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Off-road to Istanbul

Off-road to Istanbul

Der Sommer will noch nicht so recht. Das schlechte Wetter schlägt aufs Gemüt. Gut, dass es Reiseberichte im Netz gibt, die immerhin für wohliges Fernweh sorgen. Die Reisereportage „Off-road to Istanbul“ macht gute Laune, auch weil ihre Macher ein Händchen für Gestaltung mitbringen.

Die Reportage bestehend aus Website, Magazin und Video ist gleichzeitig Leistungsschau der Agentur JVGND STIJL. Eine überzeugende Referenz, die nicht nur Lust aufs Reisen weckt, sondern auch darauf, die eigenen Erlebnisse in digitaler Form aufzubereiten. Diesbezüglich setzen die vier „Offroader“ die Messlatte recht hoch. Für jemanden wie mich, der leidenschaftlich gerne reist und das Visuelle zu schätzen weiß, beste Inspiration und ein idealer Zeitvertreib.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

    1. Hast Du Dir das Video und/oder das Magazin angeschaut?

      Abgesehen davon: Wer glaubt, inhaltliche Qualität anhand des Formates ablesen zu können, verliert über kurz oder lang die Fähigkeit, genau hinzuschauen. Sofern man denn über einen solchen Blick verfügte. Stichwort Scheuklappen.

  1. Tja, jedem das Seine. Ich reise auch gerne. Auch schon mal nach Istanbul und noch viel weiter. Ich wundere mich manchmal nur, welcher dokumentarische und auch technische Aufwand gelegentlich betrieben wird. Bestimmt war das alles 1990 noch nicht ganz so wichtig. Seinerzeit reiste ich alleine, mit einer abgehalfterten XT 550, Zeltchen und was gerade sonst so auf’s Mopped drauf passte, bis nach Syrien. Eine ausgeliehene Snapshotkamera habe ich zum Dank dem Bauern in Kurdistan geschenkt, bei dem ich ein paar Tage auf seinem Hausdach mein Zelt aufbauen durfte. Der Rest ist auch immer noch in meinem Kopf gespeichert.

        1. Achim, leider in dem Falle du. Vielleicht mal herausfinden woher Jones Ausspruch “Jedem das Seine” kommt. Dann kann man auch differenzierter auf den Einwurf von Steffen urteilen.

          1. Auch auf die Gefahr hin, sich noch weiter “off topic” zu bewegen: Ja, Liam, woher kommt “jedem das Seine”? Es war ursprünglich ein römischer Rechtsgrundsatz (suum cuique), dessen eigentlicher Sinn durch die ins Deutsche übersetzte Torinschrift des KL Buchenwald (“Jedem das Seine”) pervertiert wurde, der aber zuvor über Jahrhunderte so regelmäßig in rechts- und gesellschaftstheoretischen Diskussionen verwendet wurde, dass er auch ohne irgendwelche Bezüge zur NS-Idelogie in den “normalen, unbelasteten” Sprachgebrauch Eingang gefunden hat. Beides kann man von dem Zitat “Arbeit macht frei” nicht sagen, also hat Achim meines Erachtens Recht, dessen, wenn auch von steffen wohl als Kritik gemeinten Gebrauch zu mißbilligen.

            Aber nun doch noch zum eigentlichen Gegenstand “off-road to Instanbul”: Vielleicht ist meine Sicht zu naiv, aber ich habe mich erst einmal über die schönen Bilder von Orten und Landschaften gefreut, dich ich selbst so wahrscheinlich nie zu sehen bekommen werde. Auch die Website finde ich durchaus ansprechend, auch wenn sie natürlich an andere, ähnliche Projekte erinnert. Tut das der Sache selbst Abbruch? Nein, finde ich nicht. Richards süffisantem Hinweis auf das Buch über deutsche Nörgellust kann ich in Bezug auf den ersten Kommentar mit Bedauern nur zustimmen.
            Die Frage, wer nun mehr vom Reisen hat, der eifrige “Dokumentator” ;-) in Bild (und ggf. Text) oder derjenige, der das eigene Erleben eher verinnerlicht und nicht auf Papier, Film oder Speicherkarte zu bannen sucht, wird ja oft diskutiert. Ich finde es schöner, andere am Gesehenen/Erlebten teilhaben zu lassen – so haben mehr als Einer etwas von solchen Reisen und wem hätte solch angenehmes Über-den-Tellerrand-Schauen je geschadet? Also Danke an die Macher fürs Teilen und an Achim für die Entdeckung ;-)!

          2. Die von Buzz gebrauchte Redewendung ist, insbesondere im Rahmen des von ihm verfassten Kommentars, trotz geschichtlichen Anhangs, vollkommen wertneutral, eben umgangssprachlich, während Steffens Reaktion eine, wie ich finde, ziemlich giftige Äußerung darstellt. Weder gibt es hierfür eine Rechtfertigung, noch werde ich das kommentarlos billigen. Ich hatte kurz überlegt, den Kommentar zu löschen, mich aber dann doch dafür entschieden, meinem Unverständnis Ausdruck zu verschaffen. Besser als ich es könnte, hat Joe sehr treffend richtige Worte gefunden.

            Ich bin zudem überzeugt, lieber Liam, dass Du in der Deutung von Jones Kommentar daneben liegst. Wenn er noch einmal hier vorbei schaut, wird es sich vermutlich wundern, was manch einer hier ihm unterstellt, auch Du. Jones schildert schlicht und einfach Gegebenheiten von früheren Reisen. Es ist doch absurd, hier rechtes Gedankengut hinein interpretieren zu wollen.

            Bin grad etwas urlaubsreifer als noch vor 5 Minuten…

  2. Hm. Allein das Video erinnert mich an die Parkour Reiseberichte, wie zB von Storror( https://www.youtube.com/watch?v=gTG9yPoECc4) oder ähnlichen (Farang, Jestion, GUP,…). Auch immer sehr schön anzusehen, wenn auch – logischerweise – etwas mehr auf den Sport konzentriert.
    Der von Buzz T. Jones angesprochene Konflikt, die Frage, ist das nötig?, stelle ich mir auch immer wieder. Auf der einen Seite scheint mir, dass man den Moment nicht mehr so schätzt wenn man ihn ständig inszeniert und aufnimmt. Zerstört das nicht in gewissen Maße den Reiz des Reisens? Die Kernfrage ist: Steht im Zentrum das Dokumentieren oder das Erleben? Wenn man einen Fotoapparat mitnimmt, so hat man punktuell Erinnerungen, und auch nur einen kurzen Augenblick damit verbracht das Foto zu schießen. Derartige Videos jedoch sind deutlich aufwendiger… Und kosten mehr Zeit, in der man nur auf das dokumentieren fokussiert ist.
    Andererseits wird man durch das Aufnehmen gezwungen, noch stärker auf das Schöne, Beeindruckende zu achten… Sicherlich auch nicht schlecht… Und Erinnerungsstützen wie diese sind auch deutlich emotionaler, keine Frage.
    Ich denke beides hat seinen Reiz, aber es sind komplett unterschiedliche Arten zu reisen – am besten scheint mir ich Reise und konzentriere mich voll darauf, und ein anderer dokumentiert, die ganze Zeit. Und wenn man dann wieder zu Hause ist, arbeitet man es auf.

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