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Präventionskampagne Jugend und HIV

AIDS Kampagne

Für die Michael Stich Stiftung wurden wieder neue Plakatmotiv kreiert. Die aktuelle Print-Anzeigenkampagne wurde diesmal gemeinsam mit der Hamburger Werbeagentur kempertrautmann und dem Fotografen Oliver Lassen entwickelt und umgesetzt.

Der begleitenden Pressemappe ist zu entnehmen: „Schlüsselfaktor der neuen Anzeigenmotive ist das Wissen über die Krankheit und ihre Übertragungswege, denn nur auf diese Weise kann jeder sich selbst und den Partner vor einer Ansteckung schützen.“ Und weiter: „Sie spielen mit Sexualität und Tod, um zwei mit der Krankheit HIV und AIDS einhergehende Tabus zu verbinden.“

Aufmerksamkeitsstark, dabei ästhetisch und weniger mit der Brechstange entwickelt, wie man es den Massenmörder-Motiven des Regenbogen e.V. im letzten Jahr attestieren kann.

  • Alle Motive der Kampagne | michael-stich-stiftung.org
Achim Schaffrinna

Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.

Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. Leute,

    warum mäkelt Ihr? Bringt eine Kampagne erst einmal so spitz auf den Punkt. Dann versucht, den Schlagschatten aadressatengerecht noch härter zu setzen. Will sehn, wers schafft!

    Meint der
    Nicht-Designer

  2. Mir gefielen die Vorjahresmotive und auch diese finde ich gut. Auch wenn ich nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre. Ich hatte das Glück, nach der Erfindung der Pille und vor der Verbreitung von AIDS meine Sturm- und Drangjahre gehabt zu haben.
    Die heutige Jugend beneide ich keineswegs um dieses Damoklesschwert. Deswegen finde ich jegliche Aufklärung unterstützenswert. Und gerade die Stich-Stiftung kommt nicht mit dem Holzhammer um die Ecke. Und da bei uns JCDECAUX die “Stadtmöblierung” innehat, werde ich wohl wieder etwas Kurzweil an der Haltestelle haben. Bin gespannt, ob die sich trauen, das Friedhofsmotiv zu plakatieren.

  3. Die Botschaft kommt gut rüber und ist typographisch klasse umgesetzt. Ein Hingucker.

    Was wirklich stört, ist der von der Agentur adaptierte (“mainstream”?) Modegeschmack – wer soll sich damit identifizieren? Ihr Höschen geht ja noch so gerade, aber: String ist ja wohl wieder eher en vogue. Bei ihm spottet das Unterleibsleibchen jeder Beschreibung: diese enganliegenden Schlüpfer (und hier auch noch in grässlichem Cyanton) waren vielleicht Ende der 90er “hip”. Mittlerweile völlig abgesagt.

    Trend verpennt. Und das macht es irgendwie peinlich.

  4. Also auf mich wirkt das Design viel zu romantisch. Wenn das die erste Liebe, und auch die letzte sein soll…schreib ich mich ein.
    Geschockt fühl ich mich dadurch nicht, eventuell auch durch die “Internet-Abhärtung”.

  5. Die Kampagne reduziert zu stark und wird der Realität nicht gerecht. Es ist zwar richtig aufzuklären, HIV = Tod geht aber zu weit. HIV ist nach wie vor lebensbedrohlich, aber zu einer chronisch behandelbaren Krankheit geworden. HIV Positive müssen sich heute unlängst um ihre Rente sorgen, was heißt, dass sie eine ähnlich hohe Lebenserwartung wie vermeintlich gesunde Menschen haben. Vermeintlich, weil auch an Arteriosklerose oder Bluthochdruck (Volkskrankheit Nr.1. ) kann man mit 50 oder 60, ja gar früher sterben. Mein Beitrag soll HIV nicht verharmlosen, Aufklärung muss sein. Ich wünsche mir mehr Empathie für HIV Positive, die ihr Leben sehr erfolgreich gestalten, oftmals sogar erfolgreicher als Gesunde, weil sie aufgrund der neuen “Herausforderung” einen stärkeren Antrieb entwickeln. Die Fortschritte, die seit dem erstmaligen Auftreten von HIV gemacht wurden, sind enorm, wenn auch die Heilung NOCH nicht möglich ist. Das Plakat schürt Angst und sagt nicht die ganze Wahrheit. Die ist aber im Umgang mit einem so wichtigen Thema notwendig. Aufmerksamkeit lässt sich nicht nur mit Angst und negativen Bildern erreichen. Witz und Phantasie helfen auch, siehe Kampagne der BZgA. Im Übrigen haben offene Raucherbeine auch keine nennenswerte Erfolge im Kampf gegen den Qualm gebracht.

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