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Buchvorstellung: Wie Design wirkt

Wie Design wirkt

Im Design steht der Mensch und dessen Bedürfnisse im Mittelpunkt. Wer sich beruflich mit Design beschäftigt, kommt nicht umhin, sich neben rein handwerklichen Fertigkeiten auch Wissen in Bezug auf die Wahrnehmungspsychologie und die Wirkung von Farben und Formen anzueignen. Erst dann nämlich lässt sich Wirkung gezielt steuern.

Designen heißt immer auch, sich mit (dem) Menschen zu beschäftigen. Als Designer einer Website beispielsweise schlüpfen wir in unterschiedliche Anwenderrollen und erarbeiten ein Interface Design, das auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt ist. Gutes Design führt den Nutzer durch die Website, verführt ihn zum Verweilen und erzeugt – im Idealfall – eine von Absender erhoffte Aktion (Kauf, Anruf, etc.). Was aber ist „gut“? Welches Design ist, im Sinne der vom Auftraggeber definierten Ziele, das jeweils richtige?

Regeln brechen oder doch besser Branchencodes einhalten?

Um diese Fragen beantworten zu können, hilft es, wenn man sich mit der Psychologie der Wahrnehmung, der Farben und der Formen und Flächen sowie den sich daraus ableitenden Gestaltungsgesetzen beschäftigt. Denn erst wenn man die Grundprinzipien der Wirkung etwa von Farben und Formen verstanden hat, lassen sich, was zuweilen sinnvoll bzw. notwendig ist, Gestaltungsregeln brechen. In vielen Fällen allerdings ist es auch ratsam, sich bei der Gestaltung an Regeln zu halten und bestehende Branchencodes anzuwenden (Versicherungen = blau, Bäckereien = braun, etc.).

Das im Rheinwerk Verlag (ehemals Galileo Press) erschienene Buch „Wie Design wirkt – Psychologische Prinzipien erfolgreicher Gestaltung“ widmet sich eingehend der Wirkung von Design. Die beiden Autoren Monika Heimann und Michael Schütz zeigen auf, wie sich bestimmte Themen, Eigenschaften oder Botschaften für eine spezielle Zielgruppe am besten in eine Designsprache übersetzen lassen. Dabei verzichten sie weitestgehend auf psychologische Fachbegriffe.

Auf dem Weg zum besseren Designer

Gute Designentwicklung ist immer auch angewandte Psychologie, so die Autoren. Schütz ist Diplom-Psychologe mit dem Schwerpunkt Markt- und Werbepsychologie, während Heimann viele Jahre als Artdirektorin im Mediendesign in verschiedenen Werbeagenturen und Filmproduktionen tätig war. „Mit diesem Buch werden sie ein besserer Designer!“, so ihr Versprechen in der Einleitung.

Tatsächlich fühlt man sich als Designer, so mein Eindruck nach vielen erhellenden Stunden des Lesens, besser vorbereitet. Vorbereitet auf die Kreation und die Ideenfindung, wie auch auf die Kommunikation und die Abstimmung mit dem Kunden. Denn eines ist klar: Entwürfe, die auf Basis gesicherter Erkenntnisse in Bezug auf die Wahrnehmungspsychologie entstanden sind, lassen sich gegenüber dem Kunden ganz anders verargumentieren/verkaufen.

Ein Handbuch; allerdings kein Nachschlagewerk, um schnell mal eine Antwort zu finden. Denn die insgesamt zehn Kapitel bauen jeweils auf das vorherige auf. Ein Zeit fressendes, 632 Seiten starkes Werk, das als Urlaubslektüre eher ungeeignet ist, nicht nur des Formates wegen, so jedenfalls mein Eindruck. „Wie Design wirkt“ will erarbeitet werden. Wer dazu bereit ist, wird mit unzähligen Tipps und unentbehrlichen Erkenntnissen belohnt, die womöglich die ein oder andere Wissenslücke aus dem Studium schließen.

Nicht immer teile ich die Meinung der Autoren, etwa wenn sie schreiben, dass aus Usability-Sicht für Websites eine rechte Menüleiste besser sei als eine linke. Eine Einschätzung, bei der der Aspekt der Leserichtung wie auch die im Web geltenden Konventionen meines Erachtens zu kurz kommen. Ich möchte zudem anzweifeln, ob Menschen tatsächlich Bildern mehr Vertrauen schenken als Texten, wie es die Autoren behaupten. Mittlerweile haben wir doch gelernt, ja sogar zum Teil schmerzhaft erfahren, dass das Medium Bild, das sich auch dank Apps mit nur wenigen Handgriffen verändern und manipulieren lässt, gleichermaßen wie Text, keine verlässliche Instanz mehr darstellt. Für meine positive Gesamtbewertung des Buches „Wie Design wirkt“, das einen wertvollen Beitrag im Kontext Design und Psychologie leistet, ist dies jedoch unerheblich.

Aufmachung/Gestaltung des Buches

Etwas schade finde ich, dass die Wahrnehmung von Farben und Formen und die in vielen Fällen unmittelbar damit verbundenen sensorischen, taktilen Eindrücke in einer solch standardisierten, für den Rheinwerk Verlag typischen Buchgestaltung/-aufmachung publiziert wurde. Anderseits bietet die nüchterne, zweckdienliche, mit dem Corporate Design des Verlags korrespondierende Buchgestaltung einen angemessenen Rahmen, um sich, gewissermaßen frei von gestalterischen Ablenkungen, mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Ein Fachbuch, das wie eines ausschaut.

Praktisch: wichtige Textstellen sind im Buch bereits unterstrichen (was mich in vielen Fällen nicht davon abhalten konnte diese nochmals farblich zu markieren). Hilfreich sind zudem die Zusammenfassungen in kompakter Form am Ende jedes Kapitels, insbesondere für diejenigen, die wenig Zeit mitbringen. Angesichts der zentralen Bedeutung der im Buch erörterten Themen, wäre es überaus betrüblich, würde man es als Leser dabei belassen. Insofern wäre meine Empfehlung, sofern man sich für den Kauf des Buches entscheidet, ein entsprechend großzügiges Zeitfenster fürs Lesen wie auch für die zahlreichen darin enthaltenen Übungen einzuräumen. Denn nur dann wird sich die oben erwähnte von den Autoren versprochene Wirkung entfalten können.

Basisdaten

Wie Design wirkt – Psychologische Prinzipien erfolgreicher Gestaltung

Autoren: Monika Heimann, Michael Schütz
632 Seiten, 2016, gebunden, in Farbe
erschienen im Reinwerk Verlag
ISBN 978-3-8362-3858-8
Preis: 39,90 Euro
Zu beziehen u.a. über den Onlineshop von Rheinwerk: hier die Detailseite zum Buch
Hier eine Leseprobe (PDF)

Verlosung

Für dt-Leser steht ein Gratis-Exemplar bereit. Um an der Verlosung teilzunehmen, bitte bis zum 09. Dezember 2016 einen Kommentar verfassen, der sich mit der folgenden Fragestellung befasst. Welches Design beeindruckt dich dermaßen, dass es deine Entscheidungen in Bezug auf die damit in Verbindung stehende Marke beeinflusst? Im positiven Fall also eine Kaufentscheidung auslöst, im negativen Falle eine bewusste Meidung der Marke nach sich zieht. Alternativ dazu: Nenne ein Beispiel, das, deiner Meinung nach, die einem Produkt zugesprochenen Attribute auf ideale Weise visuell verkörpert.

