die mobilen Endgeräte besonders auch in der Grafikanzeige enorm weiterentwickelt!
Grüße aus Köln,
Rapha
Google goes Mainstream. Ich hab’ es befürchtet. Es kommt mir vor, als ob der moderne Designer gerne mit dem Strom schwimmt. Wenn demnächst Coca Cola eine Grotesk Wortmarke bekommt, dann sollten viele von uns Designern nochmal überdenken, was die Aufgabe von einem Logo ist. Unabhängig vom Corporate Design kann man das neue google Logo jetzt nur noch an den Farben… ach Moment – für Internetfremdlinge, Farbenblinde und “Was-ist-Kommunikationsdesign”-Frager sieht google ja schon fast aus wie ebay. Außerdem frage ich mich gerade, wie ich demnächst auf meinem Handy die google-Suchleiste mit einfarbigem Logo erkennen soll. Toll, wie facebook, ebay und nun auch google grundlegende Designkriterien wegwerfen. Bald denkt sich jeder Möchtegern-Designer: Was google kann, kann ich auch, und tippt sein Logo in einer futura-ähnlichen Schrift und sagt FERTIG! Ich hätte mir mehr Originalität von google gewünscht. Ich sehe ein, dass ein Redesign an der Zeit war und dass sich das neue G schön animieren lässt, aber das wäre auch mit mehr Charakter möglich. Die Kreativität, die google sonst versprühte, finde ich in dem neuen Logo leider nicht wieder. Da hilft auch ein komisch-grinsendes e nicht.
wirkt doch leider sehr beliebig und billig. das alte Google-Logo hätte man sich auch gut auf Autos und teuren Anlagen vorstellen können – dieses Spielzeuglogo eher nicht.
Grundsätzlich erinnert die Typografie, vor allem beim kleinen “e”, ja sehr an die Kabel, die von Rudolf Koch in den 1920ern erdacht wurde.
Aus meiner persönlichen Meinung heraus, finde ich das neue Google Logo um einiges beliebiger als das alte oder die Kabel.
Es wäre interessant, wie sich hier die Neue Kabel (https://typeclass-of-hfg.tumblr.com/post/94375495942/neue-kabel-typedesign-by-marc-sch%C3%BCtz-typeclass) schlagen würde.
Meine persönliche Meinung: Super! Ich mag es. Gerade eBay und Microsoft habe ich diesen Stil nicht wirklich abgekauft. Diese Logos wirken falsch, ja seelenlos. Aber in das Google Universum passt – meiner Meinung nach – eine solche Variante.
Endlich sieht das Logo so aus, wie sich Google für mich anfühlt. Wie ein kleiner, lustiger, naiver Bruder mit dem man spielen will. Das ist doch auch, was sie erreichen wollen?
Ich fand das alte Logo sah aus wie aus einem Museum. Wie ein alter, wissender Opa, der einem die Welt erklärt.
Sehr gute Entscheidung. Das neue Logo ist SVG tauglich, sodass es auch auf hochauflösenden 1080p ind 2k Displays gut aussieht. Das alte png sah da schon etwas vedwaschen aus.
Naja, das kann nichtsdestotrotz ja kein Hauptargument sein. Wenn es nur um die reine vektorbasierte Form ginge, wäre eine Konvertierung des alten Logos sicher das kleinste Problem gewesen.
Das alte Logo als SVG war 6kb. Das neu ist nur halb so groß. Das ist eine beträchtliche Einsparung. Zwar denken hier die meisten, dass das bei heutigen Bandbreiten vernachlässigter ist, aber ist es ist extrem wichtig das die wahrgenommene Ladezeiten beim Laden der ersten so so gering wie möglich sind. Da werden alle möglichen Tricks wie Inlining von wichtigen Styles (“critical path) durchgeführt. Retina und Filesize werden sicher die beiden Hauptgründe sein.
> Das neue Logo schaut aus wie das Ergebnis eines von Google-Entwicklern erschaffenen Algorithmus: technisch sauber, überaus praxistauglich, aber seelenlos.
Die Seele kommt in Form von Motion Design und eleganten Übergängen, sowie informativen Zwischenzuständen zurück. Und das viel intensiver als zuvor. Das alte Serifenlogo ist denkbar ungeeignet, weil statisch und nicht minimalistisch genug für Logo Animationen oder die Übernahme einzelner “Logo Elemente“ in eine Benutzeroberfläche.
