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Hitler, Stalin und Hussein “werben” für Safer Sex

AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne, Motiv Adolf Hitler
AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne, Motiv Adolf Hitler, Quelle: Regenbogen e.V.

Unter dem Motto „AIDS ist ein Massenmörder” startet Regenbogen e.V. anlässlich des Weltaidstags 2009, der am 01. Dezember begangen wird, eine Kampagne, die für Aufsehen sorgt. Hitler, Stalin und Hussein “werben” auf Plakaten und in Videos für Safer Sex.

Die letzte Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung”Gib AIDS keine Chance” ist im direkten Vergleich leise und subtil. Sie kommt ohne Protagonisten aus und zeigt Orte an denen Menschen Sex haben, etwa ein Schlafzimmer mit aufgewühlter Bettwäsche. Ein Motiv aus dem Jahr 2007, das Jung von Matt im Auftrag der Michael Stich Stiftung entwarf („Zwischen Leben und Tod liegen nur 0,003 mm Latex“), wirkt schon deutlich verstörender auf den Betrachter.

Die Massenmörder-Motive irritieren und wühlen auf. Angst und Schrecken soll sich breit machen. Die Kampagne ist bewusst laut, denn die Zahl der Infektionen steigt weltweit, so dass „die Strategie der bisherigen AIDS-Präventionskampagnen überdacht und völlig überarbeitet werden musste“, sagt Jan Schwertner, 1. Vorsitzender von Regenbogen e.V..

AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne, Motiv Adolf Hitler
AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne, Motiv Adolf Hitler, Quelle: Regenbogen e.V.

Ich muss eingestehen, ich weiß nicht so recht was ich von der Kampagne, den Plakatmotiven und dem Spot halten soll. Die Kampagne geht unter die Haut aber irgendwie bekomme ich den Bogen nicht hin, dass der Schutz beim Sex durch Kondome eine gute Sache ist. Anders als etwa die witzigen Obst- und Gemüsemotive (Gurke mit Kondom) der (BZgA) bieten mir die Plakate keine Lösung an. Sie produzieren lediglich ein Gefühl der Angst und des Angewidertseins. Ich bin neugierig, wie es den dt-Lesern dabei geht.

AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne
AIDS ist ein Massenmörder – Kampagne, Quelle: Regenbogen e.V.

Das Konzept für „AIDS ist ein Massenmörder“ entwickelte die Hamburger Werbeagentur das comitee. An der
Umsetzung beteiligten sich ehrenamtlich verschiedene Akteure: Die Printmotive fotografierte Uwe Düttmann, der Film entstand unter der Regie von Ivo Wejgaard und ist eine Produktion von Doppelgänger-Film. Hastings Audio Network realisierte den Radiospot. Das Musikvideo wurde von das comitee in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Janette Wölwer und dem Rapper BIG Danny umgesetzt, der den Song komponierte.

  • www.aids-ist-ein-massenmoerder.de

Wie findest Du die Kampagnenidee und ihre Ausarbeitung?

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Dieser Beitrag hat 70 Kommentare

  1. SEX!
    SEX!
    SEX!
    jetzt habe ich ja eure Aufmerksamkeit ;)

    Ich habe mir nun mal die Mühe gemacht und mir alle Kommentare durchgelesen.
    Ich selbst würde mich zu den Jugendlichen zählen (18 jahre alt) und meine erste Reaktion war… krass, die Menschehit stumpf immer mehr ab, und deswegen diese drastische Werbung.
    In meinem Freundeskreis haben mich nur sehr sehr wenige auf die Kampagne angesproche, schlicht und einfach: weil die meisten sich nicht für Nachrichten, News, oder Ähnlichem interessieren.
    Ich finde diese Kampagne aber gut, weil endlich auch mal wieder über AIDS gesprochen wird.
    Schwachsinnig finde ich allerdings, die negativen Kommentare der Aidshilfe etc. pp.
    Wieso kann man nicht einfach mal gemeinsam für etwas kämpfen…!!
    Die Kampagne und die Aidshilfe haben doch eig. die gleiche Intention.

