Facebook, 2004 gegründet, differenziert fortan stärker zwischen Marke und Unternehmen. Mit Hilfe eines eigenständigen Unternehmenslogos solle verdeutlicht werden, dass Facebook mittlerweile mehr als nur ein Social-Media-Dienst ist.
Vor 15 Jahren wurde Facebook an der Harvard University von den damaligen Studenten Mark Zuckerberg, Eduardo Saverin, Dustin Moskovitz und Chris Hughes ins Leben gerufen, zunächst unter dem Namen „thefacebook“. Zwei Jahre später zählte das zunächst nur an US-amerikanischen Universitäten verfügbare Netzwerk bereits 6 Millionen Nutzer. Im Mai 2012 erfolgte der Börsengang – infolgedessen wurden zahlreiche andere Unternehmen akquiriert, darunter Instagram, WhatsApp und der VR-Brillen-Hersteller Oculus. Mittlerweile ist Facebook ein Unternehmen, zu dem zahlreiche andere Marken gehören, und dies solle nun stärker nach Außen hin kommuniziert werden.
Auszug der Pressemeldung
Facebook started as a single app. Now, 15 years later, we offer a suite of products that help people connect to their friends and family, find communities and grow businesses. Today, we’re updating our company branding to be clearer about the products that come from Facebook. We’re introducing a new company logo and further distinguishing the Facebook company from the Facebook app, which will keep its own branding. The new branding was designed for clarity, and uses custom typography and capitalization to create visual distinction between the company and app.
Anders als beim Social-Media-Dienst Facebook (Marke) besteht das neu entworfene Logo des Unternehmens Facebook rein aus einer Wortmarke. Während das Markenlogo ausschließlich in Minuskeln gesetzt ist, besteht das Unternehmenslogo aus Versalien. Mit Hilfe des neuen Logos könne man, so das Unternehmen, die Besitzverhältnisse innerhalb der zum Unternehmen gehörenden Apps besser und klarer kennzeichnen (siehe Beispiel).
Kommentar
Was in klassischen Wirtschaftszweigen Gang und Gäbe ist (Volkswagen Marke versus Volkswagen Konzern), vollzieht sich auch bei Technologie- und Medienunternehmen: die Differenzierung zwischen Marke und Unternehmen, siehe Alphabet und Google, Altaba und Yahoo!. Das hinter einer oder eben mehr Marken stehende Unternehmen hat andere Ziele und Zielgruppen als die zugehörigen Marken, dementsprechend sollten auch die jeweiligen visuellen Erscheinungsbilder unterschiedlich sein. Bei Facebook war diese Differenzierung längst überfällig.
Sonderlich ausgefeilt/ausgearbeitet scheint das visuelle Konzept jedoch nicht zu sein, wie so vieles bei Facebook. Während im FB-Newsroom bereits das neue Logo als Absender fungiert, greift beim FB-Investoren-Portal noch das alte Branding. Auch die horizontale Ausrichtung des News-Logos erscheint fragwürdig, da die Handhabbarkeit dadurch eingeschränkt ist.
Mediengalerie
Weiterführende Links
Nicht zu vergessen, das sich auch das Netzwerk Facebook ein “neues” Logo mit deutlich hellerem Blauton zugelegt hat. In der Version “FB5”, welche Facebook im Mai vorgestellt hat, wurde auch das Logo gezeigt und teilweise jetzt auch auf den Live Seiten in Deutschland verwendet.
Dass sich ein Unternehmen, welches sich vergrößert und aus einer ursprünglichen Marke weiterentwickelt hat, eine eigene Identität schaffen will, kann ich gut verstehen. Dass es aber dann gleichzeitig zwei Marken mit ein- und demselben Namen gibt, kann und will ich nicht begreifen.
Gerade in den USA sind doch Kürzel immer gern gesehen, warum kann sich das Unterehmen nicht zum Beispiel “FBC” (wie: facebook corporation) oder ähnlich benennen? Zwei Marken optisch nur am Logo-Font zu unterscheiden finde ich fragwürdig und verwirrend.
Laut einem Artikel im Spiegel stand sogar eine Umbenennung im Raum, aber man entschied sich dagegen, weil es für die Öffentlichkeit so wirken könnte, als wolle man dem Kind nur einen neuen Namen geben und so die Negativschlagzeilen hinter sich lassen. Meiner Meinung nach eine absolut gerechtfertigte Sorge!
Gestaltung einer eigenen Marke scheint dem Konzern sehr fremd. Dafür gibt es Belanglosigkeit an allen Rundungen und Kurven.
A und K weisen leichte Rundungen in ihren Strichen auf, was ich sehr schön finde. Somit distanziert sich das Erscheinungsbild etwas von den simplen geometrischen Fonts. Hätten sie gerne noch etwas mehr ausbauen bzw. noch deutlicher machen können – kann eine uninspirierte Wortmarke nur aufpeppeln.
Wundert mich ja schon, dass kein “Zuckerberg Inc.” draus geworden ist.
Schade finde ich, dass Facebook (die Muttergesellschaft) sich von ihrem Sozialen Netzwerk zumindest optisch entfernt. Andererseits wirkt font freundlich und passend gewählt, was aber nicht die Datenskandale vergessen macht. Meine Sicht als Laie.
Also etwas mehr Charakter könnte sich auch die Unternehmensgruppe schon leisten. Aber ohne die Anwendungen zu sehen, ist es auch schwierig, das zu beurteilen.
Das Logo fühlt sich sehr flexibel an. Bin gespannt ob das so gewollt ist.
“Hey wir können mehr als Social Networking.”