Die geometrischen Grafiken erlauben Google in vielfältiger Weise die Identität über all ihre Produkte hinweg subtiler zu kommunizieren. Wie in dem Videos von Google Design zu sehen ist, werden nun auch Zeichen die den Zustand eines Prozesses, einer Interaktion, etc. visualisieren Identity–konform umgesetzt.
Gerade der Übergang von einem Google Produkt zu einem anderen erschien mir immer etwas hart. Ich hoffe dass die neue Identität dafür genutzt wird, die Grenzen einzelner Applikationen zu verwischen, ohne dass die dabei an Unterscheidbarkeit zu verlieren. Wenn ich von Google Inbox zur Nest App wechsle möchte ich einen flüssigen Übergang, bzw. gar nicht erst merken, dass ich gerade eine Anwendung gewechselt habe.
Insofern ja, ein Stück Identität (Nostalgie) geht verloren, aber die gewonnene Flexibilität stärkt den Auftritt insgesamt.
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Das gelbe “o“ steht – wie ich finde – etwas wackelig.
Ich finde diese Passage aus dem Absatz “Logotype” am treffendsten:
“The Google logo has always had a simple, friendly, and approachable style. We wanted to retain these qualities by combining the mathematical purity of geometric forms with the childlike simplicity of schoolbook letter printing.”
Die alte Catull-Wortmarke haben wir lieb gewonnen, aber wenn wir ehrlich sind, war sie typografisch unter aller Sau. Vor allem bei der Schwarzweiß-Version, die ich beim Booten meines Nexus bestaunen darf, verschwimmt das “gle” neben dem offenen “Goo” zu einem einzigen Brei.
Wenn ich mir anschaue, wie aus dem neuen Logo die bunten Google-Bälle als traditionelle Identitäts-Elemente abgeleitet werden oder das Favicon, dann bin ich richtig froh über den Wechsel. Schon nach einem Tag kommt mir das alte Logo veraltet vor.
Auf Hacker News gibt es in einem Threadsehr interessante Gedanken und Links.
Ich empfinde vor allem das neue bunte G als deutliche Verbesserung gegenüber dem kleinen weißen g auf blauem Hintergrund, das bislang als “Logo” der Websuche angezeigt wurde.
Zudem finde ich erwähnenswert, dass sich die neue Ästhetik an die des Mutterkonzerns Alphabet anlehnt. Vielleicht Teil eines größeren Konzepts?
Zu guter Letzt denke ich, dass die Animation der vier farbigen Punkte, die sich zum Google-Schriftzug transformieren, hier zu wenig gewürdigt wurde, diese ist nämlich alles andere als austauschbar oder beliebig sondern passt sehr gut zu der verspielten Identität von Google.
Cheers!
[…] dass Google ein unkonventionelles Unternehmen sei, wie es ihre Gründer gerne betonen“, heißt es dort. Und weiter: „Das neue Logo schaut aus wie das Ergebnis eines von Google-Entwicklern erschaffenen […]
Vielen Dank für den Artikel, Achim. Ich kann mich größten Teils meinen Vorkritikern nicht anschließen. Mir persönlich missviel bisweilen die stohische Logotype Googles. Ich habe nicht wirklich die Verbindung des Zeichens einer bunten Kinderland-Renaissance-Antiqua mit dem bedeutenden Technologie-Konzern sehen können. Daher ist meiner Meinung nach die aktuelle, groteske Lösung sehr treffend, gerade bezüglich der Markenausrichtung des Unternehmens und wie ich finde längst überfällig. Lediglich dem zweigeschossigem “g” trauer ich ein wenig hinterher.
“missfiel”
Chapeau!
Das Hauptmerkmal am Google Logo sind die Farben, durch das neue Design wird das nur mehr zum Vorschein gebracht. Auch wenn man nur die drei farbigen Punkte betrachtet geht der Gedanke Richtung Google.
Ausserdem passt das alte Logo nicht wirklich zum Material Design.
Daher finde ich die Umsetzung durchaus gelungen.
Vielen dank für den Artikel! Ich finde das neue Logo von Google gut da es noch einfacher und pregnanter ist. Das einzige was mir nicht gefällt, ist das es aufdringlich und zu massiv wirkt.
Liebe Grüße
Chris
Es ist natürlich Unfug, Datensparsamkeit als Motiv anzunehmen. Nicht in den falschen Hals kriegen, aber da merkt man, dass Designinteressierte nicht unbedingt auch technisch versiert sind. Die Google-Suche mag nach wie vor puristisch daherkommen – das bezieht sich aber ausschließlich auf die Optik. Das Datenaufkommen, welches technisch im Hintergrund generiert wird, ist aber seit Start der Google-Suche beinahe exponentiell angestiegen.
