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100 Jahre Bauhaus

100 Jahre Bauhaus – Logo
100 Jahre Bauhaus – Visuelles Erscheinungsbild zum Jubiläum des Bauhaus

100 Jahre Bauhaus – die Gründung des Bauhauses jährt sich 2019 zum hundertsten Mal. Mit einem entsprechenden Programm wird das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum in zahlreichen Veranstaltungen, Projekten und mit einem umfangreichen Medienangebot gefeiert.

Das historische Bauhaus gilt heute als die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert. Das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum ist daher ein bundesweites Ereignis mit internationaler Strahlkraft. Der Bauhaus Verbund 2019, eigenes aus diesem Anlass ins Leben gerufen, richtet in diesem Jahr ein großes Eröffnungsfestival, eine deutschlandweite Route der Moderne, Ausstellungen und viele weitere Veranstaltungen durch. In Berlin, Dessau und Weimar entstehen in diesem Jahr gar drei neue Museen, die sich dem Bauhaus widmen.

Der Markenauftritt sowie die Kommunikationsstrategie entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Bauhaus Verbund 2019 und der Agentur Stan Hema. Innerhalb des Gestaltungskonzepts steht die Zahl 100 im Mittelpunkt – flächig und raumeinnehmend prägt sie das visuelle Erscheinungsbild. In Form einer Schablone dient die Zahl zudem als eine Art Fenster, durch das die Welt auf das Phänomen Bauhaus blicken wird, so die Idee.

100 Jahre Bauhaus – Die Welt neu denken
100 Jahre Bauhaus – Die Welt neu denken

Das Bauhaus habe neben seiner herausragenden historischen Bedeutung eine anhaltende und ungebrochene Aktualität, so Stephanie Kurz von Stan Hema. „Jeder moderne Mensch wird täglich in seiner Umwelt mit Prozessen, Dingen, Systemen konfrontiert, die ohne das radikal neue Denken des Bauhauses nicht möglich geworden wären.“

Mit der Website bauhaus100.de wurde ein zentraler Anlaufpunkt für alle Interessenten am großen Bauhaus-Jubiläum eingerichtet. In Social Media findet die Kommunikation zu diesem Jubiläum unter dem Hastag #bauhaus100 statt.

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Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. Interessant finde ich, wie die Ziffern (auf mich) wirken. Die Ziffern sind zwar alle gleich breit, trotzdem wirkt die Eins viel wuchtiger und quetscht die Nullen zusammen, obwohl die Eins eigentlich im Vergleich zur Null eine schmale Zahl ist.

    Ansonsten kann man damit viel anstellen, gefällt mir.

    1. Vor allem in den 3D Versionen wirkt die 1 durch den Blickwinkel und halt eben als Quader viel dicker als die Nullen die ja bei egal welchem Blickwinkel gleich breit aussehen.

  2. Mir als Bauhaus-Fanboy mag das ganze nicht so recht gefallen. Ich verstehe nicht so ganz warum die Nullen nicht schlicht kreisrund sind, eine der elementaren Formen des Bauhauses. Ja gut, so wie es jetzt umgesetzt wurde ist es fast quadratisch und passt sich bei vielen Anwendungen gut ein.

    Auch vermisse ich ein wenig dieses beschriebene “radikale neue Denken”. Hier kommt es wohl in Form von bewusst häßlichen 3D Varianten zu Tage, was ja immer gern genutzt wird um “hip” zu sein.

    Aber ansonsten finde ich es einen gelungenen Gesamtauftritt!

    1. Als Ebenfalls-Bauhaus-Fanboy stimme ich dir voll zu.

      Aber das 3d-100-Logo finde ich sehr mutig in Zeiten von flachem Design. Das soeht eher so aus, wie vor 20 Jahren, wo das in bezahlbahrer Software aufkam und man sich darin beweisen wollte. Hip ist es nicht.

      1. Sorry, aber das stimmt so nicht. Hast du mal die letzten Arbeiten der vermeintlichen “Trendsetter”-Agenturen wie z.B. Sucuk und Bratwurst angesehen? 3D, gerade in diesem Stil, ist aktuell voll “hip”.

        1. Woran genau machst Du denn fest, wenn Du die genannte Agentur als Trendsetter und ihren Stil als hip bezeichnest?

          Nach meiner Beobachtung ist es so, dass nach einer Dekade mit Farbverläufen, Glossy-Effekten und Schattierungen die Entwicklung, insbesondere bei großen Unternehmen, wieder(!) eindeutig in Richtung vereinfachte Formensprache geht. Ich würde diese Art der Gestaltung auch gar nicht als Flat Design bezeichnen, da eine vereinfachte Formensprache gar kein Trend, sondern, zumindest im Bereich Corporate Design, die Ur-Form darstellt. Glossy-Look, Kachel-Look, Skeuomorphismus waren Trends. Die Reduktion auf das Wesentliche ist von je her das Ziel guter Gestaltung, um hier einmal die besonders im Bauhaus ausgeprägte moralische Instanz in Verbindung mit Design einzubringen.

          Das Tragische bei der Bauhaus-Ästhetik ist ja, dass trotz des selbstgesteckten Anspruchs, eben gute Gestaltung zu bieten, viele Bauhäusler allzu oft daran gescheitert sind, im Sinne der Menschen/Anwender gute, sinnvolle, leicht zu bedienende und funktionale Produkte zu entwerfen. Wer brauchte seinerzeit, wenige Jahre nach dem Ende des 1. Weltkrieges, schon ein elitäres Teeservice (Marianne Brandt, 1924), das ein Vielfaches des monatlichen Einkommens kostete. Viele wenn nicht die meisten Bauhaus-Produkte wurden unter dem Eindruck der damaligen Technikbegeisterung schlichtweg an den Bedürfnissen und dem Kaufinteresse der Menschen vorbei entworfen.

