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Relaunch von ard.de und tagesschau.de

Tagesschau Relaunch

Die ARD hat ihren Webauftritt und den der Tagesschau erneuert. Es ist eher eine behutsame Anpassung per CSS denn ein grundlegend neuer Auftritt. “Resize” und “Rebrush” nennt das Jörg Sadrozinski, der den Wechsel im tagesschaueigenen Blog angekündigt hatte. Das sieht soweit auch ganz ansprechend aus, wenn da nicht der ein oder andere Bug im Firefox wäre.

Mit zunehmender Dauer war das extrem schmale Format von 770 Pixel in der Breite in Kombination mit der Linksbündigkeit eine Zumutung. Natürlich ist man im Umfeld der öffentlich Rechtlichen keinem Werbediktat unterworfen. In Bezug auf den grundsätzlichen Aufbau muss man sich nicht nach einem Skyscraper oder Wallpaper-Ad richten. So werden dann auch endlich 998 Pixel für die Breite genutzt und das fühlt sich per se schon einmal besser an.

Die eigenen Leser sind geteilter Meinung. Während ein Großteil die Zentrierung und die neuen Proportionen als wohltuend empfinden, mäkeln einige am helleren Look der Seite und behaupten der alte blaue Hintergrund “wäre besser für die Augen”, was natürlich Blödsinn ist, weil hohe Kontrastwerte lesefreundlicher sind. Selbstverständlich dürfen dort auch Unterstellungen, es sähe “web2.0-mäßig” aus, nicht fehlen. Ich fürchte dieser Nonsens wird uns noch ein paar Jahre begleiten.

Der neue Webauftritt der Tagesschau und auch der der ARD gehen jedenfalls genau in die richtige Richtung. Wenn erst einmal die zahlreichen Bugs ausgebügelt sind, bietet der großzügigere Aufbau und die ansprechend gestaltete Oberfläche ein Rüstzeug, mit dem man die nächsten Jahre arbeiten kann, Leser wie Redakteure gleichermaßen. Sicherlich hätte man vor dem Live-Gang plattform- und browserübergreifend testen sollen. Das ist offenbar nicht geschehen. Nun heißt es noch einmal direkt im Nachgang in die Hände gespuckt, damit hinten rauskommt, was sich die Planer ausgedacht haben.

Gab es intern.tagesschau,de schon früher? Fällt mir erst jetzt auf. Macht einen guten Eindruck, wie sich hier die Redaktion vorstellt. Auch die ARD-Mediathek wurde übrigens aufgefrischt. Im vergangenen Frühjahr führte ich einen sportlichen Vergleich der Mediatheken von ARD und ZDF durch. Es lohnt also ein Abstecher zu den neuen Webangeboten der ARD.

Danke den zahlreichen Hinweisgebern.

Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. @ Achim
    Ich meinte die Terminals links unten (mein Fehler). Will damit aussagen, daß dieser türkis-grün-Kontrast irgendwie angenehmer ist, als ein normaler schwarz-weiß-Kontrast (von dem Du sagst, er wäre in punkto Lesbarkeit das Optimium) und die Lesbarkeit nicht besonders darunter leidet und meine Augen irgendwie entspannter sind, wenn ich darauf gucke.
    Umgemünzt auf den Beitrag soll das heißen, die Aussage, der alte blaue Hintergrund sei besser für die Augen, sollte nicht einfach als Blödsinn abgestempelt werden, es könnte doch was dran sein und wollte mal mit einem Beispiel unterlegen, wo sich ein nicht-s/w-Kontrast in meinen Augen deutlich besser macht.

    Hoffe, das ist jetzt rübergekommen und entschuldige den schnippischen Ton im ersten Posting.

    Übrigens: Sitze hier an ‘nem Windows-Rechner mit Firefox 3.5 und das Tippen ist ‘ne Qual. Jeder Buchstabe erscheint mit 1s Verzögerung und der Lüfter jault wie verrückt. Hat noch jemand dieses Problem?