Einzelbeispiel: die Instant Search Funktion, die die allermeisten Nutzer aktiviert gelassen haben. Mit jedem Buchstaben, den man dabei in das Suchfeld eintippt, wird im Grunde eine neue, einzelne Suchanfrage generiert – so funktioniert die Ergänzung mit Suchvorschlägen, die sich mit jedem weiteren eingetippten Buchstaben zumeist auch weiter modifiziert. So programmiert man eine Suchmaschine, bei der man auf Traffic achtet, nun wirklich nicht. In der Tat sind Fragen wie die Dateigröße eines Logos heutzutage Peanuts und im Peering mit Dimensionen wie es Riesen wie Google betreiben wird ohnehin nicht nach übertragenem Datenvolumen abgerechnet.
Man rennt hier, das muss man leider wirklich so sagen, recht blind einem Trend hinterher. Damit verliert Google auch ein bischen weiter das, was schon lange sukzessive erodiert, nämlich die Aura und die Autonomie eines Innovationstreibers – schon bzgl. der Produktpolitik ist zunehmend zu erkennen, dass sich die Gründergeneration und kreativen Geeks in die zweite Reihe drücken lassen und stattdessen Manager und Betriebswirte und Marketingleute (also, bös gesagt, Fachleute, die nichts schaffen, sondern nur die Schaffenskraft Anderer vermarkten) den Kurs dominieren.
Dazu passt dann auch solch eine im Grunde ja auch überflüssige Selbstbeschäftigung mit neuen Logos. Firmen, die bzgl. Neuerungen v. a. durch Überarbeitungen der Corporate Identity Schlagzeilen machen, haben nicht mehr die Dynamik, die man eigentlich braucht, um im Silicon Valley nicht zurück zu fallen (Unrealistisch? Dachte man auch von einstigen Marktführern und Ikonen der Digitalwirtschaft, wie Nokia, Yahoo oder MySpace, da den Anchluss zu verlieren und nur noch Rückzugsgefechte zu führen geht Ruck-Zuck).
Das eigentliche Kernprodukt, die Suche, stagniert technologisch. Da braucht nur ein neues Start-Up kommen, wie es die Google-Gründer einst selbst waren, das die Art, wie wir das Netz durchsuchen, umkrempelt und einfacher und bequemer macht, auf eine ganz neue Art, und das war es dann mit Google. Aber man hat sich mit dem Logo befasst, super. Da ist Geld und Personal natürlich sehr innovativ und sinnvoll eingesetzt… wirklich, ich finde, dieses Logogebastel steht geradezu metaphorisch für die Veränderungen bei Google im Vergleich zu “früher”.
Mit Verlaub, Sie demonstrieren wenig Fachkenntnis und sehr viel Meinung.
Der Punkt Datensparsamkeit wird in einigen anderen Kommentaren erörtert. Ein nahezu identisches Logo auf 300 Bytes zu drücken ist schon großes Kino! Dass hier ein Markt anvisiert wird, bei dem flächendeckender Mobilfunk-Empfang mit einem Hauch von Internet anvisiert wird, zeigt doch, wie ernst man es meint, die Marke Google überall hinzubringen.
Wie die Instant Search Funktion im Detail aufgebaut ist, weiß ich nicht. Aber auch hier bezweifle ich, dass das Datenaufkommen bei einem AJAX-Request allzu hoch ist (im Bestfall nur Text, der Großteil des Codes ist ja schon geladen und gecached). Deswegen ja auch “Instant”. Es wird zwar eine Suchanfrage generiert, nicht aber unbedingt die Menge einer Einzelseite heruntergeladen.
Innovationen, die Sie ja vermissen, wären bspw. auch die Arbeiten an SPDY bzw. HTTP/2. Was erst mal wie eine schnöde, langweilige technische Weiterentwicklung klingt, sorgt dafür, dass Websites ganze 1-2 Sekunden schneller laden. (Denkt man das zu Ende: Schnellere Ladezeiten -> mehr angeklickte Websites pro Person und erhöhte Zugänglichkeit von mehr Personen -> mehr Anzeigenplätze und Kundenpotential -> Mehr Gewinn)
Als Projekte wie Google Maps, Chrome oder Android von Google ins Leben gerufen wurden, war ihnen auf den ersten Blick auch keine echte Innovation anzumerken. Wer hat schon von uns gesagt: “Oh, eine digitale Landkarte! Noch ein Browser! Noch ein Smartphone-Betriebssystem!” – man schaue sich jetzt den Marktanteil nur dieser 3 Produkte an. Wer Nokia, Microsoft oder Yahoo in bestimmten Bereichen so K.O. schlägt, wird wohl kaum deren Fehler selbst wiederholen wollen. Ich finde es jedenfalls spannend, was der Konzern mit seiner Brille, seinen Selbstfahrenden Autos, etc. plant. Den Konzern würde ich da mal nicht unterschätzen…
Nicht zuletzt ist das Kernprodukt von Google schon lange nicht mehr die Suche – sondern Anzeigenplätze. Ab dem Punkt, an dem Sie jedoch sinngemäß meinen, dass das Design-Personal andernfalls wichtige Innovationen für Google erfunden hätte, fehlt mir um diese Zeit einfach der Wille, das noch zu kommentieren.
