Die Bitburger Braugruppe führt in diesem Monat neue Flaschenetiketten und ein neues Verpackungsdesign für alle Produkte der Marken Bitburger Premium Pils und Radler ein.
Bitburger lag (laut Statista) in den vergangenen Jahren auf Platz drei der meistverkauften Biermarken in Deutschland. Beim zuletzt vorgenommenen Redesign vor sieben Jahren wurde eine taillierte Flaschenform eingeführt. Die jüngsten Veränderungen sind im Vergleich dazu dezent. Neben einem neuen Siegelhopfen-Emblem, das nun auf den Etiketten und auf den Verpackungen zum Einsatz kommt, ist vor allem die neue Form der Bauch-Etiketten auffällig.
Aus der offiziellen Pressemeldung heißt es: „Der Design-Relaunch ist ein weiterer Schritt in der kontinuierlichen Modernisierung der Marke Bitburger, die neben der hohen Qualität und dem hervorragenden Geschmack der Produkte entscheidend zum Erfolg beiträgt. Die neue Produktausstattung unterstreicht die Wertigkeit der Marke Bitburger und vermittelt den Käufern in den Getränkemärkten schon beim Anblick, wofür Bitburger steht: Vollendeter Genuss in höchster Premium-Qualität.“
Im Handel gibt es das neue Design ab Mitte Februar. In einem zweiten Schritt wird in den kommenden Jahren auch das Design aller weiteren Werbemittel einem Facelift unterzogen und vereinheitlicht – von der Bandenwerbung bis zum Bierdeckel.
Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Agentur Justblue. Die Agentur Ropelius hatte das Redesign in 2008 durchgeführt.
Mediengalerie
Weiterführende Links
- Neues Design für Bitburger | newsroom.bitburger.de
Wahnsinn! Kaum wieder zu erkennen. Und Hopfendolden im Hintergrund. Noch nie dagewesen – mutig!
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Also das alte Design fand ich deutlich besser. Es war prägnanter und klarer. Vor allem die neue Form des Bauchetiketts gefällt mir nicht. Das ist irgend etwas zwischen Oval und abgerundetes Rechteck. Das klassische Oval war da deutlicher. Insgesamt scheinen auch die Farben an Kraft verloren zu haben.
Interessanter Fakt am Rande: Durch immer neue durchgestylte Flaschenformen oder Prägungen wie “Bitte ein Bit” erweist man der Umwelt einen Bärendienst. Solche Flaschen können ausschließlich vom Hersteller wiederverwendet werden, ganz im Gegensatz zu normierten Flaschenformen:
https://www.welt.de/wirtschaft/article123205083/Deutsche-Brauereien-stecken-in-der-Mehrwegfalle.html
Die individualisierten Falschen als Mehrwegflaschen zu verkaufen ist oft nur noch Etikettenschwindel. In den vielen Fällen ist es für die großen Brauereien jetzt schon einfacher und billiger jedes mal neue Flaschen zu nehmen als die alten aufwändig zu spülen und zu kontrollieren. Der Nebeneffekt ist das kleine Brauereien zunehmend Schwierigkeiten haben überhaupt noch an Flaschen zu kommen. Lieferzeiten von über einem Jahr für neue Flaschen sind wohl durchaus schon üblich.
Sieht man mal wieder, das Nachhaltigkeit weder beim Verbraucher, noch der Wirtschaft, noch bei den Designern angekommen ist.
Immer wieder erstaunlich wie unbedarft sich die Großen bei diesem Thema anstellen, leben wir doch eigentlich in einer Zeit, in der Gestalter ihren Kunden davon abraten sollten mal eben Sonderfarbe X, Sonderpapier Y oder eben hier “Flaschenform Beliebiga” aus schwachsinnigem Grund abc zu verwenden.
Traurig
Den Einwurf von Uli finde ich an der Stelle sehr wichtig. Es sollte reichen, dass sich ein Unternehmen am Etikett austobt und die betreuende Agentur zeigt, was sie kann. Aber durch die “Personalisierung” der Flaschen werden Unmengen an leeren Bierflaschen tagtäglich durch die Republik gekarrt.
Auch wir Gestalter haben in gewisser Weise einen sozialen Auftrag, dem wir durch unsere Arbeit nachkommen müssen. Wenn eine Agentur also entscheidet, dass eine Flasche eine Gravur bekommt (und damit auch noch einen RedDot-Award gewinnt), dann hat sie eklatant gegen diesen Auftrag verstoßen.