  2. ein normaler schwarz-weiß-Kontrast (von dem Du sagst, er wäre in punkto Lesbarkeit das Optimium)

    Gesagt habe ich dies nicht, lediglich, dass hohe Kontrastwerte tendenziell lesefreundlicher sind. Aber natürlich sollte man diesen Satz nicht so alleine stehen lassen. Der höchstmögliche Kontrast bedeutet nicht automatisch die bestmögliche Lösung. Als Beispiel hänge ich einmal die folgende Grafik ein…

    Hier sieht man ganz schön, dass der weiße Text auf grauem Grund weniger “angefressen” ist. Im Schwarz brechen einige Buchstaben weg, wodurch die Begriffe weniger gut lesbar sind.

    Auf der anderen Seite unterstützt eine für die Augen “angenehmere Umgebung”, nicht unbedingt das Erfassen von Text. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben, hier muss man schon ganz nah an den Bildschirm rücken, um im grün-türkisen Terminal ein Semikolon von einem Doppelpunkt zu unterscheiden. Das ist bei schwarz auf weiß unkritischer.

    Es ist ja auch nicht so, dass im neuen tagesschau.de nun alle Kontraste angehoben wurden. Im Content hat man sogar einen hellblauen Fond hinterlegt, hier war vorher weiß im Hintergrund. Auffällig sind die CSS-Änderungen z.B. in der rechten Spalte, in der die Texte nun besser lesbar sind.

    -

  3. @Clemens Gramespacher

    Schön, dass Sie vorbeischauen. Tolle Arbeit, die Sie immer wieder abliefern.

    Ein bisschen etwas, gibt es bei tagesschau.de ja noch zu tun. Heute schauts im Firefox/Mac so aus.

    Außerdem erzeugte das Öffnen einer Bildergalerie in meinem Browser ein Resize auf die volle Größe des Monitors, was generell ja keine schöne Sache ist, bei Monitoren, die in Richtung 1920 tendieren, sind die Wege besonders groß, um das Fenster wieder zurecht zu rücken. Am Abend kann ich es nicht mehr reproduzieren, insofern ein unverbindlicher Hinweis.

    Ansonsten frohes Schaffen.

  4. sorry tagesschau. Aber ich bin su gut wie täglich auf der Seite und hatte nach dem redesign erstmal den Eindruck die Hintergründe hätten sich nicht geladen.

    Ich versteh den Trend zu hell und freundlich aber das weiss tut fast weh in den augen.

    Die technik dahinter und die “neue” Aufteilung sind etwas besser, aber alles in allem zu wenig
    für ein brauchbares redesign.

  5. Alles viel zu unruhig!

    Die hellen Kästen machen das ganze weniger gut überschaubar im Vergleich zu vorher.

    Interessant fand ich folgendes:
    Zum Relaunch gab es auf der Seite die Möglichkeit für ein Feedback an die Redaktion. Inzwischen ist das schon wieder verschwunden. Da ich der neuen Optik auch etwas Zeit geben wollte, hab ich nicht gleich gepostet, Schade, das ich dazu nun nicht mehr die Möglichkeit habe. Aber vielleicht war`s den Verantwortlichen auch zu viel Kritik.

  6. Nettes und hübsch anzusehender Facelift, aber die ARD hinkt auch hiermit wie seit Jahren dem ZDF deutlich hinterher und wirkt viel biederer und langweiliger als das Zweite. Für mich ist das Zweite ganz klar Erster!

