Zum 100-jährigen Bestehen des BDG (Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner) ist vor wenigen Tagen die Publikation „Avantgarde und Mainstream: 100 Jahre Kommunikationsdesign in Deutschland“ erschienen. 16 Autoren widmen sich dieser Designdisziplin und beleuchten die Anfänge der Gebrauchsgraphik zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis zum UX-Design von heute. Im dt wird ein Exemplar verlost.
Kommunikationsdesign ist allgegenwärtig. Tagtäglich werden unzählige Botschaften an uns gesendet, begegnen wir hunderten von Zeichen und Symbolen, die uns leiten, informieren und die zum Teil darauf ausgerichtet sind, uns zu verführen. Kommunikationsdesigner spielen in diesem Zusammenhang, da sie die Botschaften der Unternehmen und Absender in Formensprache übersetzen, eine zentrale Rolle, und zwar seit vielen Jahrzehnten. Zum 100. Geburtstag des BDG zeigen 16 Fachautoren den gesellschaftlichen Kontext und die Wechselwirkung zwischen Entwerfen und Nutzbarmachen über die Jahrzehnte hinweg.
Angefangen vom Editorial Design, der Werbung, dem Corporate Design über politisches Design und Design öffentlicher Räume bis zu Interface-, Interaction-, User-Experience- und Servicedesign geben die Autoren Einblick in die verschiedenen Facetten von Kommunikationsdesign. Ein Kompass durch die Jahrzehnte des Berufsstandes. Erhältlich ab sofort für 34 Euro in jedem gut sortierten Buchhandel oder online.
Mit Beiträgen von: Wolfgang Baum, Matthias Beyrow, Petra Eisele, Sabine Foraita, Rainer Funke, Marion Godau, Michael Hardt, Boris Kochan, Anita Kühnel, Jakob Maser, Julia Meer, Jens Müller, Florentine Nadolni, Oliver Ruf, Erik Spiekermann und Christa Stammnitz.
Verlosung
Im dt wird ein Exemplar verlost. Wer bis zum 05. Oktober einen Kommentar hinterlässt und dabei auf die folgende Frage eingeht, nimmt an der Verlosung teil: welches Kommunikationsdesign, ob aus der jüngeren oder älteren Designgeschichte, ist deiner Ansicht nach wegweisend und hat vielleicht sogar deinen Blick auf diese Disziplin maßgeblich beeinflusst?
Basisinfos zum Buch
Titel: Avantgarde und Mainstream: 100 Jahre Kommunikationsdesign in Deutschland
ISBN: 978-3-89986-318-5
Herausgeber: Rainer Funke, Marion Godau, Christa Stammnitz
Verlag: av edition (Infos zum Buch)
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2019
Seiten: 240
Einband: Softcover mit Klappen
Abbildungen: 200
Format: 24 x 17 cm
EAN: 9783899863185
#bauhaus
David Carson: wie er mit Typographie umgeht.
Coca Cola und sevenUp Kampagne!
Und natürlich die sozialen Medien allen voran das Internet!
Für mich die Gestaltung von Netzplänen!
Seit Henry Beck in London gehören die schematischen Darstellungen einfach dazu!
Willy Fleckhaus, u.a. mit TWEN und Suhrkamp.
Einen guten und möglichst stressfreien euch allen :)
Wiener Werkstätte
hfg ulm
Für mich waren sehr prägend die späten 80er und nachfolgenden 90er Jahre: aus den USA die Designs von Joe Duffy und Charles Spencer Anderson mit deren Retro-Style und der famos eingebundenen Nutzung organischer und recycelter Papiere. Dann natürlich die »Revoluzzer« der aufkommenden DTP-Ära am »Mac«: dazu gehören Neville Brody (UK), David Carson, die Techno-Albumcover von Designers Republic und das Typedesign von Emigre. Unbedingt zu erwähnen sind noch die »All-Time-Klassiker« wie Paul Rand, Saul Bass, Paula Scher, Erik Spiekermann, Milton Glaser und Otl Aicher. Und in der Gegenwart bin ich absolut verliebt in den zeitgenössischen Grafik-Design-Stil der Skandinavier (speziell DK und SE) und Niederländer, insbesondere beim Packaging, Typedesign und Corporate Design.
Milton Glasers Anzeigenkampagnen für die Coca Cola Company bzw 7 Up.
Die norwegischen Kronen-Scheine mit der “normalen” Vorderseite und der abstrahierten Rückseite – je höher der Wert der Note, desto stärker abstrahiert.
Sicher ein tolles Buch, das ich gerne lesen würde. Und eine gute Frage!