Dieser Beitrag hat 70 Kommentare

  1. Hallo,
    ich habe dieses Jahr in Südfrankreich Urlaub auf einem Campingplatz gemacht und beiläufig für mich festgestellt, Franzosen haben eine Vorliebe für „hell-lila-farbenes“ und parfümiertes Toilettenpapier. Es begegnete mir unentwegt auf dem morgendlichen Weg zum „stillen“ Örtchen.
    Gegen die Farbe hatte ich sofort eine Abneigung (vom Duft ganz zu schweigen), musste aber dennoch einmal zwangsläufig zugreifen und blieb bei meinem Urteil.
    Die Abneigung liegt in diesem Fall sicherlich eher an einer „interkulturelle Differenz“ als daran, dass die Farbe grundsätzlich nicht zu Toilettenpapier passt. Wie ist Eure Meinung? Mögen Deutsche am liebsten weißes Toilettenpapier? Gruß, Stefan

    1. Die Farbe und insbesondere den Duft kann man sich natürlich sparen, gerade Letzterer wird ganz sicher nicht von Dauer sein. Weißes Toilettenpapier ist nun mal ehrlich, gibt eine gewisse Auskunft über das allgemeine Befinden und ist von allen Sorten am wenigsten belastet, weil auf zusätzliche Druckfarben und künstlichen Duft verzichtet wird. Ich habe kürzlich violette Duft-Mülltüten für den Biomüll entdeckt. Das ist ja noch bekloppter …

    2. nun, ich könnte mir vorstellen, falls ich einen urlaub in südfrankreich gemacht hätte (und der obendrein sehr schön war), dann würde ich solches toilettenpapier fortan mögen! und den duft incl. farben auch…

    3. Hallo,

      ich glaube es ist ein gelungener Gag, lila für die Lavendelfelder und Parfüm für Grasse. Provence lässt grüßen, sogar am “stillen” Örtchen :)

      Danke für die Buchvorstellung Achim!

  2. Hm, an sich ein sehr interessantes Thema. Es scheint immer noch die Suche nach dem heiligen Gral zu sein. Natürlich gibt es psychologische Fakten, die sich nützlich in dem jeweiligen Projekt/Produkt umsetzen lassen. Aber ob es dann der Schlüssel zum Erfolg ist, sei mal dahin gestellt. Ich muss ehrlich sagen, auch wenn es ein Sachbuch ist, ich würde es nicht kaufen. Denn genau das Thema, dass in diesem Buch beschrieben werden soll, ist für mich in der Gestaltung des Covers und vor allem des Innenteils nicht greifbar. Das ist so, ob würde eine gute italienische Pizzaria mit Suppen werben. Eine Positive Kaufentscheidung stellt sich bei mir mit einem Aha-Effekt ein. Das kann durch ein neues spannendes Zusammenspiel von Formen und Farben oder aber auch der Einsatz von herkömmlichen Elementen in neuer Szene sein. Eine Negative, wenn die Qualität und Seriösität über das Design nicht rüber kommen.

  3. Kerrygold hat es geschafft, ihre Marke derart unpassend zu verwenden, dass ich allein aus diesem Grund auf einen Kauf des Produktes verzichtet habe: Auf der neu eingeführten Irish Cream, einem süß-sahnigen Likör, prangt das Kerrygold-Logo, dass man schon lange aus dem Kühlregal kennt. Leider erweckt die Assoziation zu Butter und Cheddar nicht das Gefühl, den dazugehörigen Likör probieren zu wollen.

  4. Sowohl die Farbwelt, Illustrationen, als auch die dazu gehörende Type der Roggenkamp Schriften verkörpern das Thema Ökologie und Anthroposophie wie bei keiner anderen Marke: Weleda ist für mich die, die es auf den Kern bringt – auch wenn ich kein Freund der Anthroposophie bin. Hier wird eindeutig gesagt, was das Produkt verkörpert und auch welche Ideologie dahinter steckt. Ob das Produkt deswegen gekauft wird, liegt klar bei dem/der Kunden/in.

  5. Sehr ich das richtig, dass es in diesem Werk vielmehr um formalästhetische Fragen geht? Nicht um Gebrauch und dessen Wirkung, sondern nur die erste (visuelle) Stufe, bis das Produkt dann “gekauft” wurde und dem Nutzer übergeben ist?

    Mein Beispiel ist gleichzeitig Kritik: Ich habe praktisch mein Leben lang die Finger von Seitenbacher Müsli gelassen. Ich habe mich immer über diese penetrante Radio-Werbung dermaßen aufgeregt, dass ich es nie einsah den im Vergleich zu vielen anderen Müslis ohnehin teureren Preis zu bezahlen. Irgendwann vor wenigen Jahren habe ich dann so eine Packung mitgebracht bekommen und gemerkt: Es schmeckt wirklich verdammt gut!
    Heute ärgere ich mich noch immer über die Werbung, greife aber dennoch zu, denn meine persönliche Erfahrung überwiegt die Oberfläche.

    1. Sehr ich das richtig, dass es in diesem Werk vielmehr um formalästhetische Fragen geht? Nicht um Gebrauch und dessen Wirkung, sondern nur die erste (visuelle) Stufe, bis das Produkt dann „gekauft“ wurde und dem Nutzer übergeben ist?

      Es geht – generell – um die Wirkung von Farben, Formen, Schrift, etc., was sie für uns bedeuten, was sie mit uns machen, wie wir sie wahrnehmen, dass der Kontext, in der wir sie wahrnehmen, die Wirkung beeinflusst. Es wird beschrieben, dass Gefallensurteile immer auch von unseren Wunschbildern beeinflusst werden, und wir uns deshalb, teils unbewusst, zu bestimmten Marken(designs) hingezogen fühlen, da dies unserer Selbstbild bestätigt. („Mir gefällt das Design von Apple, weil ich mich selbst als modern, fortschrittlichen und qualitätsbewussten Menschen sehe oder sehen möchte – und nicht (nur), weil das Design an sich so gelungen ist.”)

      Sonst einfach mal einen Blick in die 44 Seiten starke Leseprobe werfen!

  6. Guten Tag.
    Als Student bin ich momentan kein Markenkäufer. Es läuft meistens aus TIP oder JA hinaus. Aber die Sympathie zu einem Supermarkt ist bei mir sehr wohl geweckt worden, nach den Edeka Weihnachtsspots, sowohl dieses, als auch letztes Jahr.
    Eine ähnliche Symphatie ist auch zur BVG geweckt worden. Die mit einem genialen Video sich selbst nicht so ernst nimmt.
    Das lässt eine verzeihen, wenn die Bahn mal wieder zu spät kommt.

  7. NIVEA-Produkte verkörpern schon äußerlich Reinheit, Klarheit und Sorgfalt. Aspekte, die bei der Körperpflege unerlässlich sind. Ich kaufe sie trotzdem nicht. Denn mir fehlt dabei die Natürlichkeit. Nur mit Blau, Weiß und Silber kommen die Produkte dann doch zu technisch-steril daher.

    1. seit der wende sagt meine haut (1/8tel ossi) ja zum ostdeutschen nivea-pendant florena! kein brennen mehr wie zuvor bei nivea. oder bildete ich mir das rückwärts-gefühlt nur ein? das test-logo plus kamilleblume auf der florena-dose beeinflußt mich schon auch beim kauf. meine haut gibt mir da recht ;-)

  8. Mich als Designer spricht persönlich Porsche an.
    Das Design der Karosserien ist durchdacht, zeitlos und edel.
    Mir als Designer gefällt es sehr, dass ein Unternehmen sehr viel Zeit in das Erscheinungsbild der Marke und in Produkte (aller Art) steckt. Von einfachen Stellenanzeigen bis hin zum Social Marketing – alles folgt strikt einer Linie, die edel und anmutig ist. Auch über Jahre hinweg ist und bleibt Porsche eine unverwechselbare Marke, die einen gewissen Lifestyle verkörpert.
    Nicht Jeder kann sich ein Produkt dieser Marke leisten, was ich dennoch nicht tragisch finde – denn für gutes Design muss man eben auch bezahlen.
    Wenn diese Marke einen Imagewandel durchführen würde, würde sie vermutlich nicht mehr so erfolgreich sein.

