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Neue Formensprache bei Opel

opel meriva concept

opel meriva concept

Dank Verdi darf ich den Tag am Münchner Flughafen verbringen. Aus der Lufthansa-Lounge kommt nun der folgende Beitrag.

Nachdem Opel auf der IAA 2007 die Flextreme-Studie präsentierte, steht auf dem diesjährigen Auto-Salon Genf die Weiterentwicklung des Meriva als Monocab im Mittelpunkt der Präsentationen.

In beiden Studien finden sich zahlreiche Elemente, die für die Marke Opel tatsächlich eine überraschend andere Formensprache widerspiegeln. Im neuen Meriva bestimmt eine stufige Welle das Design, die als wiederkehrendes Element sowohl Außen, als auch im Innenraum eine Leitlinie des neuen Wagens darstellt. In gewisser Weise werden bestehende Styleguides oder Leitlinien aufgebrochen und durch neue Elemente erweitert. Die horizontale Chromleiste im Kühlergrill wird es jedoch auch zukünftig geben.

Opel-Meriva Konzept Auto

Es ist kein Geheimnis, dass sowohl das Design und generell die Marke Opel noch ein gewisses Aufholpotenzial im Vergleich zu einigen Mitbewerbern hat. Der (alte) Corsa mag zwar überaus erfolgreich als Produkt sein, so richtig Esprit mag die Marke jedoch noch nicht versprühen, zumindest bei mir. Das Image einer Marke lässt sich nicht über Nacht verändern. Mit teilweise mutigen oder aber zumindest überraschenden Ansätzen im Design, lässt sich jedoch das visuelle Profil der Modelle verändern.

Opel-Meriva Konzept Auto

Im Interview mit Mark Adams, Vize-Präsident Global Design GM Europe, von dem ich in den nächsten Tagen noch im Detail berichten werde, habe ich erfahren, dass das zukünftige Opel-Design durchaus Hand in Hand mit der Funktionalität geht. Die verantwortlichen Designer und Ingenieure sind davon überzeugt, dass die gegenläufig öffnenden Türen, auch ein markantes stilistische Merkmal, „definitiv“ serienreife erlangen werden. Die Sicherheit würde dadurch verbessert und ermögliche einen besseren Schutz der Passagiere beim Ein- und Aussteigen. Ich bin noch nicht so ganz überzeugt, ob dieses von Opel genannte FlexDoors-System alltagstauglich sein wird. In der Praxis wird sich zeigen, ob der größere Winkel, in dem man die Türen öffnen muss sofern alle Fahrgäste gleichzeitig aussteigen, nicht zum Hindernis überall dort wird, wo Parkplätze eng bemessen sind.

Opel-Meriva Konzept Auto

Auch im Umgang mit dem Markenzeichen versucht man neue Wege zu gehen. Der Blitz sitzt am Heck hinter der Scheibe, befindet sich also innen. Die Idee hierzu beschreibt Mark Adams wie folgt: “Wir wollten dem Logo eine wertigere Anmutung verleihen und haben es, analog zu vielen wertvollen Objekten, hinter eine Glasscheibe positioniert. Von Außen kann man es nur sehen aber nicht berühren”.

Opel ist nicht der einzige Hersteller, der Autos als Monocab mit gegenläufig öffnenden Türen entwickelt. Auch Hyundai versucht sich mit einem neuen Konzept genannt I-Mode an diesem System. Auch die Stilelemente zeigen gewisse Ähnlichkeiten im Vergleich zum Flextreme. Mark Adams, den ich später am Abend noch einmal darauf ansprach und der dieses Konzept noch nicht sehen konnte zeigte sich überrascht. “Das ist ja witzig. Erst letztes Jahr ist einer meiner Chef-Designer zu Hyundai gewechselt.”

Opel-Meriva Konzept Auto

Klar schaut man auch beim Autodesign, was die Mitbewerber so entwickeln und in welche Richtung es geht. Das Noch-nie-Dagewesene dürfte auch hier ein hehres Ziel sein. Design muss innerhalb der meisten Modelle ja auch eine Markttauglichkeit erreichen und auch mit Hinsicht auf die Arbeit der Ingenieure eine Kompromissfähigkeit zeigen. Es geht aber darum Bewährtes und Sinnvolles so zu interpretieren, dass daraus etwas Originäres mit einem überraschenden Moment entsteht. Ich bin jedenfalls gespannt, was zukünftig aus Rüsselsheim kommen wird, denn das sich die Marke aus visueller Hinsicht bewegt, lässt sich unschwer erkennen.

Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Sehr schönes Auto. Opel war in Sachen Design den anderen Massenherstellern eigentlich immer voraus – man vergleiche z.B. den Kadett E von 1984 mit dem Golf II (bei der Qualität war es allerdings andersrum). Ich denke, bei Opel ist schon länger der US-Eigentümer eine Belastung. Wenn es so weitergeht, hängt GM irgendwann am Tropf der Europäer.

  2. @Achim: Stimmt, vor allem bei einer Präsentation.
    Mir gefällt die Farbe so schon nicht, aber bei einer Präsentation gefällts mir gar nicht.

