Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat gestern die neue Spielkleidung der Herren-Nationalmannschaft vorgestellt. Die Trikots mit Streifen-Optik werden, sofern sich die Mannschaft qualifiziert, auch bei der EURO 2020 zum Einsatz kommen.
„Handgemalte Nadelstreifen-Optik trifft auf aktuelle Straßenmode“, so umschreibt der DFB die Gestaltung der neuen Spielkleidung im Rahmen der gestrigen Vorstellung. Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sieht in dem Trikot-Design die Verbindung aus Tradition und Moderne. Spieler Serge Gnabry bekennt: „das Trikot hat Style“.
Entworfen wurde das Trikot und die neue Spielkleidung von Designern bei Adidas. Im vergangenen Jahr wurde die seit 60 Jahren bestehende Kooperation zwischen dem DFB und Adidas als offizieller Ausrüster des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bis ins Jahr 2026 verlängert. Erstmals zum Einsatz kommen wird die Kleidung mit neuem Design am kommenden Samstag im EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland in Mönchengladbach (RTL überträgt ab 20:45 Uhr). Mit einem Sieg kann die DFB-Mannschaft die EM-Teilnahme klar machen.






Als Schlafanzug ganz brauchbar. Aber man wollte ja ein Trikot. Dann ganz klar ohne Streifen.
Das Adidas-Logo steht super zwischen den zwei Linien. Die Zahl steht dazu auch richtig gut. Das runde Logo auf der rechten Seite sieht dazu mehr als eigenartig aus. Der Ärmelabschluß mit schwarz, rot und gold hat einen zu großen Schwarzanteil, sieht dadurch wie eine Trauerbinde aus. Durch die Querstreifen (gute Idee mit handgezeichneten Streifen) sollen die Sportler breiter erscheinen, nehm ich an. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht gut.
Puhh, mal wieder ein echtes Looser-Trikot. Weiß ist im Fussball die absolute Verliererfarbe.
Ich empfehle allen Interessierten die psychologischen Studien zum Thema Farbwahl im Sport, respektive der Bundesliga. Da gibts auch ein paar schöne Anekdoten (u.a. als die Engländer, denen die Studien deutlich bekannter sind, erfolgreich gegen das schwarze Trikot der Deutschen wetternden – „Return of ze Black Shirts“. Genützt hat es damals im Spiel gegen die Deutsche Nationalmannschaft trotzdem nix).
Kleien Auswahl der bekanntesten Studien:
Hagemann, Norbert & Strauss, Bernd & Leissing, Jan. (2008). When the Referee Sees Red …. Psychological science. 19. 769-71. 10.1111/j.1467-9280.2008.02155.x.
Frank, M. G. and T. Gilovich (1988). “The dark side of self- and social perception: black uniforms and aggression in professional sports.” Journal of Personality and Social Psychology 54(1): 74-85.
Attrill, M. J., et al. (2008). “Red shirt colour is associated with long-term team success in English football.” Journal of Sports Sciences 26(6): 577-582.
Dijkstra & Preenan (2008), “Red Enhances Human Performance in Contests. When all factors are equal, red tips the balance.“ Durham University. https://community.dur.ac.uk/red.advantage/index.html/wordpress/research/
Dreiskaemper, D., et al. (2013). “Influence of red jersey color on physical parameters in combat sports.” Journal of Sport & Exercise Psychology 35(1): 44-49.
A. J. Elliot & A. Henk (2011). Perception of the color red enhances the force and velocity of motor output. Emotion. 2011 Apr;11(2): :445-9. doi: 10.1037/a0022599. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21500913.
Robinson, R. (1982). USAF Europe in color.
“Weiß ist im Fussball die absolute Verliererfarbe.”
Das sehen Fußballkenner wahrscheinlich anders, wenn sie an das weiße Ballett von Real Madrid und ihre 13 Champions League-Titel denken… Oder eben an die Deutsche Nationalmannschaft, die nach Brasilien die zweitmeisten WM-Titel und neben Spanien die meisten EM-Titel geholt hat. Außerdem haben 12 der letzten 14 SuperBowl-Sieger ebenfalls weiße Trikots getragen.
Ist nunmal statistisch so, dass es eine signifikante Korrelation zwischen der Farbe der Trikots und der Anzahl der Siege/Niederlagen gibt. Das heisst aber noch lange nicht, dass es zwingend einen kausalen Zusammenhang geben muss. Und selbstredend spielen für den Erfolg einer Mannschaft ein paar Variablen mehr eine Rolle, als ausschliesslich die Trikotfarbe ;-)
Ich empfehle daher die Studien zu lesen, die mal einen empirischen Blick auf das Thema Fussballtrikot werfen. Das Thema wird hier ja mehrheitlich subjektiv und gefühlsbetont diskutiert.
Das die Trikots der deutschen Nationalmannschaft schwarz weiß sind, hat aber einen historischen Hintergrund und kommt noch von den preußischen Nationalfarben: schwarz und weiß. Anfang der 1900er gab es das erste Länderspiel der Nationalmannschaft und seitdem haben die Farben sich nicht geändert. Außer natürlich die des “Auswärts-Trikots”.
Wieso „aber“? Ist doch kein Widerspruch. Farben stehen meistens im Kontext kultureller Bedeutung. Z. B. „Trauerfarben“ in unterschiedlichen Ländern (in China, Indien, Pakistan u.a. übrigens Weiß). Die kulturelle Bedeutung hat Einfluss auf die Wahrnehmung von Farben und damit oft auch auf deren psychologische Wirkung.
Das darf bei keiner Trikot-Design-Diskussion fehlen:
https://youtu.be/V4-a7DJipRo
(so richtig los gehts bei ca. 0:50)
Mich irritiert seit Jahren, weshalb das Logo stets in s/w geflockt wird. Die Trikots sind schweineteuer, die Technik längst ausgereift. Da könnte man das Logo korrekt mit den roten und goldenen Elementen darstellen.
ist jetzt auch nicht schlimmer oder besser als andere Trikots. Aber das man jetzt echt alle zwei Jahre ein neues Trikot braucht ist schon aetzend und das die Preise immer weiter anziehen obwohl es sportlich nicht so richtig laueft ist ein Unding.
Bei dem Trikot das Timo Werner auf dem letzten Bild an hat fehlen uebrigens die “drei Streifen” an der Seite. Ist das eine Vorserie oder der Unterschied zwischen dem normalen und dem Spielertrikot?