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Mercedes-Benz erneuert Markenauftritt

Mercedes-Benz Stern (2013)
Mercedes-Benz Stern (2013), Quelle: Daimler AG

Mercedes-Benz Stern (2013)

Erst im Oktober 2007 wurde für Mercedes-Benz ein neues Erscheinungsbild kreiert. Stern und Wortmarke der Automarke erscheinen seitdem getrennt. Ab sofort werden Wort- und Bildmarke wieder zusammengeführt. Auch die Darstellung des Markenzeichens vollzieht eine Kehrtwende. Das Markenlogo entspricht nun 1:1 dem Emblem auf den Fahrzeugen und löst sich ein Stück weit von einem einzigartigen Design.

Die Darstellung ist nun wieder dreidimensional und plastischer denn je. Daimler-Chef Dieter Zetsche lässt im Interview mit der FAZ durchklingen, dass ihm die schlichte, zweidimensionale Sternanmutung offenbar nie so recht gefallen hat, auch weil sie seiner Ansicht nach zu wenig eine Qualitätsanmutung vermittelte. Ein chromblitzendes Emblem, wie es mittlerweile nahezu alle Autobauer haben, soll dies besser können. Ein Interview mit Anders-Sundt Jensen, Leiter Brand Communications von Mercedes-Benz, der im Daimler-Blog seine Vorliebe zur Mir-san-mir-Haltung der Münchner Bayern bekundet, wird in ein paar Tagen da vielleicht etwas mehr Licht hineinbringen. Ich bleib dran.

Man kann sich vorstellen, dass die „Bauchschmerzen“ mit dem bisherigen Erscheinungsbild schon sehr stark gewesen sein müssen, denn einen Wechsel des Markenzeichens bereits nach zweieinhalb Jahren sieht man doch sehr selten. Gerade bei einer automobilen Weltmarke wie Mercedes würde man einen derart raschen Markenzeichenwechsel sicherlich am aller wenigsten erwarten.

Mercedes-Benz Logo

Das alte Zeichen hat ausgedient, was sehr schade ist, denn der rein weiße Stern war nicht nur eine Form, er war auch ein Bekenntnis. In seiner reduzierten Form vereinte er Klarheit und Klasse und gleichzeitig stellte er eine Gegenbewegung zur Norm dar. Progressiv und unangepasst war er. Klassisch, handwerklich perfekt und deutlich konservativer in der Darstellung ist der neue Stern. Nahezu alle großen Automarkenzeichen blitzen chromfarben, so nun auch der Mercedes-Stern. Differenzierbarer war der Vorgänger. Das Soundlogo – Uhuhuuuuuuuu – ist übrigens ebenfalls Geschichte.

Mercedes-Benz Anzeige

Der neue Markenclaim lautet „Das Beste oder nichts.“ Ein Zitat des Gründervaters Gottlieb Daimler. Perfektion, Verantwortung und Faszination rücken in das Zentrum der Marke. In der englischen Übersetzung lautet der Claim “The best or nothing”.

Entwickelt wurde die Kampagne, sowie das neue Erscheinungsbild gemeinsam von der hauseigenen Designabteilung und der Brand Identity Unit von Jung von Matt. Die Markenkampagne wird ab heute über die Kanäle Print, TV und Online kommuniziert.

Mediengalerie

 

Dieser Beitrag hat 92 Kommentare

  1. “Mia san mia”… sieht man, dass sich daran angelehnt wurde, wie ich finde.

    Zumindest kommt es dem Redesign von Audi schon sehr nahe.
    Sehr plastischer Stern und Wortmarke mit Claim neben der Bildmarke.

    Aber muss ja nicht unbedingt schlecht sein, sich an Audi anzulehnen. Die haben in den letzten Jahren gezeigt wie’s gemacht wird. Und das in Punkto Marketing und Autobauen.

    Zum Claim… sag ich jetz mal nichts.

  2. @Ralf
    Best agers sind sicher nicht doof!!! Und die wirklich besten sind vor allem auch nicht groß(kotz)bürgerlich!!!!!! Sondern wahrscheinlich um einiges gar progressiver und offener für neues!

