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Petition: Prüfung der Abgabepflicht zur Künstlersozialversicherung durch Rentenversicherung

petition ksk

Da die Deutsche Rentenversicherung Unternehmen, die freischaffende Künstler und/oder freischaffende lehrende Künstler beschäftigen, nicht ausreichend kontrolliert, entgehen der Künstlersozialkasse (KSK) jährlich rund 40–50 Millionen Euro*, was die Künstlersozialversicherung als solche in Gefahr bringt. Als jemand, der als KSK-Mitglied von der Künstlersozialversicherung profitiert, kann ich die unten aufgeführte Petition nur unterstützen.

Gleichzeitig möchte ich auf Seiten auftraggebender Unternehmen, den Verwertern, dafür werben, die Künstlersozialabgabe zu zahlen, weil diese einen zentralen Beitrag im Leben von derzeit 177.143 bei der KSK versicherten Selbstständigen darstellt und weil die Künstlersozialabgabe zudem insgesamt für eine größtmögliche Vielfalt innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft sorgt. Ohne die Leistungen der Künstlersozialkasse wären tausende Kreative und Publizisten in ihrer Existenz bedroht.

Ich habe soeben, angeregt durch einen Kommentar, die folgende Petition unterzeichnet und lade alle Kreativen, Designer, Künstler und Autoren dazu ein, sich der Petition anzuschließen.

Hier gehts zur Petition:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_06/_10/Petition_43188.html

* siehe Künstlersozialkasse – Aus Mangel an Kontrolle | journalist.de

Dieser Beitrag hat 126 Kommentare

  1. Vroni, es ist aber doch so, dass Kunden nicht zwingend nur einen Dienstleister aus unserer Branche haben (+ mögl. Doppelverwertung) und dann kommt deutlich mehr als Ihre genannte “Tankfüllung für SUV” zusammen.

    Und, ich bewahre durchaus Haltung, nur nicht auf Ihrer Seite ;-) Denn eins bleibt für mich bestehen: Das Verfahren, so wie es momentan ist, ist einfach nicht fair und absolut undurchsichtig. Wie oben beschrieben, mir fehlen wirklich klare PROargumente. Da hilft (mir) auch Ihre Kundenkritik nicht weiter! Meine Kunden, egal ob A-, B-, oder C-Kunde, werden von mir bestmöglich Beraten und das ziehe ich bei diesem leidigen KSK-Thema auch durch – Kommunikation eben.

  2. @ Axel
    Dann mögen sich diese Kunden doch bitte statt bei Einzelkämpfern bei einer GmbH bedienen. Sparns die 5%. :-)
    Und dann schau mer preislich mal. Wie Beckenbauer immer schön zu sagen pflegte :-)

    Meinereiner hält daher das Gejammer dieser Kunden für ziemlich übertrieben.
    Von meiner Oma habe ich gelernt: Klappern gehört zum Handwerk. Und: Die Reichen jammern am meisten.

    Oma war eine sehr kluge Frau.

  3. @ Lukas
    Ach, die Druckerei-Kosten generieren jetzt auch KSA-Abgaben?
    Jetzt wirds kryptisch.

    -/-

    Schleichts euch ihr Abschaffer, ich hab jetzt Wochenend und bin am See.
    fb-likes:
    121.00 Mücken gefällt das.

  4. +1 zu Lukas: Die KSA wird eben leider nicht nur auf die kreative Kernleistung erhoben, sondern auch auf die damit zusammenhängende Nebenleistungen. Die KSK selbst schreibt dazu:

    „Die Künstlersozialabgabe ist auf alle Entgelte ( z. B. Gagen, Honorare, Tantiemen ) zu zahlen, die an selbständige Künstler oder Publizisten gezahlt werden. Dazu gehören auch alle Nebenkosten, z. B. Telefon- und Materialkosten.“

    Und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass das Verhältnis von Haupt- zu Nebenleistung geradezu absurde Züge annehmen kann: Ein befreundeter Programmierer hatte vor etlichen Jahren für einen mittelständischen Kunden eine Website entworfen und umgesetzt. Nachdem er diese über Jahre technisch und inhaltlich betreut hatte, trat plötzlich die KSK auf den Plan, identifizierte den damaligen Entwurf als Kreativleistung und wollte für alle seither für diese Website angefallenen Kosten (ein 5stelliger Betrag) die KSA kasieren. Sowas nimmt man dann nicht mehr ganz so gelassen hin. Wenn ich mich richtig erinnere, ist der Kunde damals sogar vor Gericht gezogen.

