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Office 2013 Logo im Metro-Style

Office Bildmarke

Office Logo

Seit wenigen Tagen steht nun Microsoft Office 2013 als Preview in der englischen Sprachversion als Download bereit. Mit der neuen Software hält auch ein neues Design für das Office-Paket Einzug in Millionen von PCs. Ganz im Look des „Metro Style Design“, der von Microsoft seit Einführung von Windows Phone 7 verfolgten Designsprache, zeigt sich auch das neue Office-Logo.

Office Logo

Das Office-2013-Logo ist konsequent nach den in der Metro-Style-Designsprache definierten Richtlinien umgesetzt. In seiner einfachen, klaren Formensprache lehnt es sich an das im Februar dieses Jahres vorgestellte Windows-8-Logo an. „Einfachheit“ ist wohl der Begriff, der diesen Gestaltungsansatz am besten beschreibt. Sowohl die Bildmarke wie auch die Wortmarke sind nunmehr rein in Orange angelegt, letztere nutzt weiterhin die Hausschrift von Microsoft, die Segoe, und bleibt bis auf den Farbwechsel unverändert.

Alle zum Office-Paket gehörenden Programme, als da wären Word, PowerPoint, Excel, OneNote und Outlook, erhielten ebenfalls ein neues Logo. Die gesamte Logofamilie ist bewusst einfach gehalten – Schattenwurf, Reflexe oder Farbverläufe sucht man in allen Logos vergeblich. Da die vorgestellten Bildmarken wenig signifikante Unterscheidungsmerkmale aufweisen, fällt vor allem den Farben eine besondere Bedeutung zu. Der Farbcode wird zur entscheidenden Instanz innerhalb des Brandings. Stärker noch als in der Vergangenheit sind sie es, die Produkten wie Word ein Gesicht verleihen. Denn auch die Wortmarken wurden vereinheitlicht und nutzen nun allesamt die betont sachlich und schlicht anmutende Segoe.

Der Preis für solch ein Maximum an Konsistenz ist der eingeschränkte kreative Gestaltungsspielraum. Alle Logos folgen der Metro-Style-Linie. Im Grunde genommen wurden die Logos gar nicht entworfen, sondern durchdekliniert. Weder typographisch, noch stilistisch gestattet dieser Ansatz ein Ausscheren. Einzig die Office-Bildmarke ist wirklich neu und unterscheidet sich gravierend von seinem Vorgänger.

Office Paket Logos

Microsoft verspricht sich vom Metro-Style-Ansatz, dass Nutzer schneller und einfacher ihre Aufgaben erledigen können. Ich fragte Steve Clayton, Chef-Blogger und Verfasser von Next at Microsoft (microsoft.com/next), weshalb Metro Design der aus seiner Sicht beste Weg sei, Inhalte auf einem Screen zu organiseren. „For our product experiences our underlying intention is simple: Put the customer first in every design. Our goal is to inform people efficiently, create surprising and delightful experiences for them, and help them get what they want. And Metro style design helps us do just that.“

Office Bildmarke

Wenn es darum geht, das Prinzip hinter dem Metro Design zu erklären, bezieht sich Microsoft gerne auf die Lehre des BAUHAUS und die schweizer Typographie. Darauf angesprochen sagte Clayton: „Metro style design draws influence from a number of external design movements that provide the timeless yet flexible quality to be scalable across all of the work Microsoft does – and to evolve as we do. For example, the Modern Design Movement, or Bauhaus school of thought, which focuses on making the “function” beautiful. At the heart of the school’s philosophy is stripping away the superfluous decorations to focus on the essence of the functional.“

Auch Jonthan Ive, Chefdesigner bei Apple, bezieht sich in Interviews gerne auf das BAUHAUS und gilt als Verfechter eines funktionalistischen Gestaltungsprinzips. Für Apple hat sich das durchaus ausgezahlt. Ob der minimalistische Gestaltungsansatz auch im Fall von Microsoft erfolgreich sein wird, entscheiden die Konsumenten. Ich traue dem neuen Office 2013 durchaus zu, besser zu sein als sein Vorgänger, was aufgrund der zum Teil kruden Nutzerführung in aktuellen Anwendungen auch nicht schwierig sein dürfte. Das Design signalisiert schon einmal mehr Klarheit und Einfachheit, nun muss sich die Software beweisen, dass sie diesem Anspruch auch gerecht wird.

Microsoft Office San Francisco

Bild oben: Riesige Werbetafeln werden am Shopping-Center „Metreon“ in San Francisco enthüllt.

Microsoft Office Customer Preview Webseite

Mit Roll-Out der neuen Office-Software wurde eine Website live gestellt, auf der man die englische Sprachversion herunterladen kann.