    @Christian: Der Gedanke mit der A-Klasse kam mir auch. Ich persönlich mag die A-Klasse von Mercedes gar nicht, deshalb sagt mir das beim Opel auch nicht zu. Aber naja, mir gefällt eh gar kein Mercedes (außer die neue C-Klasse, die hat Stil!). ;)

  3. achim: danke für die kurzen reportage-artikel! von so einer qualität könnte sich spiegelonline mal ne scheibe abschneiden.

  4. Das erste Opel-Modell seit langem, bei dem mich nur mehr die protzige, horizontale Chromleiste im Kühlergrill stört.

    Design-Tipp an Opel: Einfach das hässliche Chrom-Zeugs weglassen!

  5. Von vorne und hinten finde ich den Opel austauschbar und emotionsarm. Der Knick in der Seitenlinie gefällt mir sehr gut und könnte ein charakteristisches Opel-Merkmal werden. Der Knick dürfte bei Stufenhecklimousinenaber weniger funktionieren.

    Viel mehr als die Hülle interessiert mich allerdings das technische Innenleben. Ich will endlich ein Elektroauto. Das muss in Sachen Reichweite auch nicht mit einem Auto mit Verbrennungsmotor wettbewerbsfähig sein. Alles ab 160km Reichweite wäre akzeptabel. 1996 konnte GM sowas schon anbieten (EV1). Und heute geht das nicht mehr? Das ist mir unbegreiflich.

  6. Da macht Opel mal einen Schritt in die richtige Richtung, wie ich finde. Die biederen Karossen der vergangenen Opel-Modelle, die man so auf den Straßen sieht sind eher zum abgewöhnen. Was Opel da allerdings als “FlexDoors-System” verkaufen will ist ein alter Hut. Das hatten schon die allerersten Modelle von Autos mit geschlossener Karosse und nennt sich Selbstmördertür. Hierzulande bislang nicht zugelassen, wegen Sicherheitsbedenken, wie z. B. das Abreißen der Türen wenn sie bei Fahrt geöffnet werden oder die Amputation von Gliedmaßen beim aussteigen, sollte ein anderes Auto die Tür erfassen. Artikel dazu bei Wikipedia unter selbigem Stcihwort. Aber auch ansonsten kein Novum. Das vergangen Mazda RX-8 Modell hat dies auch.

  7. @Adam: kann deine Aussage nicht nachvollziehen. Ich denke gerade Opel hat seine Formensprache gefunden und baut diese ja kontinuierlich aus.
    Endlich mal ein Hersteller mit guten Ideen auch im Detail und praxistauglichen Lösungen. Und gerade im Vansegment war Opel mit dem Zafira Vorreiter und viele haben dann nur noch kopiert (zB das 7-Sitz-System etc).

    Ich persönlich kann aus eigener Erfahrung sagen das Opel in Punkto Qualität und Sicherheit und vor allem Design (mindestens!) mit den anderen Marken aufgeholt hat. Ich habe 2,5 Jahre den Meriva gefahren, ein wirklich tolles und zuverlässiges Automobil. Die Studie find ich einfach nur Klasse, bin mal auf das endgültige Seriendesign gespannt.
    btw: die “Selbstmördertüren” (schöner Ausdruck, kannte ich gar nicht) lassen sich bei Fahrt hinten nicht öffnen – elektronisch gesperrt. 2011 kommt übrigens der Zafira Nachfolger, der in einer Designstudie mit Schiebetüren ausgestattet ist.

  8. Mit den verkehrt herum öffnenden hinteren Türen kann ich mich nicht so recht anfreunden. Eine Schiebetür wäre klasse. Dann müsste ich auf dem P+R-Parkplatz nicht mehr so oft über den Kofferraum einsteigen.

  9. Wenn die Türen wie auf den Fotos öffnen wird das sicherlich problematisch. Ich gehe aber fest davon aus dass das Problem des Platzmangels bei Opel bekannt ist. Schließlich sitzt das Design in Rüsselsheim und nicht in Detroit.

    Ansonsten: Todschick! Ich hoffe der Innenraum wird genauso aufgeräumt. Der vom aktuellen D-Corsa will mir (als C-Corsa Fahrer) nämlich so gar nicht gefallen. Viel zu verspielt. Zu viele Ecken, Kanten. Ich mag es aufgeräumt und mit klaren Linien.

    Ich denke mit dem Omega-Nachfolger “Insignia” wird Opel zeigen wo es von der Designsprache in Zukunft langgehen wird. Die Meriva-Studie zeigt jedenfalls schon einige Merkmale die man auch beim Insignia sehen wird.

    Die Sache mit dem Wechsel des Mitarbeiters zu Hyundai weckt bei mir ein Schmunzeln. Schließlich sitzt das europäische Designzentrum von GM in Rüsselsheim, seit einigen Jahren ebenso das europäische Designzentrum von Hyundai.

    Nur einen Kilometer von mir entfernt :).

    Aus Motorcity
    Starfotograf
    Mario A. :)

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