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Bielefeld? Das gibts doch gar nicht!

Bielefeld 800 Jahre Logo

Bielefeld 800 Jahre Logo

In Bielefeld bereitet man sich auf ein Stadtjubiläum vor. 2014 wird Bielefeld 800 Jahre alt. Aus diesem Anlass haben der Oberbürgermeister Pit Clausen und Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH, vor gut zwei Wochen ein Logo vorgestellt, das dem runden Jubiläum die entsprechende Aufmerksamkeit verschaffen soll und die Feierlichkeiten unter einem Zeichen bündelt.

Die Bildmarke „800” besteht aus einem roten Faden, der die achthundertjährige Geschichte Bielefelds symbolisiert. Im 17. Jahrhundert etablierte sich in Bielefeld das Leinengewerbe, das „Bielefelder Leinen“ zu einem begehrten Artikel machte und der Stadt zu Wohlstand verhalf. Der „leinene Faden” ist nicht nur sprichwörtlich mit der Stadt verwoben, an ihm reiht sich auch ein Großteil der Geschichte der Stadt auf.

Verwoben ist Bielefeld auch mit der sogenannten Bielefeldverschwörung, einer Anfang der neunziger Jahre im Internet entstandene Satire, die die Existenz der Stadt in Frage stellt. Die in diesem Umfeld entstandene Redewendung „Bielefeld gibt es doch gar nicht” hat die Stadt nun aufgegriffen, womit sie Humor beweist.

Der Jubiläumsslogan „Das gibt es doch gar nicht!“ wurde in einem „Ideenlabor“ gemeinsam erarbeitet und war seit dem Frühsommer dieses Jahre gesetzt. Das zugehörige Logo wurde darauf hin von der Bielefelder Agentur ardventure entwickelt, die sich gegen vier weitere Bielefelder Agenturen mit ihren Ideen durchsetzte.

Dieser Beitrag hat 56 Kommentare

  1. Es tut mir leid, aber für mich siehts “dahingeklatsch” aus.

    Verschiedene Rottöne, eine Vielzahl an Schriftschnitten und -größen, und einen Claim,
    den auch der Roller Einrichtungsmarkt in seiner Radiowerbung wirkt auf mich nicht wirklich
    souverän. Hier gehts ja nicht um irgendeine WItzveranstaltung.

    Dass einem in einem “Ideenlabor” nichts anderes eingefallen ist, außer sich selbst mit einer abgedroschenen Geschichte auf den Arm zu nehmen, ist schon ein bissel traurig.

    Mich würden mal die anderen Entwürfe interessieren und wer dieses “Logo” abgesegnet hat.

  2. Aber was ist an einem 800 Geburtstag einer deutschen Stadt soooo wichtig? Ist das letztendlich nicht nur ein ganz klein wenig mehr als ein “Witzveranstaltung”? Ein Fest für die Bürger dieser Stadt mit doch eher mässiger Aussenwirkung auf Tourismus und Industrie.

    Vielleicht muss man sich mal von dem Netz-Witz lösen – das kleine Bielefeld – 800 Jahre alt! – gibts doch gar nicht! Ich finde das sympathisch!
    Was wäre hier losgewesen wenn sich irgendeine Marketingagentur einen Claim ausgedacht hätte der wieder einmal niemanden wehtut und nichts aussagt?

  3. Um es vorsichtig zu sagen: Das Logo wirkt noch nicht fertig:

    1.
    Der Lesefluss stockt, ist zu optimieren:
    800, Bielefeld, und erst dann: Jahre?

    Liegt wohl daran, dass „Jahre” zu klein typografiert und dazu in diesem „Bielefeld“-Font ist. Es müsste aber größer sein und formal in irgendeiner Form den weicheren Duktus der Fadenschrift von „800“ aufnehmen, damit man liest: 800, Jahre.

    2.
    Der gewählte Font für „Bielefeld“ et al. ist zu dröge, altmodisch und entspricht nicht dem insgesamt frechen bis albernen Approach.

    3.
    Gute Claims sind rar. Bei Stadtmarketinglogos sind sie noch rarer.
    Abhilfe kann nur ein sehr guter Texter schafffen, der noch nicht komplett weder von den Stadtmarketing-Typen des Auftraggebers noch von den eigenen Leuten der Agentur vereinnahmt wurde, sondern sich etwas traut.
    Solche Texter sind noch rarer.

    Freuen wir uns dann, dass sie nicht „Innovation aus Tradition“ oder ähnlichen Dröge-Schmarrn genommen haben, sondern wenigstens einen halb-lustigen Schmarrn.

    (Auch wenn man ihn nicht mehr hören kann. Die Schwaben reiten ja auch darauf herum, dass sie kein Deutsch können, das hat einen ähnlichen Bart …)

    Ansonsten: Scheint nur ein Aktionslogo zu sein, welches von Anfang an nicht als in Stein gemeißelt gedacht sein kann. Würde von daher den Ball flach halten.

