Das Orchester der Philharmonie Luxemburg (OPL) hat einen neuen Markenauftritt erhalten. Die neue Bildmarke besteht aus vier sich überdeckenden, transparenten Farbringen (Cyan, Grün, Megenta und Gelb), die sich zu einer vielfarbigen, blumenähnlichen Form zusammensetzen.
Zuletzt wurden die Musiker von einem schwarzen Kreis als Logo repräsentiert, das optisch und in Bezug auf seine Deutung* Ähnlichkeiten mit dem Signet der New York City Oper aufwies (* das Absolute, Maletwitsch). Nun zeigt sich das Erscheinungsbild farbenfroh und geprägt von Kreisbögen, die sich aus der Form des Logos ableiten. Die Typographie vollzieht einen ähnlich einschneidenden Wechsel. In dem bislang in einer Groteske gesetzten Namenszug kommt nun eine Schriftart mit Serifen zum Einsatz, die Walbaum. Sie sorgt für die (notwendige) Portion „Ernsthaftigkeit“ und Solidität. Ein schöner Kontrast ist das, den Wortmarke und die zeitgeistige, eher peppige Bildmarke bilden, wie ich finde.
Ausnahmsweise einmal ist die starke visuelle Veränderung nicht auf einen personellen Wechsel zurückzuführen, denn Emmanuel Krivine ist bereits seit 2006 musikalischer Leiter des Orchesters.
Verantwortlich für das Design zeichnet Pentagram (Berlin), die bereits 2005 das Redesign der Philharmonie Luxembourg durchgeführt hatten. Das Vorgänger-Logo stammt vom belgischen Designer Olivier Lamy.
- www.opl.lu
Gefällt mir gut!
Schön die Walbaum mal wieder in Aktion zu sehen, erfrischend neben den sonst recht alltäglichen Serifs..
Ich muss gestehen, das alte Logo deutlich vorzuziehen, hatte es etwas sehr viel Eigenständigeres und Wiedererkennbares. Das neue Logo setzt sich auf den Trend zum Überfüllen, gepaart mit stock-a-liker Bildmarke. Hätte man das alte nicht einfach ein wenig überarbeiten können?
Finde ich durchaus ansprechend, wenngleich ich weniger ringe besser gefunden hätte, weil sich daraus weniger Überschneidungen ergeben und nicht eine ganz so extreme Unruhe reinkommt. generell folgt es einem aktuellen Trend des Übereinanderlegens und Multiplizierens – ob das für ein Logg gut ist, bezweifle ich etwas. Zudem frage ich mich immer wieder, ob diese Logos dann auch eine simple Schwarz/Weiß-Variante haben, oder ob man dies völlig ausschließt …!? Früher gab es mal einfarbige Stempel, Faxgeräte, Prägungen, etc. – wie würde das in diesem Falle alles aussehen!?
Sehr gut gelungen! Die Ernsthaftigkeit und Strenge des alten Logos ist einem einladenden ‘Bild’ gewichen und vermittelt Lust auf Musik – macht einfach Neugierig.
Leider hat man hier wieder versäumt die einmalige architektonische Form der Philharmonie aufzugreifen um einen starken Wiedererkennungseffekt zu kreieren. Schade.
Mir gefällt das alte Logo noch immer sehr gut. Die Umsetzungen (Programmhefte etc.) wirkten damit immer sehr “design-orientiert” und modern. Die Reduktion auf schwarz/weiß passte hervorragend zum Gebäude der Philharmonie Luxembourg, auch wenn die charakteristische Säulenform nicht zum Ausdruck gebracht wurde. Das neue Logo finde ich hingegen für sich etwas schwächer in der Wirkung. Allerdings erschließt sich das farbliche Konzept sofort, wenn man den Zusammenhang mit dem Erscheinungsbild der Philharmonie Luxembourg (welches abstrakt auf das Gebäude Bezug nimmt) sieht:
https://www.philharmonie.lu/de/home/home.php
ist zwar noch in … und hier auch gut umgesetzt aber mal sehen in 2-3 Jahren, wenn wir rückblickend zig ähnliche Logois dieser Ära beurteilen dürfen.