    Und das meine Oma ja sicher viel mehr Spaß am “Röhrenden Hirschen” als an Pollock hatte, ist mir auch klar. Die Frage ist soll so eine Marke der “Röhrende Hirsch” bleiben. Etwas was neue Technologien in sich trägt und eigentlich auch eine Vorreiterrolle im Sinne der IT inne hat und primär ja auch dadurch ünberhaupt existiert in eine antiquirte Ecke zu drängen, weil man sonst Schiss hat, dass niemand mehr ein Auto kauft, ist arm.

    @Peter
    Hat man etwa schon mal gehört, dass ein großer deutscher Konzern sich an eine Agentur gewandt hat, die auf dem Niveau von, na sagen wir mal, Eikes Hort arbeitet?

    Oder kann sich jemand mal vorstellen, dass Deutsche Telekom auf dem Niveau von Aol. rebrandet wird?

    Bitte sagt mir nicht, dass Deutschland wie eine Rakete auf diesem Sektor abgeht und nur total innovative Konzepte durch prügelt. Egal in welcher Branche, man braucht Jahre.

    JVM/bi war sicher nur bei der neuesten Überarbeitung beteiligt. Die Identity von 2007 war die Arbeit von Claus Koch TM (BBDO Group).

  3. Angesichts dieses Rückschritts wäre als Claim wohl eher der Daimler-Wahlspruch “Das haben wir schon immer so gemacht” geeignet gewesen. Pardon: “Des hänt mir scho ällweil so g’macht.”

    Das 2D-Logo lehnte sich an die Apple-Ästhetik an, war hip und modern. Ich wäre eher den umgekehrten Weg gegangen und hätte die Chrom-Sterne auf den Motorhauben entfernt und, entsprechend zum Logo, flächig in die Motorhauben integriert. Apple hat schon vor 9 Jahren alle dreidimensionalen Logos auf den Produktoberflächen entfernt und bündig in das Titan- bzw. Aluminiummaterial integriert.

    Allen, die das “neue” Logo preisen, weil es doch die Opa-Zielgruppe anspreche, sei gesagt, dass Daimler in der Vergangenheit erhebliche Summen investiert hat, um beispielsweise durch entsprechende Produkte (Smart, A-Klasse W168) auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Die Opa-Zielgruppe wird irgendwann unter der Erde sein, wer kommt danach?

    Auf mich wirkt das unsicher, wie blinder Aktionismus. Man kann hier ablesen, wie der Daimler dasteht: Schlecht!

  4. Hallo,

    irgendwie erscheint es mir als würde MB einen Schritt von min. zwanzig Jahren in die Vergangenheit machen …

    Sehr unbeständig, schade.

    gruß

  5. Der Schritt vor wenigen Jahren auf das 2D-Design etgegen dem allgeheimen Mainstream und die Trennung von Bild- und Wortmarke ware gewöhnungsbedürftig aber revolutionär. Genau das was man von einem vermeintlichen Marktführer einer Branche auch erwartet. Es war mutig und frisch – ungewöhnlich und stark. Kombiniert mit einer sehr ausdrucksstarken Bildersprache und Layout-Konzeption gehörten die darauf folgendne Anzeigen und Kampagnen zu den Besten, die Mercedes-Benz je hervorgebracht hat.

    Der jetzige Schritt zurück (wenn man von nur einem Schritt überhaubt reden kann?) zeigt die Einstellung des Managements und läßt jeden Mut und Entdeckergeist vermissen.

    Das ist eine simple Anpassung an den Mainstream. Und somit gliedert sich das Mercedes-Benz Logo in die Reihe von Opel, Volkswagen und selbst Fiat ein. Die ihr Logo ebenfalls Chrom-3D-Vektorisieren ließen. Nicht gerade ein Aufstieg oder?

  6. Kritisch finde ich hier auch den Auftritt von Gottlieb Daimler! Das erinnert mehr an Volkstheater. Man hätte besser authentische Fotos verwenden sollen um das Zitat einzuführen. So wirkt das ganze wenig glaubhaft.

  7. Der Claim ist zu leicht in Richtung Ramsch verulkbar:
    “Mercedes. Besser als nichts!”

    Und das Verballhornen wird auch passieren.
    Von Audi- und BMW-Fans, die sich bald mit Spoofs die Hände reiben.
    :-)

Kommentare sind geschlossen.

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