Aber ein Wort zum Design als Ganzes: Material Design ist nicht unbedingt das, was meinem Geschmack am besten passt. Aber es funktioniert. Es ist begründet. Der Schwerpunkt auf bedeutungsvolle Animationen und nahtlose Übergänge ist einzigartig. Das Logo wird auch noch funktionieren, wenn sich Material Design überlebt hat. Das kann man bei weitem nicht von jedem Logo sagen, das derzeit einen auf Flat macht.
Achim, ich stehe voll auf deiner Seite!
Als User Experience Expert wohnt mir zwar das Streben nach Einfachheit inne, dennoch missfällt mir primär die Charakterlosigkeit des neuen Logos. Es ist nicht schlecht oder hässlich, aber der Verzicht auf markante Feinheiten machen das Logo, wie von dir beschrieben, seelenlos.
Bereits vor 3 Jahren hat selbst der sehr konservative Usability-Guru Jakob Nielsen die Verwendung von Serifenschriften aufgrund der höheren Qualität unserer Ausgabegeräte “zugelassen”.
https://www.nngroup.com/articles/serif-vs-sans-serif-fonts-hd-screens/
Zur Frage der Datengröße: Als identitätsstiftendes Merkmal ist ein Logo für einen Konzern nach meiner Empfindung ein paar kb mehr wert. Betrachtet mal den prozentualen Anteil des Logos am gesamten Datenvolumen von Google (0,00001% ???) und dieses Argument wird hinfällig…
“Their old logo was goofy. This new one is simply garbage. Just right for a company with no taste.”
(https://daringfireball.net/linked/2015/09/01/google-logo)
Mal abgesehen von Ästhetik, Trends und Konzept: ab und zu den Blick über den Tellerrand wagen schadet niemandem. Wenn schon die reduzierte KB-Größe des Logos erwähnt wird sowie die Fortschritte hinsichtlich Retina-Displays, dann das Ganze bitte auch im richtigen Kontext betrachten: der größte Teil der Bevölkerung läuft eben nicht mit dem neusten iPhone oder Highend-Android Smartphone rum. Genauso wenig verfügen diese Menschen über eine 4G- oder Festnetzverbindung, vorallem aber auch über keinerlei 1GB Datenflat. Jedes KB ist wertvoll und teuer für Menschen in beispielsweise Indien, Südamerika oder Südostasien. Genauso sind Feature Phones und zunehmend auch Low-End-Android Geräte üblich. Wir reden hier von über einer Milliarde Usern, einer Zahl, die für die meisten hier nur eine große, nicht vorstellbare Nummer auf dem Papier bleiben wird.
Besserwisserei ohne vermutlich selber je für einen solchen Use-Case gestaltet zu haben – läuft. Lässt mich deine Ansichten leider weniger und weniger ernst nehmen Achim. Ein bisschen mehr Empathie, ein bisschen weniger Engstirnigkeit würde dir und anderen hier und auf anderen Designblogs gut stehen.
Das Ganze wird vermutlich gar nicht groß zur finalen Lösung beigetragen haben, aber es schlichtweg als Unsinn abzustempeln ist etwas kurz gedacht.
Ich persönlich finde den Schritt übrigens nachvollziehbar und passend. Ich kann mir darüber hinaus sehr gut vorstellen, was hier stehen würde, wenn es andersherum gewesen wäre (sprich von Sans Serif zu Serif), dann wäre es vermutlich ebenfalls negativ, wohlmöglich sogar extremer. Hauptsache ein bisschen kritisieren und profilieren.
Zugegebenerweise endlich weniger ältliche Kindergarten-Tante! Wurde Zeit.
Gut so, so sind sie den Tante-Gu-Eindruck losgeworden.
Nun aber auch charakterloser jetzt. Insoweit gleiche Empfindung wie viele der Vorredner hier.