    @Vroni: Für jemanden, der die KSK mit gefletschten Zähnen verteidigt, bist Du erstaunlich schlecht über sie informiert?! Ich würde Dich bitten, einfach mal zu googlen, bevor Du die nächste Behauptung vom Schlag „Designer sind keine Unternehmer“ oder „Man zahlt doch eh nur für den Kreativanteil“ hier einstellst.

    @gernleser: „Interesseloses Wohlgefallen“ ist ein Zitat aus Kants Kritik der Urteilskraft – einem Werk, dass (so hat man es uns im Designstudium vermittelt) auch heute noch das Fundament für die philosphische Beschäftigung mit Kunst und Ästhetik ist. Und meiner Meinung nach beschreibt es sehr gut der Unterschied zwischen Kunst und Design. Während letzteres immer einen Zweck (z.B. ein Kommunikationsziel) verfolgt, besteht die Kunst allein um ihrer Selbst willen. Ihre Erschaffung und Wahrnehmen ist also (idealisiert betracht) nicht von irgendeinem anderen Interesse geleitet.

  5. Viele gute Kommentare wurden hier abgegeben! Denn die KSK-Abgabe ist in der jetzigen Form und Auslegung einfach realitätsfern, unpraktisch und ungerecht.

  6. Manch Kommentar hier zeigt ein doch eher merkwürdiges Verständnis von Solidarität. Fast schon durchgängiger Tenor ist: „Solidarität ist, wenn ich aus einem System mindestens das wieder herausziehen kann, was ich auch investiert habe.“ Solidarität ist aber eben, daß diejenigen, die etwas mehr Glück im Leben (gehabt) haben (und „Glück“ ist in dem Zusammenhang u. a. auch, wenn ich so gestrickt bin, daß ich unter den gerade herrschenden Verhältnissen mich gut arrangieren kann) daß diejenigen eben herangezogen werden, einen -eh kaum merkbaren- Anteil zu leisten um einen gesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen zu Gunsten derer, die eben weniger Glück im Leben (gehabt) haben.
    Jetzt da aber die Menschen auseinanderzudividieren in „Kreative“, „Bauern“ oder weißderKuckuck was ist im Endeffekt Vergeudung von Ressourcen. Eine Gesellschaft hat sch so zu organisieren, daß sie jenseits von solcherlei Schubladierungen jedem ein menschenwürdiges Dasein ermöglicht. Kkleinkarierte Rumdoktorei in branchenspezifischen Insellösungen gebiert dann eben noch kleinkariertere Reaktionen die dann auch darin münden, daß mancher sein Geschäftsmodell gefährdet sieht, weil seine Kunden einen ihre Lebensqualität nicht tangierenden Beitrag zu einem Versuch leisten müßten, der da einen gesellschaftlichen Ausgleich eben schaffen möcht.
    Für mich ist die KSK aber eben auch deshalb ein Fehlkonstrukt, weil ein „Kreativer“ eben ein Mitglied dieser gesellschaft ist wie jedes andere auch und deshalb eine -wenn auch sicher gut gemeinte- Privilegierung fehl am Platze ist. Es muß eben auf höherer Ebene dafür gesorgt werden, daß jeder seine auch ökonomische Existenzberechtigungt hat. Dann kann der Künstler Künstelr sein, die Mutter Mutter unf der Mensch Mensch.

  7. @ Martin
    Bitte Belege liefern, dass das Finanzamt Freiberufler als Unternehmer führe.
    Bitte Belege liefern, dass Druckkosten KSA-fällig seien
    Sonst bitte ganz schnell Füßchen ruhig halten.