Mich prägte David Carson mit seinem unkonformistischen Umgang mit Typografie. Nie habe ich vorher so einen spielerischen und zugleich ausdrucksstarken und plakativen Umgang mit Typografie gesehen. In meinem 6-Monatigen-Praktikum bei einer Werbeagentur in 1999 kam ich mit ihm in Berührung und da spürte ich, dass Grafikdesign für mich mehr als bunte Plakate mit coolen Sprüchen ist. Ich kann sagen, dass meine Liebe zur Typografie mit David Carson aufkeimte. Ich wüsste nicht, wer vor ihm so respektlos und rücksichtlos hinsichtlich der unantastbaren Lesbarkeit und Klarheit einer “guten” Typografie umging. Diese Abkehr von der religionsgleichen Präzision und Langeweile, die Schriften damals auf mich ausübten, war mir eine große Muse. David Carson hatte einen Look geschaffen, der sich irgendwann überlebt hat aber Türen für eine breitere Designsprache geöffnet hat. Heute weiß ich die Klarheit und Ruhe eines guten Schriftbildes zu schätzen, genau wie den ästhetischen Punk einer Typo-Mélange.
Wim Crouwel und seine systematische rasterbasierte Gestaltung. Besonders spannend, wenn er die eigene mathematische Grundlage für ein schöneres Ergebnis aufbrach. “I’m a functionalist troubled by aesthetics.”
Für mich auch Willi Fleckhaus und im besonderen die Ausstellung
“DESIGN – REVOLTE – REGENBOGEN” im MKG in Hamburg 2017.
“Thoughts on Design” von Paul Rand.
Saul Bass’ “Design is Thinking Made Visible” und insbesondere seine Arbeiten für Hollywoods größten Regisseure (Hitchcock, Kubrick oder Spielberg)
Otl Aichers Piktogrammsystem! Bis heute genial!
Für mich hat Erik Spiekermann das Kommunikationsdesign maßgebend geprägt :-). Er zeigt, dass Typografie nicht nur ein netter, optischer Randbegleiter, sondern ein elementarer Kommunikator innerhalb von Design ist.
hfg ulm und Otl Aicher
Ich muss sagen Bauhaus war revolutionär für die damalige Zeit. Ansonsten die Arbeit von Armin Hofmann ist einfach zeitlos modern!
Da ich bisher überhaupt nicht im Thema bin & das Buch sicher ein feiner Einstieg wäre:
darf ich die Antwort nachliefern & dennoch mit in den Lostopf? ;-)
Ich finde Susan Kare beeindruckend. In einer Zeit, in der Computer nur schwarze und weiße Pixel (ohne Graustufen) anzeigen konnten, hat sie für Apple zeitlose Icons geschaffen, die inzwischen wortwörtlich Ikonen sind und sogar im Museum for Modern Art zu gezeigt werden.
Der Übergang von Kunst zur Gebrauchsgrafik, als der Beruf des Gebrauchsgrafikers und die Werbung an sich sich etablierten und den zB Plakate malenden Künstler wie Cheret u.a. ablösten, also quasi die Geburtsstunde unserer Profession, das ist das Maßgeblichste. Und wie überaus aktuell noch immer der Anspruch der Pioniere ist.
In puncto revolutionäres, unvorhersehbares Design: Neville Brody.
Das Bauhaus Design.
Mich persönlich prägt das Wissen von Aaron Draplin, nach seinen Schritten gestalte ich meine Logos und die Kunden sind zufrieden. Kann ich nur weiterempfehlen!
Definitiv Frutiger und seine Fonts
Klingt vielleicht banal, aber mir hat das Fedex-Logo zum ersten Mal gezeigt, dass Negativraum mehr sein kann als bloße Leere.
Die Verwendung der Typografie von Emil Ruder in einer Klarheit und Einfachheit die bis heute für Schweizer Design und Plakatgestaltung steht.
unscheinbar, absolut unterschätzt aber maximal allgemein verständlichst: Textilpflegesymbole
Ziemlich offensichtlicher Pick, aber: Otl Aicher.
Die Dada-Kunst Kurt Schwitters hat mir gezeigt, dass alles schon Mal da gewesen ist. In den scheinbar abstraktesten Kompositionen verbirgt sich immer auch das Wireframe, Spaltenraster, Logo etc. von morgen und wer weiß was noch alles. Das sollte man akzeptieren und lernen es voranzutreiben.
Der Schweizer Josef Müller-Brockmann und Max Bill und ihre aufgräumte Philosphie des Gestaltungsraster
Die Ulmer Schule hat Design maßgeblich zu einem strategischen Werkzeug gemacht. Weg von der Kunst, hin zur Wissenschaft, was Design zweifelsohne ist.
mir fällt nur Herbert Hirche ein,
aber ob das unter Kommunikationsdesign fällt …?
