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Neues Logo für Landkreis Kassel

Landkreis Kassel Logo, Quelle: Landkreis Kassel
Landkreis Kassel Logo, Quelle: Landkreis Kassel

Der Landkreis Kassel nutzt seit Anfang August für seine Außendarstellung ein neues Logo. Kommuniziert wurde das Redesign seitens der Landkreisverwaltung bis dato nicht.

Kurz vermeldet sei an dieser Stelle die Umstellung beim Landkreis Kassel auf ein neues Logo. Bislang wurde für die Außendarstellung das heraldische Wappen mit hessischem Löwen und fächerförmigen Eichenblättern samt Wolfsangel verwendet. Im Zuge der Überarbeitung wurde die Darstellung der Elemente stark vereinfacht.

Landkreis Kassel Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Landkreis Kassel, Bildmontage: dt
Landkreis Kassel Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Landkreis Kassel, Bildmontage: dt

Deutlich schlanker und klarer – so präsentiert sich der Landkreis zukünftig mit seinem Logo. Die beiden identitätsstiftenden Elemente, Löwe und Eichenblätter, wurden aus dem Wappenschild herausgelöst. Der Schildkorpus verschwindet, und die illustrative, Kupferstich-artige Darstellung von Löwe und Eichenblätter wurde in eine stark vereinfachte, nunmehr einfarbig rot gehaltene Linienzeichnung überführt. Fortan rechts- statt linksseitig der Bildmarke platziert ist die Wortmarke, weiterhin in blau gehalten. Die Wortmarke wurde zudem in einer anderen Schriftart gesetzt, die optisch etwas auffälliger und eigenständiger ist, als die bisherige Schrift (Myriad).

Im Kontext digitaler Medien kommt das neue Logo seit gut drei Wochen zum Einsatz. Mehrere Anfragen an die dortige Pressestelle blieben, wohl urlaubsbedingt, bislang unbeantwortet.

Realisiert wurde das Redesign von der Agentur Lopri Communications (Kassel).

Kommentar

Eine gelungene Überführung der heraldischen Formsprache in die heutige Zeit, wie ich finde. Das Ergebnis ist ein wirklich eigenständiges Zeichen. Trotz extremer Reduktion wirkt der Löwe nicht entstellt, anders als etwa jener im Logo von Braunschweig.

Die Platzierung und Gestaltung der Wolfsangel (die rote Diagonale ist gemeint) ist zudem überaus geschickt. Allzu leicht kann diese Symbolik, zumal in roter Farbe, auch als Ausdruck rechtsnationaler/-radikaler Gesinnung gedeutet werden. Nicht so hier. Die Wolfsangel gehört übrigens NICHT zu jenen Symbolen (PDF), deren Verwendung per se verboten ist. Lediglich im Kontext einer verbotenen Organisation ist deren Verwendung strafbar. Zahlreiche Städte, darunter Idar-Oberstein, führen in ihrem Wappen ein solches Symbol.

Mediengalerie

Edit 01.09.2023, 14:18 Uhr: Zwischenzeitlich hat sich die verantwortliche Agentur per E-Mail gemeldet, sodass ich den Namen nachträglich im Artikeltext ergänzen konnte. Den entsprechenden Hinweis im Kommentar, dass sich die Verantwortlichen gerne bei mir melden mögen, habe ich entfernt. Darüber hinaus wurde drei Fotos mit Anwendungsbeispielen hochgeladen und eingebunden.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Im Wesentlichen volle Zustimmung – sehr gelungen und deutliche Verbesserung gegenüber Bestand. Was mich aber stört sind die diagonal abgeschnittenen Anfangsbuchstaben. Das L wirkt dadurch zu klein. Beim K ist weniger abgeschnitten und es wirkt nur “angeknabbert”. Das hätte es gar nicht gebraucht – es wird ja schon durch den Einschub auf die Diagonale eingegangen, die die Wolfsangel vorgibt.

    1. Sehe ich ganz genauso – gelungen, auch wenn die Anschnitte nicht hätten sein müssen. Die Schrift an sich hat ihre kleinen Problemstellen: Ich schätze, dass z.B. der sehr kleine Bogen des Beins des K in kleineren Anwendungen wie ein Fehler aussehen könnte. Außerdem scheint das Kerning nicht so ganz fehlerfrei zu sein (besonders bei „kreis“).

