Ich gehöre nicht zu denen, die Gender-Marketing ablehnen, schon gar nicht kategorisch. Offen gestanden ist mir die von Genderideologinnen/Genderideologen beförderte Debatte zum Teil unverständlich bis befremdlich. Denn eine Gestaltung, die das eigene Geschlecht und damit die eigene Identität bestätigt, ist für sehr viele Menschen, ob jung ob alt, ob männlich ob weiblich, ob hell- oder dunkelhäutig von großer Bedeutung, nicht nur da sie ein zentrales Auswahlkriterium darstellt. Persönliche Gedanken und Einschätzungen zum Thema Gender im Design.
Lesetipps
Ausgewählte Beiträge aus dem Design Tagebuch
Links, rechts, vorwärts, rückwärts, positiv, negativ – über die Wahrnehmung von Zeichen und Logos
Marken wollen – in aller Regel – als sympathisch, positiv und fortschrittlich wahrgenommen werden. Keinesfalls möchten Unternehmen und Organisationen rückwärtsgewandt und rückständig wirken. Unsere vom technischen Fortschritt geprägte Welt ist voll von Zeichen und visuellen Botschaften, über die gezielt positive Eigenschaften übermittelt werden sollen. Das funktioniert allerdings nur, sofern bei der Gestaltung grundlegende Aspekte der visuellen Wahrnehmung berücksichtigt werden. Denn was heißt eigentlich bei einem Logo „positiv“?
Düsseldorf sucht das perfekte Haltestellenschild
Die Rheinbahn AG, Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs in Düsseldorf, sucht derzeit nach der perfekten Gestaltung für neue Haltestellenschilder. Notwendig wurde die Suche, da die geplante Einführung neuer Schilder im Februar 2016 alles andere als erfolgreich verlief. Um weitere Proteste seitens der Bürger zu verhindern, wurde nun eine wohl einzigartige Haltestellenschilder-Teststrecke eingerichtet.
Quo vadis, Designpreise in Deutschland?
Nirgends floriert das Geschäft mit den Preisen besser als in der Designbranche in Deutschland. Für Unternehmen und Institutionen wie iF International Forum Design, Red Dot oder den Rat für Formgebung ist die Ausrichtung von Designwettbewerben, die von Jahr zu Jahr mehr Auszeichnungen hervorbringen, äußerst einträglich. Was für Branchenfremde grotesk anmutet, hat innerhalb der Designbranche Tradition: Preisträger zahlen einen hohen Preis dafür, ausgezeichnet zu werden. Ein jämmerliches Bild, das Deutschland auf diese Weise als Designstandort abgibt.
Wurstdesign: oder warum „Design“ einem nicht vollkommen Wurst sein sollte
Sprache und Design haben gemein, dass sie, vorausgesetzt der Ausdruck beziehungsweise die Form stimmen, Dinge größer und bedeutender erscheinen lassen können als sie tatsächlich sind. Das ist übrigens ein Grund, weshalb Politiker ein so komisches Deutsch sprechen, das immer weniger Menschen verstehen. Wer Lügen wohlklingend und formschön verpackt, der braucht sich nicht wundern, wenn Menschen sich abwenden.
Regierungen und ihre visuellen Identitäten
Corporate Design ist zum Teil schwer vermittelbar. Werbung, ja, damit wissen die Meisten etwas anzufangen, aber Kommunikationsdesign und Corporate Design? Wie das manchmal so ist – erst wenn etwas fehlt, wird sichtbar, wie essenziell es ist. Die visuellen Identitäten europäischer Regierungen nebeneinander gestellt, verdeutlichen dies in besonderer Weise.