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Neues Branding für die ATP

ATP Tour Logo, Quelle: ATP
ATP Tour Logo

Während derzeit in London bei den ATP-Finals die besten acht Tennisspieler der Saison um den Titel kämpfen, hat die Vereinigung professioneller Tennisspieler (Association of Tennis Professionals, kurz ATP) ihr neues Branding enthüllt. Die neue Markenidentität ist Teil einer Werbeoffensive, mit der Sportfans auf der ganzen Welt für den Tennissport begeistert werden sollen.

Mit zahlreichen Maßnahmen und Innovationen will die ATP die Aufmerksamkeit für die von der Vereinigung durchgeführten professionellen Turniere im Herrentennis steigern. Mit Beginn des kommenden Jahres wird die neue Markenidentität der ATP eingeführt, begleitet wir dies von Kampagnen-Aktivitäten, die unter dem Motto „Love It All“ in TV und im digitalen Umfeld ausgerollt werden. „Alle“, damit sind die 63 ATP-Turniere in der Saison gemeint.

Weltklasse-Leistungen, Aufregung und Dramatik, so die zentrale Botschaft, gebe es nicht nur bei den Grand Slam-Turnieren zu bestaunen, sondern eben bei jedem der von der ATP durchgeführten Turniere. Für das Herrentennis sei dies eine aufregende Zeit – mit einer Mischung aus Legenden wie Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic, die nach wie vor unglaubliche Leistungen abrufen, und einer neuen Generation von Stars wie Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Denis Shapovalov, die bereits in die Spitze vorgestoßen sind. Ein idealer Zeitpunkt, um vor allem auch jüngere Fans in der ganzen Welt für das Herrentennis zu gewinnen, wie es seitens der ATP heißt.

Auszug der Pressemeldung

„We wanted to create a striking new look and brand for the Tour which can easily be tailored for the marketing campaigns delivered by each ATP tournament – something simple, impactful and flexible enough for the needs of every player and competition. We also needed to ensure that our creative is really authentic and that it resonates with our target audiences, especially younger fans. The result is something fun and raw which really conveys the energy and movement we believe makes tennis the most exciting sport in the world. These changes are all about putting the game at the heart of our content – letting the unbelievable action speak for itself“, so George Ciz, SVP, Marketing and Business Development bei der ATP.

Die ATP verfolgt ehrgeizige Ziele. Ende 2017 wurde eine Broadcast-Partnerschaft mit Amazon Prime bekanntgegeben. Kunden von Amazon Prime Video können in Großbritannien, den USA und anderen Ländern bis zu 37 Turniere pro Jahr verfolgen. In Mailand gingen vor wenigen Tagen die „Next Gen ATP Finals“ zu Ende, die zum zweiten Mal ausgespielt wurden. Für 2020 ist zudem mit dem „ATP World Team Cup“ ein neuer Team-Wettbewerb geplant. Eine Veranstaltung, die damit in unmittelbarer Konkurrenz zum Davis Cup steht – letzterer ist jüngst aufgrund von Formatänderungen in die Kritik geratenen.

ATP Tour Logo – vorher und nachher
ATP Tour Logo – vorher und nachher

Seit Gründung des Tennisverbandes im Jahr 1972 wurde das Logo vier Mal geändert. Das aktuelle Redesign bringt gleich mehrere größere Änderungen mit sich. Erstmals wird das Logo nicht mehr von einem Rahmen umgeben – die Kacheloptik ist damit passé. Die Buchstaben ATP und die Tennisspieler-Darstellung finden sich im neuen Logo zudem vereint zu einer Wortbildmarke. Bislang waren beide Elemente getrennt. Bestandteil des neuen Markenkonzepts ist zudem die Umbenennung der Herrentennis-Serie von „ATP World Tour“ in „ATP Tour“.

Für das neue Rebranding verantwortlich zeichnet die Agentur MATTA (London).

Kommentar

Sicherlich kein schlechter Ansatz, Name und Spieler aus ihrem starren Käfig zu befreien. Das Ergebnis empfinde ich allerdings wenig überzeugend. Die expressive Darstellung vermittelt meiner Meinung nach nicht Dynamik, sondern Unruhe. Einige Details, wie etwa die Falten im T-Shirt, hätte man einfach weglassen, andere Linien begradigen können/sollen. In kleinen Größen bleibt von der Spielerdarstellung in erster Linie eine zu groß geratene weiße Lücke.

Das Zusammenspiel von Logo und anderen CD-Elementen könnte besser sein – innerhalb des Visuals wirkt das grau hinterlegte ATP-Logo mit schräggestellten Lettern wie ein Fremdkörper. Das gewählte Farbspektrum Hellblau/Gelbgrün ist im Tennissport zudem „belegt“, denn die Australian Open präsentieren sich seit nunmehr zwei Jahren in diesen Corporate-Farben.

Fazit: Aus meiner Sicht wurden bei diesem Rebranding sehr viele Matchbälle vergeben.

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Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Die Idee, den Tennisspieler zwischen den Buchstaben zu integrieren, finde ich gut. Insgesamt wirkt alles aber irgendwie unsauber und verwischt.