    Generell zum Thema Einfluss von Produkten: Ich behaupte, dass es schwerer ist, einen Designer als einen Nicht-Designer strategisch bei einer Kaufentscheidung zu beeinflussen. Das liegt daran, dass Designer mehr Erfahrung und Know-How mitbringen, um eine Marke abzubilden und zu bewerten. Der Kauf eines Artikels einer bestimmten Marke ist durch mehrere Dinge vorbestimmt: Bedarf, persönlicher Wert, Preis, Identität und Äußeres Erscheinungsbild.

    1. auch der schönste porsche hat hinten einen auspuff* und kann, wenn fahrerin/fahrer “rasend” werden zur waffe mutieren – und töten. *wenn meine info stimmt, hatte porsche in den 60ern einen unkaputtbaren, rostfreien edelstahlauspuff konstruiert. der kam nicht zum einsatz, weil nicht profittig…

  9. Eine interessante Fragestellung. Beim alltäglichen Konsum sollte man sie sich – zumindest als Designer – öfter bewusst stellen. Ich musste nicht lange überlegen, da ich bei meinen REWE-Einkäufen eigentlich immer bei den „REWE-Feine-Welt-Artikeln” hängenbleibe, auch wenn nicht jedesmal etwas davon im Einkaufskorb landet. Das unaufgeregte Packaging Design hebt sich sehr angenehm in den Regalen ab. Feine Typografie, ansprechende Produktfotos und angenehm viel Weissraum ergeben ein für mich sehr stimmiges Gesamterscheinungsbild. Zudem ein authentisches, da die Produkte nach meinen Erfahrungen auch das halten, was das Branding verspricht.

  10. Speziell nicht eine Marke, sondern so ziemlich alle. Die Farbe ‘grün’ auf Verpackungen, die zu Natürlichkeit und Reinheit assoziieren. Anfangs habe ich mich davon hinziehen lassen, aber mittlerweile wird die grüne Farbe nach und nach auch für herkömmliche Produkte genutzt, um auf die Bioschiene zu kommen. Beispiel: McDonald, Ich muss zugeben, die Außendarstellung gefällt mir recht gut und die haben es tatsächlich dazu gebracht mich zum Kaufen zu verleiten. Dabei schmeckt das nicht anders wie vor 10 Jahren.

  11. Ich finde die ja!-Produkte von REWE nach wie vor klasse. In den 80ern war das was wirklich Neues, zeitlos, billig, auf fast schon brutale Art und Weise neutral und unglaublich aufmerksamkeitsstark. Du willst Margarine? ja! – Da hast Du Margarine. Punkt.
    Zwar sind die ja!-Packungen inzwischen auch schon mit schönen Bildchen angereichert, dennoch haut das Logo rein. Sieht billig aus, ist es auch, seit 30 Jahren. Also: Versprechen gehalten.
    Bei anderen Eigenmarken der Händler, z.B. Edeka, stelle ich in letzter Zeit fest, dass diese Produkte teils schon teurer sind als die Markenware. Sieht man sich mal an, welche Produzenten hinter den Marken stecken, ist es in großen Teilen ohnehin Beschiss.

    Auf meiner persönlichen Negativ-Marken-Liste (d.h. Läden, die ich nie betrete und Produkte, die ich niemals kaufe), stehen ganz oben Lidl, Euronics, Seitenbacher, EVO Elektroheizung (Radiospots!) sowie Müller-Milch-Sortiment. Allesamt, das muss ich zugeben, beeinflusst durch unerträglich penetrante Werbung oder ein unsympathisches Erscheinungsbild.

    Ich denke, die Marke sollte immer halten, was sie verspricht. Wenn sie billig verspricht und sich daran hält, ist das völlig in Ordnung. Da weiß man, was man hat ;-)

    Kürzlich lief in einem Verbrauchermagazin ein Kaffee-Vergleichstest. Vier Personen bekamen in vier verschiedenen Tassen mit Logo-Aufdruck viermal (ohne es zu wissen) den selben Kaffee serviert. Alle vier waren sich im Ranking der Qualität einig und schmeckten deutliche Unterschiede heraus. Soviel zum Thema Markenbewusstsein.
    Schönes Wochenende!

  12. Trotz der – für mich zumindest – sehr ekligen und subtil verharmlosenden Kampagnen der Bundeswehr, die seit ein paar Jahren zentral von einer Agentur geschaltet werden, fand ich eine einzige davon bemerkenswert.

    “Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst.”

    Sehr clever und ausnahmsweise mal nicht den eigenen Job als bessere “Battlefield”-Mission darstellend, hat sich dieser Satz sehr in mein, naja, “Werbegedächtnis” eingebrannt. Es ist für mich der einzige wirklich gute Claim der Bundeswehr und das krasse Gegenbeispiel zu der derzeitigen Youtube-Miniserie “Die Rekruten”, die eigentlich verboten gehört.

  13. Bei dieser Frage steht »Patagonia« ganz vorn. Zeitgeist. Markenbild (Typo / Grafik / Bildmarke) bzw. das Branding (inkl. dem Style der Kollektionen) an sich. Eine Marke deren Geschichte sich nah an vielen Werten orientiert die einem selbst wichtig (Verantwortung, Recycling, Nachhaltigkeit …) sein sollten ohne dabei die Herausforderungen eines Global-Brands zu konterkarieren.

    Merci: https://eu.patagonia.com/

  14. Ich stand letztes im Supermarkt vor dem Regal und habe die etwas teurere Currysauce “Curryqueen” von Hela gekauft, weil die einfach vom Design her mal was ganz was anderes war und mich an ein amerikanisches Diner erinnert hat. Mein Mann hat sich darüber amüsiert, dass ich nur wegen des Designs diese Flasche gekauft habe. Aber ich merke, dass das nicht nur mir so geht.

  15. Ich mag das Verpackungsdesign der True Fruits Smoothies sehr gerne. Auch wenn es sehr schlicht ist und mehr mit den satten Saftfarben besticht, bekomme ich direkt Appetit wenn ich daran am Kühlregal vorbei laufe. Zudem erwecken die Prozentangaben an der Flaschenvorderseite den Anschein, man wüsste genau was drin steckt; was also direkt mit einem guten Gewissen zur Kaufentscheidung beiträgt.

  16. Design das mich nach wie vor beeindruckt ist das von Apple. Nicht aufgrund der tendetiell sehr guten Qualität sowohl im Produktdesign als auch im GUI-Design (die aber nicht immer gegeben ist) sondern vielmehr aufgrund seiner Wirkung und der Tatsache, dass es nicht mehr hinterfragt wird, ob die Qualität tatsächlich stimmt. Es werden einfach Dinge von Apple oft (gefühlt) ungefragt übernommen, weil es ja gut sein muss, wenn es von Apple kommt. Das sind Usability-Entscheidungen (wie der Einsatz bzw. das Weglassen von Anschlüssen) als auch Designentscheidungen optischer Natur wie das Layout der Webiste, das selbst von großkonzernen kopiert wird.

    Da würde ich mir oft etwas weniger hörigkeit und etwas mehr gesunde Kritik dahinter wünschen. Natürlich gibt es gerade hier viele Negativbeispiele, die Kritik nur der Kritik wegen üben, aber auch das muss man natürlich Verurteilen. Ich habe jedoch das Gefühl, dass es nur diese beiden Extreme gibt und beide sind nicht gut für das Design generell.

