Auf die neuen Funktionen im vor wenigen Tagen veröffentlichten Betriebssystem von Apple wurde in den letzten beiden „Special Events“ bereits ausführlich eingegangen. Auch was das Design betrifft, bringt Mac OS X Yosemite zahlreiche Änderungen mit sich, sei es in Bezug auf das Schriftbild, den Einsatz von Farben oder die Gestaltung der App-Symbole, die allesamt überarbeitet wurden, einige marginal, andere sehr deutlich.
Zwar wurden im Zuge des Software-Updates einige App-Symbole an die Darstellung in iOS angeglichen – so erklärt sich etwa der auffällige Farbwechsel beim iTunes-App-Symbol von blau nach rot –, von einer vollständigen Harmonisierung zwischen beiden Betriebssystemen, wie ihn etwa Microsoft innerhalb seiner Produktwelten praktiziert, ist man bei Apple allerdings weit entfernt. Die Mail-Symbole (in iOS ein Brief und in OS X eine Briefmarke) oder die Kalender-Symbole (in iOS eine Zahl und in OS X die Nachahmung eines Abrisskalenders) unterscheiden sich, wie viele andere Symbole, signifikant voneinander. Einerseits werden zudem, wie beim Safari-Symbol, skeuomorphe Gestaltungscharakteristika abgelegt, während an anderer Stelle diese Form der Materialnachahmung, etwa wie beim Schriftsammlung– oder Systemeinstellungen-Symbol, sogar noch verstärkt wurden.
Tendenziell – und dieser Trend hatte sich bereits mit iOS 7 angekündigt, wird die Nutzeroberfläche auch bei Apple flacher, allerdings nicht gänzlich „flat“. Die App-Symbole ahmen nach wie vor allesamt eine dreidimensionale Darstellung nach, etwas, was sich auch an anderer Stelle im OS X Yosemite etwa in der Gestaltung der Fenster und Schaltflächen ablesen lässt. Dabei sind die Unterschiede innerhalb der Ausarbeitung der Symbole zum Teil sehr groß. Das Systemeinstellungen-Symbol verfügt beispielsweise über eine ausgeprägte plastische Anmutung, während bei den meisten anderen Symbolen eher sparsam mit Schattenwurf gearbeitet wurde. Viele Symbole, wie die für Safari und den Kalender, wurden vereinfacht, während das Schriftsammlung-Symbol sogar noch detailreicher geworden ist.
Auch in Bezug auf den Umgang mit Farben und Kontrastverhältnissen lässt sich keine klare Linie ausmachen. Das Schriftsammlung-Symbol ist nun kontrastreicher, der Papierkorb hingegen ist in OS X Yosemite deutlich leichter/dezenter in der Anmutung.
Der Glossy-Look, den gerade Apple zum Trend machte, spielt im aktuellen Interface-Design jedenfalls keine Rolle mehr, Transparenzen hingegen umso mehr. Mit Mac OS Yosemite hat zudem ein neuer Systemfont Einzug gehalten: statt Lucida Grande kommt nun, wie bereits im iOS, die Neue Helvetica zum Einsatz. Wie man diese wieder los wird, ist auf typografie.info nachzulesen.
Wie immer sehr schöne Icons von Apple. Klare Strukturen und Abbildungen, passend zum Trend hin zur klaren Bildsprache. Gefällt.
Die Gestaltung von Yosemite ist nach iOS 7 der nächste große Rückschritt bei Apple diesbezüglich. Es gibt einfach keine Einheitlichkeit mehr. Oder nennt sich das jetzt aktuell Skeomorflat? Ive sollte beim Industriedesign bleiben und die Hände weg nehmen vom User Interface.
Alles sehr inkonsistent, genauso wie bei iOS 7 schon.
Inkonsistent. Erneut. In welchem Jahrzehnt leben die… naja Apple halt …function follows form.
Ich bin noch auf Mac OS X 10.6 (Snow Leopard) und mir wurde gestern mit einem Softwareupdate ebenfalls das neue iTunes mit flachem Logo untergeschoben. Unter einem Mac OS X vor “Yosemite” passt das neue Logo damit noch viel weniger, bei mir wirkt es im “Dock” völlig deplatziert.
Du Neunmalkluger! Das ist ja wohl logisch, dass es unter einer früheren Variante “noch weniger” dazu passt. Das nennt man Binsenweisheit.
Und es war Apple nicht möglich für ältere OS X Versionen das alte Logo zu behalten, damit es nicht wie Kraut und Rüben aussieht? Das ist technisch trivial, wenn man sich vorher ein, zwei Gedanken macht.
Das, was mich stört, ist nicht, dass Icons neu gestaltet werden; gäbe es einen wirklichen Sinn dahinter, könnte man es ja durchaus nachvollziehen, aber das momentane “neu gestalten um neu zu gestalten” bei Apple stört mich dann doch ein wenig. Viele der Symbole auch jetzt im neuen OS X Yosemite haben einfach keinen Grund gehabt, sie neu gestalten zu lassen, bis auf die schrittweise Vereinheitlichung mit iOS.
Dieses “neu gestalten um neu zu gestalten” hat allerdings auch schon bei iOS angefangen. Warum waren es auf ein mal fünf Punkte, die den Empfang anzeigen, anstatt die gewohnten Balken? Das bringt meiner Meinung nach keinen zusätzlichen Nutzen. Über die Ästhetik der in iOS 7 neu gestalteten Icons würde sowieso lang und breit gestritten und diskutiert, auch im Bezug darauf, dass Apple die flachere Gestaltung nicht so ganz “ernst nimmt”, denn nimmt man beispielsweise das FOTOS-Icon und das GAME CENTER-Icon sieht man bei Fotos ganz klar die neue “Flat” Richtung während das Game Center vor bunten Blasen fast schon übersprudelt.
Finde die Icons gelungen.
Icons, die Objekte aus dem Welt abbilden, sind greifbar. Imaginäre Icons sind bunter, flacher geworden.
Zahnrad für “Systemeinstellungen” ist ein Zahnrad aus Metall geworden. Stabil und zuverlässig.
Buch für “Schriftsammlung” ist mehr ein Buch.
Jetzt stellt sich die Frage, wer wohl ein Kompas für Browser ausgedacht hat?
Ich würde mal sagen weil es naheliegend ist, wenn der Browser “Safari” heißt. Auf einer Safari hat man doch immer einen Kompass dabei. Außerdem passt doch auch super als Symbol um sich durchs World Wide Web zu navigieren!
[…] via […]
Also zuerst einmal: Mir gefallen die neuen Icons ganz gut. Das Wichtigste ist mir eigentlich, dass die Dinger wiedererkennbar sind und ich mich mit meinem Dock noch auskenne. Insofern bin ich zufrieden. Andererseits vermute ich, dass sich die Jungs und Mädels in Cupertino intern sicher manche Gedanken dazu machen – und möglicherweise auch sehr kontrovers denken. Und ich bin weit weg davon zu glauben, dass da alles Dilettanten rumflitzen. Nun ist es so, wie es ist – vielleicht mit dem Grundsatz der neuen iPad-Werbung: “Gemacht, um zu verändern” …
Leute, nagelt mich an die Wand, ich finde “gemacht, um zu verändern …” nicht schlimm. Mir gefällt’s wenn es ab und an etwas Neues gibt. Jawoll, gefällt mir einfach. Ganz “undesignerisch”. Und die neuen Icons gefallen mir auch. Konnte mit dem “Skeumorphismus” nie was anfangen.