Dieser Tage schrieb mir Fabian, ein Schüler des Carl Laemmle Gymnasiums in Laupheim, und bat mich um eine Einschätzung zum neuen Logo seiner Schule. Das Logo wurde nach einem intern durchgeführten Wettbewerb auch gefunden. Nun regen sich offenbar einige Gemüter am gemeinsam verabschiedeten Entwurf, der sicherlich, was die Lesbarkeit der Buchstaben CLG betrifft, noch etwas Potenzial bietet. Das nur als Prolog.
Im Zuge der Diskussion um das Thema “Bewusster Umgang mit persönlichen Daten im Internet” konnte ich Fabian dazu bewegen in der Schule eine kleine Umfrage zu der Website der Kampagne durchzuführen. Diese möchte ich hier nun vorstellen. Sie gibt einen tollen Einblick – wenn auch nicht repräsentativ – in Bezug auf die Einschätzung der Jugendlichen, die schließlich als Zielgruppe der Kampagne erreicht werden wollen.
Die Fragen
1. Wie gefällt dir grundsätzlich der Auftritt?
2. Fühlst Du dich persönlich angesprochen?
3. Ist dir klar um welches Thema es geht?
4. Nachdem Dir klar geworden ist, dass es um das Thema Datenmissbrauch
bzw. dem Schutz persönlicher Daten geht, wirst du dir die Website noch
einmal genauer anschauen, um dich zu informieren?
5. Was hätte man aus deiner Sicht anders machen können?
6. Redest Du mit den Eltern und Freunden über den Umgang mit persönlichen
Daten (z.B. auch Fotos) im Internet?
Umfrage-Ergebnisse
Daniel, Klasse 10
1. Die Website gefällt mir sehr gut. Sie gehört nicht zum „Einheitsbrei” – durch knallige Farben und auffällige Formen. Außerdem greift diese Seite sehr gut das „Kindliche” der User auf. Die Tipps und die Tutorials sind sehr hilfreich. Eine klare Gliederung der Themen schafft Übersichtlichkeit. Außerdem finde ich die Maskottchen Webman und Data Devil zur Seite äußerst passend.
2. Ja. Ich identifiziere mich z.B. bei den Antworten des Testes oder auch mit den Videos.
3. Das ist wohl sehr deutlich, dass es um die Themen „Datenmissbrauch” und „Wie kann ich mich davor schützen” geht, was auch der Name der Website schon sagt.
4. Ich kann mir vorstellen nochmals auf die Seite zu gehen, um Fragen, die sich mir beim Surfen im Internet ergeben, beantwortet zu bekommen und wie ich mich vor der „Gefahr aus dem Internet” noch besser schützen kann.
5. Das einzige, was man hätte anders machen können, sind die Videos. Ich finde, die echt super, aber man muss ewig warten, bis diese geladen sind.
6. Also, ich bin Hobbyfotograf und natürlich unterhalte ich mich mit Freunden darüber, wo ich meine Bilder ins Netz stelle.
Anna, Klasse 9
1. Ich finde es gut. Auch die Farben und dieser Zeichenstil, sowie die Grafiken gefallen mir. Auch, dass die Partner aufgeführt sind (z.B. SchülerVZ, das kennt jeder!) und dass es vom Bundesministerium gefördert ist. Das zeigt dann doch, dass es nichts unseriöses ist.
2. Ja, fühl ich mich. Ich bin immer im Internet unterwegs und auf dieser Seite erfährt man mehr über das, was mit meinen persönlichen Daten passiert.
3. Ja, fällt einem eigentlich gleich ins Auge mit dem einen Artikel “Willkommen bei watch your web” .
4. Ja, hab ich auch gemacht. Außerdem ist es lustig einen Test zu machen oder Videos anzuschauen. Man erfährt einfach ziemlich viel.
5. Videos sollten schneller laden und nicht erst nach dem fünften Mal laufen. Vielleicht mehr Informationen über die Tricks der Datendiebe, wie diese dann entlarvt werden und wie man dies verhindern kann.
6. Ja, eigentlich ziemlich oft. Es ist einfach wichtig zu wissen, wie „freizügig” man im Internet sein kann.
Corinna, Klasse 10
1. Grundsätzlich finde ich den Auftritt recht gut, da es nicht viele solche Seiten gibt, die auf diese Probleme so klar hindeuten. Ich finde die Seite, passend gestalten, da sie sehr interessant und mit Hintergedanken gestalten worden ist.
2. Nein eigentlich nicht. Ich weiß, wann ich etwas nicht weiter geben darf und wann schon und vor allem an wen! Jedoch kann ich mich in manchen Situationen hingegen wiederspiegelnd sehen.