Gequetscht und gedrungen. Dankbarer oder undankbarer Job? Die Frage, die ich mir stelle ist, warum war das nötig? Wenn doch die Agentur gewechselt wird, dann vermute ich dahinter einen strategischen Wechsel, der sich in gewisser weise auch im Produktdesign wiederspiegeln sollte. Es wirkt für mich, als sei die Aufgabenstellung “etwas mehr Flat-Design und etwas mehr wie Warsteiner, bitte” gewesen. Ich möchte die neue Erscheinung gar nicht schlecht machen, aber ich denke, es wird gegen sein Verfallsdatum kämpfen – die vorherige Version empfand ich deutlich zeitloser. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was uns kommende Bit-Kampagnen über die Traditionsmarke erzählen werden.
Ich stimme den Vorrednern zu: Die alte Etikettenform ist zeitloser und ich finde sie hochwertiger und schöner als die neue. Kann es sein, dass sie jetzt die Form des Signets mit dem Gesicht hat?
Eine eigene Flaschenform finde ich auch überflüssig. Und die klassische Flasche, die sonst alle anderen haben, finde ich sowieso zeitloser und eleganter als die Bitburger-Flasche.
Man muss sehr genau hinschauen. Ich dachte zuerst, dass nur die Form der Etikette geändert wurde. Hätten die Designer das Etikett nicht etwas lichten können? Da ist ja überall irgendwas geschrieben in verschiedenen Farben, Schnitten und Schriftarten. Der Ast des Hopfens ist der Smiley-Mund der darüberliegenden Textzeile :)
Das alles macht für mich keine “Premium-Qualität” aus.
Wenn man so was sieht, weiß man warum es schwer fällt seiner Mama zu erklären, was man eigentlich tut.
Als ich die Pressemeldung gelesen habe, hatte ich spontan Lust auf ein Astra.
Bitte ein Bit, aber bitte nicht so.
Prost!
Komme auch aus einer Bierregion und meine Heimatbrauerei hat auch ihre eigens geprägten Flaschen. Zudem noch Schraubverschluss. (an dieser Stelle bitte keine Meckerkommentare von Bierfanatikern der alten Schule; danke!) das gilt für Bier- als auch für die zusätzlich produzierten Limonadenflaschen.
Ich persönlich sehe da kein Problem, WENN im Zuge einer Auslieferung auch eine gleichzeitige Rückholung der eigenen Kästen und Flaschen stattfindet. Das kann sich womöglich eine kleine Brauerei wie die Unsere leichter erlauben, denn dort ist der Kreis der Kunden nicht übermäßig weit vom Erzeuger entfernt und es werden meines Wissens nur die eigenen Transportfahreuge verwendet und keine Fremdspeditionen – somit logistisch überschaubar.
Bei großen deutschen Markenbieren sehe ich die Sache schon etwas kritischer, zumal es in fast jedem deutschen Getränke- oder Supermarkt Bitburger zu kaufen gibt.
Ach, noch zum neuen Design: Mir gefällts eigentlich sogar etwas besser als früher. Besonders auf der Verpackung des Sixpacks sind die Formen klarer und aufgeräumter.
Ich finde es weder besser, noch schlechter, als das alte Design… geschweigedenn moderner.
Was mir aber ein Rätsel ist: wieso platziert man auf dem Sixpack einfach nur das Etikett?!
Sowohl die Gestaltung des alten Sixpacks, als auch das frühere, wirklich(!) ovale Etikett fand ich eindeutig überzeugender. Wieso man nun ein »eckigeres« Oval einführt, ist mir ein Rätsel. Es gibt dem Ganzen einen verstaubt-altmodischen 50er-Jahre Look. Vorher war das Sixpack-Facing heller, offener und die Marke kam prägnanter zur Geltung. Irgendwie wollte die Agentur wohl zeigen, dass sie für ihr Honorar auch etwas verändert hat. Nur tat sie das leider schlecht und an den falschen Stellen. Von wegen frischer und moderner – »verschlimmbessert« wäre hierfür passender.
Ernstgemeinte Frage: ist das ein “sponsored post”?
Natürlich ist dies kein sponsored post. Wie kommst Du darauf?
Verstehe die Relevanz des “Redesigns“ nicht. Nichts für ungut, verstehe dass du hier alle Sparten des Designs bedienen willst und ich habe über die letzten Jahre einige äußerst spannende Beiträge gelesen (Diverse Markenrelaunches, Wahlplakate, Norwegischer Reisepass, etc.)
Dieser hier lässt mich aber mit der Frage zurück warum das Bitburger Redesign solch ein Forum verdient hat. Das hat nichts mit ästhetischen Gesichtspunkten zu tun – ich befasse mich auch gerne mit Beiträgen über weniger aufregende Designs als z.B. der besagte Reisepass. Der Artikel wirkt jedoch bis auf den Hinweis dass das Redesign “dezent“ ist auf mich wie eine bloße Pressemittteilung.
