Die Whisky-Marke Glenmorangie, im schottischen Tain beheimatet, präsentiert sich im neuen Design. Die Verpackungen wurden umfassend neugestaltet, und auch das Markenlogo erhielt ein Update, wenn auch nur ein dezentes.
Im Herbst 2004 wurde die Glenmorangie-Brennerei und das dahinter stehende Unternehmen von der französischen Gruppe Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) übernommen, weltweit Branchenführer innerhalb der Luxusgüterindustrie. Gegründet wurde die Glenmorangie Distillery Co. Ltd. im Jahr 1887. Die Geschichte der Brennerei reicht jedoch bis in das Jahr 1843 zurück.
Im Zuge eines Redesigns wurde der Markenauftritt umfassend überarbeitet und sowohl die Verpackungen der Kernsorten (Glenmorangie Original 10 Jahre, Glenmorangie Lasanta 12 Jahre und Glenmorangie Quinta Ruban 14 Jahre), deren Etiketten wie auch die Flaschenform selbst redesignt.
„Die neu gestalteten Verpackungen bringen die Aromen von Glenmorangie Whisky zum Ausdruck, und sie spiegeln die Kreativität wider, die wir innerhalb der Whiskyherstellung bei unserem Single Malt einbringen“, wie Louise Dennett, Global Head of Brand von Glenmorangie, gegenüber dem Fachmagazin The Spirits Business erklärt. Mit Hilfe kräftiger Farben, einer ausdrucksstarke Typographie und einem insgesamt verbesserten Branding soll sich Glenmorangie von anderen Marken abheben.
Für die neue Flaschenform charakteristisch ist ihre geschwungene Kontur mit breiterer Schulter und einem sich verjüngenden Hals, der sich zur Spitze hin wieder weitet. Mit der im Vergleich zu bisher geschwungeneren Form möchte man Glenmorangie von anderen Marken abheben und zugleich stärker im Premium-Segment positionieren. Auf Etiketten und der Vorderseite der Verpackungen kommt ein in neuer Schriftart gesetzter Markenschriftzug zum Einsatz. Erstmals ist der Markenschriftzug zudem mehrzeilig angelegt.
Die für die Marke typische Farbe Orange, in Ableitung von Orangen-, Honig- und Pfirsicharomanoten dieses schottischen Whiskies, bleibt bestehen. Illustrative Elemente und geschwungene Linien zieren fortan die Verpackungen. Die Kennzeichnung des Alters der jeweiligen Sorte (10, 12, 14) wird fortan größer dargestellt als bislang.
Begleitet wird der Roll-Out des neuen Packaging-Designs von einer Kampagne – „It’s Kind of Delicious and Wonderful“ –, für die DDB Paris verantwortlich zeichnet.
Das responsive Logo ist absoult top und gefällt mir sehr gut. Warum sollte man diese Eigenschaften nur im Webdesign nutzen? Zeitgemäß, fluide und mit wenigen Änderungen doch komplett moderinsiert. Bietet sich sicher auch für den besseren Einsatz in Social Media an.
Ist die neue Flasche mattiert oder sieht das nur so aus? Nicht schlecht, finde ich: Die neue Gestaltung hebt sich sicher gut im Regal ab (Flaschenform und Typographie). Beim neuen Schriftzug sticht mir das O etwas zu sehr heraus, auch wenn die gleich dicken Bauchseiten (?) besser aussehen.
“…und zugleich stärker im Premium-Segment positionieren”
Fraglich, ob das funktioniert. Für mich sieht die alte Flasche bzw. das alte Etikett wertiger aus.
… well, it is made by an advertising-company … a brand/corporate designer would have been better !
Gibt es auch Details zu der Aussage – Was sind die einzelnen Kritikpunkte, die man besser machen kann?
(Und zwei wilde Behauptungen von mir: (1) Advertising Companies haben auch Brand Designer (2) Die Advertising Company macht hier nur den Werbeauftritt ;) )
– Same Comment in EN –
Please share more details to your statement – what are points of the design that need refinement?
(Two thoughts from my side: (1) advertising companies may have brand designers. (2) the advertising company is only responsible for the …well… advertising of this product.
Die neue Flaschenform sieht für mich nicht nach “Premium-Segment” aus. Ich fand die alte Form schon nicht schön und diese setzt da noch mal einen drauf. Wie bei günstigen Weinen, bei denen versucht wird, den Inhalt durch eine extravagante Flaschenform aufzuwerten. Ist mir alles zu geschwungen. Wenn ich den vorher-nachher Vergleich so sehe, würde ich eher zur linken Flasche greifen, weil ich da einen Scotch erwarte. Die rechte könnte auch eine Flasche Aprikosenlikör sein, die Omma bei ihrer Canastarunde auf den Tisch stellt.
Geht mir auch so. Im Vergleich, auch zum Wettbewerb ist das neue Design geradezu radikal feminin. Oder zumindest beim visuellen Klischee davon. Keine derbe, düstere, moosige bewölkte Wetterhärte, sondern warme, rosige Farben und sanft geschwungene Kurven – Würde die Packung im Shampoo-Regal stehen, würde es kaum auffallen…
Aber sie wird sich dadurch auch besser vom Wettbewerb abheben – und darum gehts dann am Ende ja..
Man erkennt klar, dass sich die Marke jünger und moderner positionieren möchte – erkennbar am verlinkten TV-Spot, helleren Farben, einer geschwungenen Flasche, bewegte Typografie… Ob es für mich zum Whisky passt, muss sich im Regal und Glas zeigen.
Für meinen Geschmack hat weder der Plan sich mehr von anderen Marken abzuheben noch sich stärker im Premium-Segment zu positionieren funktioniert… aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Woran ich mich persönlich aber total störe, ist die Füllhöhe der neuen Flasche. Finde ich total unglücklich gewählt. Im Vergleich zur alten Flasche oder auch anderen Flaschen im Regal sieht sie “leer” oder angebrochen aus… als hätte sich der Abfüller zur Qualitätskontrolle schon mal ein Schlückchen gegönnt bevor er die Buddel versiegelt hat :-)
Das war dann wohl der Angels’ share.
Interessant finde ich vor allen Dingen, dass hier der relativ sperrige Name durch die mehrzeilige Schrift in Silben aufgelöst wird, und sich so viel besser in den Gehirnen potenzieller Käufer einprägt, als zuvor.
Bisher gehört es ja zum guten Ton schottischer Whiskydestillen, komplizierte Namen und Schriftarten zu tragen, die nur von Eingeweihten korrekt auszusprechen sind. Ich bin gespannt, ob dieses Redesign einen Wandel in der Whiskywelt Schottlands initiiert. Ich könnte es mir gut vorstellen, fände es aber auch irgendwie schade.
Es gibt ja inzwischen diverse Brennereien, die sich einen schlichteren Look gegeben haben und sich vom Celtic-Barock der Mitbewerber absetzen. (Vgl. Arran, Auchentoshan, Port Charlotte, Bruichladdich) – die machen das aber alle stilvoller.
Dieses Redesign kommt mir zu generisch daher.