    Leider haben es die Medien verpasst, jetzt Aids zum Thema zu machen… die Kampagne ist das Thema. Mittlerweile überall.
    Nur, wer spricht über Afrika (Aidswaisen) und wer über die Kinder, die nichts dafür können, weil sie den Virus von Geburt an in sich tragen?
    Man sollte über die Risiken aufklären. Und da hat die Kampagne einen ersten Schritt gemacht.

    Was die Kampagne schlecht macht, sind meiner Meinung nach die Medien (Berichterstattung/Senstationsgeilheit) und nicht die Kampagne an sich.
    Hätten verschiedenste Hilfsorganisationen kooperativ reagiert (“seht das HI-Virus ist ein Killer, und wir liefern euch jetzt die Lösung…”) würde anderst darüber gedacht werden…?!

    Ich weiß nciht ob man hier Links posten darf, deshalb unterlasse ich das erstmal. Aber am liebsten würde ich in knallneongrünen Buchstaben den Link zu Hilfsorganisationen posten. Denn darum geht es eigentlich:
    Vor AIDS ZU WARNEN.

    edit: sorry, wenn das gerade alles sehr verwirrend rüberkommt…ich bin auf Arbeit und lies einfach meinen Gedanken freien Lauf ;)

    LOVE, PEACE & HARMONY
    Patrick

  2. Ich habe mir nun mal die Mühe gemacht und mir alle Kommentare durchgelesen.
    Ich selbst würde mich zu den Jugendlichen zählen (18 jahre alt) und meine erste Reaktion war… krass, die Menschehit stumpf immer mehr ab, und deswegen diese drastische Werbung.
    In meinem Freundeskreis haben mich nur sehr sehr wenige auf die Kampagne angesproche, schlicht und einfach: weil die meisten sich nicht für Nachrichten, News, oder Ähnlichem interessieren.
    Ich finde diese Kampagne aber gut, weil endlich auch mal wieder über AIDS gesprochen wird.
    Schwachsinnig finde ich allerdings, die negativen Kommentare der Aidshilfe etc. pp.
    Wieso kann man nicht einfach mal gemeinsam für etwas kämpfen…!!
    Die Kampagne und die Aidshilfe haben doch eig. die gleiche Intention.

    Leider haben es die Medien verpasst, jetzt Aids zum Thema zu machen… die Kampagne ist das Thema. Mittlerweile überall.
    Nur, wer spricht über Afrika (Aidswaisen) und wer über die Kinder, die nichts dafür können, weil sie den Virus von Geburt an in sich tragen?
    Man sollte über die Risiken aufklären. Und da hat die Kampagne einen ersten Schritt gemacht.

    Was die Kampagne schlecht macht, sind meiner Meinung nach die Medien (Berichterstattung/Senstationsgeilheit) und nicht die Kampagne an sich.
    Hätten verschiedenste Hilfsorganisationen kooperativ reagiert (“seht das HI-Virus ist ein Killer, und wir liefern euch jetzt die Lösung…”) würde anderst darüber gedacht werden…?!

    Ich weiß nciht ob man hier Links posten darf, deshalb unterlasse ich das erstmal. Aber am liebsten würde ich in knallneongrünen Buchstaben den Link zu Hilfsorganisationen posten. Denn darum geht es eigentlich:
    Vor AIDS ZU WARNEN.

    edit: sorry, wenn das gerade alles sehr verwirrend rüberkommt…ich bin auf Arbeit und lies einfach meinen Gedanken freien Lauf ;)

    LOVE, PEACE & HARMONY
    Patrick

  3. Mit kondomtragenden Gurken bekommt man halt keine Aufmerksamkeit, da guckt man vielleicht einmal hin und denkt sich “hm, toll…”
    Denke mal dass das hier schon Absicht ist, damit alle Welt darüber diskutieren soll.
    Die Botschaft ist dennoch komisch, da könnte man zudem ja auch sagen dass das männerfeindlich ist, weil Aids ja scheinbar nur von Männern übertragen wird. ;)

  4. Bisher waren die Kampagnen – obwohl thematisch ja ein ernstes Thema – immer mit etwas mehr Witz ausgestattet. Hier ist man meiner Meinung nach etwas zu weit gegangen. So bekommt man nur schwer den Sprung zum Thema. Mir persönlich auch zu pornografisch und nicht ansprechend.