Lesenswerter Artikel | Einblicke in die neue Office-Software:

Dieser Beitrag hat 38 Kommentare

  1. @Adrian Dank Dir für die Präzisierung. Habs entsprechend korrigiert. Dass mir die Marke mit dem Apfel näher ist als Microsoft, liegt schon allein daran, dass ich von je her mit Macs arbeite.
    Während Apple, wie CB richtigerweise anmerkt, zunehmend auf Massenkompatibilität setzt, ist es an der Zeit, den von Microsoft verfolgten Weg mit „Metro Style“ zu würdigen. Man muss nicht alles schön finden, die Idee, die der Designsprache zugrunde liegt, ist jedoch überzeugend. Vielleicht werde ich mich zukünftig ja etwas mehr mit Windows beschäftigen, ungeachtet der Erfahrungen, die ich mit Office auf dem Mac machen musste. Wer weiß.

  2. ich mag den neuen Umgang mit typo und Farbe, die Piktogramme find ich aber trotzdem schwach.
    irgendwie “ich will aber ich kann nicht” sind genau so mies wie das was apple grad liefert.
    jedoch zugegeben: eine ziemlich schwierige Aufgabe für solche programme logische piktos zu entwerfen

  3. @Achim:
    Das man mit Office-Programmen (egal ob Mac oder PC) nicht immer unbedingt glücklich wird, ist schätze ich normal.

    Was halt meiner Meinung nach auf jeden Fall spannend ist und wofür Microsoft dem entsprechend Respekt gebührt, ist die Tatsache, dass sie auf jeden Fall die Touch-Oberflächen aufs nächste Level gehievt haben, also die Bedienung maximal optimiert haben.
    Apple mag eine Art Pionier sein im Bezug auf die Verbreitung von Touch-Displays, aber Microsoft “perfektioniert” die Oberfläche und dem entsprechend die Bedienung.
    Metro ist – und das kann natürlich noch bei dem ein oder anderen für Skepsis im Bereich klassische Desktop-Rechner sorgen – für den Touch-Gebrauch perfekt. Apple setzt hier ja in gewisser Weise noch auf den “guten alten Dekstop” und ähnliche Bedienelemente, Microsoft macht hier ja wirklich sehr vieles anders und in meinen Augen eben auch wesentlich besser.

    Deshalb: Über kurz oder lang wird Apple sich in dieser Hinsicht was einfallen lassen müssen, ansonsten KÖNNTE Microsoft tatsächlich in einem Markt den Apple ja bekanntermaßen “erfunden” hat, ganz schön wildern. :-)

  4. Sieht aus wie ein mißratenes “Q”. Oder verkrüppelte Möbius-Schleife.
    Mehr fällt mir dazu nicht ein, benutze M$ Office schon seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr.

    cu, w0lf.

  5. Unvergessen: Steve Jobs über Microsoft (1995)

    “Das einzige Problem bei Microsoft ist, dass sie keinen Geschmack haben. Sie haben absolut keinen Geschmack. Ich meine das nicht im Kleinen, sondern im Großen. Sie bringen keine originellen neuen Ideen in ihre Produkte ein und sie bringen auch nicht viel Kultur in ihre Produkte. (…) Mich macht nicht der Erfolg von Microsoft traurig. Ich habe keine Problem mit ihrem Erfolg. Den haben sie sich zum größten Teil wohl verdient. Ich habe ein Problem damit, dass sie einfach drittklassige Produkte machen.“

    https://www.youtube.com/watch?v=upzKj-1HaKw

    Nun, 17 (!) Jahre später scheint es ja so langsam doch noch was zu werden …

  6. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass die nächste Version von Office keine klassische Installationsanwendung für den heimischen PC mehr sein wird, sondern eine in der Microsoft-Cloud betriebene Applikation aus dem Paket Office 365. Die Testversion, die von Microsoft angeboten wird, ist ein herunterladbarer Launcher, der die persönliche, auf das Microsoft-Konto registrierte Instanz des Office-Pakets startet.

    Zukünftige Office-Versionen werden damit nicht mehr wie bisher auch in einer Box in realen Geschäften zu einem Fixpreis zu erstehen sein, sondern per Abonnement und Update ohne Versionsnummer aus der Cloud kommen.

    Das mag der Lauf der Dinge sein, wo sich nach der Musikindustrie nun auch der Softwaremarkt von der Hardwarebasis und Notwendigkeit einer CD löst.