Nur stört mich das bei Google seltsamerweise gar nicht. Passt zu deren jetzigen Identity, wie ich sie erlebe. Google IST *böser*, unnetter und charakterloser geworden, so what. Da bin ich emotionslos, soll doch das Logo genau das widerspiegeln.
Vorbildfunktion großer simplifizierter Markenlogos nicht ganz unheikel
Ich fürchte die Versimplifizierungs-Vorbildfunktion der großen Marken für kleinere dahingehend, dass auch kleinere Unternehmen oft dann genau so etwas wollen. Das ist das Blöde – Google kann doch von mir aus machen was es will.
Die kleineren betreiben in ihrer Optik von Website bis runter zum Handzettel eh oft eifrigstes, zu enges und damit falsches Benchmarking, schielen im Auftritt zu sklavisch zu den Großen. Statt eigen und damit unique sein zu wollen. Startups oft am schlimmsten. Wie oft wurde ich schon mit anfragenden Startups konfrontiert, die, bevor sie auch nur einen Pups wussten oder sagen konnten zu ihrer Kundengewinnungs- und Markenstrategie – schon freudig wussten, wie sie aussehen wollten: Tschakah! “Wie Apple! – Machen Sie so etwas?”
Da sie aber leider eben noch kein Brand mit gewisser von der Kundschaft verinnerlichter und gelernter Ausstrahlung sind, welche es erlaubt, auch noch im charakterlosesten, glattgeschlecktesten Logo eine lange gelernte Markenseele zu spüren (-> Branding!), geht das bei kleineren Unternehmen und Startups nach hinten los: Man spürt mit derartigen Logos ihre Identität und ihren Charakter nicht. Darauf aufmerksam gemacht empfinden sie das aber gar nicht als Problem. Sie wollen genau das: glatt sein wie die Großen.
Habe daher gelernt, bereits im Anfragegespräch genau auf solche Glatt-Anwandlungen zu achten und offen zu hinterfragen. Mitten im Projekt ist es zu spät, hatte da auch schon enormen Ärger deswegen.
“Zur Frage der Datengröße: Als identitätsstiftendes Merkmal ist ein Logo für einen Konzern nach meiner Empfindung ein paar kb mehr wert. ”
Das braucht Google nicht mehr: mit dem Logo Identität zu stiften.
Google HAT bereits eine. Anders als viele identitätslose Unternehmen, die leider auch Glatt-Logos wollen, siehe meine Anmerkungen zuvor.
Insofern ist Serverkapazität und Speichersparen schon ein legitimes Argument. Bei Googles, welche eigene Riesen-Serverparks unterhalten müssen.
Ich wünschte mir auch, Designer würden differenzieren zwischen Identität, Branding und Logo. Ein Logo ist zwar unsere Königsdisziplin (wird so gesagt), aber nur ein kleiner Baustein von Identity und Branding und kann und soll auch nicht alles aussagen und leisten.
Wenn ein im Branding unkundiger Auftraggeber das nicht so genau unterscheidet, kein Problem, man kann ihn beraten oder zumindest darauf hinweisen. Erlebe, dass Designer in ihrer Argumentationsführung in Debatte hier oder Kundenberatung dort zu wenig darauf achten.
Noch ein Gedanke: ich kann die Diskussion um den Charakter einer Wortmarke zwar sehr gut nachvollziehen und habe ganz ähnliche Gedanken, frage mich aber gleichzeitig: ist eine Sans Serif = charakterlos? So wird es nämlich hier und auch in den anderen Beispielen immer dargestellt. Die vorige Wortmarke hatte in meinen Augen mindestens genauso viel oder eben wenig Charakter, je nach dem wie man das sieht. Es sticht für mich zunehmend heraus, dass sich auch hier wieder einmal mehr am Alten festgekrallt wird und Veränderungen in jeglicher Form negativ empfunden werden. Der vorige Schriftzug Googles hatte weder groß einen eigenen Charakter, noch war er in irgendeiner Form zeitgemäß – für ein Tech-Unternehmen also durchaus zweifelhaft.
da nun auch bei google flat design Einzug erhalten hat freue ich mich schon auf das was als naechstes kommt. Irgendwer muss sich ja jetzt wieder von der Masse absetzen und was neues bringen. Glastexturen haben wir durch, Chrom auch. Ich tippe ja auf erdiges und Holz, back to the 70s!
