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Die besten Logos | Eine persönliche Sammlung

die besten Logos

Ich habe mir einmal die Zeit genommen und meine ganz persönliche Liste mit “besten” Logos bzw. Markenzeichen zusammengestellt. Alle ausgewählten Zeichen und Logos haben eines gemeinsam, sie brennen sich ein. Ihre auf das Wesentliche reduzierte Darstellung – man bemerke, dass keines der Logos Verläufe, Schatten oder modischen Schnickschnack wie etwa Glanzeffekte enthält –, erzeugt ein hohes Maß an Prägnanz. Mal wird diese Prägnanz über eine reine Wortmarke erreicht (Canton), mal mit Hilfe der Bildmarke (Shell) und mal ist es die Kombination aus beiden, die im Zentrum eines starken Brandings steht (UBS).

Logos losgelöst vom restlichen Corporate Design zu betrachten und zu bewerten, ist schwierig, aber natürlich ist es legitim, denn auch Logos treten in vielen Fällen als Solitär in Erscheinung, denken wir zum Beispiel an die Bandenwerbung in Stadien oder an die Abbildung des Logos auf einem Produkt, einem Fahrzeug, einem Notebook oder einem Fernseher. Wenn dem Corporate Design die Chance verwehrt bleibt, sich zu entfalten, liegt es allein am Logo, Aufmerksamkeit zu erzielen. Auf Sponsorenwänden trennt sich die Spreu vom Weizen. Zu kleinteilige, verschachtelte und komplexe Konstrukte gehen hier unter. In Erinnerung bleiben hingegen Logos, die einfach konstruiert sind. Dass diese „in-die-Netzhaut-Einbrenner“ simpel sind, ist das Ergebnis umfangreicher konzeptioneller, handwerklicher und kreativer Arbeit.

Die besten Logos im Detail

WWF
Die Bildmarke zeigt den großen Panda. Das Zusammenspiel der schwarzen Form und der offenen weißen Flächen, die vom Auge zu einem Ganzen komplettiert wird ist unübertroffen. Gezeichnet wurde der Panda von einem der Gründer des WWF, dem Engländer Peter Markham Scott. Zur aktuellen Form der Wort-Bildmarke führte es aber die Firma Landor Associates in den 80zigern unter der kreativen Leitung von Jerry Kuyper.

Canton
Vielleicht die beste Wortmarke, die es gibt. Stilistisch meisterhaft nimmt die serifenlose Schrift von links nach rechts an Stärke zu. Wie ein Ton, ein Klang, der an Intensität und Lautstärke zunimmt. Perfektion aus deutschen Landen.

Mercedes (mercedes.de)
Der Mercedes-Stern darf in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen. Der Stern ist der Inbegriff für Formvollendung und Eleganz. Die Einfachheit und die Symmetrie machen es memorierbar, wie kaum ein anderes Zeichen. Dargestellt in der oberen Grafik ist das seit 1998 genutzte Signet, das von Kurt Weidemann überarbeitet wurde. Update 01/2011: Im Oktober 2007 wurde eine gestanzte Form des Mercedes-Stern als Firmenlogo genutzt, das bereits im Sommer 2010 abgelöst wurde – seitdem erscheint der Mercedes-Emblem wieder dreidimensional.

Nike
Namensgeben für den us-amerikanischen Sportartikelhersteller ist die griechische Siegesgöttin Nike, deren in der Antike entstandenen Abbildungen die Vorlage für das weltweit bekannt Markenzeichen, den sogenannten „Swoosh“ darstellt. Übrigens auch die Spirit of Ecstasy von Rolls Royce lehnt sich an diese Vorlage an. Carolyn Davidson hat den Swoosh 1971 im Alter von 28 Jahren während ihres Grafikdesign-Studiums entwickelt und als Honorar 35 Dollar erhalten. 12 Jahre später wurde sie noch einmal großzügiger für ihre Leistung belohnt. Die Einfachheit bei gleichzeitig höchstmöglicher Originalität macht es zu einem der besten Zeichen.

Woolmark
Das Markenzeichen der Wollindustrie hängt millionenfach an Pullovern, Schals und anderen Kleidungsstücken. Eben deshalb muss es so leicht und kostengünstig wie möglich reproduzierbar sein. Die in sich greifende dreifache Linienstruktur verleiht der Form eine plastische Anmutung, wie der eines Wollknäuls. Diese Bildmarke erkennt jeder auf Anhieb, es bedarf keinem Zusatz.

UBS
Was möchte ein Investor, wenn er sein Geld in andere Hände gibt? Richtig, Sicherheit. Ganz besonders gilt dies natürlich für ein Schweizer Unternehmen. Folgerichtig besteht die Bildmarke aus einem symmetrisch angeordneten “Schlüssel-Dreizack”. Die so erzielte Form verströmt gemeinsam mit der Serifen Schrift Zuverlässigkeit, Solidität und Verschwiegenheit.