also wenn die angesprochene Schwarz/Weiß-Variante aussieht wie hier angedeutet ( https://www.aventureplus.lu/de/ ), gefällt mir die sogar besser als die farbige ;-)
@Mirek
… ein Logo/Signet sollte niemals »IN« sein, sonder genial »ZEITLOS«;-)
@ Alexander: “Schubsen” schreibt man mit einem B, nicht P!
https://de.wiktionary.org/wiki/schubsen
@Wolle Die deutsche Sprache kennt beide und sogar noch weitere Fälle, unter anderem auch „schuppen“, siehe Duden.
@ Achim: Offensichtlich hast Du Recht, wenn man Dialekte und regionale Färbungen tatsächlich als synonymisch betrachten mag. Der Duden tut’s wohl. In Ostfriesland, wo ich herkomme, kennt man sogar “schüppen”. Dennoch sehe ich diese regionalsprachlichen Spielereien in Bezug auf einen Firmennamen (so es sich nicht um einen Souvenirshop handelt) eher skeptisch. Wobei auch noch die Frage zu klären wäre: Tat man es in diesem Falle tatsächlich bewusst!? *klugscheißen Ende* :-)
Die Font ist durchaus gut gelungen – zwar nicht spektakulär, dass muss es aber imho auch gar nicht sein. Das Signet finde ich schrecklich, weil es mir viel zu beliebig / austauschbar ist.
Sieht für mich aus, wie direkt bei fotolia gekauft – was ich für die Philharmonie Luxemburgs absolut unwürdig finde.
Ich schließe mich Tim#13 voll und ganz an: schöne Typografie, die Farben des Signets finde ich aber einen Overkill. Bei aller Fröhlichkeit hätte der Designer doch ein harmonischeres Farbkonzept enzwickeln können.
Der Vollständigleit halber: bei der Form handelt es sich im mathematischen Sinne um zwei Hypozykloiden, die um 90 Grad verdreht übereinander liegen. Ich habe da mal was vorbereitet:
Entstehung:
https://www.geogebratube.org/student/m2312
Mit den Einstellungen ra = 20, ri = 55, k = 3 (grob geschätzt)
Leicht gestaucht, übereinandergelegt und gedreht.
Hmm… muss man sich die Websites der hier Kommentierenden anschauen, um sie im Anschluss via Kommentar einem mutmaßlichen Rechtschreibfehltritts zu bezichtigen? Ich denke nein. Mit dem hier vorgestellten Redesign hat das zudem rein gar nichts zu tun. Hier im Blog bekommt solch ein „Hinweis“ einen leicht klebrigen Beigeschmack. Eine E-Mail wäre da wohlmöglich das bessere Kommunikationsmittel.
Ich bin jedem Kommentierer dankbar, wenn er auf seine Website, sein Portfolio verlinkt. Auch die Verwendung von Echtnamen fördert die Diskussion auf Augenhöhe.
Ich entschuldige mich in jeglichem Umfang dafür, Du hast Recht.
Mal wieder zurück zum Logo:
Da es sich bei Musik ja auch meist um überlagerte Klänge handelt ist es endlich mal ein Transparentes-Farben-Design was ich nachvollziehen kann. Das was hier als “blumig” bezeichnet wurde, würde ich eher “freundlich” nennen. Und dann ist doch alles gut, oder!
Allerdings finde ich das alte auch sehr schön. Auch weil es die Möglichkeit mit und ohne schwarzen Kreis vorsieht. Können die das nicht spenden. Zum Beispiel an eine soziale Einrichtung oder so (halbernst gemeint). Es gibt ja genügend Unternehmungen die es nötig hätten.