Was ist nur los mit dem derzeitigen Re-Design? Wohin man blickt nur öde, langweilige Markenüberarbeitungen. Als hätten Design-Laien in fünf Minuten mal schnell was auf ihrem Laptop zusammen gepfuscht. Kaum haben Logos von US-Großkonzernen für ein paar Jahre ein mehr oder weniger charakteristisches Gesicht, stutzt man ihnen plötzlich und ohne Not die Serifen, beraubt man sie spannender Farbüberschneidungen, bringt man sie langweilig auf Grundlinie und lässt sie typographisch in die Zeiten einer Allerwelts-Helvetica oder -Futura zurückfallen. Je größer ein Unternehmen, desto nüchterner und nichts sagender das Logo …scheint die Faustregel zu sein. Jetzt hat es – wen wundert’s – auch Google erwischt. Mit markantem Markendesign hat das alles nichts mehr zu tun. 2015 wird als das Jahr der visuellen Ausdruckslosigkeit in die Geschichte eingehen.
Also ich finde das neue Logo nicht verkehrt. Im Zuge des “flat-designs”, das ja durchaus seinen Reiz hat, eine konsequente Umsetzung. Aber ich kann auch die Unkenrufe und Kritiken verstehen, denn besonders wirkt das Logo nicht.
Achim, das Logo in Isolation zu kritisieren halte ich für krämerhaft. Dem hier erwähnten Gewinn an Charme und Persönlichkeit innerhalb des Systems kann ich nur zustimmen. Anders als bei Facebook, Ebay oder Yahoo! wurde der Fokus auf die Integration der Identität gesetzt. Die Integration innerhalb der Produkte ist gelungen und zuweilen schmeichelhaft. Finde ich grossartig.
Na isoliert ist die Kritik keineswegs, sondern, wie Du vielleicht bemerkt hast, unter Berücksichtigung Googles Designsprache Material Design.
Top!
Nachfrage: Ist das bunte ‘G’ dicker als der normale Logoschriftzug? Und wenn ja, warum? Und: Wäre das Logo nicht sogar schöner/besser, wenn es in dieser Dicke wäre?
“The Google G is directly derived from the logotype ’G,’ but uses increased visual weight to stand up at small sizes and contexts where it needs to share space with other elements. Designed on the same grid as our product iconography, the circular shape was optically refined to prevent a visual “overbite“ at the point where the circular form meets the crossbar. The color proportions convey the full spectrum of the logotype and are sequenced to aid eye movement around the letterform.”
Ah, okay. Danke.
Die Argumentation, dass es im kleineren Format dann ‘besser sichtbar’ ist, leuchtet ein. Mich würde noch die Meinung der Community und von Achim interessieren, ob denn die Wortmarke, wenn sie in dieser “Dicke” geführt wäre, nicht eventuell besser oder schöner aussähe oder wirken würde?
Goolge Blog? Umbenannt haben sie sich nicht Achim ;-)
Tippfehler wurde korrigiert. Dank Dir.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/neues-google-logo-machtwille-hinter-vier-bunten-punkten-1.2631113
clever und zugleich etwas unbehaglich
“In essence, yes, the new logo is boring but it’s not like the old logo was a party with cocaine falling from the sky and male and female strippers grinding on everyone’s groin while Jay Z performed a secret concert. What’s important is that the new logo is exactly right and perfectly calibrated for what it needs to do.” via https://www.underconsideration.com/brandnew/archives/new_logo_for_google_done_in_house.php
’nuff said.
Finde den Artikel schlecht. Bin nicht der Meinung, dass ein Unternehmen seine Änderungen am Logo begründen muss. (Logisch, es soll besser aussehen aber alle anderen Gründe Wieso dieser Style, Warum jetzt etc. finde ich nicht rechenschaftspflichtig). Ob man die Änderungen nun begrüßt oder nicht ist reine Geschmackssache. Im letzten Jahr hat sich viel in diese simple Richtung entwickelt, dadurch ist ein großes Mischmasch entstanden weil fast jedes Logo nun gleich aussieht, das ist das Einzige was mich minimal stört. Aber so lange sie nicht ihre Suchergebnisse simplifizieren gehen mir solche Änderungen eigentlich am Arsch vorbei.
Das Logo an sich finde ich ganz passabel, allerdings passt der graue Länderzusatz überhaupt nicht ins Bild.
Ich denke, eine überarbeitete Version wird nicht lange auf sich warten lassen…
Und schon sind die Abstände korrigiert. :)
Macht es Menschen nicht gerade erst menschlich wenn Sie ein paar “Ecken und Kanten” haben? Warum sollte es mit Marken da anders sein. Beliebig trifft es aus meiner Sicht gut.
Aber Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden.