    Komisch finde ich auch, dass der Tennisspieler auf weißem Hintergrund vor den Buchstaben steht und bei grauem Hintergrund hinter den Buchstaben. Zumindest wirkt das auf mich so.

    Und schwarz-weiß sieht es aus, wie mit einem alten Kopierer kopiert:
    https://www.underconsideration.com/brandnew/archives/atp_tour_logo_small.png

  2. Ich hatte das neue Logo schon gestern auf einer anderen Seite gesehen, allerdings in verkleinerter Form und noch dazu auf dem Smartphone. Ich hatte direkt Probleme, den negativ eingesetzten Tennisspieler zu erkennen – für mich ah es aus, als sei das P auf der Linken und das T auf der Rechten einfach nur ausgefranst. Erschwerend kam hinzu, dass die diagonale Linie am T eine Form addiert, die es nur schwerlich als T identifizierbar macht.

    Für mich ist der Spieler zu detailreich und wäre vermutlich simplifiziert (wie bei der NBA, MLB oder Bundesliga) besser gewesen.

  3. Die Idee ist clever nur die Umsetzung lässt doch viel zu wünschen übrig. Kann mich da den oberen Kommentaren nur anschließen. Hab mir mal 30 sec Zeit genommen und nicht sonderlich viel Mühe gegeben, doch ich denke durch die Maßnahme das Shirt zu glätten, bekommt das Logo schon einen deutlich größeren “Logo-Charakter” hat.

  4. mir gefällt der Ansatz. Aber m.E. hätte man einen schritt weiter in Richtung »simplicity« gehen sollen. Wenger Spieler.. Die Dynamik an Ball und Wucht finde ich super – was ich nicht mag sind diese Verläufe. Das geht auch schick in 2D ohne versuchte Schatten. Das macht auch eine Anwendung einfacher innerhalb von CD-Anwendungen. Aufschlag wiederholen, bitte!

  5. Kommt da gerade ein Ball und der Spieler will ihn entgegennehmen (Haltung spricht dafür, dagegen spricht die Frage: Wo ist der Ball? Und: Trifft er ihn überhaupt?) oder hat der Spieler den Ball gerade weggeschlagen (dafür: Ball weg, dagegen: Spielerhaltung falsch).
    Damit will ich sagen, dass ich den dynamisch dargestellten Bewegungsablauf nicht konkret identifizieren kann.
    Daher finde ich die gezeigte Szene unglücklich visualisiert. Ansonsten gefällt mir das Logo, ich finde auch die Farbverläufe sehr ansprechend und sehe die “Unruhe” als etwas an, was sich Sportveranstaltungen ruhig erlauben können – es sind eben keine steril auftretenden Unternehmen, sondern letztendlich Entertainment, bei dem für den Konsumenten Aufregung und gewollte Unruhe erlaubt sind.

    Kann es nur sein, dass der Schläger formfalsch ist? Auf mich wirkt er asymmetrisch eirig, wohl, um trotz der leichten Schräghaltung in die gerade P-Punze zu passen. Das empfinde ich beim längeren Betrachten irgendwie als störend.

    Ich appeliere an den Mut, bei solchen Darstellungen auch mal Linkshänder zu zeigen!!!

  6. Schön gemacht! Die Kerbe, die der weggeschlagene Ball in das A und das T geschossen hat, wirkt dynamisch. Den Tennisschläger als P-Punze zu benutzen integriert den Tennisspieler gelungen mit der Schrift.
    Einziges Manko: Der blasse Farbverlauf … überflüssig.

  7. Das Logo ist definitiv zu unruhig und funktioniert so einfach nicht.
    Am meisten stört mich, wie Achim kommentierte, dass das Logo überhaupt nicht in die Gestaltungs-Welt passt, welche widerum schick aussieht.

  8. Bei größerer Distanz wird der Schläger optisch zum dynamisch fliegenden Ball. In diesem Kontext wirkt dann auch das faltige Shirt des Spielers sinnig als Bewegungseffekt.
    Die Farbliche Umsetzung von Blau auf Dunkelgrau finde ich wenig ansprechend, doch der Fortschritt ausgehend von dem Vorgängerlogo ist natürlich fraglos immens.

  9. […] Wie die WTA kürzlich bekannt gab werden die von ihr organisierten Turniere zum Start der Saison 2021 analog zur Männertour benannt. Statt, wie bisher, die Turniere „Premier Mandatory“, „Premier 5“, „Premier“ und „International“ zu nennen, werden WTA-Turniere fortan, ebenso wie die Herrenkonkurrenzen, in „1000er-“, „500er-“, „250er“- und „125er“-Turniere kategorisiert. Mit der Namensgebung will man Fans, Unternehmen und Medien entgegenkommen. Einher geht die Maßnahme auch mit einer visuellen Neuausrichtung, die neben einem neuen Logo auch eine Marketingkampagne beinhaltet. „WTA FOR THE GAME“, so das Motto der Kampagne. Die ATP hatte bereits vor zwei Jahren ihr Branding überarbeitet (dt berichtete). […]

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