Die R+V Versicherung, 1922 gegründet, hat auf Basis einer geschärften Markenpositionierung ihren Markenauftritt erneuert. Das veränderte visuelle Erscheinungsbild unterstreiche die genossenschaftlichen Grundwerte und den Gemeinschaftsgedanken, für die das Unternehmen stehe.
Mit 8,6 Millionen Kunden zählt die R+V Versicherung, Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, zu den größten Versicherungsgesellschaften in Deutschland. Mit neuem Claim, modifiziertem Corporate Design und einer neuen Werbekampagne will sich das Unternehmen fortan selbstbewusst in Szene setzen. Mit dem neuen Markenauftritt wolle R+V, wie es innerhalb der Pressemeldung heißt, Stellung gegen den Egoismus der heutigen Zeit beziehen und sich für die Gemeinschaft einsetzen.
Auszug der Pressemeldung
Der neue Marktauftritt stellt die traditionsreiche Haltung der R+V in den Mittelpunkt und untermauert den seit ihrer Gründung vor knapp 100 Jahren bestehenden genossenschaftlichen Grundgedanken: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ […] „Die genossenschaftliche Leitidee wird im neuen Marktauftritt greifbarer und konkreter als je zuvor“, so der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger. […] Ihre genossenschaftliche Grundeinstellung zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten neuen Marktauftritt. Auf den Punkt gebracht wird der Kern des Versicherers im neuen Claim „Du bist nicht allein“. Er steht für Gemeinsinn, für das Füreinander-da-sein, für einen verantwortungsbewussten Umgang miteinander.
Der Grundaufbau des Logos bleibt erhalten. Die Hausfarbe Blau erfährt im Zuge des Redesigns eine deutliche Anpassung. Ab sofort tritt R+V mit einem dunkleren Blauton in Erscheinung. Die Buchstaben „R“ und „V“ wie auch das Pluszeichen sind fortan fetter, wobei mit der deutlichen Verstärkung des Pluszeichens das verbindende Element betont werden solle, der Zusammenhalt, das Füreinander, so das Unternehmen. Mit Hilfe des überarbeiteten Logos werde man zukünftig noch selbstbewusster auftreten als bisher. Mit der FF Marselis und der FF Marselis Slab Pro werden zudem neue Hausschriften eingeführt.
Seit dem 8. Februar ist R+V im neuen Outfit in Print- und auch in Onlinemedien sowie mit einem neuen TV-Spot präsent. Das Design entstand in Kooperation mit der Agentur MetaDesign (Düsseldorf). Für die Markenkampagne zeichnet die Münchner Agentur Serviceplan verantwortlich.
Kommentar
Lange Zeit warb R+V mit dem Slogan „Wir öffnen Horizonte“, später war man „die Versicherung mit dem Plus“. Ab sofort werden alle Adressaten geduzt, womit R+V voll im Trend liegt, denn in den letzten Jahren sind immer mehr Unternehmen in ihrer Kundenkommunikation dazu übergegangen, die eigenen Kunden respektive Zielgruppen zu duzen. Auf diese Weise wollen Unternehmen Nähe, Vertrautheit und Verbundenheit vermitteln. R+V unterstreicht dieses Ziel auf der visuellen Ebene, indem es beispielsweise auf einen dunkleren Bauton setzt. Blau insbesondere Dunkelblau stiftet Vertrauen, sorgt für Ruhe, gibt Halt, auch deshalb ist es die Lieblingsfarbe der Deutschen. Blau ist zudem die meistverwendete Farben der Logos von Dax-Unternehmen.
Letztendlich geht es darum, mit Hilfe von Sprache und Formgebung Rezipienten auf einer Weise zu triggern, um sie zum Kauf zu bewegen, und dass funktioniert auf der emotionalen Ebene in vielen Bereichen besser als über rein rationale Verkaufsargumente. Dinge des Lebens wie Smartphones, Autos oder Kleidung werden gekauft, nicht weil wir sie benötigen, sondern weil wir sie haben wollen. Emotion schlägt nun einmal Ratio, nicht von ungefähr senden Unternehmen und Marken entsprechende Signale aus. Das hat dazu geführt hat, dass mittlerweile gefühlt jedes zweite Unternehmen in irgendeiner Weise mit Herzsymbolik in Erscheinung tritt, nun auch R+V, wenn auch nicht innerhalb des Logos.
Das veränderte visuelle Profil der R+V empfinde ich als grundsätzlich optisch ansprechend. Insbesondere das neue Farbklima bestehend aus Dunkelblau, Sand, Orange, Türkis und Weiß steigert die Attraktivität der Versicherungsmarke, die bislang doch branchentypisch visuell etwas dröge aufgestellt gewesen ist.
Noch eine Randnotiz: Von je her stolpere ich bei „R+V“ über den Namen, und zwar deshalb, weil das darin enthaltene Pluszeichen als „und“ ausgesprochen wird. Das führt unweigerlich dazu, dass ich beim Lesen des Namens bzw. beim Erfassen des Logos jedes Mal „stottere“ und selbst korrigieren muss, da mir die korrekte Aussprache durchaus bewusst ist. Dass der Name im digitalen Zeitalter alles andere als ideal ist, lässt sich auch daran erkennen, dass keine zur Schreibweise passende Domain existiert, weshalb notgedrungen auf ruv.de zurückgegriffen werden muss.