Auch wenn der alte Schriftzug nicht der schönste und modernste war, muss ich vielen hier zustimmen. Grundgesetzte von Design werden einfach ignoriert… Ein jahrzehnte lange bestehendes Logo wurde immer mit Fingerspitzengefühl abgeändert. Je nach Mode einen Schatten oder plastischen Effekt hinzugefügt oder entfernt, mal Farben leicht korrigiert oder Strichbreiten leicht angepasst, und so weiter.
Heute ist der Trend, alles in die Tonne zu stampfen was sich über die Jahre eingeprägt hat und dann mit einem nichtssagenden Ersatz daherzukommen. Alles unter dem Vorwand, “modern” und “kompatibel zu allen Endgeräten” zu sein. Eine Marke ist keine Marke mehr. Man orientiert sich meist nur an Erkennungsmerkmalen wie Farben oder dem CD drumherum. Individuelle, originelle oder klassische Schriftzüge verschwinden nach und nach von der Bildfläche. Nochmal das Zitat von weiter oben: Warten wir mal, bis Coca Cola sich dem Trend anschließt…
“Alles unter dem Vorwand, „modern“ und „kompatibel zu allen Endgeräten“ zu sein.”
Ja.
Das ist sehr lästig, schränkt ein und kann aber auch nur eine willkommene Vorlage für eine durchsichtige Ausrede oder schlichte Denkfaulheit sein. Stimmt.
Jetzt erzählt der Oppa ausm Griech:
In diesem Zusammenhang möchte ich doch gerne an die unfassbaren Zeiten erinnern, als jedes mit viel Phantasie und (hoffentlich) viel Geisteskraft entwickelte Logodesign noch fax-bar sein musste und vor allem auf Stempeln (ja, richtig gehört) ordentlich zu funktionieren hatte. Also rein schwarz-weiß und vor allem Strich(!) zu funktionieren hatte. Funktionieren hieß: dennoch in diesen massiven technischen Einschränkungen unterscheidbar sein musste. Also nix Regenbogenfarben, nix Schättelchen, nix Verlauf, nix 3D und nix bunte Krikel-Kinderland-Buchstaben, nix dünne Linien, nix dünne Serifen. Komplettes Ade zu den tollen Logotrends 2015!
Sonst Stempel und Fax nix gutt und Logo kein gutes Logo.
Verglichen mit der heutzutage doch recht einfach zu erfüllenden Anforderung “kompatibel zu allen Endgeräten” war dies schon ein enorm dickes Brett, das es zu bohren galt. Daher versteh ich schon die Kritik, dass heute mit Simplifizierungen unnötig glattgebügelt wird. Man hat verglichen mit früher doch wesentlich mehr gestalterische Möglichkeiten, Eigenart zu gestalten. Und nutzt es nicht ausgiebig genug.
Danke Oppa moritz für diese Reaktion. ;-) Ein Gedanke kam mir gerade noch…
Zum Glück sind die meisten Logotrends 2015 (wie ich in dem Beitrag auch kommentierte) sehr Abwechslungsreich. Auffällig und interessant ist jedoch, dass gerade große, weltbekannte Firmen, Marken und Institutionen auf diesen Minimalismus bzw. auf “0-8-15-Schriften” setzen. Anscheinend haben diese es nicht mehr nötig, ausgefallenes Logodesign zu präsentieren; müssen nicht mehr damit beeindrucken und sich nicht mehr optisch abgrenzen. Kleinere Firmen dagegen wollen/können sich noch mit ihrem persönlichen Design darstellen…
“Kleinere Firmen dagegen wollen/können sich noch mit ihrem persönlichen Design darstellen…”
… und tun meist des Guten zuviel und überladen es. Viele Grafiker (Designer möchte ich sie nicht nennen) machen eifrigst als Hilfswaschbär mit.
Und dann gibbet es die “cleveren” kleinen, die wollen das Gegenteil: alles glatt.
Weil sie es bei den weltbekannten Firmen gesehen haben. Die Motivation der kleinen (zeitgeistig immerhin voll dran) dafür dürfte klar sein: Sie wollen mit ihrem kompletten Außenauftritt einfach ebenfalls als richtig groß wahrgenommen werden.
(Dass das ein nicht zu unterschätzender strategischer Fehler sein kann, dürfte kalr sein …)
Wie von mir oben schon sybillinisch angedeutet, gerade bei Google geht mir das rechts und links hinten peripher vorbei, wie glatt die sich machen. Ich mag G schon lange nicht mehr, gereift an persönliche Erfahrungen mit Google. Ich erlaube mir einfach diese Subjektivität: Googles, seid so aalglatt wie ihr nur könnt, juckt mich gar nicht – unsympathisch seid ihr mir längst.