Da das Bildmaterial von den meisten Orchestern aus Männern und Frauen in schwarzer Kleidung besteht, finde ich den Einsatz von Farbe sehr erfrischend und kann, gut eingesetzt, visuelle Höhepunkte/Bereicherungen schaffen. Wobei mir der Umgang mit den Farben auf der Website nicht gefällt. Es ist immer nur oben ein rechteckiges Bild mit einem Ausschnitt des Signets zu sehen. Das wirkt ein wenig plump. Hier könnte man bestimmt mehr herausholen.
Das erinnert mich doch irgendwie an dieses Logo – auch aus dem musikalischen Bereich:
mmmhh…?
Besteht Logodesign dieser Tage eigentlich nur noch darin, bei logolounge.com die aktuellen Designtrends anzuschauen und einen davon für seinen Kunden umzusetzen? Ich dachte immer (wie altmodisch), ein Logo entsteht aus der Essenz des Unternehmens/ der Organisation. Auch dieses missglückte Logo bestätigt für mich aufs Schlimmste: Oberfläche geht vor Substanz. Vielleicht sollte man Designstudenten mal wieder Bücher von Otl Aicher geben …
Megenta?
[…] in bewährter Manier die Logotrends 2012 in einer Sammlung zusammengetragen (Danke ysper für den Hinweis). In der Kategorie „Woven” (gewebt) machte sich natürlich das Baku-Logo auch noch gut. […]
Mir geht das gegenseitige Angezicke, Rumgepisse und themaverfehlende Schwanzlängenvergleiche hier manchmal sowat von aufn Sack!
Dito. Da schließ ich mich an!
Ein sehr schönes Logo, finde ich, frisch und freundlich in der Anmutung, nicht mehr so streng und trocken wie die alte S/W-Gestaltung. Leider, leider hat es einen entscheidenden Nachteil, der beim Besuch der Website der Luxemburger Philharmonie sofort ins Auge sticht: Wird es zu klein dargestellt, verschwimmen die Farben derart mit- und ineinander, dass die vormals präzisen geometrischen Formen zu einem irgendwie braun changierenden Fleck werden. Nun ja, möglicherweise ließe sich da mit etwas “Feintuning” noch etwas verbessern, wäre wirklich bedauerlich, wenn es (in der kleinformatigen Darstellung) so bliebe.
Dass sich die Architektur der Philharmonie nicht darin widerspiegelt, kann man natürlich als Nachteil empfinden, ich sehe das nicht so: Zum einen gibt es diverse Logos von Opernhäusern/Spielstätten/Städten etc., die diesen doch recht naheliegenden Gedanken verfolgen; zum anderen finde ich, dass man in diesen kreisförmigen Gebilden auch die Schwingungen eines Instruments erkennen könnte (des gesamten Klangkörpers des “O”rchesters sozusagen).
Positiv finde ich auch die gestalterischen Möglichkeiten, die sich durch das Farb- und Formenspiel eröffnen; der abgebildete Programmheft-Titel (oder was immer es sein mag) macht da schon richtig Appetit auf mehr.
Zu guter Letzt möchte ich mich auch Tobys Meinung anschließen: Dass die ansonsten manchmal ein wenig “verstaubt” anmutende Walbaum mal wieder Verwendung findet und dank ihrer “Umgebung” derart frisch rüberkommt, ist in der Tat überaus erfreulich.
Das alte Design war eigenständig und streng, das neue ist beliebig und belanglos. Da kann auch das Lob über die Walbaum und die Berechnung der Genialität der verschlungenen Kreise nichts retten. Ich möchte ein Logo nicht nach mathematisch-typografischen Maßstäben betrachten, es muss gefallen. Und auch wenn der letzte Schrott-Font eingesetzt wird: wenn das Gesamtbild emotional und designtechnisch passt, dann ist alles gut. Auch so kann man etwas Eigenständiges erschaffen.
Das neue Logo der Luxemburger Philharmonie ist jedenfalls langweilig. Aber schön bunt.