Madeira präsentiert sich mit neuem Tourismusmarkenauftritt
Madeira, die zu Portugal gehörende im Atlantik gelegene Inselgruppe, hat vor wenigen Tagen einen neuen Tourismusmarkenauftritt präsentiert. Das neue visuelle Erscheinungsbild, davon zeigen sich die Verantwortlichen überzeugt, solle den schon bald wieder einsetzenden Aufschwung im Tourismussektor positiv begleiten. Die Bewohner der Inselgruppe sind hingegen alles andere als positiv auf das neue Branding zu sprechen.
Die Regierung der Region Madeira sieht sich ungeachtet des aktuellen Infektionsgeschehens – Madeira ist anders als das Festland Portugals derzeit Risikogebiet – gut vorbereitet, um in einigen Monaten die Wiederaufnahme des touristischen Verkehrs zu managen. Man werde einen grünen Korridor haben, um Menschen willkommen zu heißen, wie die autonome Regierung Madeiras im Rahmen einer Pressmeldung erklärt.
Der kürzlich lancierte farbenfrohe neue Markenauftritt versprüht, rein visuell, schon einmal Wohlfühlatmosphäre und gute Laune. Vor Ort sorgt das Rebranding allerdings für große Empörung. Insbesondere die damit verbundenen Kosten zur Erstellung des neuen Markenauftritts in Höhe von 560.000 Euro schlagen in den lokalen Medien derzeit hohe Wellen. Wie es etwa auf Funcial Noticias<…
Ich bin recht unentschlossen. Im Prinzip sieht es schon sehr schön, professionell und trotz der elf Farben auch wertig aus. Allerdings finde ich den Schriftzug an sich eher schlecht leserlich – insofern ganz gut, dass er noch mal zusätzlich dazugeschrieben wird. Auch vermisse ich das Thema Blumeninsel, was für zahlreiche Touristen der Grund für einen Besuch sein dürfte. Wenn man sich davon verabschieden möchte, passt es natürlich. Beim Monogramm kommt mir spontan ein Bühnenvorhang in den Sinn.
Ein ähnlich modular aus geometrischen Formen aufgebautes Logo gibt es übrigens auch bei der Tourismusgesellschaft des Osnabrücker Landes:
https://www.osnabrueck.de/start/aktuelles/news/das-osnabruecker-land-wirbt-mit-neuem-look-und-logo-tourismusgesellschaft-startet-im-marketing-neu-d/
Hat sich die Agentur eventuell umbenannt?
Im Brandbook steht ein Name, mit dem man zu dieser Website kommt, und die sieht noch ganz lebhaft aus: barogilvy . pt
Danke für den Hinweis. Die für das Design Verantwortlichen sind nun offenbar tatsächlich unter neuem Namen Teil der weltweiten Ogilvy-Agenturengruppe.
“…den schon bald wieder einsetzenden Aufschwung im Tourismussektor…”
Da pfeift jemand aber ganz laut im dunklen Wald.
Nur zum Artikel selbst: Schwierig, dass zuerst der Plagiatsvorwurf als “unwesentlich” beurteilt wurde (warum eigentlich?), nur um später die “Ideenfindung” als Erklärungsversuch zu den Kosten anzuführen… Mir scheint hier wird etwas leichtfertig eine Absolution erteilt.
Hmm… eine Begründung liefere ich doch gleich im Folgesatz: „Dass die Formgebung der Buchstaben besagtem anderen Entwurf ähnelt, ist unwesentlich. Erstens handelt es sich bei den von Philippe Cossette entworfenen Buchstaben lediglich um ein Konzept, zweitens ist die Madeira-Wortmarke insgesamt betrachtet im Kontext Tourismus-Logos originär und eigenständig.“ Bei einem nicht-realisierten Konzept besteht KEINERLEI Verwechslungsgefahr. Deshalb ist es für die Rezeption des Markenzeichens unerheblich, ob irgendwo von irgendwem schon einmal ein ähnliches Zeichen entwickelt worden ist.
Ich kann wirklich nicht erkennen, dass im Beitrag dem Projekt und dem Ergebnis, wie Du schreibst, eine „Absolution“ erteilt würde. Ich finde eine solche Zuschreibung offen gesagt etwas unsachlich und frage mich, wie man zu dieser Einschätzung gelangen kann. Denn sowohl an den vergleichsweise sehr hohen Kosten wie auch den fragwürdigen Umständen hinsichtlich der Vergabe habe ich sehr wohl Kritik geübt. Dass die Gestaltung und das Ergebnis der Zusammenarbeit optisch ansprechend ist, kann man dennoch differenziert davon betrachten, wie ich meine.