    Ich glaubs ja nicht:
    [@Vroni: Für jemanden, der die KSK mit gefletschten Zähnen verteidigt, bist Du erstaunlich schlecht über sie informiert?! Ich würde Dich bitten, einfach mal zu googlen, bevor Du die nächste Behauptung vom Schlag „Designer sind keine Unternehmer“ oder „Man zahlt doch eh nur für den Kreativanteil“ hier einstellst.]

  8. @ Koni
    Zu jemandem, der Leuten komische Vorstellungen von Solidarität vorwirft, möcht ich fast sagen: Selber, und du?

    Künstler und Kreative sind und waren nie privilegiert, sondern das Gegenteil ist gesellschaftliche Realität: Man – User und Verlage alle die gleichen – will sogar neuerdings zuzeiten des Interblöds alles kostenlos von ihnen, die Musik, die Gestaltung, die Texte. Ich sehe da keinerlei Privilegierung. Die KSK versucht lediglich, Ungleichheiten (die bereits vor dem Interblöd da waren) zu glätten.

    Aber das versteht heutzutage sowieo keiner, der von INSM-Neoliberalallalismus infiltriert ist und es nicht einmal merkt. Also fast alle.

  9. @Vroni:
    Kann es sein, dass Du die „Unternehmer“ und „Gewerbetreibende“ durcheinander wirfst?! Zwischen letzteren und Freiberuflern gibt es steuerlich nämlich tatsächlich einen Unterschied, der aber nichts daran ändert, dass beide unternehmerisch tätig sind und eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen (sollten):

    „Unternehmer ist eine natürliche oder juristische Person oder eine rechtsfähige Personengesellschaft, die bei Abschluss eines Rechtsgeschäfts in Ausübung ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt.“ § 14 Abs.1 BGB

    Die Behauptung mit den Druckkosten stammte zwar nicht von mir, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die KSK auch das mit einbezieht, wenn der Designer „blöd genug“ war, den Posten durchzuschleifen und nicht gesondert abzurechnen.

    Ich verweise in diesem Zusammenhang aber gerne nochmal auf das oben geschilderte Beispiel. Dieses belegt ja anschaulich, dass die KSK hier nicht nur der Kreativanteil abschöpft sondern versucht auch für die Umsetzungskosten (in diesem Fall Programmierung und Wartung) die KSA einzutreiben. Und das ist leider kein Einzelfall.

    Wie gesagt: Erst informieren, dann schwadronieren. Die Welt ist selten so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheint ;)

  10. @Vroni:

    “Man – User und Verlage alle die gleichen – will sogar neuerdings zuzeiten des Interblöds alles kostenlos von ihnen, die Musik, die Gestaltung, die Texte.”

    Wohl wahr – ein weltweites Problem. Glauben SIe ernsthaft, Deutschland hat mit der KSK die Lösung dafür gefunden? Es wird keiner dazu gezwungen, seine Contents gratis zur Verfügung zu stellen.

    @koni:

    “Manch Kommentar hier zeigt ein doch eher merkwürdiges Verständnis von Solidarität.”

    Ein System, das durch seine Restriktionen den Solidaritäts-Gedanken geradezu pervertiert, ist nicht zu unterstützen. Jeder Gebende sollte auch die Chance bekommen, im Bedarfsfall ein Nehmender zu werden. Dies ist bei der KSK nicht gegeben.

    @Vroni:

    “Die KSK versucht lediglich, Ungleichheiten … zu glätten.”

    Eine Farce! Setzen: 6! Sie wissen doch nur zu genau, dass die KSK nicht Ungleichheiten glättet, sondern im Gegenteil, diese erst erschafft!

    @Vroni:

    “Aber das versteht heutzutage sowieo keiner, der von INSM-Neoliberalallalismus infiltriert ist und es nicht einmal merkt. Also fast alle.”

    Bitte ERST Beitrag posten und DANACH die Drogen einschmeissen, OK?