    Ein Negativbeispiel war letztens eine Website (ich weiß nicht mehr welche) die den User dazu animieren wollte zu scrollen. Dafür war eine stilisierte Migthy Mouse abgebildet mit dem Scrollball drauf. Die wenigesten werden das wirklich auf den ersten Blick als Maus identifizieren. Auch wenn der Designer sicher schon Jahrelang damit arbeitet, ist das IMHO keine gute Wahl für ein Piktogramm.

  17. Ich war zuletzt vom Verpackungsdesign von Cupper Tea positiv angetan und habe eine Packung meiner Frau geschenkt – ohne zu wissen, ob’s auch schmeckt. Die Verpackungen fielen im dm-Tee-Regal einfach positiv auf.
    Die Qualität des Tees ist ebenfalls gut, und die Tatsache, dass es Bio ist, beruhigt das Gewissen des Verbrauchers.
    Entscheidend ist die Kombination aus gutem Design, gutem Produkt und guter Markenkommunikation.
    Bei Apple ist das Design sicherlich schick, die Produkte überzeugen mich nicht, die Markenkommunikation empfinde ich als überheblich. Trotzdem scheint das Design oder der Designanspruch für viele die negativen Aspekte deutlich zu überwiegen.

  18. letztens war ich auf der Suche nach einem neuen Mail-provider. Ich wollte endlich weg von der Datenkrake und hin zu “wirklicher” Anonymität und vielleicht auch Nachhaltigkeit. Auf dieser Suche stieß ich auf http://www.posteo.de, einer kleinen Firma aus Berlin, welche mich mit ihrer Seite dahingehend überzeugten die Richtigen für mein Vertrauen zu sein. Ich finde den Internetauftritt überhaupt nicht perfekt oder außergewöhnlich gestalterisch umgesetzt, aber es hat – bei mir zumindest – super funktioniert!

  19. Was mich bis heute immernoch begleitet ist toyotas “Nichts ist unmöglich” – Werbung. Immernoch ein tolles Beispiel für Markenwerbung – das komplette Gegenteil zu Seitenbacher, bei dem mir schlecht wird, wenn ich am Regal vorbeigehe.

  20. MEDION. Macht mittlerweile wohl ganz gute Qualität. Dennoch ist das Logo irgendwo im ersten Jahr eines Berufskollegs für Gestaltung hängen geblieben (spreche aus Erfahrung).
    Es drückt sich derart plump ins Auge des Betrachters, dass man nicht wegschauen kann. Es ist weder ästhetisch schön, noch zeitlos, noch macht es einen durchdachten Eindruck. Gestaucht, verzerrt, unterschiedliche Schriftdicke und ne Ecke ab machen das Logo zu dem, was der Name schon fast impliziert: medium / mittel / Mittelmaß.
    Meines Wissens nach, hat mit dem Logo der Feldzug über Aldi in die Köpfe der Käuferschaft begonnen, und in der Schublade ist es – bei mir – noch heute. Discountware. Manchmal ist die Anpassung eine Wortmarke unumgänglich. Kleider machen Leute – Logos machen Marken. Mich hat es bei einer Kaufentscheidung für ein Tablet negativ beeinflusst: So ein Logo möchte ich nicht groß, mittig, gut lesbar auf meinem Tablet.

  21. Witzig. Diese zwei Sätze im Artikel hier: “Nicht immer teile ich die Meinung der Autoren, etwa wenn sie schreiben, dass aus Usability-Sicht für Websites eine rechte Menüleiste besser sei als eine linke. Eine Einschätzung, bei der der Aspekt der Leserichtung wie auch die im Web geltenden Konventionen meines Erachtens zu kurz kommen.” haben mich gerade zur Kaufentscheidung bewogen :)

    Ich nehm also nicht an der Verlosung teil, will aber quasi-off-topic noch ein paar Gedanken zur Sidebar beitragen. So hatte ich Anfang dieses Jahres ein UX/UI-Projekt, im Zuge dessen ich mich mit dieser “Problematik” mal näher auseinandersetzen konnte. Von der Nielsen Norman Group gibt es eine 350-seitige Eyetracking-Studie mit dem schlichten Titel “How People Read on the Web”, die ich dafür auszugsweise zu Rate gezogen habe. Wir alle kennen dieses F-Schema – oder auch “Schema F” ;) – eines Website-Layouts. Hält man sich an dieses ungeschriebene Gesetz als Erkenntnis aus der Studie – und will man mit Gewohnheiten nicht brechen –, macht es nur Sinn, eine Sidebar links anzuordnen, sofern sie die Funktion von Navigation(!) übernimmt – also sofern sie Menüleiste ist.

    Nun ging es bei meinem Projekt um einen E-Book-Shop, der online neben dem Kauf von E-Books auch das Lesen solcher ermöglicht. Der Text eines E-Books bildet da den Hauptinhalt. Nun gibt man dem Nutzer noch die Funktion, Textstellen zu markieren und Notizen zu diesen anzulegen. Die gesammelten Notizen wollte ich dann aber in eine rechte Sidebar packen, nicht in eine linke. Warum? Liest man die Studie der Nielsen Norman Group etwas genauer, erfährt man eben auch, dass sich rechts angeordnete Inhalte einer Website visuell (und damit auch gedanklich) seitens des Nutzers leichter ausblenden lassen. Dadurch bleibt der Fokus auf dem Buchtext, der links angeordnet ist. Meine Entscheidung, die Sidebar rechts anzuordnen, hatte zum Ziel, den Leser kognitiv zu entlasten. Auch da war die Studie der Nielsen Norman Group eindeutig: Links angeordnete Inhalte werden vom Nutzer stärker wahrgenommen und tendieren im Fall einer informationslastigen Notizen-Sidebar zur kognitiven Belastung.

    Interessant wurde es, als ich die Kapitelübersicht (als ein Tab neben den Notizen) in dieselbe rechte Sidebar platzieren wollte: Genau genommen ist die Kapitelübersicht nämlich Navigationselement und müsste als solche links angeordnet mehr Sinn machen, begründet man es mit der Leserichtung im westlichen Teil der Welt. Aber es “fühlte” sich in der rechten Sidebar richtiger an, auch weil ich den Eindruck von “Vorankommen” gewann – zumindest wenn ich zum nächsten Kapitel gesprungen bin.

    Ich finde, in der Leserichtung von links nach rechts liegt auch noch etwas anderes begründet: unser Fortschrittsempfinden. Man zeichne eine Linie, die Fortschritt verdeutlichen soll: da wird jeder Vertreter westlicher Kulturen den Stift von links nach rechts führen – eben in Leserichtung. Markiere ich Text auf einem Blatt Papier, schreibe ich rechts daneben meine Notiz und empfinde es deshalb als erfolgreichen Arbeits(fort)schritt. Manch eine/r hat vielleicht von vornherein den Notizzettel rechts neben dem Buch liegen (Linkshänder ausgenommen?). Im Kontext der Nutzerführung auf Websites (UX/UI) ziehe ich den Schluss, dass die Mausbewegung nach rechts den Nutzer Fortschritt empfinden lässt – ergo eine positives Nutzungserlebnis ist: Man markiert links im Buch eine Textstelle, bewegt den Mauszeiger und seinen Blick nach rechts (Fortschritt), um dort die Notiz zu schreiben und dann geht’s wieder nach links zurück (Refokussierung!). Die rechts angelegte Notiz kann ein Nutzer jetzt wunderbar gedanklich ausblenden. Für mich fühlte sich das auch richtig an und war logische Folgerung aus den Erkenntnissen der Studie.