  2. > Trotz extremer Reduktion wirkt der Löwe nicht entstellt

    Ich finde die Reduktion des Löwen überhaupt nicht gelungen. Ohne zu wissen, um welches Tier es sich handelt, wäre ich nicht auf Anhieb auf Löwe gekommen. Zum Beispiel scheint es eher ein Huftier zu sein. Der Gesichtsausdruck wirkt gestresst, als hätte er grad was schlechtes gegessen. Wo der alte Löwe noch eine gewisse Majestät ausstrahlt, finde ich in der neuen Version nichts dergleichen.

    Es wirkt auf mich ein bisschen so, als hätten die Gestalter*innen sich auf die Reduktionsmöglichkeiten der Einzelteile konzentriert, und dabei den Löwen als Charakter aus den Augen verloren.

    Die Wortmarke ist mir zu weit weg, und überhaupt scheint das alles auseinanderzufliegen; das Ganze macht keinen homogenen Eindruck.

    1. Gut gesehen mit dem Löwen.
      Ich finde den Ansatz der grafischen Überführung in diese reduzierte Grafik im Grunde sehr interessant aber die Umsetzung doch noch recht ausbaufähig. Wie Du schon sagst harmonieren Bild- und Wortmarke nicht miteinander. Außerdem fallen mir die unterschiedlichen Strichenden auf – mal rund mal spitz. Auch das mittlere Blatt und die Abstände der Blätter zueinander wirken sehr gedrängt.

  3. Ich finde die vereinfachte Illustration durchaus gelungen, den diagonalen Cut an L und K allerdings nicht. Das sieht irgendwie aus wie ein Fehler und erklärt sich mir auch nicht wirklich. Die Diagonale in der Anordnung der beiden Worte hätte doch schon gereicht.

  4. Die Illustration ist gut gelungen, finde ich. L und K sehen aber kaputt aus. Wären die Buchstaben unangetastet geblieben, sähe es wahrscheinlich mindestens genauso gut, wenn nicht besser, aus.

  5. Muss mich einigen Vorrednern anschließen. Finde den Grad der Reduzierung des Wappens und die Gesamtidee durchaus gelungen. Allerdings fehlt zwischen den Elementen die Ausgeglichenheit (Blätter zu eng) und auch ich erkenne eher Hufe als Tatzen. Über die Abschnitte an L und K wurde auch schon genug gesagt. Ein bisschen macht es für mich den Eindruck, der erste oder zweite Entwurf wäre direkt abgesegnet worden und dabei sind ein paar Feinheiten außer Acht gelassen worden.

  6. Wie Achim finde auch ich die reduzierte Umsetzung des Wappens gelungen. Ich käme nie auf die Idee, dass es sich um ein Huftier handelt. Mein Großvater (Malermeister) hat in den 1920er Jahren die Münchner Kalender von Otto Hupp gesammelt. In diesen waren viele heraldische Darstellungen. Dass Löwen so unterschiedlich dargestellt sind, mag daran liegen, dass die ursprünglichen Schöpfer der Adelswappen in ihrer Zeit kaum einen lebendigen Löwen zu Gesicht bekamen. So war der Weg des Bayerischen Wappens mit Löwen und Rauten lang. Ursprünglich war es das Pantherschild der Grafen von Spanheim, das seit der zweiten Häflfte des 13. Jahrhunderts von den Wittelsbachern genutzt wurde.

  7. Der Löwe im Wappen ist bereits eine starke Abstraktion / Stilisierung eines natürlichen Löwen.
    Dieser wurde in einer zweiten Abstraktionsphase zur Linienzeichnung reduziert. Ich vermute, dass der Löwe von den Betrachtern erkannnt wird, die das alte Wappenlogo kennen – von den Übrigen nicht.
    Aber auch wenn der Löwe nicht erkannt wird gefällt mir das Logo. Es ist sehr prägnant, hell, freundlich, modern, und durch die ansteigende Diagonale auch optimistisch.
    Ich stimme aber allen zu, die die beschnittenen Versalien L und K bereits als unnötig und irritierend bewertet haben.

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