Vor wenigen Tagen wurde das visuelle Erscheinungsbild zum Eurovision Song Contest 2022 in Turin vorgestellt. Angelehnt ist das Design an Kymatics, symmetrischen Strukturen, wie sie durch die Visualisierung von Klängen und Wellen entstehen.
Der 66. Eurovision Song Contest findet in diesem Jahr unter dem Motto „The Sound of Beauty“ in Italien statt. Nach 1965 in Neapel und 1991 in Rom richtet das Land zum dritten Mal den weltweit größten Musikwettbewerb aus. Das Design für den ESC 2022 ist angelehnt an die symmetrischen Strukturen und Muster der Kymatik – der Lehre von Schallwellenphänomenen. Bei Klängen und Rhythmen entstehen, wie der Schweizer Wissenschaftler und Philosophe Hans Jenny in den 1960er-Jahren herausfand, symmetrische und geometrische Formen, die Ähnlichkeit mit Mandalas haben. Auch beim Bühnenbild spielen, inspiriert von Italienischen Gärten, geometrische und symmetrische Formen eine wichtige Rolle.
Auch bei der Typographie setzt man in Turin auf italienisches Design. Das Motto „The Sound of Beauty“ ist in der Schriftart Arsenica gesetzt, einer Serifenschrift, die von Francesco Canovaro entworfen und von den Designern Mario De Libero, Andrea Tartarelli und Cosimo Lorenzo Pancini entwickelt wurde. Inspiration fanden die Schriftgestalter im italienischen Plakatdesign der 1920er-Jahre und den im Art nouveau und Art déco vorherrschenden dekorativ-schmückenden Gestaltungsstilen.
Kommentar
Insbesondere typographisch eigenständiger als das Design der vorhergehenden ESC. Prima Story-Telling und Herleitung. Macht Lust auf das Live-Event und das Stage Design.
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Trotz der feinen Linien empfinde ich das Logo/Artwork als sehr schwerfällig und altmodisch. Wie ein barocker Rahmen um ein uraltes Gemälde. Die verwendete Schrift find ich auch sehr unpassend und irgendwie erinnert sie mich mehr an flowerpower der 60er als an einen Zeitgemäßen Musikwettbewerb.
Die Leichtigkeit eines Events wie dem ESC spiegelt es für mich nicht wider.
Aber bei einer Halbwertszeit von gerade einmal 4 Monaten kann man jetzt keine Meisterwerke der Designkunst erwarten.
Jedoch ist es es meiner Meinung nach schon etwas enttäuschend wenn eine Designhochburg wie Italien uns so etwas präsentiert.
Dies ist jedoch nur die subjektive Meinung einer Person die nicht professionell in der Designbranche tätig ist und hier nur als „Konsument“ urteilt.
IMHO finde ich die das visual Design sehr ansprechend und modern. Barockes kann ich da nicht erkennen.
Hätte mir vielleicht eine “poppigere” Farbstimmung gewünscht auch wenn die Wärme schon was hat.
Bzgl. der Typo kann ich Assoziationen zu den 60ern das durchaus nachvollziehen. Für mich hatte es auf den ersten Blick etwas “orientalisches”. Geschwungene Linien und der Kontrast der Strickstärke passen auch dazu. Zudem wird dies durch die Farbgebung noch unterstützt.
Bei längerem Wirken kann ich die Italo-20er gut erkennen.
Alles in Allem eins der stärkeren ESC Visuals