    Letztendlich wurde die Sidebar dann doch links platziert und damit dem Buchtext vorangestellt, der sich jetzt nach rechts orientiert und damit visuell (und eben gedanklich) vom Leser schwächer wahrgenommen wird bzw. durch die links vorangestellte informationslastige Sidebar “erdrückt” wird… was einfach nicht Ziel sein kann, wenn man sich doch vor allem auf sein Buch konzentrieren soll, oder?

    Aber ja, ich hoffe, man versteht, was ich da jetzt zusammengetextet habe… Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn es darum geht, eine Menüleiste ins Layout zu setzen, dann sah ich die bisher auch eher links angeordnet. Mittlerweile sehe ich das differenzierter und würde das in Zukunft immer vom Kontext abhängig machen (besonders von einem zeitlichen Kontext innerhalb des User-Flows). Deshalb bin ich gespannt, was die Autoren im Buch dazu zu sagen haben …aber das nur so am Rande. Ich erhoffe mir von dem Buch gerade ein wenig, hier und da ein bisschen vor den Kopf gestoßen zu werden :) Na, mal sehen…

  22. Vor dem Weinregal komme ich regelrecht ins Schwärmen, weil es mittlerweile so viele schön gestaltete Etiketten gibt. Da ich Gestalter, aber kein wirklicher Weinkenner bin, kauft da definitiv das Auge mit ;)

    Bei Büchern geht es mir auch so, dass ich mich allein des tollen Umschlags wegen zum Kauf hinreißen lassen könnte.

    1. kann ich beides bestätigen! ich wohnte neben dem weingut eines jungen winzers, habe dennoch von wein wenig ahnung, aber was er sagte, nahm ich ihm sofort ab: ich mache wenig werbung, die leute kaufen direkt bei mir. dennoch ist das design seiner flaschen und seine homepage erfrischend gestaltet: https://weinguthey.de/unsere-weine/

      bei büchern fällt mir ein satz von heiner müller ein – sinngemäß: “als kind bekam ich von meinen eltern eine sehr alte, historische und wunderbar gebundene ausgabe von shakespeare geschenkt. bis dato konnte ich kein englisch, schon gar nicht dieses altenglisch. nach kurzer zeit “kroch” diese sprache in mich hinein. ich lernte schnell englisch und entdeckte den autor für mich.”

  23. In diesem Jahr hat mich eine Kampagne besonders in Beschlag genommen: Aldi
    Heiße Diskussionen sind zwischen mir und meinen Freelancern entbrannt – gut oder schlecht oder wie? Für mich gilt leider “inkonsequent” als Beschreibung am treffensten.
    Auf einer Autofahrt habe ich den Radiospot zum ersten mal gehört und war völlig gefesselt, abgeholt und in eine Gedankenwelt verfrachtet….ich hatte schwer zu tun mich auf das Fahren zu konzentrieren. Ein paar Tage später überraschte mich dann der TV Spot dazu – der Effekt: beinah der gleiche, nur ohne Kopfkino. Leider hielt die Begeisterung nur wenige Tage an, denn nach einem Besuch in unserer örtlichen Filiale blieb nur noch ein Kopfschütteln und ein gemurmeltes “euer ernst?”

    Beschäftigt hat mich die Kampagne aber dennoch sehr. Ich kann nicht sagen das sie mein Kaufverhalten drastisch beeinflusst hätte, aber meine Aufmerksamkeit für das Aldi Logo, die Werbung und Zusammenhänge haben definitiv nach wie vor meine Aufmerksamkeit.

    Für meine Arbeit und meine Kunden ist die Aldi Kampagne sowohl Vorbild als auch Negativbeispiel.

  24. Für mich ist das Gesamtkonzept von vitra in Weil am Rhein sehr überzeugend. Produktdesign, Architektur und Werbung sind immer auf höchstem Niveau – ohne eintönig zu sein. Vor allem fühlt man sich als Kunde ernst genommen und wird seriös angesprochen. Die hohen Preise sind gerechtfertigt, weil das Gesamtkonzept stimmt. So ein Konzept honoriere ich und es führt bei mir zur Kaufentscheidung.

  25. Mir gefällt die Sprache der Uhrenmarke Nomos sehr gut. Es ist immer ein gewisser Witz dabei und schafft einen schönen Kontrast zum eigentlich strengen “Bauhaus” – Stil der Produkte.

  26. Ein Markenauftritt der meine Kaufentscheidung definitiv positiv für sich beeinflusst ist der von Nike. Die Melange aus Botschaft (Sport, Performance, Schweiss, etc), Design (vor allem Grafik (Siehe “Futura” Beitrag hier im DT), aus der Mode der letzten Jahre bin ich offensichtlich herausgewachsen) und Produktqualität (die z.T. sehr guten “Einwegprodukten” gleichkommt) spricht ich deutlich mehr an, als die der nach meinem Empfinden altbackenen Konkurrenz Adidas oder anderen…
    Eine Marke deren Auftritt mich nachhaltig von ihr entfernt hat ist Audi. In den neunzigern noch mit großem Umweltbewusstsein auf den Fahnen hat Audi sein Gesicht konsequent in ein Pseudo-Sportliches-Autobahnraser-Proleten-Image verwandelt. Insgesamt wurde das sehr stimmig und konsequent umgesetzt: Produktstrategie, Design, Sprache und Grafik sind da aus einem Guss – nichtsdestotrotz halte ich es für einen Irrweg der mir nicht nur aus grafischer Sicht unattraktiv erscheint – eine Marke die ich wohlwollend und deren Produkte ich durchaus begehrenswert empfand hat mich komplett verloren..(Obwohl ich mittlerweile in die Zielgruppe gewachsen bin)

  27. Ein Produkt braucht – für mich – eine Identität. Eine Persönlichkeit mit der ich mich identifizieren kann. Sei es jetzt nur der Nutzen, die Verpackung oder das Aussehen eines Produkts. Ich bin ja ehrlich. Ein Produkt braucht nicht viel um sich mit mir zu identifizieren. Allein eine Werbung die mich zum Lachen bringt und mir ein wohliges Gefühl gibt oder mir einen gewissen Lifestyle suggeriert liegt bei mir im Einkaufswagerl.
    Was mich besonders beeindruckt? Nun da gibt es einige Marken die es meiner Meinung nach geschafft haben sich in Köpfe einzubrennen. Bei mir im Kopf ist vor allem die Marke Coca Cola. Ich trink sowas ja nicht. Bin da wohl eher der Kaffee-Mensch. Der prägnante Schriftzug, die Farbkombination bräunliches schwarz und rot, das klassische Design der Glasflasche, die Slogans. Es gibt viele Marken solcher Art aber die ist wohl eindeutig mein Favorit.

    …Ich hätte das Buch echt gern.

  28. Zwei Dinge:

    Aus aktuellem Anlass, vergleiche ich Weihnachts-Fernsehspots. Ich persönlich springe da total drauf an, krieg Tränen in den Augen, vor Lachen oder Rührung. Aber meine Kaufentscheidung beeinflussen oder mein Markenbild verändern, tut die Werbung nicht.
    — LIDL hat mich dazu gebracht, mir das Musikvideo zu ‘Santa Clara’ mal in voller Länge anzusehen. Meinen Weihnachtseinkauf werde ich dort trotzdem nicht tätigen.
    — Der ‘magische Adventskalender’ der Telekom rührt mich, aber veranlasst mich nicht zum Wechsel meines Telefonanbieters.
    — Trampolinspringende Tiere sind ja ganz süß, aber was ist nochmal ‘John Lewis’?!