3. Ja es ist mir klar, um welches Thema es geht!
4. Ja, vielleicht noch einmal kurz drüber schauen, aber nicht genau, da ich mich eigentlich gut im Internet auskenne, und weiß, was ich tun darf und was nicht!
5. Man sollte auf der Startseite das Thema dieser Seite klarer benennen. Videos sollten schneller laden.
6. Nein. Meine Eltern wissen zwar, auf welchen Seiten ich angemeldet bin, jedoch geht es die nichts an, was ich z.B. für Bilder drin habe, wenn sie es jedoch wissen wollten, würde ich ihnen diese schon zeigen! Und mit meinen Freunden auch nicht!
Christian, Klasse 11
1. Die Website wirkt auf den ersten Blick leicht unübersichtlich – Allerdings recht schön animiert und aufgrund von Arbeiten mit Blocklevel-Elementen barrierefrei gehalten, da keine Tabellen verwendet werden. Außerdem recht sauberer Quellcode.
2. Nein, eigentlich gar nicht, da mir auf den ersten Blick nicht wirklich klar wird, trotz Beschreibung, was mich erwartet.
3. Um sicheres Surfen. Was das mit Filmen zu tun haben soll, ist mir rätselhaft.
4. Nicht unbedingt, bin bereits für meine Interessen recht gut informiert.
5. Die Seite sollte ein wenig übersichtlicher strukturiert sein.
6. So gut wie nicht, kaum.
[…] Watchyourweb.de aus Sicht von Jugendlichen Design made in Germany – 09.06.09 – […]
11. Klasse Quellcode-Analyse und im Ministerium scannen sie noch Pressemitteilungen ein um sie als PDF zu veröffentlichen. Zumindest DIE Erkenntnis hat doch Mehrwert.
Spannend finde ich immer, dass so bunte Seiten Kindern und Jugendlichen wirklich gefallen. Ich habe da immer das Gefühl, dass “Erwachsene” Kinder-Klischees produzieren.
Man muß sich auch ‘mal wundern dürfen. Nicht repräsentativ, aber dennoch aufschlußreich. Danke.
D. p.
hm .. vielleicht sollte ich mal meine kleine Geschwister fragen (10 und
12, nein 13 inzwischen), was sie von der angesprochenen Website halten.cu, w0lf.
Also sorry, aber 9. – 11. Klasse sind sicher nicht DIE Zielgruppe. Viel zu alt.
Zielgruppe sind 12 – 14 jährige…
An Gast07: Zur Zielgruppe gehören Schüler der 9. – 11. Klasse auf jeden Fall! Aus Erfahrung kann ich sagen, dass gerade diese Altersgruppe sehr unvorsichtig ist, wenn es darum geht, private Bilder – zum Beispiel von Partys – für alle zugänglich ins Netz zu stellen! Auch nutzen diese Schüler Chatrooms und Internetforen eher wie 12 oder 13-Jährige.
@Fabian: Das war einmal, dass so spät erst ins Internet gegangen wird. Ich kenne mehrere 7-9-jährige, die regelmäßig in Chatrooms unterwegs sind, virtuelle Pferdebörsen frequentieren (die Mädchen) und generell im Internet sehr aktiv sind.
Meine kleine Schwester war sehr verblüfft, als ich ihr gezeigt habe, dass man sich z.B. per E-Mail als jeder ausgeben kann und auch Beweisbilder vom vermeintlichen “sich” nichts aussagen.
Meines Erachtens kann nicht früh genug übers Internet aufgeklärt werden. Mindestens ab der 1. Klasse.
Jakob Stoeck: “Meines Erachtens kann nicht früh genug übers Internet aufgeklärt werden. Mindestens ab der 1. Klasse.”
Meiner Meinung nach hat man in dem Alter noch rein gar nichts am Computer zu suchen. Verpassen tut man dadurch garantiert Nichts – im Gegenteil, man würde eher etwas in der Zeit verpassen, die man am Computer verbringt.
Meine Anfänge mit dem Computer waren vielleicht mit 8 – 10 Jahren, Internet noch ein Stück später. Dadurch bin ich auch nicht informationstechnologisch zurückgeblieben, sondern trotzdem Fachinformatiker geworden.
Einen großteil der Zeit, die ich in meiner Jugend am Computer verbracht habe, würde ich heute eher in die Kategorie “verlorene Kindheit” einordnen ;-) Was ich damit sagen will: Es gibt in so einem jungen Alter wesentlich wichtigere Dinge zu erlernen als Computer und Internet.