  7. Hallo Achim!

    Anmerkung 1:
    > “extrem schmale Format von 770 Pixel in der Breite in Kombination mit der Linksbündigkeit eine Zumutung.”
    Ist auch Linksbündigkeit auch eine Zumutung? Oder “nur” optisch unschön?
    Die schmale Breite + Linksbündigkeit hätte jedoch den Vorteil, dass man vielleicht mal zB für größere Bilder den “Rahmen sprengen” könnte und diese in den freien Bereich nach rechts “hinauslaufen” lassen könnte. Wenn es zentriert wäre, hätte man hier nur halb so viel Platz und würde noch unschöner aussehen. (Aber ok, heutzutage gibt’s ja Lightboxes etc. …)

    Anmerkung 2:
    > “So werden dann auch endlich 998 Pixel für die Breite genutzt und das fühlt sich per se schon einmal besser an.”
    Du verwendest ja auch diese Seitenbreite. Doch wieso schreibst Du von “endlich”? Weil Bildschirmauflösungen ab 1024 heutzutage eher üblich sind?
    Ich würde mir hingegen eher max. 900px wünschen. Dann müsste man auf ard.de und auf Deiner Seite nicht horizontal scrollen bei einer 1920-er Auflösung, wenn man den Browser “halbiert” hat (bei Webentwicklung bietet sich diese Halbierung an: links Editor, rechts Browser (so zumindest meine pers. Preferenz) — mittels Tools und deren Tastenkombinationen ist eine solche Zweiteilung schnell hergestellt).

    Anmerkung 3:
    > “mäkeln einige am helleren Look der Seite und behaupten der alte blaue Hintergrund “wäre besser für die Augen“, was natürlich Blödsinn ist, weil hohe Kontrastwerte lesefreundlicher sind.”
    Ist das nicht ein Widerspruch? Dachte zuerst, Du hättest Dich vertippt und hättest “leseUNfreundlicher” gemeint, weil ich “blauer Hintergrund” mit einem höheren Kontrast in Verbindung gebracht hatte und dies vielleicht auf Dauer die Augen zu sehr anstrengen würde.

    Grüße, Carlos

  8. Ich denke Linksbündigkeit allein kann kein Kritikpunkt sein. Bei einer Breite von grenznahen 998 Pixel wird der allgemeine ARD Internetuser den Unterschied zwischen linksbündig und zentriert ohnehin nich bemerken. Sicher kein Gestalter, Programmierer etc. lässt seinen Rechner auf 1024 Breite laufen, aber viele nutzen dennoch einen ähnlich großen Viewport beim Browsen oder auch lustigen Schrullen wie Toolbars und “Entwicklertools” hier und da beim Betrachten fremder Seiten. Aber wie gesagt die Webseiten wurden nicht ausschließlich für diese “elitäre” Minderheit erstellt.

    Es ist auch internationaler Usus auf 960-980px Breite zu optimieren. Dafür sprechen auch diverse Grid-Systeme. Allerdings hinkt der Konsens immer der Zeit nach. Denn zurecht sollte man an noch mehr denken, denn TFTs im Format von mindestens 19″, die nativ auf 1280 Breite betrieben werden sind der heutige unterste Verkaufsstandard. Mit 998px wäre ich aber noch vorsichtig, da das (unglaublich häßliche) Standard Windows XP Theme einen mächtigen Scrollbar einbringt.

    Den Formatwechsel bei ARD halte ich für äußerst gelungen und zielgerichtet. Wer es einfach als häßlich abtut, sollte zum Vorgänger Bezug nehmen. Es ist ein kleiner evolutionärer Schritt nicht ein kompletter Relaunch mit Austausch des CD.

    Gut finde ich hier den Vergleich zu ZDF. Die sind vermeintlich jünger, frischer und dynamischer aufgestellt aber das kann man auch als billiger, poppiger und unseriöser abwerten, wenn man denn möchte. Das Interessante ist die Diskrepanz zu den Inhalten. Ohne Zweifel hat das ZDF ein Angebot für eine etwas ältere Zielgruppe oder besser gesagt die ARD spricht mit seinen Angeboten in der Relation ein jüngeres Publikum an. Der Internetauftritt scheint das bei beiden auszugleichen zu versuchen oder gegenteilig darzustellen.

    Ich persönlich hätte als großer Fan der ARD mir etwas mehr erwartet, etwas größeres, noch zugänglicheres, intuitiveres, feineres und moderneres. Der Vergleich zu BBC ist gar nicht mal schlecht. Aber es ist ein richtiger Schritt, mal sehen wann der nächste kommt.

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