    @Vroni:

    “Ein herumjammernder Zahnarzt wegen seinem Lögelchen: KSA, das sind um die 10 EURO.”

    Ich gebe Ihnen Recht: es geht oft gar nicht um den KSA-Betrag an sich. Es geht aber sehr wohl um die Erklärungs-Not und das GESCHISS *pardon*, was unsereiner damit hat: “tut mir leid – ja ich weiß, komisches Gesetz – nein, Sie müssen das Formular schon ausfüllen – ja, geht auch online, gehen Sie doch mal auf…, dann unter…, genau – da ist auch ne anleitung… – nein, ich selbst bin da nicht versichert – oh doch, trotzdem müssen Sie – auf alles, was künstlerisch ist… – ja, auch wenns nur 10 euro sind – dann aber auf Ihr eigenes Risiko, wenn Sie mal geprüft werden – die von der Rentenversicherung – ja, auch rückwirkend – können wir gerne auch machen… – OK, ich schreib halt dann “Reinzeichnung” oder so was – vielen Dank – und beehrens mich bald wieder – gehts so, oder brauchens ne Tüte?…”

    Sie merken: GERADE bei solch Kleckerbeträgen kommt man sich als Nicht-KSK-Versicherter ziemlich bescheuert vor:
    >>> 3 Std. verbraten fürs Logo bauen
    >>> 1/2 Std. verbraten zur KSK-Aufklärung
    ziemlich unverhältnismäßig, finden Sie nicht?
    Vermutlich sollte ich – Ihrer Empfehlung folgend – erst mal fragen, ob der Zahnarzt nen SUV fährt und ggfl. den Auftrag dann absagen. ;-)

    @gernleser:

    “Das kann ich in der Form nur mit Hilfe der KSK-Regelung machen. Sonst würde ich eben Pizzaflyer und Imagefiguren für Kleinstädte entwickeln”

    So so. Einerseits Preis-Dumping mit Hilfe günstiger Lebenshaltungskosten dank KSK, andererseits sich die Hände nicht schmutzig machen wollen. (sorry, ist etwas krass ausgedrückt – aber Ihr Kommentar hat leider genauso bei mir eingeschlagen…)

    Übrigens sprachen Sie genau die Kundschaft an, die (meiner Erfahrung nach) ohnehin kein Problem mit der KSK hat und bestens informiert ist: Schulen, Städte/Gemeinden, öffentlicher Nahverkehr etc…

    @friederike:

    ich schließe mich Vroni (und anderen) an und hätte gerne ein Statement des AGD zum Thema. Der AGD wäre doch genau der richtige Verein, mal eine “vernünftige” offizielle KSK Petition zu starten, die alle bestehenden Probleme bezgl. Ungerechtigkeit, Komplexität etc. berücksichtigt.

    @Vroni:

    “Dass die Designer die Künstler subventionieren, stört mich gar nicht. Ich bin als Designer sogar stolz darauf.”

    Ihre selbstherrliche Positionierung als Gutmensch ist (natürlich nur im gegebenen Kontext) unvereinbar mit mit der Diskriminierung von KSK-Nichtversicherten. Seien Sie bitte stolz worauf auch immer, jedoch nicht darauf, unter Benachteiligung anderer eine bestimmte Personengruppe zu fördern. Spenden Sie meinetwegen Ihr letztes Hemd, rechtfertigen Sie damit aber nicht eine assoziale (jaaaa!) Institution.

    Im Übrigen möchte ich selbst bestimmen, wen oder was ich subventioniere – und nicht unter Zwang. Es gibt genug Spendentöpfe (nicht unbedingt Kunst-Gedöns)…

    Man muss Vroni zumindest zu Gute halten, dass sie sich als Pro-KSK-Vertreterin nach wie vor tapfer der Diskussion stellt. Wenn auch mit eher amüsanten als ernstzunehmenden Argumenten. Alle anderen KSK-Versicherten halten hier offensichtlich mal schön die Klappe, harren der Dinge, die da kommen und hoffen noch möglichst lange auf KSK-Rosen gebettet zu bleiben.

    Time will tell…

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