          Übrigens empfinde ich, wie auch Jonas, die goldene 3D-100 im Jeff-Koons-Stil unpassend, vor allem auch absolut generisch, da einem diese Luftballon-Ästhetik in letzter Zeit an allen erdenklichen Ecken und Enden begegnet. Mit derart beliebiger* Gestaltung wird man der herausragenden Gestaltung des Bauhauses nicht gerecht.

          *bezogen auf die goldene 100

  3. Normalerweise halte ich mich bei Designkritik dezent zurück, auch bei Entwürfen die hier und anderswo zerrissen werden. Diesmal muss ich sagen, das wird meiner Meinung nach dem Bauhaus nicht gerecht.

    Die Form der 100 stört mich dabei nicht, eher im Gegenteil. Aber die Anwendungen sind absolut unrund, die Printmedien funktionieren zwar größtenteils, die Elemente der Website schweben allerdings einfach irgendwo rum ohne jegliches Raster (wobei die erstgezeigte sieht da noch deutlich besser aus, das vorletzte Bild ist gruselig) und die 1-Klick Photoshop Effekte der Poster? Postkarten? entsprechen noch weniger der Qualität, die man vom Bauhaus erwarten würde.
    Die goldene 3D-100 hat auch einen gewissen Charme, sieht aber mehr nach einem neuen Jeff Koons Werk aus, als nach Bauhaus.
    Dann ist da noch die Fenster Idee – auch ein guter Ansatz, aber wie fast alle gezeigten Elemente: Nix halbes und nix ganzes. Ein wirklich zugrunde liegendes Konzept erschließt sich mir nicht, fast als hätten hier zu viele Entscheider ihre eigenen Wünsche eingebracht und am Ende wurde notdürftig die Idee “wir feiern die 100” drübergestülpt.

    1. Ich stimme dir bei der Webseite absolut zu. Gerade beim Thema Bauhaus erwarte ich eine sinnvollere Struktur und nicht, dass die Seite sich bei jedem scrollen willkürlich bewegt und die Tooltips auf Fotos teils eine Sekunde Animationszeit haben.

  4. Ugh, a missed opportunity, especially regarding typography: If there is one design project which screams “geometric sans serif” typeface, it is this one. It would have been great to use some of the early, quirky typeface versions of the bauhaus. like bauers original version. It would be also appropriate to write everything in small caps; “wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit. außerdem: warum 2 alfabete, wenn eins dasselbe erreicht? warum groß schreiben wenn man nicht groß sprechen kann?” herbert bayer.

  5. Das schreibt sich jetzt ein wenig nach «früher war alles besser», meint aber aber, dass aus dem Archiv der Innovationen des Bauhauses etwas Archetypischers hervorgebraucht hätte werden/können/müssen. Gestaltung soll sich gerne nach vorne orientieren, bei einer so grossartigen Ausgangslange gerne auch mal von hinten inspirieren. Jetzt halt mehr Hausbau als Bauhaus. Schade, viel Schande und wenig Ehre zu einer der wichtigsten Institutionen (in genau diesem Bereich, der ignoriert wurde).

  6. Ich sehe diese Gestaltung ebenfalls kritisch. Freilich muss man nicht 100 Jahre alte Ideen zitieren um das Bauhaus zu würdigen – was ich aber tatsächlich traurig finde, ist die mangelnde handwerkliche Qualität – war diese doch ein Eckpfeiler der Bauhaus-Lehre.
    Ich weiß ja nicht ob das ironisch, modisch oder sonst was sein soll, aber die schmerzhaft gesetzte “I00”, die fürchterlichen Bevel/Emboss Effekte, die grausamen Farben empfinde ich als handwerklich schlecht umgesetzt (und obendrein hässlich wie die Nacht finster, das ist aber freilich subjektiv). In ihrer Plakativität scheint klar, dass diese Optik, die die Ergebnisse von Standard-Filtergalerien abbildet, ja bewusst herbeigeführt wurde.
    Warum wählt man beim Thema Bauhaus aber Gestaltungsmittel, die sich auch mit viel Liebe und entgegenkommen nicht mit Handwerkskunst in Verbindung bringen lassen, sondern eher das genaue Gegenteil visualisieren? Ist das der Clou dabei? Und ich verstehe ihn nur nicht?

    Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich sehe da einen reichlich nackten Kaiser…

  7. Man muss dazu sagen, das Logo und Konzept wurde etwa Januar 2016 vorgestellt. Das heisst, es wurde wahrscheinlich im Jahr 2015 entwickelt. Wir haben jetzt 2019. Wahrscheinlich hat sich unsere Wahrnehmung in der Zeit auch noch mal ein wenig verändert. 2016 fand ich das Konzept noch irgendwie frisch. Jetzt wo ich mich wieder damit beschäftige, passt es mir auch nicht mehr.

  8. Habt ihr die bundesweite? Plakatierung wahrgenommen? Citylights in verschiedenen Motiven der 2- und 3D-100. Recht klein noch der Slogan »Die Welt neu denken«. Leider transportieren die Plakate sonst lediglich Farbfläche. Ein großes buntes Nichts. Es wäre viel Platz für Zitate der Bauhaus-Protagonist(inn)en gewesen, auch aus der Nachkriegszeit, um ein bissl Nachdenken über das Neudenken in der Bevölkerung zu provozieren. Stattdessen bunte Leere bei sicher hohen Schaltungskosten. Schade. Ziel verfehlt, Makulatur.

    »Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Versagens, menschliche Grundbedürfnisse über wirtschaftliche und industrielle Forderungen zu stellen.«

    “” Walter Gropius: Architektur – Wege zu einer optischen Kultur., Frankfurt/M.1956 “”

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