
Ich habe mir einmal die Zeit genommen und meine ganz persönliche Liste mit “besten” Logos bzw. Markenzeichen zusammengestellt. Alle ausgewählten Zeichen und Logos haben eines gemeinsam, sie brennen sich ein. Ihre auf das Wesentliche reduzierte Darstellung – man bemerke, dass keines der Logos Verläufe, Schatten oder modischen Schnickschnack wie etwa Glanzeffekte enthält –, erzeugt ein hohes Maß an Prägnanz. Mal wird diese Prägnanz über eine reine Wortmarke erreicht (Canton), mal mit Hilfe der Bildmarke (Shell) und mal ist es die Kombination aus beiden, die im Zentrum eines starken Brandings steht (UBS).
Logos losgelöst vom restlichen Corporate Design zu betrachten und zu bewerten, ist schwierig, aber natürlich ist es legitim, denn auch Logos treten in vielen Fällen als Solitär in Erscheinung, denken wir zum Beispiel an die Bandenwerbung in Stadien oder an die Abbildung des Logos auf einem Produkt, einem Fahrzeug, einem Notebook oder einem Fernseher. Wenn dem Corporate Design die Chance verwehrt bleibt, sich zu entfalten, liegt es allein am Logo, Aufmerksamkeit zu erzielen. Auf Sponsorenwänden trennt sich die Spreu vom Weizen. Zu kleinteilige, verschachtelte und komplexe Konstrukte gehen hier unter. In Erinnerung bleiben hingegen Logos, die einfach konstruiert sind. Dass diese „in-die-Netzhaut-Einbrenner“ simpel sind, ist das Ergebnis umfangreicher konzeptioneller, handwerklicher und kreativer Arbeit.