Jo, wenn die Frage der Relevanz davon abhängig gemacht würde, in wie fern das Design einen signifikanten Entwicklungsschritt vollzogen hat, hätte es einen Großteil der Artikel im dt nicht gegeben (siehe Stichwort Evolution). Zweifellos sind in der Regel die revolutionären Sprünge interessanter, auch für mich als Autor. De facto gibt es allerdings deutlich mehr dezente Redesigns. Redesigns, bei denen die Grundzüge der Gestaltung erhalten bleiben, die jedoch hier und da einige Veränderungen mit sich bringen. Das gilt für die Sparte Verpackungsdesign in besonderem Maße. Echte Konsummarken-Relaunchs sind sehr selten. Kein Hersteller will seine Stammkundschaft aufgrund eines zu radikalen Wechsels verschrecken. Gleichzeitig aber besteht die Herausforderung, bei ähnlicher Tonalität eine zeitgemäße Optik zu erreichen. Und das geht nur indem man das Produkt von Zeit zu Zeit optisch anpasst.
In der Regel gehen derlei Wechsel an den meisten Konsumenten vorbei. Sichtbar wird er doch erst aufgrund eines solchen Artikels! Zugegebenermaßen glänzt dieser nicht eben durch seinen einordnenden Charakter. Ich hoffe, dass dieser Kommentar dies ein Stück weit kompensiert. Die Relevanz des Artikels ergibt sich darüber hinaus aus der Bekanntheit der Marke. Wie entwickelt sich eine der bekanntesten Biermarken Deutschlands/Europas im Zuge der Zeit? Welche Maßnahmen werden unternommen, um die Marke, so das Ziel, attraktiv und im Sinne des Kaufanreizes begehrenswert zu machen bzw. halten? Wenn am Ende die Erkenntnis bleibt, dass der Aufwand, der insgesamt im Rahmen des Redesigns betrieben wird, zwar groß, das Ergebnis jedoch nur vergleichsweise dezente Veränderungen mit sich bringt, halte ich das für eine sehr relevante Information, die es übrigens, soviel darf gesagt werden, an keiner anderen Stelle im Netz gibt.
Danke Achim für den ausführlichen Nachtrag. Das fässt sicherlich ganz gut die grundsätzliche Situation (Problematik?) des Verpackungsdesigns in Deutschland zusammen, das meiner Meinung nach einen wahnsinnigen Nachholbedarf hat – beispielsweise GB gegenüber (M&S, Sainsbury’s).
Ich verstehe durchaus, dass gerade solche großen Namen wie Bitburger ihre Stammtischkunden nicht vergraulen wollen und ergo auf behutsame Markenpflege setzen. Damit werden sie aber automatisch auf der Stelle treten (was sie wohl auch wollen) und sich auf lange Sicht hin nicht einem größeren Publikum öffnen können.
Im Kleinen, den so angesagten Craft Bieren und den regionalen Brauereien, passiert sicherlich Spannenderes: https://www.ratsherrn.de/de/ und https://www.intobranding.de/onkelbier.html
deutlich besser, das Gold ist moderner, die Typo und die Verhältnisse ausgewogener ohne der Marke nicht mehr zu entsprechen. Über die Labelform lässt sich streiten.
Immer dieses Gemotze …
Unterschwellige Botschaft: Das Glas von dem Mann ist im neuen Design leicht größer als im alten. Soll das wohl insgeheim zu mehr Konsum anregen..? :-)
Die taillierten Flaschen wirken durch das neue Ettiket etwas breiter, was ich persönlich hübscher finde. Auch das mattere Gold finde ich angenehmer.
Mal schauen, wer in meinem Freundeskreis das Redesign wahrnehmen wird. Ich wette, dass man mich ganz schön schief angucken wird, wenn ich bei Gelegenheit sagen werde: “Hey, guck mal, das Ettiket sieht seit kurzem anders aus!”
Die individualisierte Flasche ist eine überflüssige Idee und führt in der Tat nur zu vermeidbarer Logistik oder Neuproduktion! Kein Vergleich zu den Flaschen von “Deutscher Brunnen”.
Das mit dem größeren Glas ist mir auch aufgefallen. Wurde auch Zeit, dass sie dem Knaben endlich mal ein großes Bier servieren ;-)
Info am Rande von einem gebürtigen Bitburger: Die Figur nennt sich “der Genießer” und spielte früher – also bevor Bitburger auf “Premium” machte und zum global player aufstieg – eine recht dominante Rolle im Markenauftritt, insbesondere auf Kneipenlampen war er zeitweise das beherrschende Element.
In meiner Heimatregion galt in der Gastronomie immer die goldene Regel “Genießer zum Gast”, was bedeutet, dass man dem Gast das Bierglas immer so hinstellen soll, dass er das Label direkt vor sich sieht.
