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Schwalbe mit neuem Markenauftritt

Schwalbe Logo
Schwalbe Logo, Quelle: Schwalbe

Die Reifenmarke Schwalbe, seit 1973 auf dem deutschen Markt präsent, bekommt anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens einen neuen Markenauftritt. Präsentiert wurde der neue Markenauftritt erstmals im Rahmen der diesjährigen Eurobike-Messe in Frankfurt.

Schwalbe ist eine zum Unternehmen Ralf Bohle GmbH gehörende Marke. Von der Unternehmenszentrale aus in Reichshof im Bergischen Land (NRW) erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitenden zuletzt einen Umsatz in Höhe von 335 Millionen Euro (2022). Laut eigenen Angaben ist das Unternehmen mit ihrer Marke Schwalbe Europas Marktführer für Fahrradreifen.

Vor dem Hintergrund des 50-jährigen Markenjubiläums wurde die Markenpositionierung überarbeitet und der Markenauftritt erneuert. Der Markenclaim „Get there“, den sich das Unternehmen zulegt, sei Ausdruck einer „bewegende Zuversicht“ für die Zukunft, wie es in der offiziellen Pressemeldung heißt. „Ein Claim, der gleichermaßen Versprechen wie motivierender Zuruf ist: Fangen wir einfach an!“ Der damit verbundene weiterentwickelte Markenauftritt samt neuem Markenlogo solle sichtbar und erlebbar machen, was Schwalbe verspricht und bietet.

Schwalbe Logo – vorher und nachher
Schwalbe Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Schwalbe, Bildmontage: dt

Das Markenlogo wurde neu gedacht. Die Idee, dem Markennamen Schwalbe in eine visuelle Entsprechung zu überführen, liegt auch dem neuen Logo zu Grunde. Im bisherigen Logo wird der Schriftzug von einem bogenförmigen Bildelement umgeben – beide Elemente zusammen, ein feststehender Verbund, formen so die stilisierte Darstellung einer Schwalbe. Das neue Logo besteht hingegen aus einer Wortmarke plus separater Bildmarke, einer sternförmigen Schwalbe, – beide Elemente können so auch losgelöst von einander eingesetzt werden.

Seitens des Unternehmens wird die Bildmarke als Schwalbe beschrieben, „die Geschwindigkeit aufnimmt und sich zu neuen Höhen aufmacht“. Neben dem Logo und anderen Gestaltungselementen wurde auch die Farbe veränert. Statt Dunkelblau kommt nun ein Hellblau („Schwalbe Skyblue“) zum Einsatz. Dieser Farbton soll an die Farbe eines Himmels am Morgen erinnern, den Beginn einer Reise.

Auf der diesjährigen Eurobike-Messe in Frankfurt war der neue Markenauftritt von Schwalbe bereits zu sehen. Auch in den digitalen Medien wurde das Design adaptiert. Die Umstellungen der Verpackungen und der Produkte selbst ist derzeit noch in der Entwicklung, wie das Unternehmen dem dt auf Anfrage mitteilt.

Entstanden ist die neue Markenidentität in Zusammenarbeit mit der Agentur Neuer Weg (Düsseldorf). Die Schrift wurde von AllCaps (Prag) entwickelt.

Kommentar

Trotz einfacher/minimalistischer Formgebung eine, wie ich meine, eigenständige und wiedererkennbare Bildmarke. Optisch ansprechend ist die in einer Art Sternform angelegte Schwalbe obendrein. Ich erkenne in der Darstellung sowohl einen Vogel, der aufsteigt (perspektivisch von unten auf den Bauch schauend), als auch eine Schwalbe, die gerade im Sinkflug den Scheitelpunkt erreicht hat und kurz davor ist wieder aufzusteigen (perspektivisch von oben auf den Rücken schauend). Bin ganz fasziniert ob dieser „Kippfigur“-Qualität.

Ein großes Plus beim neuen Logo ist dessen variabler Aufbau. Konstruktionsbedingt musste das bisherige Logo stets als Ganzes abgebildet werden. Mit dem neuen Konzept können Bildmarke und Wortmarke auch einzeln verwendet werden, zudem sind unterschiedliche Anordnungen und Proportionen angelegt. Je nach Anwendungskontext kann so die am besten passende Variante ausgewählt werden.

Die Wortmarke, weiterhin rein in Versalien gesetzt, nun jedoch nicht mehr kursiv, ist auf Basis der neuen Hausschrift namens SchwalbeYouth angelegt. Während der Schriftzug im Vorgängerlogo sehr gewöhnlich wirkt, verfügt die neue Wortmarke über eine gewisse Eigenständigkeit. Abgerundete Ecken in den Lettern „WAL“ sowie die halbseitige Schrägstellung der Lettern „WA“ sorgen für Einzigartigkeit. Die Wortmarke bildet gleichwohl mehrfach einen Stilmix ab: gerade/schräg, eckig/abgerundet und condensed/regular (schmal/normal). In diesem Stilmix sticht das normalweit laufende geometrische „C“ ebenso heraus wie das an drei Kanten abgerundete „W“. Das Auge bleibt an diesen Zeichen hängen, was in Bezug auf die Memorierbarkeit keinesfalls negativ ist. Als harmonisch und ausgeglichen empfinde ich die Wortmarke allerdings nicht. Denn während der Bereich „WA“ gedrängt und gestaucht auschaut, tut sich beim „C“ eine Lücke auf. Mit ein wenig Kerning ließe sich dieses Ungleichgewicht korrigieren.

Insgesamt sichtlich ein Schritt in Richtung Modernität.

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Also ich finde das Logo eigentlich ganz in Ordnung, besonders den stilistischen Vogel. Der gefällt mir echt gut.
    Die Schriftart als Fließtext finde ich aber irgendwie sehr komisch. Das A und das M kommen in verschiedenen Versionen vor, am Wortanfang gekippt, in der Wortmitte gerade. Das stört mich irgendwie ungemein. Warum ist das bei den anderen Buchstaben nicht der Fall?

  2. Mit der Typo ist meines Erachtens zu viel gewollt. Die abgerundeten Buchstaben SWAL greifen wahrscheinlich das englische/moderne/zukunftsorientierte SWALLOW auf und die Buchstaben CHBE die traditionellen deutschen Wurzeln. Aber im Gesamtbild leider keine harmonische Einheit. Der typische Schwalbenschwanz und schlankere Körper würden dem Signet sicherlich gut tun. Schade für so eine Kultmarke.

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