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Banco Santander bekräftigt mit Redesign digitale Ausrichtung

Santander Logo Icon

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Die spanische Banco Santander, 1857 gegründet und größte Bank Spaniens, ist derzeit dabei ihr visuelles Erscheinungsbild zu erneuern. Das Redesign unterstreiche den kulturellen Wandel, den die Bank in den vergangenen Jahren vollzogen habe.

Die letzte signifikante Änderung am Markenauftritt von Santander erfolgte vor elf Jahren. Das nun bereits in Teilen vollzogene Redesign solle der Marke zu mehr Modernität verhelfen und sie fit für die digitalen Medien machen. Um neue Generationen von Bankkunden anzusprechen sei es wichtig, so das Unternehmen, das Erscheinungsbild dementsprechend anzupassen. Darüber hinaus werde man das Redesign zum Anlass nehmen, das Erscheinungsbild der Bank in allen Märkten zu vereinheitlichen.

Auszug der Pressemeldung

The brand changes to become more modern, more digital and more in tune with new generations, while retaining its most distinctive traits: the name, the colour red and the “flame”, which are developed to gain greater visibility and improve the user experience in the digital world. This change is an example of the cultural transformation the Bank is undergoing to help people and businesses prosper in a simple, personal and fair way.

Santander Logo – vorher und nachher
Santander Logo – vorher und nachher

Die Flammen-Bildmarke, seit 1986 das Erkennungszeichen von Santander, wird leicht modifiziert und bleibt erhalten. Die Hausfarbe von Santander, seit 1989 ist diese Rot (siehe Logoevolution), ist nun etwas dunkler und kräftiger. Völlig neu gesetzt wurde hingegen die Wortmarke, die erstmals in der Geschichte des Bankhauses serifenlose Lettern beinhaltet.

Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Agentur Interbrand.

Kommentar

Wenn es um die Entwicklung eines visuellen Erscheinungsbildes geht, haben Serifen seit vielen Jahren einen schweren Stand. Denn wie es scheint assoziieren immer weniger Menschen mit Serifen Modernität. Diesem Trend folgen auch die Spanier, die sich nunmehr „clean“, reduzierter und eben serifenlos präsentieren.

Auch wenn die Umstellung der Wortmarke auf eine Groteske nur wenigen Kunden unmittelbar auffallen dürfte, wird der im Vergleich zum Vorgängersignet einfachere, sauberere Aufbau unterschwellig/subliminal auf positive Weise wirken. Für das Unternehmen ist der Verzicht auf eine Serifenschrift freilich eine Zäsur. Sonderlich eigenständig war der seit 2007 in der Berling gesetzte Schriftzug nicht. Auch die Rückkehr zur Times, wie sie seit 1989 innerhalb der Wortmarke zur Anwendung kam, wäre vor dem Hintergrund der strategischen Ausrichtung keine Alternative gewesen. Insofern passt das nach meinem Empfinden schon ganz gut. Flamme und Schriftzug wirken tatsächlich nun erstmals zusammengehörig – als wäre der neue Schriftzug zeitgleich mit dem Flammen-Signet entworfen worden.

Und wie empfinden die dt-Leser den Wechsel?

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Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

  1. Ich verspüre jedesmal einen Schmerz in meinem Wahrnehmungszentrum, wenn ich dieses Logo sehe! Fällt denn niemandem auf , dass die Flammen leicht schief nach rechts gekippt im Oval stehen? Zöge man eine Linie von der roten Flammenspitze oben zur weißen Flammenspitze unten, ergäbe sie keine exakte Vertikale! Womöglich müsste die gesamte Flammengruppe sogar einen Hauch nach links aus der echten Vertikalen gekippt werden, damit sie optisch wirklich senkrecht steht. Seltsam, dass das dem Grafiker nicht ebenfalls auffiel, zudem gerade ihm doch die Gesetze der ästhetischen Komposition bei Vektorgrafiken bekannt sein müssten, wo unablässig mit Über- und Unterschneidungen und anderen visuellen Tricks gearbeitet werden muss, damit ein harmonisches Gesamtbild im Zusammenspiel von unterschiedlichen geometrischen Formen gewährleistet ist. Vielleicht fällt aber auch nur mir das auf …

  2. Aus zwei Gründen finde ich den Wechsel misslungen:
    1. handwerklich: die neu gezeichnete Flamme, scheint mir zu abstrakt und kantig. Bisher habe ich die Flamme kaum erkannt – nun erkenne ich sie überhaupt nicht mehr.

    2. prinzipiell: nur von Behörden und Gerichten erwarte ich weniger „Modernität“ als von meiner Bank. Ja: auch ich will mein Geld online überweisen oder am Automaten in Shanghai abheben können. Vor allem will ich aber, daß es auch in fünfzig Jahren noch da ist. Dabei erscheint mir ein Institut, dass Namen, Wappen und Schriftzug seit zweihundert Jahren trägt, beständiger, solider und vertrauenswürdiger als eines, dessen Logoschrift noch nicht volljährig ist.

    (umso mehr, als ein „moderner“ 4k-Bildschirm auch eine Serifenschrift anständig darstellen kann)

  3. Das Verhältnis aus Schriftgröße und Icongröße finde ich in der neuen Wort-Bild-Marke nicht optimal. Die Schrift kommt mir zu groß vor.

  4. Das Logo von 1949 gefällt mir am besten … auf Drucksachen mit einem goldenen Stahlstich- oder Reliefdruck und darunter der Schriftzug … Herrlich, da geht mir das Herz für liebevoll gestaltete Drucksachen auf …

    Zum neuen Logo … naja … Vodafone haben ja schon einige ansprochen. Die Flamme gefällt mir auch nicht besonders … und die Schrift ist mir für einen Bank mit so viel Historie dann auch etwas zu modern …

  5. Ich habe mir soeben die Mühe gemacht und das alte Logo der Bank als SVG-Datei von Wikipedia heruntergeladen. Dann sofort in Illustrator geöffnet und testweise eine Hilfslinie von der roten Flammenspitze oben zur weißen Flammenspitze unten gezogen. Und tatsächlich ist diese Linie um mindestens 2 oder 3 Grad aus der Vertikalen nach rechts geneigt. Dann habe ich das „brennende Ei“ dupliziert und nur die Flammen um 3° nach links geneigt – ausgenommen die beiden äußeren Punkte links und rechts, die das Oval berühren. Und nun stimmt – nach meinem ästhetischen Empfinden – auch die Harmonie wieder einigermaßen. Die (von mir) als unangenehm schief empfundene Neigung der Flammen wird durch die gebogenen Enden der Flammen erzeugt, die eine scheinbare Drehbewegung in Uhrzeigerrichtung – wie bei einer optischen Täuschung – hervorrufen. Jedenfalls ein Logo, das bei mir regelrecht Kopfschmerzen auslöst. Da hat mir meine Korrektur jetzt richtig gut getan ;-) Schade, dass man hier keine Bilder hochladen kann, aber evtl. würde meine Veränderung als Eingriff in die Markenrechte missdeutet werden können.

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