    Und so weiter. In den meistens Spots stellt sich erst ganz am Ende heraus, wer der Absender ist, und an dem Punkt bin ich mit den Gedanken meistens schon wieder beim Geschenke einpacken.
    EDEKA gelingt das besser. Der Spot geht los und jeder weiß “Ah, Edeka. Jetzt wirds lustig”. Und tatsächlich bin ich öfter bei Edeka, einfach um die Fleisch-Abmess-Fähigkeiten der Verkäufer auf die Probe zu stellen…

    Also viel Geld für nichts? Denke ich nicht. Ich bin eher dankbar, für Werbung, die mich weihnachtlich stimmt und mal nicht nur den Konsum betont.

    Ein anderes Thema, aber mindestens genauso wichtig: gerade habe ich einen Artikel gelesen, der mich wieder einmal nachdenklich gemacht hat und neben der Frage “wie erreiche ich Menschen” die Frage aufwirft “wie darf ich Menschen erreichen, ohne ethische Grenzen zu überschreiten”. Denn wir wissen alle, dass es nicht nur im Inhalt und Gestaltung geht, sondern auch um Wege der Verbreitung und Eingrenzung von Zielgruppen.

    Sehr lesenswert: https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/

  29. Für mich, die Marke Apple. Nicht weil das Design so “aussergewöhnlich” ist, sondern schlicht, einfach und stimmig. Auch wenn es immer mehr Ausrutscher gibt. So ist die Design-Geschichte, ob Produkt oder Print/Online sehr stimmig. Was natürlich auch die Qualität wiederspiegelt.

  30. Eigenmarken in Supermärkten sehen häufig ziemlich schrecklich aus. Obwohl sie günstig sind, sollten sie meiner Meinung nach nicht unbedingt hässlich sein müssen. Ich finde, dass Penny seit letztem Jahr ziemlich aufgestockt hat. Ich kaufe normalerweise keine Chips, aber das Design der Penny-Eigenmarke hat mich so sehr angesprochen (und war im ganzen Regal ohne Konkurrenz), dass ich sie doch gekauft habe. Auch andere Eigenmarken-Produkte sehen wesentlich besser aus, als bei der Konkurrenz.


    Nicht mein Foto, aber zeigt auch schön die Metallic-Farben.

  31. Ein sehr interessantes Thema. Ich behaupte(te) ja immer, dass ich kaum auf Werbung anspringe, was natürlich nicht (komplett) stimmt. Aber ich merke bei mir dass ich auf gewisse Werbemittel negativ reagiere und entsprechend die gegenteilige Wirkung erzielt. So z.B. mag ich extrem laute Werbemittel überhaupt nicht und kaufe entsprechend auch so gut wie nie in solchen Shops (z.B. Mediamarkt, kik, etc..) einkaufen.

    Auf was ich hingegen positiv reagiere sind Werbungen mit Humor. Aber das ist natürlich sehr subjektiv (was soll es auch anderes sein :)) so sind wohl die Mediamarkt-Werbungen für andere auch sehr lustig.

  32. Als Student habe ich schon von Natur aus viel mit Tomatenmark zutun. Eine Marke die mich im Supermarkt vom Design so überzeugt hat, führte mich zu einer Kaufentscheidung. Wenn ich mir jetzt dennoch die Dose anschaue kann ich nicht wirklich beschreiben wieso ich das Design so ansprechend finde. Typografisch als auch gesamtgestalterisch ist die Dose nicht wirklich gut gestaltet. Vielleicht erinnert es mich an eine alte Dose aus Weltuntergangsfilmen, welche den Protagonisten das überleben sichern. Oder aber erinnert es mich an die Speisekammer meiner Oma bei der die Bolognese natürlich besonders gut geschmeckt hat.

  33. Wenn mein Geldbeutel es zulassen würde, hätte ich sicher bereits den ‘dyson Supersonic Haartrockner’ erworben. Mir gefällt der Gedanke, dass ein neuer Ansatz für’s Haare-Trocknen gedacht und umgesetzt wurde. Das futuristische Design unterstützt das ganze natürlich auch ;).

  34. Campbells Tomato Soup.
    Für mich nicht ohne Grund eine der berühmtesten Lebensmittel Verpackungen der Welt. Plakative und gut gesetzte Farben, die aus weiß und einem leckeren und tiefen rot bestehen. Durch das goldene Label und den Kalligrafischen Campbells Schriftzug bekommt die Dose eine edle Anmutung die weit weg von Omas Vorratskeller geht. Ohne Schnick und Schnack weißt uns das Wort TOMATO dann weiter zum Inhalt. Kleine Ornamente und das Wort SOUP runden das ganze ab. Eine Komposition aus 3 Schriften die einen dazu einlädt diese Suppe bei Kerzenschein mit Champagner in der Wanne zu essen. Danke Campbells, danke Andy Warhol.

  35. Ein für mich positives Beispiel, welches mich zu einem Kauf bewegt hat: Freitag
    Produkt und Corporate Design bilden hier eine Einheit durch Gemeinsamkeiten wie Minimalismus, Farbgebung, Humor (Video-Design, Spiel mit Farben und Formen). Diese Kreativleistung habe ich damals bewusst vom doch ziemlich hohen Preis abgezogen.

  36. Was mich immer wieder zum Kauf eines Produktes veranlasst bzw. “verführt” erheblich mehr zu zahlen, als das Tatsächliche oder für vergleichbare Produkte, sind Pantone-Artikel. Gerade vor wenigen Tagen kaufte ich mir noch einen 15€-Coffee2Go-Plastik-Becher, den ich wohl für weniger als ein Drittel des Preises bekommen hätte.
    Einerseits finde ich das Marketing bzw. den Umgang mit der Marke/den Produkten so clever – da kann wohl HKS und Konsortien nicht mehr nachziehen ohne zu kopieren. Und andererseits verbinde (wohl nicht nur) ich eine Identifizierung mit der gesamten (Druck-)Branche und dem öffentlichen Darstellung meiner Leidenschaft zu meinem Job – quasi das, was Apple vor einigen Jahren noch hatte, bevor sie anfingen Samsung zu imitieren ;)

  37. Nicht nur die Kampagnen von Fritz Kola lassen mein kleines Herz schneller schlagen, sondern auch die Fritz Kola selbst. Design und Kampagne beeinflussen mich in meiner Kaufentscheidung.
    Wenn man mal zu müde ist, um sich zu konzentrieren, trinkt man in der Regel Kaffee.
    Doch, wenn es über den Nachmittag hinaus geht, doch auch gerne mal etwas Kaltes.
    Wenn ich also über den Nachmittag hinaus schwarz sehen im Bezug auf meine Konzentration, dann sehe ich halt auch in meiner Kaufentscheidung schwarz und entscheide mich für die gute Fritz Kola.
    „Einfach wach werden“ wird durch die Symbiose von Produkt und dem Markenauftritt auf jeden Fall vermittelt. Mehr davon!

  38. Interessant, ich habe neulich erst von einer Usability Studie gelesen, in der eine horizontale Navigation einer vertikalen vorzuziehen sei. Mein Lieblingsbeispiel sind Discounter wie Aldi oder Lidl. Sie schaffen es, einem ein ziemlich präzises Bild ihrer Marke zu vermitteln. Man kann sehen, wie sie sich an anderen Designs anlehnen und sich so auch neue Zielgruppen erschließen. Andererseits könnten sie sich das niemals erlauben, zu schick oder fancy auszusehen, weil sonst die Authentizität flöten geht.

  39. Mir fällt dazu mein erster (und einziger) Besuch in einem Store von Abercrombie & Fitch ein und wie dort versucht wurde, die verschiedensten Sinne anzusprechen und zu verführen! Während meine Tochter das alles ziemlich cool fand, fühlte ich mich bei dem schummerigen Licht von der lauten Musik und dem aufdringlichen Duft regelrecht penetriert. Dass dieses Konzept bei der Zielgruppe sensationell einschlug, haben damals die langen Schlangen vor den Stores bewiesen. Dass es (psychologisch) zu kurz gedacht war, zeigt die deutlich gefallene Popularität der Marke heute.