Als wollten sie sagen “So, süß, knuddelig, unschuldig und unkonventionell ist vorbei, liebe Leute. Jetzt beginnt die Konzernokratie!”
Sehr grandios!
Google hat es einfach verstanden.
Bin sprachlos. Hat Vorbildcharakter.
gefällt mir nicht. auch wenn man versucht hat diese wortmarke “simpel” und “geometrisch” zu gestalten, funktionieren diese beiden aspekte nicht – die wortmarke wirkt dennoch viel zu unruhig und kühl, obwohl es dazu noch bunt ist.
[…] Designtagebuch.de verschwindet das neue Logo im Einheitsbrei der substanzlosen Logos von Facebook, ebay und […]
[…] generisch wirkende Wortmarken als Logo zu setzen. Ebay, Yahoo!, Microsoft, Facebook und zuletzt Google dienen gewissermaßen als Vorbild, als schlechtes, wie ich […]
“Material Design” ist nicht nur einfach ein neues Logo, sondern wird erst durch den Einsatz des Logos sichtbar. Die Transformation des Logos in ein Mikrofon beispielsweise ist Material Design. Das Logo selbst und das Mikrofon sind es nicht. Der Touch auf einen Kreis mit einem G in der Mitte, der einen “Puls” auslöst, ist Material Design. Der Kreis mit dem G für sich alleine ist es nicht.
Material Design als Webdesign lässt sich unter https://design.google.com erleben.
Die Beliebigkeit (man könnte auch sagen: Vielseitigkeit) des neuen Logos ist kein Vorwurf an, sondern Programm bei Google. Google braucht keine Identität, weil Google eine Plattform ist. Als solche ist Google neutral gegenüber allem, was auf Google passiert. Googles Vielseitigkeit wird durch die beibehaltene Vielfarbigkeit des Logos unterstrichen.
Schon nach 2 Wochen ödet mich dieses Logo an. Das neue Logo ist zu fett, zu laut und zu bunt.
yahooooo… jetzt ersteigert sich schon google logos auf ebay. in einfachster ausführung ohne serifen und spannender typografie war es halt billig zu haben! aber dafür immerhin noch in bunt! loogo…
das neue Logo finde ich wunderschön, erst recht da ich es seit ein paar tagen nicht mehr auf dem Laptop sehen kann, da steht nur noch Deutschland…
zu Beginn konnten nur die besonderen Google Doodles nicht angezeigt werden, das neue Standartlogo wurde an den übrigen Tagen gezeigt… (und ich find nich raus woran es liegt^^° (Programme alle aktuell))
aber zugegeben, bin inzwischen fast froh das ich es nicht mehr sehen kann, es ist nur noch unpersönlich und kalt, ich würd mit eine Option wünschen bei dem man selber entscheiden kann welche Optik das Standartlogo hat… auf dem Rechner oder Leptop bevorzuge ich das alte Logo, beim Handy das neue…
[…] ist unumkehrbar, war unausweichlich. Nach wie vor ist der Prozess in vollem Gange. Im Gegensatz zu Google, das sich einige Wochen zuvor ebenfalls der Serifen im Logo entledigt hatte, ist DIE WELT […]
[…] Google präsentiert ein neues, simplifiziertes Logo […]
[…] September 2015 präsentierte Google «ein neues, simplifiziertes Logo». Das Wort «Google» erscheint seither nicht mehr in Serifen gesetzt, sondern als serifenlose […]
[…] Schnörkel und Verläufe sind out, klare Formen und Linien sind in. Google hat die Serifen abgelegt, Instagram die altmodische Kamera durch ein sehr viel zackigeres Modell ersetzt, Uber gleich den […]
[…] Update 07.03.2017 11:00 Uhr: Wie Leser Alfred Barker im Kommentar unten korrekt anmerkt: Das aktuelle Google-Logo ist nicht das von 2013, sondern ist seit September 2015 ein vereinfachter serifenloser Schriftzug. […]
[…] dass Google ein unkonventionelles Unternehmen sei, wie es ihre Gründer gerne betonen“, heißt es dort. Und weiter: „Das neue Logo schaut aus wie das Ergebnis eines von Google-Entwicklern erschaffenen […]
Das ist nicht gut über etwas zu urteilen ohne es zu kennen!Chribie
[…] neue Markendesign von Google Workspace ist stärker von der Farbgebung des Google-Logos geprägt. In den neuen Gmail-, Drive-, Kalender- und Meet-Logos kommen nun die Farben Blau, Rot, […]