Ansonsten das gute alte Telefon mit Wählscheibe in orange aus den 70er.
Das Design der ersten iOS und Windows Oberflächen hat unsere Art wie wir mit Geräten kommunizieren maßgeblich geprägt und ist auch heute noch darin enthalten.
Schön oder nicht, am Rnde hat es seinen Zweck erfüllt.
eine von Kommunikationsdesignern gestaltete digitale Medienwelt auf dem Smartphone
Otl Aicher mit seinen Piktogrammen für Olympia 1972 in München. Es ist erstaunlich, wie seine Zeichen bis heute zum Standardpiktogramm geworden sind, wenn es um menschliche Darstellung auf Beschilderungen in unserer Umwelt geht. Eben deshalb weil sie so funktional sind.
Christoph Niemanns Illustrationen, die so genial einfach und damit einfach genial sind.
O. A., C. S. A., H. B., N. B., S. B., D. C., W. C., A. D., J. D., W. F., M. G., S. K., J. M.-B., C. N., E. R., P. R., E. S. !
Der goldene Schnitt, wie in Apples Logo, gehört für mich auch immer mit dazu.
Die Lego-Imgaine-Kampagne von Jung von Matt hat mir gezeigt, mit was für einfachen Mitteln doch relativ komplexe Figuren kommuniziert werden können.
Stefan Sagmeister, nicht nur durch seine Arbeiten.
Dieter Rams. Sein Einfluss auf die Gestaltung der Apple-Produkte war immens, welche wiederum maßgeblichen Einfluss auf die gegenwärtigen UIs/UXs haben.
Schweizer Plakatgestalter wie Niklaus Stöcklin, Herbert Matter, Niklaus Troxler, Georg Stähelin
Otl Aicher, integrale Studie zur Neugestaltung des visuellen Auftritts der Lufthansa und anschließende Umsetzung dieser als Corporate Design-Lösung.
Neue visuelle Kommunikationsformen, wie die Piktogramme, die komplexe Inhalte multilingual für alle zugänglich machen, durch Otto Neurath oder Otl Aicher um nur zwei Wegbereiter zu nennen.
Die Verwendung der Typografie von Emil Ruder in einer Klarheit und Einfachheit die bis heute für Schweizer Design und Plakatgestaltung steht.
Bin vermutlich selbst beeinflusst durch den “Bauhaus”-Stil. Doch der rasante digitale Wandel im Design, auch wenn verspätet in Deutschland, hält einen auf Trab und ein neuer vielleicht “internationaler” Trend macht sich bemerkbar.
Ganz klar die Bauhaus Designer Gropius, Kandinsky, Aicher.
Sie haben schon damals gegen den Mainstream gestaltet und Meilensteine, an denen sich heute noch orientiert wird, gelegt.
Meine eigenen Designs haben mich in meiner Laufbahn stärker geprägt als jedes andere Design. Daher ist mein Kommunikationsdesign mein Wegweiser.
Der Einfluss durch Piktogramme insbesondere von Otto Neurath und Gerd Arntz ist heute allgegenwärtig. Sind sie nicht im Alltag inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden?
das lehrbuch zu orientierungssystemen von erwin k. bauer und dieter mayer hat mir gezeigt, wie vielschichtig einzelne teildisziplinen innerhalb des kommunikationsdesigns sind und mir nochmal verdeutlicht, wie tiefgründig ein gestalter seine konzepte und entwürfe ausarbeiten sollte.
LG
Hizli
Maßgeblich hat mich in meinem Kommunikationsdesign-Studium die politische Design-Theorie, in Friedrich von Borries Buch “Weltenentwerfen”, in meine jetzige Social Design-Denke gestoßen. Nachdem die Tür zum bewussten Designen einmal aufgestoßen war, kamen natürlich noch weitere tolle Autoren (wie z.B. Bruno Labour, Marshall McLuhan, Otl Aicher) hinzu, die diesen eingeschlagenen Weg aber eher nur festigten oder bereicherten.
User Experience Design ist für mich auf jeden Fall wegweisend und gleichzeitig spannend, da man daraus neue Erkenntnisse über “Erfolg und Misserfolg” von Design ablesen kann (je nachdem wie man Erfolg im Zusammenhang mit Design hier jeweils definiert). Die Entwicklungen und Designs der letzten 100 Jahre sind wichtig und werden logischerweise immer eine Grundlage darstellen für Gegenwart und Zukunft (so eine Art Grundlagenforschung wie in anderen Disziplinen auch).
************************************
Soeben habe ich die Verlosung vorgenommen. Über das Gratisexemplar freuen darf sich
Hardy
Viel Vergnügen mit der Lektüre!
Und allen Anderen ein herzliches Dankeschön.
************************************