    Viel interessanter ist aber die Datensicherheit. Microsoft verspricht, dass alle Dokumente auf allen PCs zur Verfügung stehen werden, auf denen man seine Version von Office launchen wird – was man bis zu fünf mal durchführen kann. Das heißt, die Dokumente werden bei Microsoft in der Cloud gespeichert. Im Juli 2011 hat Microsoft allerdings zugeben müssen, dass US-amerikanische Geheimdienste wegen des Patriot Act Zugriff auf bei Microsoft gespeicherte Daten erhalten – und zwar entgegen internationaler Abkommen, z.B. des “Safe Harbour”-Abkommens mit Brüssel. (https://www.golem.de/1106/84620.html) Dabei scheint es egal zu sein, ob die Cloud in den USA oder in der Europäischen Union liegt.

    Auch wenn es eine Ausweichmöglichkeit gibt; die Dateien also nicht in der Cloud gespeichert werden müssen, betrifft das ja nicht die Anwendung an sich, die wohl stets mit der Erlaubnis durch Microsofts Cloud gestartet werden darf. Mit Office 365 entzieht sich eine weitere große Anwendung der Kontrolle durch den Anwender, was die meisten Administratoren in Unternehmen verrückt machen wird.

    Ich finde, das ist ein guter Zeitpunkt, auf LibreOffice umzusteigen. Auch wenn das vielleicht nicht die Wahl des ästhetisch anspruchsvollen Designers sein dürfte: bei Büro-Software geht es nun mal nicht um das Design.

  7. Toller Artikel, vor allem die Fragen an Steve Clayton finde ich interessant.

    Ich muss jedoch zugeben, das ich mich über den Metro-Style überhaupt nicht freue. Ich finde ihn einfach viel zu schlicht ohne Konturen, ohne Struktur, ohne Spannung. Der Gesamteindruck ist sauber und steril – auf den ersten Blick Positiv. Ich frage mich nur, wo in diesem Design der gestalterische Spielraum bleibt. Mit Farbverläufen oder unterschiedlichen Farbtönen etc. die Dynamik und Atmosphäre erzeugen. Ich muss ganz ehrlich zugeben, mich graust die Vorstellung an eine “Designrevolution”, die von Microsoft’s Massenprodukt ausgelöst wird nur weil sie so einfach funktioniert. Dann können wir uns bald auf weitere Extreme freuen, und einfache Farbflächen die Nichtsagend sind – Und dabei kann man doch so schön mit den Elementen spielen. Der Mensch wird auch in seiner Wahnehmung immer fauler und lustloser und ist nicht mehr Kompromissbereit. Als würden so viele Sinneseindrücke auf ihn einprasseln und zu einer Überforderung der visuellen Wahrnehmung führen. Die Vereinfachung der visuellen Wahrnehmung führt dabei doch in ein ganz anderes Extremum.

    Irgendwie kommt es mir so vor als wäre das die Vorstufe zur zukünftigen Weltanschauung, wie sie uns oft in Spielfilmen aufgezeigt wird (Denn diese sprechen für Ihre Zuschauer). Die Vorstufe zum sterilen Perlweiss. Weiß lässt sich dann auch mit der Botschaft “Wir machen jetzt alles einfacher ohne SchnickSchnack, sodass sie jetzt überhaupt nichts mehr machen müssen, außer kaufen, benutzen und wegschmeißen” rechtfertigen.

    Jetzt bin ich glaub ich allgemein am Thema vorbeigerutscht, wollte das aber nicht unerwähnt lassen. Ich finde eben auch, Funktionalität und Einfachheit eines Produkts sollte in der Praxis überzeugen und dem potentiellen Käufer nicht im Design vorgegaugelt werden.

  8. @ Logo Pogo:

    Dass eine farbige Fläche durch einen Verlauf spannender wird als eine unifarbene, halte ich für ein Gerücht. Und dass Dynamik nicht durch nur eine Farbe transportiert werden kann, ebenso.

    Der neue Trend (den Microsoft hier lediglich konsequent durchzieht, nicht jedoch als erster Konzern installiert) zur Reduktion stellt ganz neue Herausforderungen an die Designer, denn nun steht ihnen nicht mehr das Werkzeug der Überzeichnung zur Verfügung. Vielmehr muss das, was vorher mit fünf Elementen gesagt werden durfte, heute mittels gerade mal zweier Elemente kommuniziert werden. Die Arbeitsweise ist für meinen Geschmack deutlich spannender. Ob die Ergebnisse das dann auch sind unterliegt dem subjektiven Geschmacksempfinden.

    Ich für meinen Teil finde die Adaption des Metro-Designs auf das Office-Paket sehr geglückt, nachvollziehbar und beruhigend stringent. Nicht nur alleinstehend, sondern gerade in der Anwendung auf den Plakaten oder im Video finde ich das Design auch sehr ästhetisch und ansprechend.

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