  5. Wenn das jetzt die Mittel sind, mit denen Aufmerksamkeit erregt werden soll… was kommt dann als nächstes? Und danach? Wirkt irgendwie ziemlich hilflos auf mich, die Kampagne.

  6. Sorry – diese Kampagne geht gar nicht. Die letzte fand ich unterhaltsam – man konnte auf den Bildern viel entdecken – hat nachgedacht. Sehr gut gefallen hat mir der Spruch – “Nicht alle tödlichen Unfälle im Verkehr haben was mit Autos zu tun gehabt” oder so ähnlich… Aber die Plakate sehen aus wie typische B-Movie-Poster und vermitteln eher die Angst vor Sex im Alter oder wirken wie “nimm dich vor alten Männern mit Bärten” in acht… Komplett danaben…

  7. solche Werbekampagnen sind durchaus recht wirksam. Allein schon, weil sie sehr diskussionsbedürftig sind. Ich hab aber meine Bedenken ob es so schön ist, die größten Menschenrechtsverbrecher der Geschichte so darzustellen. Letztlich bewirken solche Kampagnen meiner Auffassung nach so und so recht wenig.

  8. Geschmacklosester Werbetrash. Ich könnte kotzen.

    In diesem Fall ist jeder, der Ahnung hat (Aidsstiftung, Aidshilfe, Robert-Koch-Institut, BZga) dagegen.

    Da hilft es auch nichts, wenn ein paar Schockfetischisten sich an Krawallwerbung einen runterholen.

  9. Zu den Plakaten wurde schon viel gesagt, aber zwei Sachen stören mich sofort an der Website, die mich zum direkten Wegklicken brachten: 1. Javascript-Fullscreen und 2. Kein Sound-Off-Button. Sowas muss doch heutzutage nicht mehr sein.

  10. Ich halte die Kampagne durchaus für gelungen.

    Es stimmt zwar, dass der Bogen zum Kondom nicht erreicht wird, aber das Kondome vor Aids schützen, weiß glaube ich jeder. Das Thema Kondome und Schutz ist seit Jahren in den Medien und wird auch durch die jetzige Kampagne weiter voran getrieben werden. Natürlich ist die Aufklärung in Schulen wichtiger und sollte aufgrund der steigenden Ansteckungsrate wieder verstärkt stattfinden.

    Das aktuelle Problem mit HIV liegt eher darin, dass viele Jugendliche dachten HIV wäre mittlerweile heilbar und nicht mehr so gefährlich bzw. tödlich. Durch die verbesserten Behandlungsmethoden stimmt es ja auch, dass ein Mensch der sich mit bspw. 30 Jahren mit HIV infiziert durchaus eine normale Lebenserwartung hat – gemessen am Alter. Das die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, da der Infizierte jeden Tag und unbedingt regelmäßig eine Masse an Medikamenten schlucken muss und über die Jahre schwere Folgeerkrankungen aufgrund der starken Nebenwirkungen entwickelt, wird leider meist verschwiegen.

    Schlimmer ist aber das Risiko, Andere im Laufe der Jahre unabsichtlich zu infizieren, sei es dass man selber gar nichts von der eigenen Erkrankung weiß. Und genau da setzt die Kampagne an. Sie schafft Angst, will zeigen wie Gefährlich AIDS immer noch ist, erzeugt enorme Aufmerksamkeit und ermutigt grade dazu sich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen.

    Wieso ist AIDS so gefährlich, ich denke das kann man heilen?
    ,könnte doch die erste Frage sein, die sich der unaufgeklärte Betrachter stellt. Aus diesem Grund halte ich Kampagne für erfolgversprechend, sei es, dass das Thema wieder verstärkt in die Medien rückt. Die Gefährlichkeit der Krankheit an erste Stelle zu setzen halte ich für aktuell wichtiger, als die reine Aussage das Kondome schützen. Beides macht Sinn, aber diese Kampagne zielt eher auf den vernachlässigten Punkt. Der Kampagne ist zu wünschen, dass sie in der Praxis funktioniert wie gedacht – das wäre doch mal was.

    Viele Grüße
    Till

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