  4. Zu Olaf (28) kann ich nur traurig zustimmend annehmen, dass es zwar eine Menge guter Gestalter in Bielefeld gibt, die aber natürlich nicht alle in diversen Marketing Clubs mit den Entscheidern verbändelt sind. Die “alten Bekannten” sind nicht so frisch und gut, aber eben alteingesessen und per Du mit allen anderen. So werden da ja Entscheidungen eher getroffen .. wie meist überall anders auch.

    Die Idee ist gut, qualitativ finde ich es aber schlecht umgesetzt, wäre an der FH locker durch die Prüfung gerasselt, denn die Typo ist ein Graus!

  5. Axel,
    das angesprochene Verbandelungs-Problem gibt es in jeder Stadt, nicht nur in Bielefeld. Würde z.B. München auch darunter einreihen.

    Die guten Gestalter sollten sich dann eben mehr aus ihrem Atelier hinaus bewegen, wenn sie etwas bewegen wollen.

    Was aber auch sein kann:
    Um das Kreieren von Stadtmarketinglogos prügelt sich mancher nicht so gern. Denn das bedeutet: endlose Gespräche mit Gremien, Befriedigung von Seilschaften, endlose Geduld und Diplomatie bis zum Stehkragen.

    Scharfdenker, Ungeduldige, Leute, die etwas bewegen wollen, haben das oft nicht so im Übermaß.
    :-)

  6. @Olaf B. :

    Das Problem ist nicht, dass wir in Bielefeld nicht gute Agenturen und Designer hätten. Ok, wir sind vielleicht nicht dafür bekannt, aber es ist so. Wer sich ein wenig mit Bielefeld auskennt oder hier her kommt, der weiß, wie sich hier alles hin- und zugeschoben wird … ARMinia lässt grüßen!

    “Bei dem Slogan „800 Jahre Bielefeld – Das gibts doch gar nicht“ wird das „gibts doch“ gestalterisch hervorgehoben.” (Auszug aus der Pressemitteilung)
    Gestalterisch hervorgehoben? Ahja?!

    800 Jahre Geschichte und Tradition werden nun durch einen lächerlichen Scherz aus den Anfängen des Internets vertreten. Imposant!

  7. Leute, Leute, Leute…

    «Das gibt’s doch gar nicht» soll eine Doppeldeutigkeit sein, ein Wortspiel. In erster Linie soll es Unfassbarkeit ausdrücken, im Sinne von: «Was? Bielefeld schon 800 Jahre alt? Das gibt’s doch gar nicht!». Und in zweiter Linie soll auf den Bielefeld-Gag aufmerksam gemacht werden. Von daher finde ich die Idee sehr gut! Denn auch die, die den Gag nicht kennen, werden es nach erster Linie verstehen.

    Satztechnik und Bildmarke finde ich auch nicht gut und sollte überarbeitet werden (evtl. auch mehr Kontraste).

    Edit: Würden sie nur auf den Gag anspielen, dann hätten sie «Das» gestrichen.

  8. Generell finde ich das Logo recht gut und die Verbindung von Leinen-Faden mit der Jahreszahl (entspricht der Entstehungsgeschichte) mit dem Bielefeld-Phänomen ganz witzig. Allerdings wenn die Bielefelder das selbst schon nicht mehr hören oder sehen können, ist die Frage, ob das dann so gut gewählt ist.

    Vielleicht würde der Slogan bei einem Tourismus-Logo für Bielefeld besser passen, denn da ist der Slogan nicht ausgelutscht und der es nicht kennt, denkt drüber nach oder recherchiert. Das mit den 2 verschiedenen Rottönen finde ich schlecht, da man den Eindruck hat, es handle sich um einen Fehler. Der Unterschied ist so gering, dass es weder motiviert noch gewollt – sondern mehr als “aus Versehen” wirkt.

    Hier meine Verbesserungsvorschläge:
    “¢ 2. Farbe im Logo verwenden, das würde mehr Kontrast erzeugen (z.B. Bielefeld in Schwarz oder Dunkelgrau) – oder wenn alles rot sein muss, dann ein einheitliches Rot

    “¢ “Jahre” näher an 800 und “Bielefeld” heranrücken, dass das mehr eine Einheit wird

    “¢ einheitlichere Typografie verwenden (Jahre, gibt’s, etc.…), Spationierung verbessern

    “¢ gibt’s würde ich schon mit Apostroph schreiben, auch wenn es so richtig ist, die Lesbarkeit fände ich so besser

    “¢ Verneinungen wie “Nicht” verwende in Headlines NICHT” ☺ Warum kann der Slogan nicht “BIELEFELD … gibt’s doch!” heißen? Das wäre 1.) weit positiver 2.) auch witzig, weil es auch auf die Verschwörungstheorie anspielt und 3.) die Leute, die das Bielefeld-Phänomen nicht kennen, wundern sich vielleicht auch ein bisschen weniger.

    JA – DANN fände ich es (aus meiner Sicht) perfekt!!! ☺

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