Puma
Die Marke aus dem bayrischen Herzogenaurach hat in den letzten Jahren erfolgreich, wie keiner ihrer Konkurrenten die Sparten Mode und Lifestyle neu belebt. Das Markenzeichen zeigt den im Namen tragenden Puma im Sprung. Zwar habe ich mich schon immer gewundert, dass er „zurück“ springt und nicht nach vorne – also nach links und nicht nach rechts – aber so wird die Wortmarke natürlich besser integriert. Einfach ein “cooles” Markenzeichen.

Coca-Cola
Es ist nicht nur der Schriftzug, der dieses Logo bzw. diese Wortmarke so einzigartig macht. Es ist vor allem auch die Konsequenz und Stringenz innerhalb der Markenführung, die Coca-Cola zu einem der bekanntesten Marken weltweit hat werden lassen. Während Pepsi in seiner Geschichte x-fach das Logo verändert hat, blieb der Coca-Cola-Schriftzug, zumindest die letzten hundert Jahre, nahezu unverändert und das macht dieses Logo so stark. 1970 wurde das Corporate Design auf eine rote Farbgebung hin ausgerichtet und um die für diese Marke so typische Coca Cola Welle erweitert.

Shell
Ok, Sympathiepunkte sammelt das Unternehmen bei mir nicht. Aber die 1904 erstmalig vorgestellte von Raymond Loewy gestaltete Muschelform, in der heute sternenförmige Sonnenstrahlen pure Energie verströmen, gehört sicherlich mit den Olympischen Ringen und dem Mercedes-Stern zu den besten und bekanntesten Bildmarken weltweit. Sicherlich bei weitem nicht so filigran, wie letztgenannter aber ebenso einprägsam. Interessant hierzu auch: Logo im Fokus: Shell.

Air Canada (aircanada.com)
Das Ahornblatt ist das visuelle Erkennungszeichen Kanadas. Die bei Airlines oft eingesetzte Kreisform umschließt das Blatt. Die (offene) Kreisform ist Bezug zum Globus und gleichermaßen eine vertrauensbildende Maßnahme (Umschließen = Vertrauen). Die serifenlosen Großbuchstaben mit großer Laufweite fallen eher durch ihre Schlichtheit auf, wenn überhaupt. Das komplette Signet besitzt Klasse und bildet eine Einheit, der man sich nicht entziehen kann.

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. @ThomasS: Das Thema ist sicherlich ähnlich. Auch wenn Rotis-Schöpfer Otl Aicher persönlich Hand angelegt hat, so wirkt die ERCO-Wortmarke auf mich zwar immernoch zeitlos aber eher wie die einfachere Variante des CANTON-Logos.

  2. Schöne Zusammenstellung! Eine kleine Anmerkung allerdings: Das “beste” Logo ist meiner Ansicht nach das Mitshubishi-Logo. Einfache Darstellung (1 Farbe), geometrisch, modern&klassich in einem, zeitlos, gefüllt mit Inhalt (Propellerblätter)….

  3. Die Zusammenstellung gefällt mir auch. Ich finde vor allem Jack Wolfskin und Puma und Woolmark klasse. Nomen est omen – meint nomen est logo. Treffender, einfacher und zeitloser geht es wohl nicht mehr.
    Prima Blog übrigens – ich komme jetzt öfter mal vorbei…

  4. […] Noch ein Tipp: Bevor man mit Farben arbeitet oder sich sogar an Farbverläufen macht, immer erst in einer Schwarzweiß-Variante überprüfen, ob die Form alleine wirkt. Oft “kaschiert” ein gutes Farbkonzept eine wenig stimmige Grundform. Schau Dir das WWF-Logo an oder das Woolmark-Zeichen. Beide kommen gänzlich ohne Farbe aus, denn die Form ist perfekt! […]

  5. Ist Shell nicht ein englisch-niederländischer Mischkonzern??

    Sehr nette Auflistung. Die Idee vom Canton-Logo finde ich klasse, finde aber man hätte sie sicher besser umsetzten können. Auf mich wirkt sie ein wenig unharmonisch vor allem das “C”…

  6. […] auffällige Ähnlichkeit zum Firmenlogo der Leuchtenfirma Erco wurde bereits in den Kommentaren dieses Beitrags im Design Tagebuch angesprochen. Auch die Wortmarke des Mode-Labels Ambiente zeigt unverkennbar eine Verwandschaft. […]

  7. Das SBB-emblem fehlt. Sofort erkennbar, das schweizerkreuz ist drin, die pfeile symbolisieren bewegung, es ist sogar in einzeilen-ASCII darstellbar … einfach genial! Für mich das beste bahnlogo und sicher eines der besten 10.

    (Die farbgebung der schweizer IC-doppelstockwagen mit ihrer trennkante in fenstermitte und der dominanz finsteren dunkelgraus sowie leicht verschmutzender weißer flächen gefällt mir dagegen gar nicht.)

  8. Zu meinem PUMA: Ich habe ihn damals (1967) sowohl einmal nach rechts und einmal nach links springend gezeichnet; es steht der Firma frei, ihn zu verwenden wie sie will.
    Mit bestem Dank dafür, dass man sich so intensiv mit meiner Zeichnung beschäftigt!
    Lutz Backes

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