Das Softwareunternehmen Kaspersky, 1997 in Moskau gegründet, hat sich im Rahmen eines Rebrandings ein neues Logo zugelegt. Auch der Name wurde verändert.
Kaspersky erlangte wenige Jahre nach der Gründung insbesondere dank des gleichnamigen Anti-Virus-Programms auch in Deutschland hohen Bekanntheitsgrad. Das Unternehmen hat mittlerweile mehr als 4.000 Mitarbeiter und verfügt, eigenen Angaben zufolge, über 400 Millionen Nutzer sowie 270.000 Unternehmenskunden. Erstmals in der Firmengeschichte wurde nun das Logo modifiziert.
Um, wie es seitens des Unternehmens heißt, die Kernwerte und die Essenz dessen, wofür Kaspersky als Organisation steht, zu verdeutlichen, wurde das Logo neu gestaltet. Das neue Branding spiegele den Wandel wider, der sich im Unternehmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten vollzogen habe. Mit zunehmender Digitalisierung und Globalisierung habe man sich vom „Virenlabor“ zum Technologieführer mit einem fortschrittlichen und umfassenden Portfolio an Sicherheitslösungen und -diensten entwickelt.
Der Namenszusatz „Lab“ wurde gestrichen. Zukünftig firmiert das Softwareunternehmen nur noch unter der Bezeichnung „Kaspersky“.
Das neue Logo besteht nunmehr einzig aus Buchstaben, die an verschiedenen Stellen angepasst wurden. Die im Ursprungslogo enthaltenen roten Dreiecke wurden ebenso entfernt wie der hochkant gestellte Zusatz „lab“. Statt in Großbuchstaben ist die neue Wortmarke nun ausschließlich in Kleinbuchstaben gesetzt. Die Hausfarbe Grün bleibt erhalten.
Kommentar
Über dem Ursprungslogo weht der Wind der 90er-Jahre. Formal-ästhetisch ist die Wortbildmarke sicherlich kein Augenschmaus, auch deshalb ist es nachvollziehbar, dass sich das Unternehmen von diesem „Kasperletheater“ trennt. Und doch kann man dem Vorgänger-Signet eine gewisse Qualität nicht absprechen. So sorgt beispielsweise der Rot-Grün-Farbkombi für eine vergleichsweise hohe Wiedererkennbarkeit. Demgegenüber wirken die Anpassungen, die man im neuen Logo einigen Lettern angedeihen hat lassen, nicht sonderlich ausgefeilt. Die Aussparungen etwa am „a“ und „e“ wirken künstlich, die gesamte Wortmarke unrhythmisch. Die technische Anmutung der Wortmarke reflektiert die technische Ausrichtung des Unternehmens jedoch sehr gut.
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Irgendwie habe ich die Ausspraungen bei k, a und e auf dem ersten Blick mit Sicherheitslücken assoziiert… Optisch aber sicherlich ein Fortschritt, wenn auch, wie bereits erwähnt, die Wiedererkennbarkeit leidet.
@Markus: Das mit den Sicherheitslücken war bei mir ebefalls die erste Assoziation – demnach würden mich sehr die Beweggründe zu diesem Schritt bzw. die Strategie dahinter interessieren. Denn es ist schon irgendwie ironisch, dass ein „Technologieführer mit einem fortschrittlichen und umfassenden Portfolio an Sicherheitslösungen und -diensten“ eine lückenhafte Wortmarke verwendet, die dazu auch noch „die Kernwerte und die Essenz dessen, wofür Kaspersky als Organisation steht“ repräsentieren soll :)
Würde jetzt wegen den Lücken in den Buchstaben nicht gleich auf Sicherheitslücken schließen. Der neue Font ist (vor allem im Direktvergleich zu vorher) eigentlich ganz in Ordnung. Wären die Lücken geschlossen, würde es einen charakterlosen Standardfont ergeben; einen, welchen wir hier bei anderen Unternehmen oftmals scharf kritisiert haben. So funktioniert die Wortmarke auch ohne weitere Elemente oder eine Bildmarke und ist trotzdem wiedererkennbar. Wenn auch ein kleiner Farbtupfer, z.B. in Form eines roten Dreiecks der Marke noch etwas mehr Pepp gegeben und die Brücke zum Alten geschlagen hätte.
Eine Frage stellt sich mir auch: Warum ist der grüne Farbton der Schrift auf weiß dunkler als die Hintergrundfarbe hinter der weißen Schrift?
Natürlich wäre der Schriftzug ohne die Lücken etwas zu generisch, aber einen anderen semantischen Nutzen sehe ich in den Lücken nicht. Du etwa? Es ist ja nicht so, als wäre ein gelöcherter Schriftzug die einzige Möglichkeit, ein Alleinstellungsmerkmal zu erschaffen und sich von den übersättigten Sans-serif-Logos abzuheben.
Für einen Virenschutzanbieter halte ich jedenfalls auch nur die Möglichkeit der Assoziation mit Sicherheitslücken im Logo für fatal.
Die Anmerkung mit den unterschiedlichen Grüntönen finde ich aber auch interessant. Dieser unterscheidet sich nämlich auch von https://www.kaspersky.de/ zu https://www.kaspersky.de/blog/. Was da wohl hintersteckt?
Hallo Markus, also ich sehe vor allem, dass durch das “Auftrennen” von a, p und e alle Buchstaben gleichermaßen keine geschlossenen Räume (Punzen) haben. Ein charakteristischer Faden in dieser Schriftgestaltung. Dass dies bei vielen als “(Sicherheits-)Lücke” interprätiert wird, ist natürlich von der Symbolik her ungünstig. Ich bleibe aber bei meiner persönlichen Meinung, dass ich diesen Gedankengang einfach nicht teile und mir das Gesamtbild leider gefällt. ;-)