  40. Der aktuelle Markenauftritt von Rewe ist in meinen Augen sehr gelungen. Der Zusatz “Dein Markt” vermittelt eine Wohlfühlatmosphäre, eine Nähe und die Assoziation mit einem klassischen Marktplatz und ist zudem grafisch ansprechend umgesetzt. Obwohl ich weiß, dass Rewe recht teuer ist, gehe ich dort gern einkaufen, denn neben dem ansprechenden Logo kommt das positive Einkaufsgefühl auch im Markt auf: moderne Einrichtung, großes, aber übersichtliches Angebot, z.T. Tageslicht!, freundliche Mitarbeiter und lange Öffnungszeiten bis in die Abendstunden. Erst durch diese Kombination entfaltet das Logo seine volle Kraft.

  41. Das Haus der Kunst in München – Eine Institution. Das Haus der Kunst schafft es jedes Mal mich zu begeistern und das nicht nur bei einem Besuch. Die Plakate sind deutlich zu erkennen. Das Konzept zieht sich durch. Die Fassade des Gebäudes, das Leitsystem innen und auch die Ausstellungskonzepte entsprechen einer Handschrift. Sich derart akribisch an ein CI zu halten, stelle ich mir teilweise schwer vor, aber dadurch wird eine starke Marke herausgearbeitet und sichert das Gefühl einer ausgewählten Qualität.
    Kaum ein Markenauftritt hat mich derart begeistert. Ich finde sehr gerne etwas auszusetzen ;)

    Website: http://www.hausderkunst.de

  42. Mich begeistert schon seit Jahren die Marke Volvo. Ein Werbeplakat, das ich in meiner Kindheit gesehen habe, war der Anfang. Sinngemäß: Ein Elefant steht auf dem Dach eines Volvo, dazu der Slogan: Das stabilste Auto der Welt (oder so ähnlich). Im Laufe der Jahre kam dann noch die Begeisterung für skandinavisches Design im Allgemeinen hinzu und die Verknüpfung von Form und Funktion fand ich bei Volvo besonders klasse. Sichere und zuverlässige Autos, zeitlos und ohne viel Schnickschnack gestaltet, sehr funktionell, mit viel Platz für die Familie – dieses Konzept zeigt bei mir absolut Wirkung.

  43. Bei mir löst Mediamarkt und die damit verbundene Geiz ist geil Mentalität eine so entscheidend negatives Gefühl aus, das ich den Laden seit Jahren meide. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Die gewählten Schriften und -größen, sowie die reißerische Aufmachung erinnern mich stark an die Bildzeitung der für mich ein genauso negatives Image anhaftet.

    Dagegen muss ich sagen, dass mir der letzte Spot von Amazon mit den zwei Geistlichen, die beide das Selbe Leid plagt ganz unabhängig von Religionen richtig gut gefallen hat. Ohne Wort aber eine klare Message über die Bildsprache vermittelt! https://www.stern.de/wirtschaft/news/amazon-prime-werbung–imam-und-priester—vereint-im-leiden-7204476.html
    Hausaufgaben gemacht!
    Obwohl Amazon genau die gleiche Schiene fährt wie Mediamarkt und sogar noch schlimmer…

  44. Fritz Kola vermittelt für mich Wachheit auf eine witzige und spritzige Art und Weise. Die Überzeichnung der Werbung, gerade der aktuellen, finde ich individuell und äußert sympathisch. Alleine deswegen greife ich gerne zu Fritz Kola!

  45. Was ich unglaublich schön finde, sind die Thinkpad-Notebooks, die wir hier auf der Arbeit nutzen.
    Dieses klare Design, das kantige und schwarze Gehäuse mit dem roten Knubbel mitten in der Tastatur. Das ist für mich Design in Perfektion.

    Genauso heben sich meiner Meinung nach die (etwas älteren) Sony-Smartphones mit den klaren Ecken und Kanten ab von den Geräten aller anderen Hersteller. Nur schade, dass Sony das Gehäuse bei dem Nachfolger des Z5 auch abgerundet hat.

  46. Interessantes Thema, meiner Meinung nach resultiert dass ganze aus Eigenerfahrungen und Wahrnehmung. Ich persönlich bin ein 90s Kind und lasse mich auch sehr von meinem Kitschigem Kind dazu verleiten mal zu den Ü-Eiern zugreifen. Aber wenn man nach neuen Produkten Ausschau hält neige ich sehr dazu mich für das Schlichtere Design zu entscheiden. Für mich sollte Design gut sein, aufgeräumt und Schlicht sein. Der gewisse grad an Kreativität resultiert eben das Produkt nicht mit Farben oder Sonstiges zuzuklatschen, so das das Design im Vordergrund steht und nicht mehr das Produkt. Ich persönlich fühle mich auch bei klein Läden angezogen die aus ihrem Produkt eine Geschichte erzählen, sei es der Secondhand Laden welcher nach dem Schrank der großen Schwester aussieht. Oder der Irish Pub welcher mit seinem Rustikalem Grünem Ambiente zu sich einlädt ein Guinness zu genießen.

    Momentan bin ich sehr von dem Microsoft Konzept angetan, das aktuelle Sur face und die neuen Computer Modele sind dermaßen schön und Elegant gehalten.

    Was denkt ihr so? Gestaltung ist Kulturell und Erfahrungsbereich. Allein in meinem Umkreis gibt es unterschiedliche vorlieben, Retro-Design, Minimalistischer Design, Kontrastreiche Farben, Pastelltöne….

    Cheers Maggy

  47. In erster Linie denke ich ist es auch immer eine subjektive Meinung die man hier mitteilt.

    Ich persönlich bin total vom schlichten Design der UE Boom Bluetooth Lautsprecher begeistert. Ich habe selbst keine, aber ein Freund bringt diese überall mit hin.
    Das Design ist sehr schlicht und modern gehalten und dazu ist die Soundqualität hervorragend.
    Genau hier spielt meiner Meinung nach das Design an. Ein großes Plus und Minus ist farblich vom Lautsprecher an sich hervorgehoben. Es geht um Sound. Nicht mehr und nicht weniger. Ein rundum tolles Produkt.

    Liebe Grüße
    Lennart

  48. Wahrnehmung ist auch immer eine auf persönlichen Erfahrung basierende Fähigkeit. Daher ist es wie im Artikel bereits gesagt schwierig eine Norm zu finden. Dennoch macht die Marke NIVEA ist sehr vorbildlich.
    Seitdem ich denken kann steht im Bad meiner Großeltern die blaufarbene Metalldose mit der Nivea Creme, soweit mein persönlicher Hintergrund. Der Fortschritt, der jedes Jahrzehnt eine Entwicklung zeigt, ist stetig groß und doch bleibt durch die Form des Kreises der Fokus stets auf der Marke, dessen Typologie allein eine aussagekräftige Identität schafft. Sowohl 2D als 3D werden die Eigenschaften optimal verkörpert und veranschaulicht. Die Marke beeinflusst mich, weil sie mich emotional, persönlich erreicht, Vertrauen schafft, farblich eine solide Konstanz vermittelt und sich selbst sehr loyal treu bleibt. Es ist beeindruckend wie modern Nivea ist und bleibt und trotzdem auch traditionell eher gewohnt zuverlässig ehrlich ist.