Mediengalerie
https://youtu.be/2-qrhYCyWr4
Weiterführende Links
Puh … wo fange ich an!?! Also auf den ersten Blick eine solide, saubere Umsetzung, die ganz hübsch aussieht aber keinen überrascht oder umhaut. Näher betrachtet fehlt mir aber eine durchgängige Linie. Da wäre zum Beispiel der BLauton und das Du – während man sich mit dem Du als sehr kundennah geben will, ist das dunkle Blau super konserativ und wirkt für mich sehr seriös und nicht sonderlich freundschafltich, was das Du aber vermitteln will. Die sonstigen Farben überraschen und asehe nach “von überall ein bisschen was” aus. Man hat den Eierschalen-Ton der Taxis aufgegriffen, ein RGB-Cyan aka. Türkis dass auf Displays knallt und im Druck wohl nie mithalten können wird und dann noch das dunkle Gelb, das mit dem Blau irgendwie nach Lufthansa schreit.
Die Plakate und Anzeigen sind eher klassisch solide gemacht, das sieht schon ganz nett aus, aber eigentlich wie immer nur ein wenig neuer. Das Highlight ist hier wohl die Logo-Position, die sich immer die Kante gibt. Da kann man zwar mal immer das R oder das V schlechter lesen, aber hey, immerhin eine fancy Position geschaffen …
Der Spot hat hübsche Bilder, aber wenn sich die klassische Versicherung nicht neu erfindet, bleibt es bei einer hübschen Bebilderung. Für mich ganz klar, man wollte hier dem Look der Generation Z entsprechen, den Menschen die N26 und Co nutzen. So sollte dann eine wirklich adäquate Versicherung auch agieren, Services dahingehend ausrichten und klassisches Business überdenken, sonst wird die neue Zielgruppe nicht erreicht udn die alte im Stich gelassen.
Und dann eben die + Problematik. Da sehe ich als sehr wichtige Randnotiz denn in der Tat liest man doch eher RplusV und nicht RundV. Klar hat man gelernt, dass das + und ausgesprochen wird, aber glücklich ist das nicht. Jede Generation muss das wieder neu lernen. Warum man nicht einfach R&V gemacht hat, verstehe ich nicht. Vor allem wo man das Plus nun sprachlich nicht weiter nutzt. Somit werde auch ich weiterstolpern! In diesem Sinne kann ich nur sagen: Achim, du bist nicht allein!
PS: http://www.rundv.de läuft leider nicht zu finden ist das ganze unter http://www.ruv.de – RUV halt …
Besten Dank! Ich habe den Artikeltext entsprechend korrigiert.
Schöner Kommentar, kann mich in fast allen Punkten anschließen. Auf der einen Seite will man jünger und moderner wirken, auf der anderen Seite wirken die Visuals sehr schwer und konservativ. Mir macht es zudem keinen Spaß, ich schau nicht gern nochmal hin. Dennoch optisch und technisch solide.
Ich lese im Logo “RCV”.
Die genossenschaftliche Idee ist sicherlich für viele sehr attraktiv.
Allerdings braucht es schon mehr als ein dickeres Plus im Logo und einen neuen Claim “du bist nicht allein”, um das als Kunde auch zu erleben.
Ich habe jedenfalls bei der Volksbank nicht das Gefühl, irgendwie anders behandelt zu werden, als bei der Commerzbank – denke bei R+V verhält es sich ähnlich im Vergleich zu anderen Versicherungen.
Das „V“ fleckt zu, weil kein Einschnitt gemacht wurde. Es wirkt dadurch zu fett.
Auf dem ersten Blick (auf facebook wird ja nur das neue Logo angezeigt) dachte ich: Was ist da jetzt neu dran?
Okay – das Plus ist dicker, die Strichstärken der Buchstaben sind stärker und das Blau ist dunkler. Die Überarbeitung des Logos war nicht zu zeitaufwendig. ;-) Ich finde das Logo okay (fand ich auch schon vorher), dennoch finde ich es nicht zeitgemäß. Mir ist es einfach zu schwer.
Die Print-Werbung an sich finde ich gut gemacht. Dass man das Logo nicht immer komplett wahrnehmen kann, finde ich nicht so schlimm.
Mir gefällt es gar nicht. Der neue Blauton ist angenehmer und freundlicher, empfinde ich eher nicht als konservativ. Aber dieses neue Plus stört mich gewaltig. Es hat jetzt die quadratische Form vom DRK-Kreuz, würde sogar sagen gleich dick und dann schwebt es auch noch so komisch in der Luft. Das macht das Logo in meinen Augen unausgeglichen. Hätte man nicht einfach die Buchstaben R und V miteinander verbinden können und das + in Negativform einfügen?
Mir gefällt es ganz gut, das Blau ist angenehmer. Ich muss mich @Dennis anschließen, das + schwebt komisch in der Luft, das hätten sie dicker machen, aber in seiner Grundform lassen sollen.
Irgendwie stört mich das Eierschalenfarben: Bei den Fahnen beispielsweise wird negativ mit weiß und dunkelblau dargestellt, die mittige Fahne positiv mit eierschalenfarbe und dunkelblau und dann wieder negativ mit weiß und dunkelblau.
Ich persönlich fände eine Konsequenz – weiß ODER eierschalenfarben besser. Beim Messestand das Selbe: Die Rückwand ist eierschalenfarben, das R+V auf der Theke weiß.
Für mich wirkt das eierschalenfarbene Elemente in diesem Zusammenhang “dreckig”.
Das Dunkelblau mag ich sehr gerne, das Türkis wird im Druck nicht so darstellbar sein und das “alte” Logo der Raiffeisen-Volksbank mit einem anderen Blau und anderem Orange passt nun mal so garnicht dazu. Aber ich vermute, dass sie sich davon mit dieser Gestaltung auch etwas abgrenzen möchten.
Die Druckprodukte gefallen mir sehr gut.
Bei den Bildern auf der Internetseite würde ich mir eine einheitlichere Bildsprache wünschen. Aber ich denke, dass das auch noch angepasst werden wird.
Ich denke dass die Volksbank in wenigen Jahren nachziehen wird, was die Farben angeht.