Langweiliges Industriebier mit langweiligem Etikett und neun Buchstaben? Bitburger!
Bloß nicht viel am Etikett ändern, nicht dass man noch den Kunden überfordert.
Interessanter find ich die neuen Etiketten von Mayerbräu, bzw. neuerdings Mayer’s Brauwerk (ja, wirklich mit Deppenapostroph): https://www.mayers-brauwerk.de (übrigens die erste wirkliche Website der Firmengeschichte)
Da hätten sie die Chance, das Etikettenwirrwarr zu beenden, verschlimmbessern es allerdings nur.
Am Rande: Auch wenn Mayer mit den Worten Handwerk, Tradition und Leidenschaft wirbt, würd ich im Zweifel zum faden Industriebier aus Bitburg greifen. Einzig das Pfalzstoff ist ganz in Ordnung.
Das Verpackungsdesign des 6er-Trägers ist ein Totalausfall. Damit ist das “Premiumbier” (man möge sich drum streiten) nicht mehr von Discounter-Marken und Billigbieren zu unterscheiden. Das neue Etikett finde ich hingegen völlig ok.
Der Bierkauf ist für mich überraschend oft eine Impulsentscheidung – gerade wenn es um den Spontankauf eines Sixpacks geht und man vor den endlosen Regalen mit Dutzenden Variationen steht. Auch wenn ich eine Reduzierung grundsätzlich gut heiße, bin ich hier eher für eine kräftigere Gestaltung. Dieser seichte Gold/Beige-Ton gefällt mir nicht.
Das neue Tonnen- bzw. Fassförmige Label weckt zudem eher “bäuerliche” oder “einfache” Assoziationen. Speziell beim Design der Sixpack Verpackung hat man damit das eigentlich von Bitburger angestrebte Premium Segment völlig verfehlt.
Tut mir Leid, das neue Design weckt bei mir leider gar keine Emotionen, einfach deshalb, weil es einem nicht auffällt, außer im direkten Vergleich mit der alten Gestaltung. Liegt vielleicht auch daran, dass sehr viele Elemente auf dem Sixpack und dem Flaschenetikett untergebracht sind: große und kleine Schriften, geschwungene Schrift, rot, gold, schwarz und diverse Piktogramme und Logos. Das ist so ein Wirrwarr, dass ein etwas größeres Logo, eine weniger fette Schrift und eine leicht andere Positionierung diverser Elemente gänzlich untergehen.
Die neue Etikettenform, die sich auch auf dem Sixpack wiederfindet, ist nicht so umwerfend anders, als dass man sich darüber Gedanken machen könnte als Käufer. Aber wenn man die neue Form isoliert sieht, ist sie nicht schön; dadurch, dass sie dieses abgerundet-längliche Design hat, das zumindest mir nicht gefällt, weil es keine Aussage und keine “greifbare” Form hat.
Ich muss sagen, ich bin hin- und hergerissen.
Das Flaschenetikett zum Beispiel finde ich beim neuen Design gelungener, nicht mehr so altbacken – wobei sich ja fast ausschießlich die Form geändert hat. Beim SixPack-Träger fand ich das alte Design aber wesentlich besser. Das neue Design wirkt meiner Meinung nach sehr rückschrittlich gegenüber dem wie es war. Irgendwie älter und verbrauchter.
Aber vermutlich ist es so immer noch besser, als wenn das neue Design grundsätzlich schlechter gegenüber dem alten Design wäre.
Das neue Logo gefällt mir richtig gut! Immer noch schlicht gehalten aber trotzdem eindrucksvoll.
Freue mich schon wieder auf ein kühles Bier :D
Hallo liebe Desingfreunde,
Auch wenn ich hier viel Ironie und eine eher skeptische Meinung lese, muss man zugeben, dass die kleine unauffällige Anpassung aufgeräumter und frischer wirkt. Vor allem die Form des neuen Etiketts gefällt mir ganz gut. Ich kann die typisch-Ovale Form einfach nicht mehr sehen.
Gespannt bin ich jetzt schon auf die weiteren Anpassungen die uns erwarten.
Liebe Grüße
Daniel
Ich bin zwiegespalten, was dieses Redesign angeht. Die Lesbarkeit hat ganz klar verloren. Auch die Gelegenheit, den Schriftenkuddelmuddel zu beseitigen und durch Reduktion für eine klarere Gestaltung zu sorgen, wurde verpasst. Auf der anderen Seite gefällt mir die neue Etikettenform viel besser und auch den Ansatz des Flat Designs finde ich spannend, wenn er konsequenter und kontrastreicher angegangen worden wäre.