    Das negativ Beispiel bildet dazu die etablierte Porzellanmarke Meissen. Das neue Logo wirkt wie im Artikel des DT beschrieben durch den “reduzierten Aufbau und die Komposition aus Wort- und Bildmarke” zwar moderner, jedoch hat dieses wunderbare Material leider immer noch ein altmodisches Image. Durch meinen individuellen Bezug zum Thema Porzellan, ein Semesterprojekt im Studiengang Produktdesign in Zusammenarbeit mit Fürstenberg Porzellan weiß ich, dass noch viele Optionen möglich sind. Auch wenn sich Meissen als Luxus positionieren möchte und die Zielgruppe tendenziell wächst, schreckt mich die Auswahl der Produkte aus Porzellan sehr ab und durch das neue Logo mit dem Wort “Manufaktur” und dem Gründerjahr “1710” wird diese Distanz sehr stark unterstrichen.

    Es ist schwierig zu reflektieren, wie unsere Wahrnehmung funktioniert, da es häufig Intuition ist, die uns bewegt, aber zu ergründen wie sich diese bildet und erzeugen lässt, ist sehr spannend, weshalb ich das Wissen in dem Buch umheimlich gerne erfahren möchte.

  49. Hallo, ich komme aus der Tourismusbranche. Wer kennt das Logo von New York, Paris oder London von Euch? Das sind siche einige der weltweit beliebtesten Städteziele und sind auch strake Marken, da ihr alles ein Bild davon im Kopf habt und sicherlich auch eine Sehnsucht, da mal wieder hinzufahren…
    Funktioniert also ganz ohne “Design”.
    Trotzdem gibt es natürlich extrem gut gestaltete Produkte, die durch ihre ästehtische Gestaltung an Wert gewinnen und sich unterscheiden. Mein aktueller Lieblingsweißwein ist in einer hohen schmalen Flasche mit wunderbar reduzierter Etikettgestaltung. Da greife ich im Regal und zuhause sehr gerne hin.

  50. Erst nach dem Kauf des neuen Rechners habe ich bewusst festgestellt, dass der nicht atmet wenn er zugeklappt ist, wie es mein alter Rechner tat. Dieses kleine Design-Detail macht in der Bindung zur Marke und zum Gerät einen für mich unerwartet großen Unterschied. Ich habe mich sogar bei dem Gedanken ertappt, ich hätte jetzt eigentlich irgendeinen Rechner kaufen können, ganz ohne Premium. Und das, obwohl ich seit ich 16 bin nur mit Macs gearbeitet habe. So subtil kann Design wirken.

  51. Als passionierter Martini-Genießer habe ich mal einen Spot für Martini d’Oro geschaut und mir unmittelbar das beworbenes Getränk gekauft. Aber: furchtbar unlecker. Ich bin Kaufanreizen pr Werbung grundsätzlich zurückhaltend. Eher im Gegenteil: mich schrecken eher Informationen außerhalb der Werbung (kritische Artikel oder Sendungen über bestimmte Marken oder Firmen (wie zB Müller, Nestle/Nespresso, usw) stark vom Kauf dieser Marken und Produkte ab. Auch Marken-Kleidung mit auffälligem Branding, wie zB Jack Wolfskin, würde ich nicht kaufen, obwohl ich schon bestimmte Klamottenmarken mag. Aber ich möchte nicht als Litfaßsäule herum laufen ;-)

  52. Waere es an der Zeit den Spooky-award wiederzubeleben? Auf jemanden der sich mit Design beschaeftigt hatten die ja quasi alle negative assoziationen, interessanterweise auf andere ja quai genau das Gegenteil. Wer billig kaufen will denkt sich ja evtl. auch, dass der Verkauefer kein Geld in die Werbung stecken sollte (ein slogan, den sich eine Schokoladenmarke ja mal zu eigen gemacht hat). Mein aktuellstes Beispiel wie sich mit Wahrnehmung nicht gegenueber einem Produkt aber einem Laden veraendert hat ist “Argos” im UK. Das ist ein Laden “ohne Regale” (ich weiss nciht wie ich das beschreiben soll) die hatten immer den Charme eines Neckermann ladens aus meiner Jugend mit einer Mischung aus 70/80er Ladenarchtitektur. Ich waere nie auf die Idee gekommen dort nach modernen Moebeln zu gucken, in den letzten Jahren haben die sich komplett digitalisiert und in dem Zuge auch das Ladendesign ins “jetzt” geholt (Spotlights, dunkler Boden und helle Moebel). Seitdem sehe ich den Laden vielmehr als echte Einkaufsalternative und weniger als reinen ramsch/billigladen.
    Eine anderes Beispiel ist Devialet, wobei ich mir nicht sicher bin ob es hier wirklich nur ums Design geht oder ob das nicht eher Marketing/Markenpositionierung ist die den “haben wollen” Faktor beeinflusst.

  53. Ganz klar die Marke “BRAUN”, die toll gestalteten Produkte von dem guten Herrn Rams haben immer noch bestand und bekräften mich einfach z. B. den Taschenrechner mit weniger Funktion zu kaufen als einen mit überladenem Funktionsangebot. Er sieht toll aus und tut genau das was er soll. Rechnen.

  54. Hallo,
    also es ist vllt. ausgelutscht und nichts neues, aber dennoch so. Ich finde das Design von Apple seit dem iPod ab der 4ten Generation glaub ich, also mit silberne Rückwand extrem ansprechend und würde mir tatsächlich nur ein Macbook kaufen. obwohl ich weder das OS gut finde noch die Philosophie die der Konzern nachgeht. Gruß Georg

  55. ********************************

    Besten Dank für die vielen interessanten Kommentare! Schon spannend zu sehen, welche Marken und Designs Andere beeinflussen. Finde es auch klasse, dass hier und da Dialoge entstanden sind. Wie es scheint, ist das Markenbewusstsein bei dt-Lesern sehr ausgeprägt, was mich allerdings nun nicht wirklich verwundert.

    Ich habe soeben die Verlosung durchgeführt. Über ein Gratisexemplar von „Wie Design wirkt“ freuen darf sich:

    Max
    Ich wünsche Dir viele Stunden Lesespaß!

    Allen Anderen: Danke fürs Mitmachen!

    ********************************

  56. Aktuell bin ich von der neuen Verwendung des Amazon-Logos in den Werbespot absolut begeistert.
    Amazon verzichtet teilweise auf “Amazon” und kombiniert andere Markennamen (Philips, Graco) mit ihrem Grinse-Pfeil. Das gibt den anderen Marken eine sofortige Aufwertung durch Fröhlichkeit. Amazon kombiniert die positiven Eigenschaften dieser Marken mit ihrem Vertrauensvorsprung bei Onlineshoppern.

  57. „Welches Design beeindruckt dich dermaßen, dass es deine Entscheidungen in Bezug auf die damit in Verbindung stehende Marke positiv beeinflusst?“

    Das Design von Apple – ob es nun um Hard- oder Software Produkte, Zubehör, Verpackung oder die mit der Bewerbung und dem Vertrieb verbundenen Kommunikationsmittel geht – ist für mich in seiner bis in winzigste Details durchdachten Systematik und Stimmigkeit seit langer Zeit der wichtigste und effektivste Beeinflusser – vor allem hinsichtlich der vielen Kaufentscheidungen für Apple-Produkte, die ich über einen Zeitraum von dreißig Jahren getätigt habe. Dabei will ich nicht verschweigen, dass die tatsächliche Gebrauchsqualität der Produkte im ein oder anderen Fall nicht im Verhältnis zum Preis stand. Umso mehr muss ich zugeben, dass mich zum Kauf und zur Benutzung nicht immer Funktionalität und Wert der Apple-Produkte sondern sehr oft das Design der Marke und sein emotionales Wertversprechen bewogen haben. Und ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so ergangen ist.

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